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Let’s talk about money! Teil 1

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In unserer Gehaltsserie legen Designer anonym offen, wie viel sie einnehmen und ausgeben, und teilen Tipps für Honorarverhandlungen, Versicherungen, Umgang mit Geld und Co.

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N.N., Illustrator aus Berlin, Freelancer, 36 Jahre

»Nach meinem Kommunikationsdesigndiplom vor zehn Jahren habe ich erst mal fest angestellt in Agenturen gearbeitet, als Illustrator und Screendesigner. 2014 habe ich auf Teilzeit reduziert und nebenbei gefreelancet, und seit 2016 arbeite ich nun komplett als freier Illustrator. Neben klassischen Illustrationen erstelle ich Bildmarken, Infografiken und animierte Erklärfilme. Finanziell bin ich für die ersten zwei Jahre definitiv zufrieden, für die Zukunft ist Luft nach oben. 2017 habe ich 56 000 Euro verdient, das sind circa 44 000 Euro netto. Dieses Jahr wird es hoffentlich ähnlich sein. Meine monatlichen Einnahmen variieren, aber aufs Jahr gesehen gleicht sich das ganz gut aus. Ab ungefähr 5000 Euro Einnahmen (vor der Einkommenssteuer, ohne Umsatzsteuer) ist es für mich ein guter Monat – das sind im Schnitt 96 Stunden. In manchen Monaten sind sogar 7000 oder 8000 Euro drin. Alles unter 2800 Euro Einnahmen ist ein schlechter Monat – also weniger als 56 Stunden. Verglichen mit der Festanstellung ist mein Einkommen definitiv gestiegen.

»Verglichen mit der Festanstellung ist mein Einkommen definitiv gestiegen«

Meine monatlichen Fixkosten liegen aktuell bei 1600 Euro: 710 Euro zahle ich allein für Krankenkasse, Pflege- und Rentenversicherung, was für mich auch erst mal ein Schock war. Hinzu kommen 340 Euro Büromiete, 180 Euro für den Steuerberater, 150 Euro Materialkosten, 60 Euro für Telefon und Internet, 60 Euro für die Adobe Creative Cloud. 100 Euro lege ich auf ein Sparbuch. Zwischen 300 und 400 Euro habe ich zur freien Verfügung, wenn ich meine privaten Fixkosten und Einkäufe bezahlt habe. Mein Geld gebe ich hauptsächlich für Essen, Reisen, Ausflüge und ein bisschen Wellness aus. Ich lebe zurzeit relativ spartanisch, weil ich mir einen Puffer anlegen möchte, um zur Not auch mal ein halbes Jahr ohne Einnahmen auszukommen. Gerade am Anfang, wenn man sich mit den Steuern noch nicht so gut auskennt, sind Rücklagen sowieso wichtig.

»Das Thema Altersversorge ist noch eine große Baustelle, die ich im nächsten Jahr angehen werde, wenn es beruflich weiterhin gut läuft«

Das Thema Altersversorge ist noch eine große Baustelle, die ich im nächsten Jahr angehen werde, wenn es beruflich weiterhin gut läuft. Ich möchte den Bereich Animation weiter ausbauen, was dazu beitragen könnte, dass ich einen höheren Tagessatz verlangen kann. Zu Beginn meiner Selbstständigkeit habe ich 400 Euro pro Tag berechnet. Für Neukunden und Jobs im Bereich Werbung oder für größere Unternehmen nehme ich mittlerweile 480 Euro. Kleine Unternehmen und Verbände haben in der Regel nicht so viel Geld, da sind es dann meist doch eher 400 Euro. Ich setze immer erst mal etwas höher an und relativiere dann, wie interessant das Projekt ist, und gehe gegebenenfalls etwas runter.

»Wenn man frisch startet, sollte man sich unbedingt direkt mit anderen Freelancern in dem Bereich über Tagessätze austauschen und sich nie unter Wert verkaufen«

In Bezug auf Tagessätze ist es nicht einfach in der Illustration. Ein paar wenige Illustratoren können einen viel höheren Tagessatz aufrufen – viele andere machen ganze Zeitungscover für 50 oder 100 Euro und zerstören dadurch die Preise. Das geht nur, wenn man die Illustration eher als Hobby neben anderen Jobs betreibt. Wenn man frisch startet, sollte man sich unbedingt direkt mit anderen Freelancern in dem Bereich über Tagessätze austauschen und sich nie unter Wert verkaufen. Das ist natürlich leicht gesagt – wenn ich zwischendurch Leerlaufphasen habe, neige ich auch mal dazu, für einen niedrigeren Preis zuzusagen. 400 Euro ist meine Schmerzgrenze, darunter möchte ich nur in absoluten Ausnahmefällen gehen, wenn es ein wirklich cooles Projekt ist, das sich gut im Portfolio macht und sich nebenbei erledigen lässt. Man sollte unbedingt eine Grenze definieren. Außerdem finde ich es wichtig, sich Ziele zu setzen – finanzieller wie ideeller Natur – zum Beispiel ein bestimmtes Jahreseinkommen oder Auftraggeber aus einer bestimmten Branche. Solche Milestones helfen, voranzukommen. Auch Co-Working ist von Vorteil: Man kann sich hier ideal mit Kollegen aus gleichen oder ähnlichen Bereichen ergänzen, neue Jobs generieren und Privates besser von Beruflichem trennen. Homeoffice erfordert hingegen sehr viel Selbstdiziplin.«

Das war unser anonymer Illustrator aus Berlin. Schauen Sie nächste Woche wieder rein und lesen Sie weiter, wenn es wieder heißt: »Let’s talk about money!«



Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Einkommensverhältnisse in Ihrer Kreativsparte. Im PAGE eDossier »Designwirtschaft in Zahlen« finden Sie Daten, die Sie bei Kundenakquise und Stundensatz-Kalkulation unterstützen. Mit Honorartabellen und Gehaltsübersichten aus den Bereichen Fotografie, Illustration, Digitale Werbung, Projektmanagement, Text et cetera (Stand 2016).

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Kann KI Typedesign?

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Wie viele andere Designer beschäftigt Barney McCann aus London die Frage, wie sich die kreative Arbeit durch KI verändern wird – auch ob sie sich tatsächlich effizienter gestalten lässt. 

Dass Effizienz etwa im Typdesign nicht unbedingt zu Lesbarkeit führt, weiß Barney McCann, seit er seinem Rechner das Schreiben beigebracht hat. Mit der Arial als Basis fütterte er ihn mit Buchstabenformen. Der Algorithmus lernte die schrägen Striche des A, die Rundungen des B, die Einfachheit eines I und die Komplexität des G. Dann begann er zu schreiben und versuchte dabei, immer den effizientesten Weg zur Erzeugung der nächsten Buchstabenform zu finden. Das Ergebnis ist die bewegte Schrift Obsolet und der Beweis: Ganz so schnell werden Typedesigner wohl nicht obsolet.

 

Mehr zum Thema »KI im Typedesign« lesen Sie in PAGE05.2019 im PAGE-Shop!

Das Beste aus Grafikdesign und Typografie weltweit: Die Gewinner des TDC 2019 – 1

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Surreale Seidenschals, lebendige Bauhaus-Glyphen und ein Voice Font: In sieben Teilen zeigen wir exklusiv die Gewinner des Type Directors Club 2019.

Auffällig, dass es in diesem Jahr wesentlich weniger Arbeiten beim Type Directors Club in New York gibt, die sich an Donald Trump abarbeiten. Die internationalen Gestalter, Grafikdesigner und Typografen wenden sich in den Gewinner-Arbeiten lieber anderen Themen zu.

Zum Beispiel »Spaghettiwestern trifft Salvador Dali« (Abb. oben), wie der Designer Lloyd Osborne aus Auckland die Seidenschals beschreibt, die sein Studio Osborne Shiwan für das kultige Modelabel Deadly Ponies entwarf. Für rund 200 australische Dollar sind die Seidenschals erhältlich, die nicht nur herrlich surreale Bilder in schönsten Farben zeigen, sondern auch so tolle Titel wie »Gaga for Gala« und »Smokey and the Gambit« tragen.

Bunt geht es auch in Zuzanna Rogattys Projekt »36 Days of Type« zu, in dem die Typografin, die bei Pentagram, New York arbeitet, die Grenzen zwischen ihrer eigenen, expressiven Handschrift und deren Lesbarkeit austestet. Das Ergebnis wirkt sehr stylisch und erinnert an die Nineties.

Für die jährliche Ausstellung der Taiwan Poster Design Association, die den Titel »Soliloquy of word« (»Monolg des Wortes«) trug, hat Chun Liang die Strukturen zweier Schriftzeichen für »Wort« zu einem dynamischen Dialog der Zeichen zusammengeführt. Ausgezeichnet auch das dreidimensionale »360° Alphabet« von Jinhwa Oh, eine Grafikdesignerin aus Südkorea, die gerade an der Rhode Island School of Design ihren Master gemacht hat.

Der Gestalter Sascha Lobe, seit 2018 Partner bei Pentagram, ist gleicht mit zwei Arbeiten unter den Gewinnern: für das Cover von Printed Pages AW18, das 100 Jahre Bauhaus feiert, in drei Farben erhältlich ist und sich aus 42 der 600 Glyphen zusammensetzt, die die Gestalter für die neue Identity des Bauhaus Archivs entwarfen. Ein zusätzlicher Clou: das Cover gerät mit Hilfe der Artivive App in Bewegung. Die ebenfalls prämierte Bank Side Flag, die Sascha Lobe für ein Kreativprojekt entwarf, das das unkonventionelle Stadtviertel feiert, brauchte nur etwas Wind, um während des London Design Festivals zu flattern.

Designer Kevin Teh aus Sidney widmete sich mit einem verspielten Kanji-Charakter-Set der Zusammenführung von australischer Essens- und Sakekultur, Cyla Costa aus Brasilien übersetzte die Arbeit des Street Photographers Ricardo Perini, die »Licht über die Schatten des Alltags wirft« in eine Cover-Schrift, die in zwei Richtungen gelesen werden kann.

Preisgekrönt auch die Identity, die der Chinese Kong Xiangguo für die Stadt Yungu Town aus Namen und Architektur der Stadt entwickelte. Bedeutet »Yun« Wolke, steht »Eave« für die Tropfenkanten der Gebäude, die sich aus den Dachziegeln ergeben.

Besonders interessant ist auch der »Voice Font« von Joo Ha, der die Darstellung von Klang dazu benutzt, Emotionen auszudrücken.

Der zweite Teil der Gewinner des TDC 2019 erscheint am Montag.

IBMs Bürogebäude, das fühlt und denkt

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Für IBMs Watson IoT Center in München entwickelten die Experience Designer von Monomango ein interaktives Exponat, das erlebbar macht, wie das intelligente Gebäude funktioniert.

IMB Watson IoT Center Monomango Exponat

1.000 Sensoren messen rund um die Uhr Feuchtigkeit, CO2 sowie füchtige organische Verbindungen und andere Luftbestandteile im Gebäude und nutzen die Daten, um Abläufe im Gebäude zu verbessern. Das galt es für die Designer von Monomango aus Berlin und AKQA San Francisco gemeinsam mit IBM Fellow John Cohn für eine Ausstellung im 20. Stockwerk des Gebäudes und deren Besucher zu visualisieren. Die Lösung: ein 360-Grad-Projection-Mapping auf einem Modell aus Acrylstein. In der aktuellen PAGE 5.2019 berichten wir über das Projekt, dazu finden Sie hier heute Nachmittag einen Film, der das Exponat und die Echtzeit-Datenvisualisierungenn zeigt. Solange können Sie sich hier selbst ein bißchen im Watson IoT-Center umschauen.

INDIECON 2019

Digitale Gewaltenteilung, jetzt!

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Unser Kolumnist Jürgen Siebert warnt vor zu viel Bequemlichkeit bei der Nutzung digitaler Services.

© Foto: Norman Posselt

Was ich partout nicht vertrage, sind Weihnachtslieder im Sommer. Zum Glück ist die Wahrscheinlichkeit, sie außerhalb der Saison im Radio oder einer Shoppingmall zu hören, praktisch null. Selbst meine digitale Musikbibliothek habe ich mit Metadaten und intelligenten Wiedergabelisten so erzogen, dass auch beim Shuffle-Play kein Christmas-Hit dazwischenrutscht. Nur Spotify kriegt das nicht hin. Fast täglich empfiehlt es mir Weihnachtslieder, nur weil ich letzten Dezember die Playlist »Best Xmas Hits of All Time« angelegt habe.

Eigentlich sollten wir froh sein, dass Big Data nicht so perfekt funktioniert, wie wir uns das manchmal aus Bequemlichkeit wünschen.

Der Angriff auf unser Verhalten ist heute schon so gravierend, dass es um mehr als Privatsphäre geht. Seit der letzten US-Wahl und dem Brexit wissen wir, dass die sozialen Netze unsere Gesellschaft herausfordern.

Die emeritierte Professorin der Harvard Business School Sho­shana Zuboff bezeichnet die kommende digitale Ökonomie als »Überwachungskapitalismus«: Die Wirt­schaft sei durch Google und Co von einem Bespitzelungsprojekt gekapert worden, das bewährte Marktmechanismen wie das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage untergräbt. In der Big-Data-Ökonomie geht es um das Geschäft mit dem kontinuierlichen Echtzeitfluss unserer Verhaltensdaten. Ihre Basis ist die Bereitstellung kostenloser Diens­te, die Millionen Menschen nutzen, wodurch die Anbieter wertvolle Informationen erhalten. Werbung und Mar­keting sind die Finanziers des Kreislaufs. Ihr gemeinsames Ziel: das Kundenverhalten analysieren, beeinflussen, verändern und Umsätze generieren, um die Services weiter zu verbessern.

Als Problem erweist sich die zunehmende Nutzung pro­prie­tärer Zusatzdaten durch Google und Co, was Informatiker gerne mit dem Etikett »maschinelle Intelligenz« verschleiern. Die­se dient im besten Fall dazu, vor möglichen Konflikten oder Gefahren zu warnen, etwa in Form von Stauvorhersagen vor den Schulferien. Viel spannen­der, weil kommerziell unendlich reiz­voll sind Prognoseproduk­te. Hersteller, die am Internet der Dinge mitbauen, setzen viel Geld auf die Vorhersage unseres Verhaltens. Noch schmunzeln wir über Kühlschränke, die automatisch Vorräte nachbestellen, oder über cloudvernetz­te Rektal­thermometer. Weit beängs­ti­gen­der ist die immer wieder geäußerte »Drohung« Amazons, früher als wir selbst zu wissen, was wir eigentlich kaufen möchten . . . um dies dann ohne Bestellung schon mal loszuschicken.

Die digitale Konsumentenüberwachung plus das zunehmen­de behördliche Datensammeln kann dazu führen, dass sich die Menschen in den westlichen Wirtschaftsnationen bald in zwei Gruppen wiederfinden: der Minderheit der Beobachter und der Mehrheit der Beobachteten. Dies bliebe nicht ohne tiefgreifen­de Folgen für die demokratische Balance, denn das Ungleichgewicht an Wissen führt automatisch zu einem Ungleichgewicht von Macht. Während durch die Gewaltenteilung in heutigen Demokratien die staatliche Macht beaufsichtigt und begrenzt wird, gibt es aktuell keine Kontrolle der privaten Datensammler.

Immerhin ist das Problem auf dem Radar der Politik gelandet. Die Datenschutz-Grundverordnung war ein erster Schritt in die richtige Richtung. Eine Internetsteuer wäre keine Lösung, weil dann der Staat lediglich an einem ungesunden Treiben mitverdient, anstatt es zu beenden. Wollen wir hoffen . . . nein, lasst uns alle daran arbeiten, dass die digitale Überwachung nicht außer Kontrolle gerät. Das fängt bei den Sicherheitseinstellun­gen des Browsers an und endet beim Verzicht auf Bequemlichkeitsprodukte wie Alexa, Siri und Google. So, jetzt greife ich hinter mich und lege eine Langspielplatte auf.

Mutiges Kinderbuch: Goliath. Der Junge, der ein bisschen anders war

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Der preisgekrönte spanische Kinderbuchautor und Illustrator Ximo Abadía erzählt von den Schwierigkeiten der Kindheit.

Dieses Gefühl, nicht wirklich dazu zugehören, sich ausgeschlossen zu fühlen, alleine und anders als alle anderen zu sein, gehört zur Kindheit dazu.

Was soll da erst Goliath sagen, der so viel größer als alle anderen ist. Gigantisch geradezu. Und da niemand ist wie er, verlässt er seine Eltern und seine Heimatstadt, um andere zu suchen, die so groß sind wie er.

Diese Geschichte erzählt der preisgekrönte spanische Kinderautor und Illustrator Ximo Abadía, der schon als Kind erste Comics zeichnete und 2011 gleich für seine zweite Graphic Novel »Clonk« gefeiert wurde. Die Los Angeles Times zeichnete sie als eine besten des Jahres aus.

Und Ximo Abadía traut den Kleinen etwas zu.

In Bildern die nur auf wenige Farben reduziert sind und in ihrer Textur wie Siebdrucke wirken, arbeitet er mit prägnanten Formen und Flächen, setzt die Perspektive außer Kraft und lässt auch düstere Farben und Töne einfließen.

Sein Goliath, angelehnt an den Riesen aus dem Alten Testament, ist eine große rote Farbfläche mit winzig kleinem Kopf und so bildfüllend und wuchtig, dass man fast das Gefühl hat, er erhebt sich über einen.

Und sein Weg ist nicht einfach. Er wirbelt durchs Meer, läuft durch abstrakte Wälder, wendet sich vergeblich an die Sonne bis er dann schließlich vom Mond auf die richtig Fährte gebracht wird. Er zeigt ihm, dass wir alle unterschiedlich sind. Und deshalb einzigartig und, dass das gut so ist und einfach wunderbar.

Genauso wie dieses eigensinnige, herrlich abstrakte Kinderbuch, das lange nachhallt.

Ximo Abadía: Goliath. Der Junge, der ein bisschen anders war, Kleine Gestalten, ab 4 Jahren; Hardcover, Vollfarbig, 48 Seiten, 14,90 Euro, ISBN: 978-3-89955-825-8

Blurry Burger: Malerische McDonalds Kampagne

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Unscharf wie ein Gemälde von Gerhard Richter: TBWA/San Juan setzt McDonalds in der Kampagne »Say No More« ungewöhnlich in Szene.Advertising, Campaign

Ein paar Umrisse reichen, verschwommene Andeutungen eines Big Macs, Pommes oder Nuggets, dazu das ikonische McDonalds Rot und schon weiß man, um welche Produkte es sich handelt. Schließlich sind sie weltberühmt.

Darauf zumindest setzt die Agentur TBWA/San Juan in Puerto Rico in ihrer neuen McDonalds-Kampagne.

Mit verschwommener Malerei verwandelt sie die Billboards in Leinwände an denen noch ein paar Tropfen frischer Farbe herunterlaufen und versieht sie mit dem Claim »Say No More«, was »Alles klar« oder »Ich weiß Bescheid« heißt.

So kunstvoll hat man die McDonalds-Produkte selten gesehen.

 

Advertising, Campaign

 

Advertising, Campaign

 

 


Kostenlose Icons und Piktogramme für Designer

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Food, Natur, Architektur, User Interface, E-Commerce, Wetter, Musik, Werkzeuge, Menschen, Weltall und mehr …

© onextrapixel.com

In Zeiten von Omnichannel-Mediennutzung via verschiedenster Kanäle – Mobile, Desktop, iPad und Co – überzeugen Icons und Piktogramme fürs Design immer mehr. So bedienen sich auch Unternehmen immer häufiger der kleinen Bilder und branden damit ihre Marken.

»Unverzichtbar«, meinen Branchen-Experten! Und das nicht zuletzt, weil Icons für eine schnellere Erkennbarkeit auf kleinen Displays Sorge tragen und via Social Media praktisch geteilt werden können.

Für Kreative hat sich mit diesen Entwicklungen einhergehend ein eigener Berufszweig herausgebildet: der Piktogrammdesigner. Dieser beschäftigt sich ausschließlich mit dem Design von winzigen Symbolen. Doch auch Grafiker, die sich nicht nur mit Mini-Bildern beschäftigen, müssen über die neuen Wege der Nutzerführungen Bescheid wissen.

Einige haben sich der Gestaltung von Icons und Piktogrammen angenommen und ihre professionellen Ergebnisse ins Internet gestellt. Davon möchten wir hier eine Auswahl vorstellen. Einige Plattformen sind mittlerweile gute Anbieter, auch für Freebies.

Ein Tipp vorab: Immer die Nutzungsbedingungen genau unter die Lupe nehmen! Lizenz- und Copyright-Angaben sind unterschiedlich. Viele Icon Sets eignen sich jedoch für die kommerzielle Nutzung. Die meisten Plattformen bieten psd, png, ai, eps, jpg und svg-Formate an. Freebies haben oft eine niedrige Pixelanzahl, die kostenpflichtigen bieten mehr.

Unsere aktuellen Lieblings-Icons sind die illustrierten Designer von Juliane Bone und die Digital-Nomaden-Icons inklusive Surfbrett und Kokosnuss-Drink …

 

Kostenfreie Icons & Piktogramme auf einen Blick

 

Weltraum- und Astronomie-Icon-Set mit Planeten, Alien, Komet, Sonne, Mond und Sterne, erhältlich über onextrapixel.com. Einfach den Link am Ende des Textes in den Browser kopieren, der Download startet automatisch in einem neuen Tab.


Designer als Icons von Juliane Bone mit insgesamt 16 Gestaltern – mitunter dabei sind Erik Spiekermann, Jessica Walsh oder Stefan Sagmeister.

kostenlose Icons, Piktogramme

v.l.n.r.: Debbie Millman, Chip Kidd, Michael Bierut, Steven Heller, Dan Stiles, Jacob Cass, Stefanie Posavec, Jessica Hische, Stefan Sagmeister, Giorgia Lupi, Jessica Walsh, Tim Goodman, Shepard Fairey, Erik Spiekermann, Aaron Draplin und Milton Glaser © Juliane Bone


71 Tier-Icons in bunten Farben – via graphicburger.com

Kostenlose Icons, Tiere

Mehr als 480 Open-Source-Icons (Eva Icons) gibt es via Github zum Download.

Screenshot via https://akveo.github.io/eva-icons/#/


Icons für Digital-Nomaden – mit Palme, Flip-Flops, Surfbrett, Laptop, Scooter, Van, Rucksack und vielem mehr: erhältlich über digitalnomadicons.com, gestaltet von Illustratorin und UI Designerin Nadia Sotnikova aus Lissabon.


Der Icon-Font BoxIcons mit 720 Icons für Websites ist ein Open-Source-Projekt und kann hier über boxicons.com (Download-Button rechts oben) heruntergeladen werden.

Kostenlose Icons, Icon Font, Open Source

37 Getränke- und Lebensmittel-Icons stehen hier zum Download bereit (Design: vector4free.com).

Kostenlose Icons, Getränke und Lebensmittel

40 Gewürze-Icons kann man sich auf diesem Behance-Account herunterladen.

© via Behance / fikri maulana


Open Source Icons »Feather« von Cole Bemis: 138 Symbole in minimalistischem Stil.

© feathericons.com / Cole Bemis


Animierte Icons in Gif-Formaten findet man auf der Website Animaticons, zum Beispiel mit dem Thema Natur. Einige Themenbereiche sind kostenfrei, andere bekommt man für 5 Dollar.

animierte gifs, kostenlose icons, gif, icon

Ob Apps, Web Interface oder UI Projekt – diese eckigen Icons gibt es im Duotone Style oder auch im Monoline Style auf ego-icons.com.

© http://ego-icons.com/


100 kostenlose IOS Streamline Icons, die ganz verschiedene Themen abdecken. Eine Kollektion mit 5.000 Icons gibt es speziell als Designer- und/oder Entwickler-Paket für 97 Euro. Die Abbildung zeigt einige kostenlose Icons.

kostenlose Icons, Icons, Piktogramme

von Icon Designer Vincent Le Moign


                                              PAGE lesen und nichts mehr verpassen.


210 kostenlose Vector-Icons für Webdesign und Wireframes gibt es auf webalys.com. (Auch hier steht ein umfassendes Paket der Minicons zum Kaufen zur Verfügung.)

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Flat Line UX und E-Commerce-Icons gestaltet von Design team (https://ecomm.design/) für Smashing Magazine – hier downloadbar.

Kostenlose Icons, Piktogramme

© Design team (https://ecomm.design/) exclusively for Smashing Magazine

 

Kostenlose Icons, Piktogramme

© Design team (https://ecomm.design/) exclusively for Smashing Magazine


User-Interface-Icons via Iconstore: 24 Motive.

kostenlose icons, piktogramme

© https://dribbble.com/worawaluns


Warenkorb-Icons: Diese 15 nützlichen Warenkörbe sind vom Stockholmer Designer Alexey Tretina gestaltet.

Kostenlose Icons, Piktogramme

© Alexey Tretina


Farbige Wetter-Icons inklusive Thermometer bei: iconstore.co, designed by Javier Lacambra.

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© Javier Lacambra


Vector Line Icon Set: Das kostenlose Icon-Set der Designerin Réka Tamás aus Budapest besteht aus fein gezeichneten Linien.

Kostenlose Icons, Piktogramme

© Réka Tamás


Die Flat Icons von Mighty Deals aus Vancouver zeichnen sich durch sanfte Farben aus.

Kostenlose Icons, Piktogramme

© Mighty Deals


Zu den Themen Essen, Getränke, Küchengeräte, Veganes, Junk Food, Pizza, Burger, Mohrrüben und  Kochmützen gibt es hier gesammelte Food-Icons-Sets

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© Hanna Jung


E-Commerce-Icons: Von GraphicsFuel kommt ein kostenloser Satz mit 18 im Flat Design gestalteter E-Commerce-Icons. Die in Adobe Illustrator erstellten Symbole sind voll skalierbar.

Kostenlose Icons, Piktogramme

© www.graphicsfuel.com


Icons und Piktogramme auf der Plattform Flaticon
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© Flaticon


Wetter-Icons gibt es auf iconstore.co

Kostenlose Icons, Wetter Icons

© iconstore.co/icons/rns-weather-icons/


Architektur-Icons von Vecteezy, Plattform für Icons und Vektorgrafiken

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© vecteezy


Icon-Set Linea von Designer Dario Ferrando zu den Themenbereichen Wetter, Musik, Werkzeuge, Software, E-Commerce

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© Dario Ferrando


45 nasty Icons via webalys.com/nastyicons.com

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Menschen: »People doing things icons« von Freepik: 50 Icons aus dem Alltag

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© Freepik


Icons mit Gesten der Hand und dem digitalen Fingerabdruck sind auf Squid Ink zu finden

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© Squid Ink

 


Noch mehr kostenlose Icons mit Küchen-Symbolen gibt es auf der Website forgraphictm.com

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© forgraphictm.com/free-kitchen-icons/


Flat Line Icons mit Symbolen für Monitore, Hände, Ordner, Pfeile und vieles mehr von Creative Boxx via Dribbble

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© Creative Boxx


»Communication Icons« mit Brief, TV, WiFi, Antenne, Computer, Radio und Co gibt es via iconstore.co

Kostenlose Icons

© iconstore.co

 



Zudem empfehlen wir Ihnen das PAGE eDossier zum Thema: »Icons & Piktogramme – Typen, Trends, Technik«

Manchmal braucht es eben nicht nur ein Glas, sondern 20 verschiedene Exemplare. Im PAGE eDossier »Icons & Piktogramme« präsentieren wir Typen mit Icon Sets für jede Lebenslage und sprachen mit dem Designer Nils Thomsen aus Hamburg, der die riesige Schriftfamilie »Jabana« mit fast 500 Symbolen bestückte, über das Gestalten von Icons und über Kaffee, Zelte und schwedisches Knäckebrot.

Zudem berichten wir über Fallgeschichten aus den Bereichen Business Branding, Corporate Design und Corporate Identity.

Anbei eine kleine Leseprobe aus dem PAGE eDossier »Icons & Piktogramme – Typen, Trends, Technik«:

»Nüchtern, systematisch, unmissverständlich – Piktogramme sind bekanntlich ein wahres Zaubermittel, um Informationen übersichtlich zu strukturieren, Orientierung zu schaffen und Sprachbarrieren zu überwinden. Ihr Potenzial, komplexe Zusammenhänge in einer immer schnelleren Medienwelt mittels visueller Kurzformeln zu kommunizieren, entdecken zunehmend auch Unternehmen für ihre digitale und analoge Kommunikation. Dabei zeigt sich, dass diese Zeichen viel mehr zu bieten haben, als man ihnen bisher zutraute.

In freien Arbeiten werden diese Möglichkeiten längst erkundet – zum Beispiel von dem Stockholmer Designer Viktor Hertz, dem es gelingt, das Werk von Musikern und Bands mittels Piktogrammwust in einem einzigen Plakat komprimiert darzustellen (www.viktorhertz.com). Neben solchen unterhaltsamen Piktogramm-Geschichten finden sich auch interessante Anwendungen, bei denen Unternehmen das altbekannte Vokabular der Bildzeichen zur Modellierung der eigenen Identität einsetzen.« (…)
(Autorin: Jutta Nachtwey)

Button, call to action, onlineshop, PAGE

Icons: Entwicklung und Design visueller Symbole
  • Felix Sockwell, Emily Potts
  • Herausgeber: Stiebner
  • Auflage Nr. 1 (29.01.2018)
  • Taschenbuch: 160 Seiten

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Type Foundries gründen

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Marketing, Lizenzfragen, Kundenpflege: Das sind die Erfolgsrezepte von Typefoundry-Gründern.

Typografie, Existenzgründung, Typograf, Fonts, Künstlersozialkasse, Marketing

Selbst entwickelte Schriften bei Fountain, FontShop oder MyFonts unterzubringen ist eine tolle Erfahrung für jeden Typedesigner. Aber war da nicht noch mehr? Klar, der eigene Schriften-Shop! Ihn zu eröffnen ist nicht nur Ehrensache, sondern kann der Start in ein echtes, tragfähiges Business sein.

Im PAGE eDossier »Type Foundries gründen« berichten Typedesigner, wie sie es geschafft haben, sich den Traum einer eigenen Schriftenschmiede zu erfüllen.

Die Geschichten über den (oft gar nicht so steinigen!) Weg vom Nebenerwerbs-Schriftengestalter zum Vollzeit-Foundry-Inhaber sind sehr unterschiedlich. Gleiches gilt für die Vertriebswege – nicht jeder Foundry-Gründer empfindet Kundensupport als willkommene Abwechslung zum Typedesign. Andere wiederum entwickeln einen echten Sinn fürs Business, ziehen Großaufträge an Land und verwandeln sich in einen Arbeitgeber, der selbst Schriftengestalter beschäftigt.

Steuern, Künstlersozialkasse, Rechtsformen – natürlich müssen auch Typedesigner bei einer Existenzgründung bestimmte Regeln beachten. Auch davon erzählen die Protagonisten des PAGE eDossiers »Type Foundries gründen« und geben konkrete Tipps zum Business Design eines Schriften-Shops: Welcher Bezahlprozess passt zu meiner Foundry? Wie gestalte ich Marketing und Kundenpflege? Was muss ich über Lizenzvereinbarungen wissen? Wann sollte ich Rechtsexperten hinzuziehen? Und, und, und …

Außerdem erfahren Sie aus einer US-Nutzerstudie, wie User, die Fonts kaufen, wirklich ticken.

Hier geht’s zum Download.

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Was ist eigentlich Informationsdesign?

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Informationsdesign nutzt schematische Bilder und grafische Gestaltung, um Informationen visuell zu vermitteln. Was das genau bedeutet und wie man Informationsdesigner wird …

Seit der Jahrtau­send­wende erleben Info­grafiken einen ungeahnten Aufschwung. Sie sind schön anzusehen und funktionieren in vielerlei Zusammenhängen: als anspruchsvolle Datengrafiken in Zeitungen, als informativer Bestandteil politischer Kam­pagnen, aber auch als bunte »Info­happen« auf Webseiten. Als Kommunikationsform sind Infografiken schon viele Jahrhunderte alt, aber erst im 20. Jahrhundert fanden sie massenhafte Verbreitung in den Medien: in Büchern, Zeitungen und Zeitschriften sowie in der Werbung. Mit dem Siegeszug der digitalen Medien hat die Popularität von Infografiken in den vergangenen zwanzig Jahren noch einmal enorm zugenommen. Heute gelten sie als äußerst zeitgemäßes Werkzeug, um komplexe Fakten zu vermitteln.

Aber worum handelt es sich eigentlich? Infografiken sind schematisierte Bilder, die Informationen vermitteln sollen. Zum Einsatz kommen dabei nicht nur Methoden der grafischen Gestaltung (wie der Entwurf eines Layouts oder der Einsatz von Schrift und Farben), sondern gelegentlich auch Illustrationen und geometrische oder kartografische Verfahren (in Diagrammen und Karten). Auch wenn die Grenzen zwischen Infografik und Datenvisualisierung fließend sind, kann man dahingehend unterscheiden, dass Infografiken auf einem kleinen, handverlesenen Set von Informationen oder Daten aufbauen. Diese werden in eine statische oder einfache interaktive Grafik umgesetzt, die in den meisten Fällen zuletzt händisch bearbeitet wird, also in den üblichen Grafikprogrammen.

Infografiker sind am besten alles auf einmal: Allrounder, Designer mit Forscherdrang, Teamplayer und Detailfanatiker.

Im Unterschied dazu ist das Ziel einer Datenvisualisierung einen umfassenden Datensatz im Ganzen zugänglich zu machen. Dabei hat man es mit Datenmengen zu tun, die man nicht mehr manuell bearbeiten kann – deshalb kommt hier Software für die visuelle Darstellung zum Einsatz. Die Gestaltungsleistung besteht in diesem Fall darin, die Regeln der Darstellung so zu entwerfen und zu testen, dass die angezeigte Visualisierung am Ende gut lesbar und interpretierbar ist – und natürlich soll sie auch gut aussehen. Das erfordert zumeist einige Programmierkenntnisse und einen komplexen, iterativen Gestaltungsprozess.

Vielfältige 
Einsatzmöglichkeiten

Doch was genau können Infografiken und Visualisierungen und zu welchem Zweck werden sie angefertigt? Schon im 19. Jahrhundert warben verschiedene Wissenschaftler für die Praxis der grafischen Darstellung und betonten, dass Infografiken dabei helfen, Dinge »auf einen Blick zu begreifen« – Zusammenhänge, die sich der Leser durch Text nur sehr langsam und mühevoll erschließen könnte. Dass wir Statistiken deutlich schneller lesen und interpretieren können, wenn sie visualisiert sind, gilt heute als Grundkonsens.

Gleichzeitig sind heute viel mehr Stolperfallen und Fehlerquellen bekannt – unsere Sicht auf die Potenziale von Infografiken ist insgesamt wesentlich differenzierter geworden. Theoretiker der Informationsvisualisierung beschäftigen sich nicht nur mit der Korrektheit von Visualisierungen (also ob Sachverhalte und Zahlenverhältnisse durch die gewählten Verfahren sachlich richtig ausgedrückt wurden), sondern auch mit Wahrnehmungsprozessen bei den Lesern oder der Frage, welche Voraussetzungen diese für das Verständnis von Infografiken mitbringen müssen (zum Beispiel unter dem Stichwort »Data Literacy«).

Das Besondere an Infografiken sind ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Sie werden seit Jahrzehnten für die journalistische Berichterstattung genutzt, etwa als Diagramme ergänzend zu Wirtschaftsnachrichten oder Wahlergebnissen. Neu ist, dass Infografiken heute auch eigenständige, bildstarke und erzählerische Formate bilden, beispielsweise die ganzseitigen Infografiken in der »ZEIT« oder doppelseitige Schaubilder in Infografikbüchern.

Wie entsteht eine Infografik? Um aus ungeordneten Informationen eine verständliche Grafik zu erstellen, geht der Information Designer Schritt für Schritt vor. Manchmal sind auch Rückschleifen nötig.

Neu ist ebenso, dass Infografiken und interaktive Visualisierungen Bestandteile einer integrierten Berichterstattung werden, wie etwa in dem investigativen Dossier der »Süddeutschen Zeitung« über die »Panama Papers«. Unter dem Stichwort »Da­tenjournalismus« haben spezialisierte Journalisten ihre übliche Rechercheweise gewandelt und nutzen verstärkt öffentlich verfügbare – oder durch Data-Leaks offengelegte – Datensätze als Grundlage ihrer Berichterstattung. So unterhält etwa die Funke Mediengruppe ein spezialisiertes Interaktivteam bei der »Berliner Morgenpost«, das regelmäßig umfassende interaktive Visualisierungsprojekte online veröffentlicht. Zu den international führen­den Vorreitern gehören hier seit Jahren die »New York Times« (besonders in ihrem Ableger für analytischen Journalismus »The Upshot«), die »Washington Post« und der britische »Guardian«.

Dass wir Statistiken deutlich schneller lesen und interpre­tie­ren können, wenn sie visualisiert sind, gilt heute als Grundkonsens.

Auch die Sportredaktionen testen, wel­che Ergebnisse und Informationen sich für die grafische Berichterstattung eignen (et­wa die »Taktiktafeln« bei Spiegel Online). Zudem erfreuen sich Infografi­ken zu lus­ti­gen Popthemen großer Beliebtheit, wie die Poster des New Yorker Designstudios Pop Chart Lab. Ein besonders dankba­res Publikum sind Kinder und Jugendliche. Und so setzen Verlage, Zeitschriften und Museen Infografiken viel und gern als »Ge­heim­waffe« in der Wissensvermittlung ein – etwa in Aufklärungs- und Anatomiebüchern.

Komplexe Erstellung

Hinter leicht verständlichen Infografiken steckt ein ausgesprochen komplexer Prozess aus Recherche, Konzept und gestalterischer Umsetzung. Der italienische De­signer Francesco Franchi bezeichnete Infografiken einmal als »Unmöglichkeit in Reinform«, denn die Ansprüche an Gestaltung und Inhalt sind enorm hoch. Infografiken sind wie ein vieldimensionaler Raum. Es gibt viele Variablen in ihrer Gestaltung, die eine enorme Bandbreite ermöglichen: Wie viele Informationen fließen in die Arbeit ein? Wie werden Formen und Farben eingesetzt? Gibt es unterhaltsame Details? An welches Publikum richtet man sich? In welchem Ton spricht eine Arbeit zum Publikum: humorvoll, seriös, wissenschaftlich, journalistisch, mahnend, unterhaltend? Braucht es Illustrationen oder Karten? Steht eine Grafik für sich allein oder ist sie in einen Kontext eingebunden? Und so weiter.

Infografiker sind daher am besten alles auf einmal: Allrounder, Designer mit Forscherdrang, Teamplayer und Detailfanatiker. Neben der gestalterischen Kompetenz braucht es jedoch vor allem eines: eine konzeptionelle Denkweise, denn der erste und schwierigste Schritt ist es, zu einem gegebenen Thema einen Ansatz zu entwickeln. Oft ist ein ungeordneter Haufen an Informationen vorhanden, und es muss zu­nächst eine Pointe gefunden werden, auf die man die Geschichte zuschneidet. Im nächsten Schritt stellt sich manchmal heraus, dass Informationen fehlen, sodass wei­tere Recherche nötig ist. Sodann stellen sich gestalterische Fragen, Skizzen wer­den angefertigt, Formate ausprobiert. Ab­solut nötig ist auch ein gewisser Perfektionismus – nicht nur soll das Ergebnis ästhetisch zufriedenstellen, sondern es muss in jedem Schritt der Gestaltung wieder und wieder geprüft werden, ob die visuelle Umsetzung auch faktisch korrekt ist. Schnell schleichen sich Fehler ein, wenn etwa Zahlenverhältnisse in einen Flächen­vergleich umgesetzt werden.

Wie lässt sich all dies in einer einzigen Person vereinen? Meist ist das gar nicht nö­tig. Infografiken zu erstellen ist eine interdisziplinäre Angelegenheit, in der das kleinste denkbare Team meist aus einem Redakteur oder Wissenschaftler besteht, der sich im Thema auskennt, und einem Designer, der eine Menge Standardforma­te der Informationsvisualisierung kennt und gleich­zeitig nie um eine neue Idee verlegen ist. In Agenturen oder Redaktionen ar­beiten die Experten oft in größeren Teams, sodass verschiedene Expertisen zusam­men­kommen: Rechercheerfahrung, gestal­terisches Wissen, Bildideen, journalisti­sches Gespür, wissenschaftliche Strenge oder auch eine humorvolle Perspektive.

Mit dem Siegeszug der digitalen Medien hat die Popularität von Infografiken in den vergangenen 20 Jahren enorm zugenommen.

Berufsbild im Wandel

Das Berufsbild des Information Designers ist in diesem Sinne noch neu – vor allem weil es erst seit einigen Jahren eine solch verstärkte Nachfrage nach Infografiken gibt. Heute bildet sich aus unterschiedlich spezialisierten Gestaltern, Redakteu­ren, Datenjournalisten und Programmierern eine neue Berufsgruppe heraus. Unter den Designern gibt es viele, die programmieren können oder sich zumindest in der Nutzung einiger anspruchsvoller Programme und Librarys auskennen. Andere wiederum beschränken sich auf die klassi­schen Gestaltungswerkzeuge – vom Bleistift bis zu Adobe Illustrator. Beide Spezialisierungen werden in der Informationsvisualisierung weiter gebraucht. Gerade künstlerische Ideen und Illustrationen sind verstärkt gefragt. So entstanden in den ver­gangenen Jahren – auch als Gegenbewegung zur stark automatisierten Datenvisualisierung – viele handgemachte oder gebastelte Infografiken, wie etwa die char­manten Postkarten von Giorgia Lupi und Stefanie Posavec (»Dear Data«).

Neu ist, dass Infografiken heute auch eigenständige, bildstarke und erzählerische Formate bilden. Die Ansprüche an Gestaltung und Inhalt sind enorm hoch.

Wie in allen Berufsfeldern, die stark in Bewegung sind, kann man sich als Informationsdesigner nicht auf dem Erreichten ausruhen. Die technischen Tools entwickeln sich ununterbrochen weiter, und die Ansprüche der Verlage und des Publikums werden höher. Eines bleibt bei al­lem Wandel immer gültig: Wer mit Leib und Seele Designer ist und seinen Kopf gern zum Denken benutzt, wird in diesem Beruf belohnt. Denn am Ende geht es immer um eine gelungene Verbindung zwischen guter Gestaltung und anspruchsvol­len Inhalten.


Die Autorin

Sandra Rendgen ist Autorin mit dem Schwerpunkt Data Visualization und Interactive Media. Sie ist Herausgeberin des Bands »Information Graphics« im TASCHEN Verlag.


Alle weiteren PAGE-Connect Artikel zum Thema Informationsdesign finden Sie hier.

Zum Download des PAGE Connect eDossiers »Das macht ein Informationsdesigner bei der Infographics Group« geht’s hier.

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»Das ist Design wert!«

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Positionierungs-, Kalkulations- und Argumentationstipps für Gestalter

Editorial: Mehr Werte

Ein Logo samt Nutzungsrechten für gerade mal 5 Dollar – wo’s das gibt? Auf fiverr.com! Aber wenn es tatsächlich so schlecht um die Wertschätzung unserer Arbeit bestellt ist, wieso bitte kaufen sich dann die Beratungsunternehmen in eine Designagentur nach der anderen ein? Fast 460 000 Berater, Programmierer, Kreative und Gestalter arbeiteten 2018 allein für Accenture und erwirtschafteten einen Umsatz von knapp 40 Milliarden Dollar. Gewiss, diese Summe erzielten sie nicht mit der Gestaltung von Logos, aber doch mithilfe von Design. Denn das ist auch für die Consultants weit mehr als grafisches Gestalten. Sie holen sich Designkompetenz und mit ihr auch Entwicklungsmethoden ins Haus – nicht damit das Produkt nachher hübsch aussieht, viel wichtiger ist ihnen die Qualität der Problemlösung. Sie designen Strategien, Prozesse, Services, User Experiences und lösen Silos zugunsten interdisziplinärer Teams auf.

Klar, man muss kein unbelehrbarer Besitzstandswahrer sein, um auch reinem Grafikdesign weiterhin eine Zukunft zu geben. Dieses ist für ein rundum gelungenes Kundenerlebnis unerlässlich und wird darum wertgeschätzt bleiben. Doch angesichts der zunehmenden Verfügbarkeit von Designtemplates und der Automatisierung von Gestaltungsprozessen dürfen wir uns nicht wundern, wenn handwerklich gut gemachte Logos und Geschäftsausstattungen für kleines Geld zu haben sind. Diese Entwicklung lässt sich nicht zurückdrehen. Andererseits sollten aber auch gerade wir uns im Klaren darüber sein: Nicht das Logo selbst oder das Briefpapier ist die Leistung, sondern die Markenstrategie und Haltung dahinter. Gestaltung geht nicht ohne Analyse – Strategie nicht ohne Kreation. So validierte denn auch erstmals das Beratungsunternehmen McKinsey in seiner Studie »The Business Value of Design« den immensen Geschäftswert von Design. Nicht ohne Eigennutz, versteht sich. Was also ist unser Problem?

Wir gestalten nicht Logos, wir stiften Mehrwert – wirtschaftlichen und gesellschaftlichen! Nutzen wir die Gunst der Stunde: Positionierungs-, Argumentations- und Kalkulationstipps für mehr Wertschöpfung und Wertschätzung unserer Arbeit, siehe PAGE 05.2019.

 

 

Fotografen bald überflüssig?

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Malt sich bald jeder, der einen Stift gerade halten kann, seine eigenen Fotos?

Punkt, Punkt, Komma, Strich, fertig ist das Mondgesicht – so hiess es früher bei Kinderkritzeleien. So ähnlich könnten in Zukunft Fotos entstehen, natürlich mit Hilfe von künstlicher Intelligenz.

Beim Grafikprozessoren-Hersteller NVIDIA in Kalifornien experimentiert man derzeit viel mit KI. So präsentierte die Firma kürzlich die Website This Person Does Not Exist. Bei jedem Seitenaufruf erscheint ein anderes Personenfoto, das komplett echt aussieht, aber aus mehreren Bildern zusammengesetzt ist. Die Anwendung basiert auf einem sogenannten Generative Adversarial Network (GAN), bei dem eine KI der anderen so lange gefälschte Bilder vorlegt, bis diese sie für perfekt befindet.

Noch verblüffender – und vielleicht auch furchteinflößender, was die Zukunft von Fake-Fotos angeht – ist aber NVIDIAs Anwendung GauGAN. Dazu braucht man nur ein paar Linien malen und für entstehenden Flächen entsprechende Inhalte auswählen, von Himmel über Wolken bis Wiesen, Felsen oder Strand. Perfekt also, um im Handumdrehen Skizzen in realistische Bilder zu verwandeln.

Die Bilder wirklich höchst realistisch, denn die KI weiß, wo sie Schatten oder Lichtreflexionen erzeugen muss, dass zu Bildern mit Schnee kahle Bäume gehören et cetera.

Pate für den Namen GauGAN stand übrigens der berühmte französische Maler Paul Gauguin. Ob der sich wohl gerade im Grabe herumdreht? Der 1903 gestorbene Künstler hätte sich derartige technische Zaubereien jedenfalls nicht in seinen kühnsten Träumen ausmalen können.

 

 

Realistische Reflexionen fügt die künstliche Intelligenz eigenständig ein

 

Landschaft zu langweilig? Malen wir doch noch imposante Berge in den Hintergrund!

Pantone Poo: Welche Farbe hat der Haufen?

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Know your Sh*t! Ernsthaft jetzt?

Haufen sind in. Zumindest die Überwindung der Tabus, die normalerweise mit den Ausscheidungen verbunden sind. Es gibt Bücher über sie und sogar ein Memoryspiel, das Lebewesen und Haufen zusammenführt.

Auch Matt Roach, Kreativdirektor im Londoner Office von Anomaly und bekannt für sein Engagement mit Idris Elba gegen Ebola, für Greenpeace und die Marine Megafauna Foundation, nimmt sich jetzt in zwei Publikationen den Ausscheidungen an.

Aufgelockert mit Toilettenwitzen, derben Illustrationen, aber eben auch mit der Expertise von Gastroenterologen und Kinderärzten, hat er in Form der Pantone-Farbfächer die Bücher »Know Your Sh*t« und »Know Your Baby Poo« im Penguin Verlag herausgebracht.

Und die Bücher passen auf ihre Weise zu seinem Engagement, sollen sie doch dabei helfen, Auffälligkeiten zu entdecken, aber auch Eltern zu beruhigen, die sich fragen, ob es in Ordnung ist, dass der Kot ihrer Babys wie Dijon-Senf aussieht.

Es sind lustige Guides abseits von fragwürdigen Google-Ergebnissen, die zwischen 19 verschiedenen Farben und Konsistenzen des Stuhlgangs unterschieden und mit vielen Fakten und Ratschlägen auftrumpfen.

 

Das Beste aus Grafikdesign und Typografie weltweit: Die Gewinner des TDC 2019 – 2

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Spannendes Buchdesign, knallgelbe Toleranz und die Identity für einen Copywriter: Wir zeigen exklusiv die Gewinner des New Yorker Type Directors Club 2019.

Auch im zweiten Teil unserer Serie über die Gewinner des Type Directors Club 2019 ziehen sich die Arbeiten durch die verschiedenen Genre.

Der Typedesigner Wael Morcos, ein gebürtiger Libanese, der in New York lebt, gestaltete für die Posterausstellung »Tolerance«, die um die Welt reist, ein fröhliches Poster mit ernstem Hintergrund (Abb. oben): Hinter den gelben Bubbles steht in arabischen Lettern das Wort Toleranz.

An die Fantasie richten sich auch die Buchcover, die ein alter TDC-Bekannter, Geray Gencer aus Istanbul, für eine Serie von Literaturklassikern von Egmont Publishing, entwickelte. Mit abstrakten Illustrationen nehmen sie auf Titel wie »Madame Bovary« oder »Schuld und Sühne« Bezug und wollen mit ihrem modernen Formen- und Farben-Spiel gleichzeitig junge Leser ansprechen.

Noch weiter geht der Gestalter Kirill Ratman aus dem russischen Jekaterinburg mit seinem experimentellen Typeface Planet Caravan, das mit Rechtecken, mit hohen Kontrasten und unterschiedlichen Höhen spielt.

Klötze kann man auch über Anatolie Micaliucs Gestaltung eines Buchs über russische Architekten des Brutalismus staunen. Jede Seite spiegelt dabei die Form des jeweils abgebildeten Gebäudes und konzentriert sich ganz auf die Prägnanz und Unmittelbarkeit des Architekturstils.

Um Selbstmarketing geht es in der Identity für den Copywriter Colin Corcoran, die der New Yorker Designer Graham Clifford entwarf: als visuelles Synonym für die kreativen, frei fliegenden Gedanken eines Copywriter, lässt er die Punkte des i aus dem Nachnamen durch das Corporate Design schwirren.

Um die Kreativbranche geht es auch in dem preisgekrönten Projekt von Nils Kajander von BOND aus Tallinn. Für das Festival Balticbest, was sich erstmals auch Ländern außerhalb der baltischen Staaten öffnete, die weniger als fünf Millionen Einwohner haben, entwarf er eine Identity, die kleine Länder und große Ideen feiert: mit Aufmunterungen wie Think BB oder Do not BB shy, die sich aus dem Namen des Kreativfestivals ableiten.

Das zweite Buchdesign-Projekt stammt ebenfalls aus Istanbul. Utku Lomlu hat für eine Buch-Reihe von Roald Dahl den Namen des Schriftstellers auf unterschiedliche Weise für das Cover benutzt – seitenfüllend und mit Charakteren und Elementen aus dem fantastischen Geschichte Dahls.

Den ersten Teil der Gewinnerarbeiten des TDC 2019 finden Sie hier. Der dritte Teil wird am Donnerstag erscheinen.


Blick ins Studio: Herren der Schöpfung

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Sie können alles, außer bescheiden – das gilt auch für das neue Office der Herren der Schöpfung GmbH im Frankfurter Ostend.

Nicht weniger als »das geilste Büro Frankfurts« wollten die Herren der Schöpfung realisieren, als sie Ende November aus Platzgründen mit 30 Mitarbeitern auf das Unions-Gelände in der Hanauer Landstraße umsiedelten. Dazu holten sie sich als Kooperationspartner den Innenarchitekten Christian Necker von Vitra mit an Bord, der gemeinsam mit den Designern unter dem Motto »Partizipation meets Kollaboration« die knapp 600 Quadratmeter Bürofläche plante. »Tools wie Trello oder Slack boten eine 100 prozentige Transparenz und ermöglichten schnelle Abstimmung« berichtet Christian Baums, Marketing Manager bei den Herren der Schöpfung über den Abstimmungsprozess. Ein entscheidender Ansatz bei der Konzeption lautete: »Form follows Culture«. So sollen sich die Räume nach den Bedürfnissen der Menschen und deren Kultur richten und das agile Arbeiten beflügeln.

Dazu besiedelt die Agentur nun eine Open Office Fläche, deren Herz die Küche als Ort der Begegnung bildet. Darum herum liegen die sogenannten »Keimzellen der Schöpfung«. Hier befinden sich auch die zehn Co-Working Plätze, die Herren der Schöpfung unter dem Label Ubertage monatsweise vermieten. Die »Keimzellen der Schöpfung« dienen als Rückzugsort für den kreativen Austausch und sind optisch über ein Grid aus Bewehrungsstahl an der Decke verbunden, an dem Pflanzen wachsen. Auch die Stromversorgung ist über das Stahlnetz verlegt und funktioniert über frei von der Decke hängende Stromanker.

Zudem haben die Herren der Schöpfung eine individuelle konfigurierbare Lichtinstallation für das neue Büro entworfen, die zu jedem Anlass das passende Ambiente liefert. Das ist vorallem in Schwarz und natürlichen Farben gehalten — die Oberflächen aus Eichenholz und die ineinandergreifenden, L-förmigen Schreinerarbeiten aus Kork mit grünen Farbflächen schaffen einen warmen, wohnlichen Charakter. Die Schreinerarbeiten bieten außerdem Stauraum für Telefonbox, Drucker und DJ-Pult. Darüber hinaus dienen analogen Korkflächen zur Visualisierung von Projekten.

Angeschlossen an die offene Fläche sind zwei Meeting Räume, das Lab, ein Studio sowie das Büro der Geschäftsführung, dessen Tür meist ebenfalls offen steht. All diese Räume sind nur durch eine große Glaswand getrennt, um die transparenten Arbeitsweise zu unterstreichen. Diese riesige Scheibe durch das Treppenhaus in den dritten Stock zu transportieren, war Millimeterarbeit, aber das Ergebnis lohnte die Mühe: »Ein Büro muss mehr sein als ein Ort, an dem wir Zeit gegen Geld tauschen. Es sollte eine Heimat sein. Für unsere Kultur, unsere Identität und unser Wohlbefinden. Es muss uns im Arbeitsalltag und in unseren Prozessen unterstützen. Uns beflügeln besser zu werden und unsere Ziele zu erreichen. Und aus vielen unterschiedlichen Typen und Talenten eine Einheit machen«, so Baums. So sind inzwischen auch die Feiern  der Agentur legendär, denn Herren der Schöpfung haben für Firmenevents eine Arcade Machine entwickelt, die Shots ausschenkt. Da sagen wir doch: Auf gutes Gelingen im Ostend!

Transit-Zonen: Henning Wagenbreth in der Kunstbibliothek

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Die Kunstbibliothek hat den Illustrator und Grafikdesigner Henning Wagenbreth eingeladen, einen Streifzugs durch ihre Museumssammlungen zu wagen.

Henning Wagenbreth, Transit-Zonen – Plakat zur Ausstellung in der Kunstbibliothek, 2019, Siebdruck, 168 x 119 cm, © Henning Wagenbreth

Welche Relevanz haben einstige Vorlagensammlungen in Zeiten der elektronischen Bilderflut für zeitgenössische Gestaltung? Henning Wagenbreth hat auf Einladung der Kunstbibliothek 40 Vorbilder und Inspirationsquellen aus den Sammlungen Architektur, Buchkunst, Fotografie, Grafikdesign und Buchkunst, ausgesucht, die er in der Ausstellung mit rund 80 eigenen Arbeiten zusammenbringt – von Briefmarken über Entwurfszeichnungen bis zu Siebdruckplakaten im Überformat.

Mehr Infos unter www.smb.museum

Schriftenmachen: So geht’s 

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Wer immer schon damit geliebäugelt hat, eine eigene Schrift zu entwerfen, sich dann aber doch nicht getraut hat, findet jetzt Unterstützung in dem frisch bei Hermann Schmidt erschienenen Buch »Making Fonts«.

Lettering-Profi Chris Campe und die auf Scriptfonts spezialisierte Schriftgestalterin Ulrike Rausch erläutern in den ersten sechs Kapiteln  die theoretischen, gestalterischen und technischen Grundlagen des Typedesigns. Auch weil sie wirklich ganz genau erklären, wie man Code für OpenType-Features schreibt, gelingt es den beiden, Programmierunbedarften die Angst davor zu nehmen.Danach wird’s praktisch: In acht Workshops lernt man, diverse Arten von Displayschrift– vom Einsteiger-Font über die eigene Handschrift bis zu Multiple-Master- und Layer-Fonts – zu gestalten. Im Anhang findet sich dann noch ein Kapitel rund um Lizenzen, Vertrieb und Marketing. Ein tolles Buch (216 Seiten, 35 Euro, 978-3-87439- 909-8), das mit seinem lockeren Stil, den vielen Abbildungen und den guten Erklärungen wirklich Lust aufs Typedesign macht.

Baum mit vielen Verästelungen: Pentagram redesigned das Hay Festival

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Leser, Denker, Träumer: Pentagram beschwört die Fantasie, die das Literaturfestival Hay entfesselt.

Das Hay Festival begann in kleiner Runde 1987 in Hay-on-Wye in Wales.

Heute ist es ein weltweites Event mit diversen Plattformen, vielen Veranstaltungen, Bildungsprogrammen und verschiedensten Aktivitäten, die sich alle dem Lesen und Schreiben widmen – und der Kraft der Fantasie.

Um die Entwicklung des Festivals auch in seinem Erscheinungsbild zu spiegeln, wurde die New Yorker Agentur Pentagram engagiert.

Diese setzte die Expansion des Hay Festivals in einem Logo um, das an einen Baum oder eine Blüte erinnert – mit Verästelungen, die für die unterschiedlichen Aktivitäten stehen.

Gleichzeitig bekommen diese einzelnen Orte und Aktivitäten verschiedene Farben zugeordnet, alle fröhlich, alle leuchtend, denn gefeiert wird die Kreativität und Fantasie und das Glück des geschriebenen Wortes.

Unterstrichen wird diese zusätzlich von dem Claim »Imagine the World«, der auf Plakaten und Website zu sehen ist.

Portfolio-Slam: Anmelden und Ticket sichern!

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Am 25. April veranstaltet PAGE gemeinsam mit der Hamburg Kreativ Gesellschaft den ersten Portfolio Slam für Studierene und Berufsanfänger. Seien Sie dabei!

Beim Portfolio Slam im Oberhafen in Hamburg erfahren Studierende und Berufsanfänger, worauf Experten bei der Portfoliosichtung Wert legen und können Kontakte in die Branche knüpfen – und Agenturen lernen den kreativen Nachwuchs kennen. Zum Auftakt widmen wir uns dem Berufsfeld Interaction Design.

Vier Berufsstarter präsentieren ihre Portfolios vor der Experten-Jury, danach gibt’s Profi-Feedback, von dem auch die Zuschauer profitieren. Die Jury zum Thema Interaction Design besteht aus Daniel Kränz, Interaction Designer bei deepblue networks, Claudia S. Friedrich, Creative Director bei Human Interface Design, und Matthew Harrop, Creative Director bei Fork Unstable Media.

Wer präsentieren will, kann sich bei der Kreativ Gesellschaft bewerben. Und wer lieber nur zugucken will, bekommt hier für 5 Euro ein Ticket.

Der Portfolio Slam findet am 25. April von 19 bis 22 Uhr in den Räumlichkeiten von vonschmidt im Oberhafen statt.

Alle weiteren Informationen zu Ablauf und Inhalt gibt es auf der Veranstaltungswebsite der Hamburg Kreativgesellschaft oder über das Facebook-Event.

Wir sind schon gespannt!

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