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Freefont des Monats

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Das Budget ist maximal ausgereizt, aber Sie haben noch keine Schrift? Zum Glück finden sich im Netz immer wieder qualitativ hochwertige Freefonts.

Anlässe, einen Freefont einzusetzen, gibt es immer wieder. Manchmal lässt das Budget einfach keinen Spielraum für eine Schrift, oder man möchte etwas für Freunde gestalten beziehungsweise erst mal eine Idee ausprobieren, ohne dafür gleich viel Geld auszugeben. Dann ist es natürlich vorteilhaft, auf einen hochwertigen Freefont zurückgreifen zu können. Allerdings darf man längst nicht mit jedem kostenlosen Zeichensatz auch alles machen.

Viele Typedesigner erlauben die freie Verwendung nur für private, nicht aber für kommerzielle Zwecke. Gründliches Lesen der Nutzungsbedingungen ist also der erste Schritt. Schriftgestalter verschenken ihre Werke aus unterschiedlichen Gründen: Natürlich gibt es wahre Altruisten, in den meisten Fällen aber stehen Freefonts am Anfang der Typedesign-Karriere, wenn sich der Designer einfach nicht sicher ist, ob die Schrift gut genug zum Verkauf ist.

 

Unsere Freefonts des Monats aus der Redaktion


02.2019: 50 Fonts

Gleich 50 kostenlose Schriften stellt der Medium-Blog zur Verfügung.


01.2019: Kung Font 

Coole Brushscript mit persönlicher Note


11.2018: Ostbahnhof Old Rough 

Headline-Schrift, die von Frakturschriften inspiriert ist


10.2018: The Cleanest Font in the World

Diese Schrift gab es anlässlich des World Cleanup Days.


09.2018: Aretha Franklin 

Als Tribut an die Königin des Soul Aretha Franklin


08.2018: Austra

Diese Schrift wirkt sehr dynamisch und ist doch streng konstruiert.


07.2018: Jomohand

Ein Freefont mit lebendigem Lettering-Charakter …


06.2018: ADAM.CG Pro

Freefont Adam CG Pro

Inspiriert von der Futura, sehr gut für Headlines geeignet, gestaltet von Shrenik Ganatra, erhältlich über Behance.


05.2018: Kernit

Kernit, Collins, Typeface, Jim Henson, Schrift

Ein Font für alle Muppet-Fans!


04.2018: The Feminist Letters

Jeder Buchstabe steht für jeweils ein Thema der Frauenrechte.


03.2018: Paul Slab

Dieser Font kann in sehr vielen unterschiedlichen Bereichen eingesetzt werden.


02.2018: Colus und ColorTube

… die erste kostenlose farbige OTF-Schrift von Ivan Filipov


01.2018: 60 Freefonts

Eine Zusammenstellung von Creative Bloq …


12.2017: Freefont Presto

Zum 100. Geburtstag von Helmut Matheis …


11.2017: Freefont Sans Jose

Von klassischen Serifenschriften inspiriert …


09.2017: Freefont Maya

Von alten Kulturen inspiriert und vor allem aus der Ferne ein echter Hingucker …


08.2017: Freefont Bundle für Fonts und Mockups

Für kurze Zeit erhältlich …


07.2017: Freefont Willful

Schöner Scriptfont aus Weißrussland …


06.2017: Freefont Antipasto

Aus der Feder eines italienischen Typedesigners …


05.2017: Freefont Steadfast

Dieser Freefont ist zwar nur für den privaten Gebrauch, aber vielleicht schick für selbstgestaltete Karten …


                                              PAGE lesen und nichts mehr verpassen.


04.2017: Freefont Solide Mirage

Zuerst ein Logo, jetzt eine Schrift …


02.2017: Freefont Entra

Für Headlines und aufmerksamkeitsstarke Logos …



01.2017: Freefont Leafy
Leafy

»Leafy« versprüht ein Feeling für Persönliches und Handgemachtes.


12.2016: Freefont Allema

allema2

Schwungvoll & kalligrafisch – diese Schrift eignet sich für verschiedenste Anwendungen.


11.2016: Freefont Paul Soft

Paul1

Modern und freundlich kommt die Paul Soft daher.


10.2016: Freefont Hensa

Hensa1

Diese Schrift eignet sich besonders gut für Brush-Scripts-Fans.


09.2016: Teamwork-Font

Excelsirama1

Ein bunter Font namens Excersiorama …


08.2016: Freefont Alberto

Alberto1

Alberto macht sich auf Plakaten ganz besonders gut.


07.2016: TwoPoints Stulle

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Eine Schrift mit einer bewegenden Story dahinter …


06.2016: Freefonts am laufenden Meter!

Fontfabric3

Freie Schnitte zu drei verschiedenen Schriften!


05.2016: Bajern

Bajern3

Diese gebrochene Schrift stammt aus der Feder eines schwedischen Designers …


04.2016: Peace Sans

Peace1

Ein »Make love not war«-Font aus Russland …


03.2016: Overpass

Overpass1

Overpass ist mit über 430 Zeichen und diversen OpenType-Features erhältlich.


02.2016: Antique und viele mehr

PyteFoundry1

Ellmer Stefan veröffentlicht dieses Jahr wöchentlich einen kostenlosen Displayfont. Die Schriften sind immer nur für eine ganze Woche downloadbar.


01.2016: Merriweather

Merriweather1

Bei dieser Webschrift von Eben Sorkin steht die Lesbarkeit im Vordergrund.


12.2015: Gant

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Scriptfont Gant von Marcelo Reis Melo kommt fett, jedoch trotzdem elegant, daher.


11.2015: Nickainley

Nickainley

Die Typedesigner von Seniors Studio aus Indonesien entwickelten diesen Monoline Scriptfont.


10.2015: Wask New

Wask1

Grafik- und Typedesigner Vasilis Skandalos gestaltete eine Serifenlose mit einer ganz besonderen Ziffer 4.


09.2015: Manifesto

Manifesto1

Dieser Versalfont kommt aus Slovenien. Geeignet für Logos und Headlines, gestaltete Tomaz Leskovec eine echte Charakter-Schrift.


08.2015: Mercat Barcelona

Mercat Barcelona

 

Das Outline Studio entwickelte eine Schrift, die den Modernismus und die Art Nouveau Barcelonas zusammenführt.

 


06.2015: Fabfelt

Fabfelt1

Diese hübsche Freefont erinnert uns an handgeschriebene Briefe und alte Schultafeln. Freefont »Fabfelt« stammt aus der Feder von Fabien Despinoy.

 


Free Font Index 3
  • Hans Lijklema
  • Herausgeber: Pepin Press
  • Auflage Nr. 1 (28.11.2012)
  • Taschenbuch: 288 Seiten

 

Freefont-Empfehlungen von Grafikdesigner Florian Zietz aus Hamburg

Von ihm und seinem Büro Librito stammt auch die iPad-App FreeFonts 1.0 . Sie zeigt eine Auswahl von circa 90 Text-, Display-, Fraktur- und Symbolschriften, die im Internet frei verfügbar sind und sich für kommerzielle Zwecke kostenlos einsetzen lassen. Die ausgewählten Fließtextschriften enthalten die üblichen Sonderzeichen und Umlaute und liegen zudem in bis zu sechs Schnitten vor. Die App kostet 2,99 Euro

 

Freefonts des Monats:

04.2015: Icon Works

TY_150407_Freefont_IconWorks_01

Designer Tiago Sá hat gleich zwei Dingbat-Fonts entwickelt, die mit einer zeitgemäßen Formensprache viele nützliche Symbole präsentieren.

 

03.2015: Nexa Rust

 

Freefont_Nexa_Rust_Evergreen

Die neu erschienene, handmade Version der Nexa, »Nexa Rust«, lässt die bisher schon große Schriftfamilie um weitere 83 Schnitte anwachsen.

 

02.2015: Papier Sans

 

Freefont-des-Monats-Papier-Sans

 

Diese schnörkellose, geradlinige und schmallaufende Handschrift wird durch die eigenwilligen aber nicht unpassenden Formen einiger Buchstaben gelockert und wirkt sehr persönlich. Der französische Designer heißt Jack Usine …

 

01.2015: Streetwear

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Ein gutes Beispiel einer Retroschrift, die auch die Möglichkeiten von Open Type ausnutzt, ist die kürzlich veröffentlichte »Streetwear«. Wie der Name schon andeutet, ist die Schrift von Mode- und Fashionlabeln aus den 60er und 70er Jahren inspiriert …

 

12.2014: Comic Neue

 

Die Comic Sans ist die wohl wohl unbeliebteste Schrift – seit diesem Jahr gibt es als Alternative die von Craig Rozynski gestaltete Comic Neue, die sich bemüht, Buchstabenformen zu verbessern und Unregelmäßigkeiten auszumerzen.

 

11.2014: Lobster

 

Die hier vorgestellte »Lobster Two« von Designer Pablo Impallari ist eine wahre Alleskönnerin unter den Scriptfonts: Sie enthält 79 Ligaturen, darunter so ungewöhnlie wie »ez«, »ex« und »os«. Zusätzlich enthält die Schrift auch 37 Endformen.

 

10.2014: Poly

 

Die »Poly«, eine Serifenschrift mit einem mittleren Kontrast, ist ein Entwurf des argentinischen Gestalters José Nicolás Silva Schwarzenberg und wurde bereits für die II. Ibero-amerikanische Design Biennale ausgewählt.

 

09.2014: Source Sans Pro

 

Auch große Firmen veröffentlichen bisweilen kostenlose Schriften. Die Source Sans Pro ist Adobes Open Source Schriftfamilie.


Sechs kostenlose Schriften bietet Neal Fletcher auf seiner Website www.nealfletcher.co.uk an: »Meine Reise ins Typedesign begann als Experiment und als Gelegenheit, mir eine Fertigkeit beizubringen, die ich schon immer lernen wollte«, erzählt der 23-jährige Brite. »Die Reaktionen auf meine erste Schrift waren positiv, also machte ich weiter. Aber weil ich immer noch lerne, fände ich es falsch, sie zu verkaufen.« Für die Zukunft hofft er allerdings, ein kleines, feines Portfolio seiner Fonts auch kommerziell anbieten zu können.


Diesen Schritt hat Jos Buivenga bereits vollzogen. Als der Niederländer noch als Artdirektor bei einer Werbeagentur arbeitete, gestaltete er, gewissermaßen als Ausgleich, ein paar Schriften, die er verschenkte. »Meine ersten Fonts betrachtete ich nicht als professionelle Entwürfe, deshalb gab ich sie kostenlos weg – mit der einzigen Intention, dass andere Leute vielleicht Spaß daran haben.« Vor vielen Jahren aber beschloss er, mit Typedesign seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Alle seitdem entstandenen Schriften kosten Geld – wobei bei jeder Neuerscheinung ein oder zwei Schnitte umsonst sind, um neugierig auf den Rest zu machen.


Ein sehr plausibles Kriterium, nach dem er entscheidet, ob er eine Schrift kostenlos anbietet oder verkauft, hat der Kölner Typedesigner Felix Braden (www.floodfonts.com) – nämlich die Arbeitszeit: »An meiner kommerziellen Schrift, der FF Scuba, habe ich drei oder vier Jahre gesessen und musste mich an einigen Stellen auch schon mal quälen. Ich fände es unangemessen, wenn ich eine große, gut ausgebaute Familie verschenken würde.

Bei anderen Typen habe ich aber bloß ein wenig herumexperimentiert oder hatte einfach keine Lust mehr, einen Ansatz weiterzuverfolgen. Dann mache ich daraus einen Free Font und freue mich, wenn die Leute ihn nutzen«. Wie bei der Polaris, die ursprünglich eine große Familie werden sollte.

Als Braden dann allerdings nicht weiterkam, mutierte sie zum Freefont. Eine gute Idee zu haben ist die eine Sache, daraus eine komplette Fontfamilie zu entwickeln, eine ganz andere. Eine Schrift, die sich verkaufen soll, benötigt einen umfangreichen Zeichensatz und andere Feinheiten, die mit viel Mühe verbunden sind. »Nach den ersten 52 Zeichen beginnt für mich die Fleißarbeit. Einen Freefont kann man dann einfach mal online stellen und sehen, ob er angenommen wird«, sagt Felix Braden.

Ist dies der Fall, baut er ihn gelegentlich weiter aus, zum Beispiel um ihn über Typekit als Web Font zu vertreiben. »Das ist dann ein Modell irgendwo zwischen kostenloser und kommerzieller Schrift, das des öfteren interessante Kontakte und Möglichkeiten eröffnet«. Bereut hat der Designer es im übrigen nie, einige seiner Schriften verschenkt zu haben. Zumal er natürlich hofft, dass die Leute eher bereit sind, eine Schrift von ihm zu erwerben, wenn sie schon gute Erfahrungen mit seinen Freefonts gesammelt haben.

 

ID 570

Was ist eigentlich Interface Design?

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Interface Design ist die konzeptio­nelle, visuelle und technische Gestaltung digi­ta­ler Schnittstellen und bietet ein breites Spektrum für Studium, Beruf und Forschung.

Mit wie vielen interaktiven Oberflächen kommen Sie täglich in Berührung? Nachrichten auf dem Smartphone checken, Arbeit am Com­puter, Ticket am Automaten lösen, Pizza online bestellen, Joggingroute tracken, Film auf dem Laptop schauen, zum Restaurant navigieren und so weiter. Und wie viele Programme, Websites und Apps haben Sie hierfür den ganzen Tag über genutzt? Viele? Sehr viele?

Dieses kleine Gedankenspiel zeigt, wie feinmaschig die Digitalisierung mittlerweile in unser Leben eingewoben ist, und er­laubt eine grobe Skizze der Tätig­keits­felder des Interface Designers. Als kon­zep­­tioneller, visueller und technischer Ent­wick­ler digitaler Schnittstellen reicht sein Fokus allerdings über den unmittelbaren Anwendungsprozess durch den User hin­aus. Denn auch, was davor, danach und ne­benbei passiert – und warum es passiert –, ist von Interesse. Motivation, In­tui­tion und Inspiration des Users sowie ge­sell­schaftliche und technische Trends sind Faktoren, die die Erscheinung, die Funk­tion und die Bedienung des Interface zwangsläufig mit beeinflussen. Um den komp­le­xen Anforderungen am Markt und den un­terschiedlichen Bedürfnissen der User ­gerecht zu werden, benötigt die digitale Trans­formation inzwischen ein breit aufgestelltes Team an Experten, vom Planer bis zum Entwickler digitaler Systeme.

Am Anfang war der Computer

Die ersten Computergenerationen bedien­te man noch über reine Text­eingabe am Monitor – sogenannte Character User In­ter­faces (CUI). Eingabe und Befehl zei­len­basiert, Nutzerführung unmissverständlich, Gestaltung nicht relevant. Mit der Ein­­führung grafischer Oberflächen wurde die ­Be­dienung komplexer und mehr­dimen­sional. Die Interaktion folgte nicht mehr ­ei­nem linearen Weg. Die Notwendig­keit, das Graphical User Interface (GUI) verständlich, einfach und attraktiv zu gestalten und an die Bedürfnisse der Benutzer anzupassen, bedingte die Etablierung des Interface Designers.

Interface Designer entwickeln digitale Benutzeroberflä­chen und gestalten Interaktionspro­zes­se mit Blick auf die Nutzungs­qua­lität und die Attraktivität des Design­s.

Ab den 1990er Jahren stieg mit der Verbreitung von computergestützter Arbeit und des World Wide Web auch der Bedarf an Designern und Entwicklern. Neben IT-Spezialisten waren das häufig noch Auto­di­dak­ten und Quereinsteiger. Um die Jahr­­tau­send­wende zog die Disziplin sukzes­si­ve in Bildungseinrichtungen ein und wird heute an zahlreichen Designhochschulen gelehrt. Ursprünglich war der Fokus im In­­ter­face Design vorwiegend auf eine gu­te Usability gerichtet. Immerhin waren das Medium Computer, die Bedienung von Software und das Web für viele An­wen­der gänzlich neu. »Users hate change«, »Users don’t scroll« – die Paradigmen des Usability-Gurus Jakob Nielsen machten es dem Designer nicht immer leicht.

Doch wie sieht es heute aus? Der Interface Designer entwickelt digitale Benut­zer­­oberflächen und gestaltet Interak­tions­­­pro­zesse nach Aspekten wie Nut­zungs­qua­­lität und Designattraktivität – so ähnlich for­mu­lier­te es Jef Raskin, ehemaliger Chef­­de­signer bei Apple und Erfinder grund­le­gen­der Bedienfunktionen wie Drag-and-drop, schon vor Jahren. Inzwischen agieren Interface Designer in sich stetig wan­deln­den und wachsenden Anforderungsstrukturen und müssen einer he­te­ro­genen und anspruchsvollen Zielgruppe gerecht werden. Die Bedingungen sowie die Art der di­gitalen Interak­tion neh­men im­mer wieder neue Formen an und erfordern ein stän­di­ges Um- und Weiterdenken.

Die Revolution des Smartphones verdeutlicht das sehr gut. Aus der schlichten Notwendigkeit, die komplexen Inhal­te einer Website auf das Minidisplay ei­nes Han­dys zu transponieren, wurde eine For­mel für Re­­duk­tion und ein Ideengenerator für neue Funk­tio­nen. Hinzu kam ein gänzlich neues Bedien­konzept via Touch und die Ästhetik des Flat- und Material Designs. Das Entscheidende an dieser Entwicklung aber war: Das Internet wurde mo­bil. Dies brachte wiede­rum neue Produkte, Anwen­dungen und Technologien hervor – wie Wearable Computing (Smartwatches, Activity Tracker et cetera), sprachgesteu­er­­­te Sys­­teme (Siri, Alexa und Co) oder auch Aug­mented Reality.

Planer, Entwickler, Stratege

Betrachtet man den Entwicklungsprozess einer interaktiven Anwendung, so verzahnen sich die originären Bereiche Konzeption, Design und Realisierung heute in kollaborativen Prozessen: Erste Designs wer­den bereits in einem frühen Stadium des Konzepts erstellt, oftmals wird parallel schon ein Prototyp programmiert. Die fertige Produktion wird frühzeitig als Be­taversion gelauncht, um über »echte« User zu evaluieren. Das spart nicht nur Zeit und bringt gegebenenfalls einen Marktvor­teil mit sich, sondern schafft auch Synergien. Agile Vor­gehensweisen mit ihren ite­rati­ven Prozessen involvieren Projektbetei­­­lig­te (De­signer, Entwickler, Kunde et cete­ra) in enger Zusammenarbeit. Dies wiederum ermög­licht – neben anderen Vorteilen – neue Lösungsansätze durch verschiedene Herangehensweisen und Perspektiven.

Im gesamten Prozess spannt der Interface Designer einen Bogen von der ana­lytisch-strategischen Planung (Ziel, User, Struktur) über die didaktisch-konzeptionelle (Inhalt, Funktion, Aufbau) und die er­gonomisch-visuelle Entwicklung (Bedie­nung, Design, Inszenierung) bis zur technischen Realisierung (Programmierung, Evaluierung, Optimierung). Dabei muss ein Interface Designer nicht immer programmieren können, doch ist ein techni­sches Grundverständnis bis hin zu fundierten Programmierkenntnissen mindestens von Vorteil. Dabei kann er je nach Projektgröße durchaus mehrere Rol­len einnehmen. So benötigt ein One-Pager für den Fahrradladen nebenan weder ein großes Entwicklerteam noch kom­­ple­xe Strukturen. Gefragt ist vielmehr eine un­komplizierte und unmittelbare Umsetzung, die im Budgetrahmen bleibt. An die­­ser Stelle ist die kleine Agentur oder der Freelancer interessanter, da sie neben der Planung und der Designentwicklung die Produktion im besten Fall auch gleich tech­nisch umsetzen.

Entwicklungszyklus im Interface Design Abhängig von Projekt und Vorgehens­weise sind die Phasen des Entwicklungs­prozesses im Interface Design unter­schiedlich ausgeprägt und überschneiden sich teilweise, etwa bei der agilen Entwicklung. Während des gesamten Prozesses sollte der künftige User im Zentrum stehen. Die drei Faktoren Nutzungsqualität, Designattraktivität und Bedienerlebnis dienen dabei als Messwerkzeuge und können zum Beispiel über Usability-Tests evaluiert werden. Jede Phase umfasst unterschiedliche Bereiche und Fach­gebiete, die je nach Projektumfang von einer oder mehreren Personen oder Teams bearbeitet werden. Hierzu steht eine Vielzahl an Instrumenten zur Verfügung, von denen hier jeweils eines zur Verdeut­lichung angeführt ist.

Klicken Sie hier, um die Grafik größer anzuzeigen.

Bei einem globalen Relaunch für einen Auto­mobilhersteller sieht das anders aus. In diesem Fall wird der Interface Designer Teil eines größeren Projektteams innerhalb ei­ner Agen­tur oder eines Unternehmens, und die ­in­­haltliche und funktiona­le Grö­ße, die Tie­fe und Breite des Projekts er­fordern eine mehr­­schichtige und parallele Herange­hens­­weise. Womöglich läuft die Abwicklung sogar dezentral über diverse Standorte. Die Expertise des Interface Designers ist an verschiedenen Stellen gefragt. Vom Planer der Informationsarchitektur über den visuellen Entwickler der Interaktionsprozesse bis hin zum stra­tegi­schen Kopf als Creative Director kann er unterschiedliche Funktionen ausfüllen.

Studium und Beruf

Die akademische Ausbildung zum Interface Designer findet meist im Rahmen ei­nes Designstudiums innerhalb der Studien­gänge Kommunikationsdesign und Media­design statt. Einzelne Hochschulen bie­ten auch eine Spezialisierung oder eigene Stu­dien­gänge für Interface Design an. Den Ab­schluss als Bachelor beziehungsweise Master gibt es in Vollzeit- sowie in dualen und berufsbegleitenden Studiengängen. Die Verästelung in bestimmte Teilberei­che – Interaction Design, Interface Design, User Experience Design, Service Design et cetera – macht die Orientierung nicht gerade einfach. Eine klare Abgrenzung gelingt aufgrund der Verzahnung und Überschneidung der Lehrinhalte nur schwer. Hier lohnt sich ein Blick in den Lehrplan und auf die Modulinhalte der jeweiligen Institution. Oft geben auch die Abschlussarbeiten der Studenten Aufschluss über die jeweiligen Schwerpunkte.

Interface Designer agieren in sich stetig wandelnden und wachsenden Anforderungsstrukturen und müssen einer heterogenen und anspruchs­vollen Zielgruppe gerecht werden.

Die Berufsmöglichkeiten und Karriere­chancen als Interface Designer richten sich prinzipiell nach den individuellen Fähig­kei­­ten, Begabungsmustern und persönli­chen Zielen. Sieht man sich als Teammitglied einer Agentur oder eines Unternehmens mit der Aussicht, Teams und Projek­te zu leiten? Oder doch lieber selbstständig als Freelancer in einem Netz­werk? Maren Müller-Bierbaum vom Karrie­reservice der Mediadesign Hochschule sieht attraktive Möglichkeiten nach dem Studium: »Knapp 90 Prozent aller an unserer Hochschule an­­gezeigten Ausschreibungen für Designer enthalten als Anforderung Fähig­keiten und Kennt­­nisse in der Gestaltung und Reali­sierung digitaler Projekte in den Berei­chen Web, App und Social Media oder für Messen und Points of Sale.«

Auch die Zahl der expliziten Anfragen nach Interface- oder User-Experience-Designern ist in den letzten zwei Jahren si­g­nifikant gestiegen. Und nicht nur Agen­­tu­ren und Dienstleister fragen nach diesen Spezialisten, sondern immer öfter auch klas­­sische und E-Commerce-Unternehmen. »Blickt man auf die Ar­beits­markt­­integration der Media-Design-Ab­solven­ten seit der Jahrtausendwende, stellt man fest, dass ebenfalls annähernd 90 Prozent einen Beruf ausüben, der entweder einen Schwerpunkt im digitalen De­­signbereich hat oder bei dem zumindest ein Teil der täglichen Gestaltungsaufgaben im digita­len Bereich liegt«, so Müller-Bierbaum.

Arbeitsfelder in Forschung und Entwicklung

Interessant und vielversprechend ist der Ausblick im Bereich Forschung und Entwicklung. Das in Neurologie und Hirn­­for­schung zum Einsatz kommende Elektro­en­­ze­pha­­­­lo­gramm (EEG) findet zum Beispiel in Form von Brain-Compu­ting-Interfaces einen neu­­en Anwendungsbereich. Dabei werden elek­trische Impulse des Gehirns in verwertbare Signale übersetzt, sodass das Interface sozusagen mittels Gedanken ge­steu­ert wird. In der Praxis ermöglicht die­ses Verfahren etwa gelähmten Patienten mit geschädigtem Sprachapparat, über die Audioausgabe eines Systems zu sprechen.

Der Fokus des Interface Designers reicht über den unmittel­baren Prozess der Anwendung hinaus.

Auch haptische oder tangible (greifba­re) Interfaces sind mittlerweile möglich: So lässt sich das »Erfühlen« von Holo­gram­­men durch einen per Ultraschall er­zeug­­ten Widerstand bereits realisieren. Und das inFORM-Projekt des MIT ver­deut­licht mit einer anderen Methodik, wie dy­­­na­misch sich verändernde konkrete Oberflächen als zu­­kün­f­­tige Form des Interface an­muten könn­­­ten.

Man sieht, der Wirkungskreis des Inter­face Designers hält ein breites Spekt­rum an Möglichkeiten für Studium, Beruf und Forschung bereit. Darüber hinaus dürfte der Bedarf an Experten weiterhin steigen. Laut einer Studie der Universität Oxford liegt das Risiko dieses Berufszweigs, durch künstliche Intelligenz ersetzt zu wer­den, bei gerade einmal 8 Prozent. Die Zei­ten stehen gut.


Die Autoren

Frank Rief ist Dozent für Interface Design an der Medadesign Hochschule München sowie Geschäftsführender Gesellschafter von Rief Media Design. Markus Eggart ist Software-Entwickler bei der Mediadesign Hochschule München.

 


Alle weiteren PAGE-Connect Artikel zum Thema Interface Designer finden Sie hier.

Zum Download des PAGE Connect eDossiers »Das macht ein Interface Designer bei Serviceplan« geht’s hier.

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PAGE EXTRA 2019: Ausbildung, Weiterbildung, Studium

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Jobs in Design, Werbung und Medien: Hier stellen private und staatliche Hochschulen, Akademien und Seminaranbieter ihr Programm vor.

Ausbildung, Weiterbildung, Studium in der Designbranche

Das Leistungsportfolio von Kreativen befindet sich im stetigen Wandel. Ständig kommen neue Kompetenzen dazu, während andere an Bedeutung verlieren. Augmented, Virtual und Mixed Reality, Conversational Interfaces, Generatives Design und allen voran User Experience Design gesellen sich zu traditionellen Feldern wie Corporate und Editorial Design, Typografie und Webdesign hinzu – all diese Disziplinen müssen heute zusammenarbeiten, um nützliche, nutzbare und erfolgreiche Lösungen zu schaffen.

Um diese Herausforderungen angehen zu können, braucht es eine gute und umfassende Aus- und Weiterbildung. Staatliche Hochschulen und private Akademien reagieren mit entsprechenden Curricula und komplett neuen Studiengängen, mit nationalen und internationalen Kooperationen und mit interdisziplinären Projekten, die sowohl angehende als auch gestandene Kreative auf die Berufswelt von heute und morgen vorbereiten.

Das Angebot ist groß und vielfältig. Damit Sie nicht den Überblick verlieren, haben wir (Fach-)Hochschulen sowie Aus- und Weiterbildungsinstitute eingeladen, sich und ihr Angebot auf den folgenden Seiten vorzustellen. Ergreifen Sie Ihre Chance auf eine zukunftssichere Aus- und Weiterbildung!

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Tipps & Tricks für professionelles Storytelling

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Geschichten rund um Produkte, Services und Co erzählen und Alleinstellungsmerkmale schaffen – so geht’s!

Storytelling

Gute Verkäufer erzählen Geschichten. Sie haben verinnerlicht, wie wichtig es ist, Kauferlebnisse rund um ein Produkt oder die Buchung einer Dienstleistung auf den jeweiligen Kunden zuzuschneiden. Der Grund: Viele Produkte und Services unterscheiden sich kaum voneinander. Da ist es naheliegend, mit Geschichten USPs zu schaffen – im Verkaufsgespräch face to face, in Werbeaktionen und Mailing-Kampagnen, im Bestellprozess eines Onlineshops, in digitalen Services und in Social Media.

Kluge Marketing-Köpfe haben diese Strategie unter dem Stichwort Storytelling längst in leicht zu adaptierende Konzepte gegossen, die man sich aneignen kann, um eine überzeugende Kerngeschichte zu entwickeln – für ein Produkt, für eine digitale Dienstleistung oder für ein ganzes Unternehmen, das zeigen die Beispiele, die wir Ihnen im PAGE eDossier »Storytelling« vorstellen.


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Start-ups beispielsweise können sich mittels Storytelling Klarheit über die Motive ihrer Gründung verschaffen – dies ist wichtig, denn eine Businessgeschichte muss stringent, spannend und catchy sein und in der Sache überzeugen, um im Wettlauf um Investoren und Fördergelder zu bestehen. Für Gründer gilt die Frage: Wie finde ich die unverwechselbare Core Story? Denn nur wer die Substanz und den Marktwert der eigenen Geschäftsidee kennt, kann bei potenziellen Geldgebern und Business Angels punkten.

Storytelling unterstützt natürlich längst auch digitale Anwendungen. Im PAGE eDossier »Storytelling« fragen wir: Wie erzählen beispielsweise UX Designer Geschichten? Wie viel Bauchgefühl und wie viel Strategie steckt darin, um intuitive Nutzungsszenarien zu kreieren? Oder: Welche Frage muss man sich als Erstes stellen, um Initialzündungen für charmante Geschichten zu schaffen? Und wie setzt man die Story dann visuell um? Was gibt es zu beachten, wenn ich Inhalte und Marken auf unterschiedlichen Kanälen verbreiten möchte? Und was ist eigentlich wichtiger: die Geschichte selbst oder der Kanal?

Im PAGE eDossier »Storytelling« zeigen wie Ihnen die ganze Bandbreite erfolgreichen Geschichtenerzählens und stellen gelungene Storys und ihre Schöpfer vor. Darunter die Storytelling-Experten der Berliner Werbeagentur Heimat, die auf einen Mix aus Überraschung und Stringenz setzen. Oder Philipp und Keuntje aus Hamburg, die für die Biermarke Astra bereits diverse erfolgreiche Storytelling-Kampagnen entwickelten.

Außerdem erläutern wir den Umgang mit einem hilfreichen Storytelling-Tool: Das Core Story Canvas unterstützt Ideation, Konzept und Design bei der Kreation schlüssigen und unverwechselbaren Storytellings. Es lässt sich mit jeder Anwendung weiterentwickeln und verfeinern. Anhand vieler interessanter Cases zeigen wir, wie man es einsetzt, um das eigene Storytelling voranzutreiben – für Corporate, Brand, UX, Social Media und Co.

Hier geht’s zum eDossier.


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70 Millionen Bilder, neu präsentiert

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Deutschlands älteste Indie-Bildagentur hat eine neue Website. Es macht Spaß, sie zu erkunden

Manche Bildagenturen empfangen den Kunden ja eher im Google-Look: Die Such-Maske steht im Vordergrund, als Deko gibt es noch ein oder mehrere Bilder.

Die Agentur mauritius images, beheimatet am Fuß der Alpen in Mittenwald, geht einen anderen Weg und will gleich zu Beginn mit einer Fülle von Bildern inspirieren. Ob aktuelle visuelle Trends, Fotografenportfolios, Exlusivproduktionen, herausragende Kollektionen von Bildagentur-Partnern aus aller Welt oder ein »Art Director‘s Pick« – die brandneue Website lädt zu Entdeckungen ein. Sei es in der Rubrik »Novelties«, die einen gleich auf der Startseite erwartet, sei es unter dem Menüpunkt »Bildwelten«, wo sich thematisch sortierte Auswahlen finden.

Wer ein passendes Motiv erwerben möchte, kann sich schnell ausrechnen lassen, wieviel es kosten wird – auch bei Royalty-Managed-Bildern geht das ruckzuck.

 

Eine perfekte Suchfunktion für alle, die gleich möglichst gradlinig ans Ziel kommen möchten, versteht sich von selbst. Es ist ja keine kleine Aufgabe, ein Bildarchiv mit mehr als siebzig Millionen lizenzfreien und lizenzpflichtigen Motiven in ein neues System zu portieren.

Die Agentur holte sich Unterstützung bei den IT-Dienstleistern Sodatech aus der Schweiz und Rocketloop aus Frankfurt. Sodatech war selbst 2007 unter dem Namen Sodapix als Bildagentur gestartet, ist aber jetzt einer der führenden Provider für Image-Management-Systeme.

So kommt auf der mauritius-Site das SodaWare fürs Digital Asset Management (DAM) zum Einsatz, mit einem von Sodatech und Rocketloop entwickelten Content-Management-System. Größere Unternehmenskunden können übrigens über ein direkt eingebundenes API auf das DAM zugreifen.

 

 

Musikvideo von Deichkind mit Schauspieler Lars Eidinger

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»Richtig gutes Zeug«! Deichkind legt wieder den Finger in unsere Luxuswunden

Am Werk waren natürlich wie immer Timo Schierhorn & UWE vom Regiekollektiv Auge Altona, das seit 2011 für den gesamten filmischen Output der Hamburger Band verantwortlich zeichnet. Darunter bekanntlich einige der brilliantesten und lustigsten deutschen Musikvideos der letzten Jahre wie »Leider geil« oder »Denken Sie Groß«. Für den perfekten Schliff sorgte – ebenfalls wie immer – Oliver Krupp und seine Filmproduktionsfirma mookwe.

Das Styling, das man als eher ausgefallen bezeichnen muss, übernahmen Katharina Duve und Sabrina Seifried, Material und Accessoires für die Ausstattung kamen aus dem Fundus von Axis Mundi, das Ausstattungs-Paradiese in Hamburg und Berlin unterhält.

Gedreht wurde in diversen Konsumtempeln vom Berliner Kadewe übers Hamburger Kaufhaus Alsterhaus über den großen italienischen Supermarkt Andronaco bis zum Kiosk Tip Top im Schanzenviertel, wo ein äusserst witzig und akrobatisches Meme entstand – die Szene erinnert jedenfalls stark an das Video »Drunk Guy in Store« (siehe unten).

 

 

 

Q gibt Technologie eine neue Stimme

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Ein Kollektiv aus Entwicklern, Sounddesignern und NGOs hat eine geschlechtsneutrale Stimme für smarte Assistenten erschaffen.

Ich habe mich immer darüber gewundert, dass die ersten Sprachassistenten in Navis mit weiblichen Stimmen so erfolgreich sein konnten. Seit wann hörten Männer beim Autofahren auf eine weibliche Stimme? Das entsprach nicht meinem Weltbild. Inzwischen sind wir als Gesellschaft aber soweit, dass die binäre Geschlechterordnung als überkommen gilt und wir Menschen uns einfach als Menschen, jenseits von Geschlechtszugehörigkeit wahrnehmen. Aber wieso unterliegen Technologien dann überhaupt so etwas wie einer geschlechtlichen Kategorisierung?

Reichlich Studien haben sich damit befasst, wieso Unternehmen wie Microsoft, Apple, Amazon und Google ihre KIs in erster Linie mit weiblichen Stimmen programmiert haben. So soll den Nutzern eine weibliche Stimme besser gefallen, weil sie »wärmer und verständnisvoller« klingt – neue Technologien mit weiblichen Attributen gewinnen also schneller das Vertrauen der Nutzer. Das geht allerdings nicht immer gut aus, wie das Beispiel des Navis ebenfalls zeigt. Zudem verstärkt es eine binäre Wahrnehmung der Geschlechter und zementiert Stereotypen, gegen die sich viele Menschen schon lange sträuben.

Die Aktivisten und Entwickler bei Copenhagen Pride, Equal AIVirtue, Koalition Interactive und thirtysoundsgooddachte dachten sich also, dass nun endlich auch die Technologieanbieter nachziehen sollten und entwickelten gemeinsam die erste geschlechtsneutrale Stimme für smarte Assistenten und nannten sie Q. Dazu zeichneten die Macher die Stimmen verschiedener Menschen auf, die sich selbst als non-binär verstehen und mischten diese Aufnahmen zu einer neutral klingenden Stimme zusammen.

Denn eigentlich ist das Prinzip recht simple: Stimmwissenschaftler haben heraus gefunden, dass Männer im Durchschnitt mit einer Frequenz von 110 Hertz sprechen, bei Frauen sind es 168 Hertz. Eine weder weiblich noch männlich klingende Stimme liegt dementsprechend in einem Frequenzbereich zwischen 145 und 157 Hertz – so wie Q. Auf der dazugehörigen Website lässt sich das sehr schön hören und ausprobieren. Bleibt zu hoffen, dass sich die Technologieunternehmen nicht nur die Stimme von Q sondern auch die der Vernunft zu Herzen nehmen.

Neue Foundry IL Fonts

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Der Wiener Schriftgestalter Igor Labudovic startet seine eigene Foundry, zunächst mit drei Schriftfamilien.

Zehn Schnitte umfasst die Poly, sie ist inspiriert von Vintage Reiseführern und vor allem fürs Editorial Design konzipiert. Modal ist eine serifenlose und funktionale Schriftfamilie mit 15 Schnitten und zwei verschiedenen Italics – einmal nach rechts und einmal nach links geneigt – für Branding, Corporate-, Web-, UI- und UX-Design. Und schließlich gibt es die Modal Stencil , die den gleichen Glyphensatz aufweist wie die Modal.

Die Gründung einer eigenen Type Foundry war für  Igor Labudovic nur eine Frage der Zeit. So möchte er mehr Kontrolle über den gesamten Design Prozess gewinnen, aber auch mehr Einsicht in das, was nach Veröffentlichung mit den Schriften passiert.  Bis zum Launch der  ILFonts Website wird es noch eine Weile dauern, bis dahin sind alle Schriften bei Myfonts erhältlich. Die komplette Modal Familie kostet ebenso wie die Modal Stencil 360 Euro, die zehn Schnitte der Poly sind für 200 Euro zu haben.


Testlabor von Scholz & Friends: So lustig war toom selten!

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Spaten-Schaukeln, Bürostuhl-Polonaise, WC-Ruckeln: Scholz & Friends erläutert die Qualität von Produkten der toom Eigenmarke in knackigen Spots.

Um die Qualität der mehr als 14.000 Eigenprodukte der toom-Eigenmarke zu bewerben, hat die Agentur Scholz & Friends herrlich kuriose Testsets entwickelt.

Es geht um die Belastbarkeit von Laminat, die Sicherheit von WC-Sitzen, die Deckkraft von weißer Wandfarbe oder die Bruchsicherheit von Duschkabinen.

»Wir haben’s getestet, damit du es nicht tun musst«, heißt der Claim am Ende der Spots.

Zudem wurden die Tests zwar reichlich überspitzt, basieren aber im weitesten Sinne auf denen diverser Prüfstellen.

»Was die realen Tests und unsere Kampagnen-Tests auf jeden Fall gemeinsam haben: In ihrer wissenschaftlichen Ernsthaftigkeit liegt ein unerwartetes Humorpotenzial«, wie Oliver Handlos, Geschäftsführer Kreation von Scholz & Friends, erklärt.

Die Kampagne besteht aus insgesamt acht Spots und wird online interaktiv erweitert.

 

 

 

 

 

In dieser Graphic Novel ist jede Seite ein Kunstwerk

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Im Dialog kreierten die Comic-Künstler Dominique Goblet und Kai Pfeiffer eine oft surreale Graphic Novel über die Suche nach Liebe im Internet

»Suche Freund zum Ausgehen und für Freundschaft. Alter egal. Bei Gefallen auch mehr« – der erste Satz dieser ungewöhnlich poetischen, erotischen und oft auch derben Graphic Novel gibt das Thema vor, um das die folgenden 170 Seiten in immer wieder neuen Variationen und diversen Erzählebenen kreisen.

Das – auch haptisch – wunderschöne Buch ist ein dreijähriges Gemeinschaftsprojekt der Zeichner Dominique Goblet aus Brüssel und Kai Pfeiffer aus Berlin. Einen klassischen Handlungsstrang sucht man vergebens, es geht um Situationen und Gefühle. Goblets malerische Bilder und Pfeiffers eher pointilistischen Zeichnungen finden in einem bunten, immer wieder überraschenden Dialog zusammen.

Dominique Goblet, Kai Pfeiffer: Bei Gefallen auch mehr …
avant-verlag, Berlin
176 Seiten, vierfarbig, Hardcover
978-3-945034-21-7

 

 

Adobe Creative Jam feat. Microsoft Surface

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Treffe Jam-Teams, Speaker und kreative Gleichgesinnte auf diesem spannenden After-Work-Event

Im Vorfeld des After Work Events arbeiten vier Teams aus unterschiedlichen Bereichen für vier Stunden an einer kreativen Kampagne. Microsoft stellt dafür seine Surface Geräte zur Verfügung und Adobe seine Creative Cloud. Am Abend werden die Ergebnisse aus den vier Teams dem Publikum präsentiert und von einer Jury prämiert.

Zusätzlich gibt es interessante Keynotes und die Möglichkeit, das Microsoft Surface Line-Up auszuprobieren.

Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr und endet gegen 22:30 Uhr.

Hier geht es zur Registrierung!

Oh là, là: Neue Foundry VJ Type mit besonderem Stil

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Das Studio Violaine & Jérémy, bekannt für sein kunstvolles Grafikdesign, hat jetzt seine eigene Foundry VJ Type gegründet.

Die Idee, eine eigene Foundry zu gründen, kam Violaine & Jérémy als die beiden Pariser wieder einmal den passenden Font zu einem ihrer Grafikdesign-Projekte zeichneten.

Gefeiert für ihre charmanten und kunstvollen Identitys für Theater, Restaurants oder Hamburger, umwerfenden Zeichnungen für den Louvre oder die coole spanische Modemarke Loewe, sind natürlich auch ihre Customfonts sehr künstlerisch.

Sie kann man jetzt in ihrer Foundry VJ-Type ausprobieren und kaufen, unterteilt in verschiedene Modelle. Für Desktop und Web bieten die beiden insgesamt vier verschiedene Lizenzmodelle an deren Preise zwischen 80 und 300 Euro liegen.

Sie reichen von Level 1, das sich einzig an Freiberufler wendet und man einen Font der Wahl auf einen Computer laden kann bis zu Level 20, das fünf Lizenzen für bis zu 20 Computer anbietet, die alle in demselben Büro stehen.

Natürlich ist auch die Website von VJ-Type mit der typisch ausgelassen eleganten Gestaltung der beiden versehen: Auf zartem Puderrosa werden Schriften wie LOVE, Kobe, Sud oder die eigensinnige Traviat angeboten.

 

Hamburger Laienmodels gesucht (m/w/d, 18-65)

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Von Authentizität in der Werbung wird ja immer viel gesprochen – diese gelungene Kampagne ist echt authentisch

An das typische roughe Hamburger Image knüpft die neue Kampagne von Bäderland Hamburg an, Betreiber von 26 öffentlichen Schwimmbädern. Dabei setzte die Agentur BBS auf Laienmodels, und natürlich erfüllte allein schon der über Bäderlands Facebook-Seite oder das Hamburger »Sporting Magazin« ausgeschriebene Wettbewerb sehr erfolgreich Marketing-Zwecke.

Das Wording war in der Tat witzig. »Wirst Du BNTM – Bäderlands next Top-Model? Wir suchen Laienmodels, die Teil unserer neuen Kampagne werden wollen. Ganz fluffig, echt easy – ohne Drama und Competition« hieß es da, was offenbar jede Menge Bewerber ansprach.

Die Bilder schoss dann Uwe Düttmann, einer von Deutschlands bekanntesten Werbefotografen. Die Ergebnisse zeigen: Es lohnt sich, Mut zur vielbeschworenen »Authenticity« zu haben und diese nicht nur nachzustellen …

Die Kreativen bei der Agentur waren Finn Rickermann und Yvonne Pöppel.

 

 

 

 

 

Freelancing leichter managen

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Das Freelancer-Management-Tool Freework richtet sich an Freelancer genauso wie an die Unternehmen, die mit ihnen arbeiten.

Freelancing ist gekommen, um zu bleiben. Mit der zunehmenden internationalen Verbreitung des Arbeitsmodells kommen auch mehr Plattformen und Tools für Freiberufler sowie für Agenturen auf den Markt, um die Vermittlung und Zusammenarbeit zu erleichtern.

Das Münchner Startup Freework ist 2017 als »mobiles Betriebssystem für Freelancer« gestartet, seit Mitte 2018 richtet sich die App auch an Unternehmen. Ziel der Gründer Niklas Rickmann und Benjamin Bachhuber ist es, Freework als Mittelsmann für alle Berührungspunkte zwischen Freelancern und Auftraggebern zu etablieren.

Freelancer können über die Anwendung ihre Arbeitszeit erfassen, Rechnungen und Reportings erstellen sowie ihre Kundendaten managen. Unternehmen finden über Freework passende und verfügbare Freelancer, können eine Datenbank anlegen, ihre Budgets tracken und Rechnungen exportieren. Das alles natürlich DSGVO-konform.

Freework ist für Freelancer weitgehend kostenlos, Unternehmen zahlen je nach Nutzungspaket ab 99 Euro im Monat.

Die Freework-Gründer Niklas Rickmann und Benjamin Bachhuber

 

 

 

 


Mehr zum Thema:

Mit »Hallo Freelancer« brachte Xing im August 2018 ein ähnliches Tool auf den Markt. Weitere Tipps rund ums Freelancing finden Sie hier.

Fröhlicher Museumsbesuch: Re-Design der Kunstmeile Hamburg

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Klarer, dynamischer, knalliger: Queens Designs erneuert das Erscheinungsbild der Hamburger Kunstmeile.

2010 schlossen sich fünf Museen in Hamburg, die in unmittelbarer Nähe liegen, zur Kunstmeile Hamburg zusammen.

In sattes Grün getaucht war die CI und im Mittelpunkt stand der berühmte Wanderer von Caspar David Friedrich aus der Kunsthalle.

Mit rund einer Million Besucher jährlich ist der Verbund der Museen eine Erfolgsgeschichte. Und wurde jetzt mit einem Relaunch versehen, der das Erscheinungsbild in Bewegung versetzt und es bunter, offener und ausgelassener werden lässt und den Museumsbesuch gleich mit.

Dafür hat Queens Design, das selbst in der HafenCity ganz um die Ecke sitzt, das kreisrunde Logo mit einer neuen, modernen Typo versehen und das Grün der Identity durch Rosa-, Gelb- und Grüntöne der beteiligten Häuser ersetzt.

Claims wie »All you can art« oder »Never Stop Wondering« durchziehen die Identity. Wie mal kurz mit dem Marker hinterlassen wirken sie und sorgen zusätzlich für einen jungen, unkomplizierten Touch.

Genauso wie die Fotografie, die mit kleinen Absurditäten spielt. Und dabei auch den berühmten Wanderer nicht vergisst. Nur steht er jetzt, den Fuß auf einem Zettelkasten abgestellt, im bunten Niemandsland.

Wichtiger Bestandteil des Relaunches ist die Website, auf der die Aktivitäten der Häuser knallig und klar gebündelt werden und jetzt auch verstärkt in Social Media ausgespielt.

Für Bettina Steinbrügge, Direktorin des Kunstverein in Hamburg, ist der neue Auftritt ein sichtbarer Ausdruck für die Öffnung, Innovation und Publikumszugewandtheit für die die Häuser stehen.

»Die Einbindung der Sozialen Medien bedeutet zudem, dass sich die Kommunikation mit den potentiellen Besuchern deutlich unhierarchischer, aktiver und vielseitiger gestaltet. Die Häuser befinden sich im Aufbruch und die neue CI steht genau dafür.«


Pflicht und Kür im Etikettendesign

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Was geht im Bereich Dosen-, Wein- und Bieretiketten? Wir zeigen Tipps und Tricks zu Papiersorten, Druckverfahren, Veredelungen und Kopierschutz.

Aufkleber drucken, Etiketten drucken, Bieretiketten, Werbemittel, Kreation, Papierveredelung, Offsetdruck, Digitaldruck, Siebdruck, Prägefoliendruck, Heißfolienprägung, Typografie

Haben Sie auch eine Lieblingsmarke, deren Schachtel, Dose oder Flasche Sie nie im Küchenschrank verschwinden lassen – einfach weil Ihnen das Etikett so gut gefällt? Wenn es mit einem Produkt vielen Verbrauchern so geht, dann haben die Etikettendesigner, die hinter diesem Gestaltungscoup stecken, alles richtig gemacht: Sie haben ein Packaging geschaffen, das im buchstäblichen Sinne haften bleibt, im Gedächtnis, an den Herzen der Konsumenten und, Etikett sei Dank, an all den Flaschen oder Dosen im Handel – Nachschub garantiert.

Bio innen, Grüner Engel außen

Wer hätte nicht schon einmal eine Weinflasche oder ein Craft Beer gekauft, einfach weil auf ihm das schönste Etikett prangte? Dabei hat der durch Verpackungen oder Etiketten ausgelöste Kauf eines Produkts nicht zwingend etwas mit Impulskauf zu tun: Überzeugt uns die Liste der Inhaltsstoffe auf dem Etikett, rückt die Frage nach dem Preis schon mal in den Hintergrund – nicht nur, weil auch das Kleingedruckte auf der Flasche nach allen Regeln der Typografie oder in Schreibschrift gesetzt ist, sondern auch, weil es in puncto Nachhaltigkeit so viel verspricht, wie die Papierwahl (Hanf, Leinen, Baumwolle und Recyclingpapiere …) und das Druckverfahren des Etiketts einhalten.

Kurz: Dosen- und Flaschen-Etiketten dienen als entscheidendes Unterscheidungsmerkmal für die Markenidentität von Getränken, Nahrungsmitteln oder anderer Warenartikel. Zudem eignen sie sich für die personalisierte Ansprache durch Werbemittel! 

 

Etikettendesign ist Brand-Identity-Beratung  

Für das PAGE eDossier »Pflicht und Kür im Etikettendesign« begab sich PAGE Redakteurin Antje Dohmann auf eine Weinlese der etwas anderen Art, um die Kreation und Umsetzung besonders gelungener Etiketten und Stickers zu kommentieren und zu erläutern. Auch Biere nahm sie mit Blick auf die sie zierenden Bieretiketten unter die Lupe. Immer mit Blick auf das Grafikdesign und die Abwicklung mit der Druckerei in puncto Papiersorten und Papierveredelung, etwa mittels Heißfolienprägung, sowie mit Rücksicht auf die Farbwahl (Stichwort Pantone oder Metallic-Sonderfarben). Dabei erläutert sie, welche Möglichkeiten der Druckveredelung dem Etiketten-Design heute offenstehen – und von welchem Klimbim man Kunden besser abraten sollte. Dazu geben wir Antworten auf Fragen wie diese:

Was muss ich beachten, wenn ich einen Aufkleber drucken möchte? Bis zu welcher Stückzahl ist Digitaldruck angesagt und ab welcher Auflage Offsetdruck? In welchen Fällen eignen sich auch Siebdruck oder Foliendruck fürs Etiketten drucken?

Im PAGE eDossier »Pflicht und Kür im Etikettendesign« fragen wir anerkannte Etikettengestalter, wie sie es gemacht haben. Mit Blick auf Motivgestaltung, Farbkonzept und Papierwahl bis hin zu Fragen des Druckverfahrens und etwaiger Papierveredelungen.

Hier geht’s zum eDossier.



Wir danken Fuenfwerken, Elbstern sowie Demner, Merlicek & Bergmann und Maria Mordvintseva-Keeler für ihre wunderschönen Etiketten-Beispiele.

 

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Jahresprogramm der Typographischen Gesellschaft München

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Auch für 2019 hat die tgm wieder ein dickes Programm zusammengestellt – mit Rückblicken, Ausblicken und vielen Veranstaltungen.

Im jährlich erscheinenden und vorerst letzten Jahrbuch sind die verschiedenen Aspekte des tgm-Selbstverständnisses farblich den Primärfarben zugeordnet. Das Fortbildungsprogramm ist in blau dargestellt. Events (Konferenzen, Reisen, Vorträge u.v.a.) und die Menschen vor und hinter den Kulissen der tgm sind in Rot getaucht und das gelbe Notizbuch, das die beiden Themen teilt, lädt zum Mitmachen ein. Die im Jahrbuch erreichte strenge und einfache Kompositionen ist also kein Zufallsprodukt, sondern Ausdruck des Eindrucks, den die tgm hinterlassen will und sie weist über sich hinaus auf die (Farb)Struktur der neuen Webseite, die demnächst vorgestellt wird.

Die Typografische Gesellschaft München entstand 1890 aus der Zunft der Buchdrucker und Setzer und wurde damit in einer Zeit geboren, in der in fast allen Lebensbereichen drastische Umwälzungen stattfanden. Bestehende Lebens-, Denk- und Arbeitsweisen waren nun schneller überholt als jemals zuvor und entsprechend entstanden ebenso schnell neue Berufsgruppen, Arbeitsbedingungen und Denkstrukturen. Von Geburt an ist die tgm also gefordert, wachsam zu sein und stets die Balance zu halten zwischen Tradition und Innovation. In den letzten Jahren entwickelte sie sich zu einer designorientierten Vereinigung, die interdisziplinär denkt und ihr Fortbildungsangebot dementsprechend erweiterte. 

So erzählt die tgm zum Beispiel auf den Stadtspaziergängen davon, wovon die Schriften auf Gebäuden und Schildern erzählen. Sie diskutiert auf Konferenzen wie EDCH und dem Dynamic Font Day darüber, wie man in Zukunft (typografisch) diskutieren wird, und für die Vortragsreihe lädt sie Menschen ein, die etwas zu sagen haben. Die tgm will in Zukunft mehr mitreden, wenn es um die Bereicherung der Subkultur in München geht und sie will wieder eine relevante Stimme in der »Stadtentwicklung« werden, indem sie einen niedrigschwelligen und direkten Austausch zwischen den verschiedensten Kreativen und Interessierten etabliert. Damit wird sie ihrer gesellschaftlichen Verantwortung zur Verbreitung von Kreativität gerecht.

 

Neue Horoskop-Illustrationen für die Vogue

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Die Agentur Arndt Benedikt aus Frankfurt hat das Horoskop der Vogue neu illustriert und setzt dabei auf surreale Momente.

Als moderne Collagen, in schwarzweiß und mit gedeckt satten Farben, hat das Frankfurter Designstudio Arndt Benedikt sich für die Vogue durch die Welt der Tierkeiszeichen illustriert.

Immer mit einem Frauengesicht im Mittelpunkt, mit Händen und satten Kreisen, die wie aufgesteigende Wasserblasen oder wie Planeten wirken, hat es surreal anmutende Entsprechungen gefunden.

Der Krebs entspringt aus einer Hand, der Skorpion sitzt mitten im Gesicht, der Schütze schwebt im Firmament und der Fisch springt in den Sonnenuntergang.

Ein kleines, feines Projekt, das jetzt auch auf Vogue.de zu sehen ist.

Wie aus der norwegischen Eisenbahn der Mobiltätsbrand Vy wird

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Alles neu bei der norwegischen Eisenbahn: Das Designstudio Snøhetta hat die Eisenbahngesellschaft umbenannt – und mit einem typografischen Branding versehen.

Bei der norwegischen Eisenbahn NSB fanden in den letzten Jahren große Erneuerungen statt.

1883 gegründet, gehören dem Unternehmen heute die Schienen, die Züge und Stationen nicht mehr selbst. Es ist einzig für den Transport der Gäste zuständig und hat sein Geschäftsgebiet anderweitig ausgebaut.

Die Bahn ist jetzt auch der größte Fernbusanbieter, bietet zudem Elektro-City-Cars an und auch Busse und Züge in Schweden.

Um diese Umstrukturierung, die längst noch nicht abgeschlossen ist, auch in Namen und Branding darzustellen, engagierte die Eisenbahn das preisgekrönte Designstudio Snøhetta aus Oslo.

Das besann sich auf das Wort Vy, das von voir, von Sehen abgeleitet ist, auf Perspektiven verweist, auf Ausblicke und Visionen und das ein, wenn auch nicht oft gebraucht Wort im Norwegischen und auch im Schwedischen ist.

Es soll an die Zugfahrten der Kindheit erinnern, wenn man stundenlang aus dem Fenster geschaut hat, die Landschaft vorbei gerauscht ist und sich neue Horizonte auftaten.

Es steht aber auch für neue Perspektiven und den Aufbruch in eine Zukunft, in der irgendwann ganz auf Autos verzichtet wird.

Das neue Wortlogo besteht aus einer einzigen Bewegung und führt sozusagen von V zu Y und das als Reise ohne Unterbrechung.

Die Typografie selbst zitiert im weitesten Sinn eine Schiene und ist so gut lesbar wie herrlich eigensinnig.

Unterlegt ist die Kampagne mit atmosphärischer Fotografie und satten dunklen Farben.

Die neue Identity wird nicht nur auf Plakaten, der Geschäftsausstattung, Apps und digitalen Services zu finden sein, sondern auch auf den Zügen selbst, auf Bussen und den Elektro-City-Cars.

 

 

 

»Wir haben die Arbeitszeit auf 7 Stunden pro Tag verkürzt«

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Achtsamkeit ist kein neues Thema. Aber wie sieht es damit eigentlich im Kreationsprozess aus? Wir haben bei Bureau Mitte aus Frankfurt nachgefragt.

Irgendwann kann man einfach nicht mehr. Wenn es nur noch darum geht, Kunden zufriedenzustellen, Deadlines einzuhalten, den nächsten Auftrag an Land zu ziehen und die Social-Media-Kanäle zu bedienen. Wenn man ständig gereizt ist, sich getreiben fühlt, schon von kleinen Dingen aus der Bahn geworfen wird und das Gefühl der Überforderung überhandnimmt. Dann kommt der Punkt, an dem man sich fragt, welchen Sinn die eigene Arbeit eigentlich hat, wenn sie nicht mal einen selbst glücklich macht.

Viele müssen erst an diesen Punkt kommen, um zu verstehen, dass sie mit selbst und ihrer Zeit achtsamer umgehen sollten. Kreative sind besonders gefährdet, weil wir dazu tendieren, sehr viel Herzblut in unserer Arbeit zu stecken. Was machen da schon die paar Überstunden? Dabei ist Achtsamkeit im Kreationsprozess besonders wichtig, um die Ressourcen für neue und kreative Ideen zu pflegen.

In PAGE 4.19 beleuchten wir, wie man es auch als Kreativer schafft, mal abzuschalten – und warum das so wichtig ist. Und Autor Frank Berzbach erkärt im Interview den Unterschied zwischen hingebungsvoller und auszehrender Arbeit. Die Ausgabe können Sie hier kaufen.

Für den Artikel sprachen wir außerdem mit Anna Ranches und Helene Uhl, Gründerinnen und Geschäftsführerinnen von Bureau Mitte in Frankfrut am Main.


Was bedeutet Achtsamkeit für euch? Ist es etwas, womit ihr euch bewusst beschäftigt – privat oder als Studio?

Für uns ist Achtsamkeit der Prozess des »aufmerksam seins«, das heißt, sich bewusst und fokussiert mit verschiedenen Themenbereichen auseinanderzusetzen und im Dialog mit seinem Umfeld zu stehen. Im Beruflichen bedeutet das für uns die ganzheitliche Auseinandersetzung mit einem Projekt. Auf der einen Seite steht das Design: Inhalt und Prozess, Designklassiker und Trends, Produktion und Nachhaltigkeit. Dem gegenüber befindet sich unser Kunde: Bedarf und Kerngeschäft, Zielgruppen und Märkte, gesetzte Gestaltungsrichtlinien und erschlossene sowie neue Kommunikationswege. In der Mitte fungieren wir als Schnittstelle zwischen diesen beiden Bereichen. Nur in der gesamtheitlichen Berücksichtigung der einzelnen Komponenten und ihrer verschiedenen Facetten können wir eine hochwertige Design-Lösung entwickeln, mit der sich unser Kunde identifizieren kann und die im gleichen Maße unserem Anspruch als Designer gerecht wird.

Achtsamkeit ist für uns aber auch, uns in regelmäßigen Abständen als Team aus dem Tagesgeschäft zurück zu ziehen und in eigenen Workshops unabhängige Design-Lösungen zu entwickeln. Hier geht es darum, um die Ecke zu denken, unkonventionelle Wege zu gehen, aber auch in die Positionen und die Denkprozesse eines Kunden einzutauchen. Diese zeitlich begrenzten Workshops machen viel Spaß, fordern uns gleichermaßen in unserem Schaffensprozess heraus, schweißen als Team zusammen und halten die Konzeptionsprozesse im Kopf in Bewegung. Wir verstehen die Zeit als einen achtsamen Umgang mit uns und unserem Team und in manchen Fällen entstehen dadurch schöne Nebenprojekte, die wir auch im Anschluss des jeweiligen Workshops weiterverfolgen.

 

 

Für ein gutes Arbeitsklima haben wir im Herbst letzten Jahres die allgemeine Arbeitszeit auf 7 Stunden pro Tag verkürzt

Habt ihr das Gefühl, dass Achtsamkeit in der Kreativbranche generell ein Thema ist – oder gerade dort nicht?

Achtsamkeit ist ein Thema in der Kreativbranche. Allerdings nicht nur hier, es ist ein generelles Thema des Arbeitsmarktes an sich, betrachtet man zum Beispiel den Sektor
sozialer Berufe. In der Kreativbranche sind die Lücken in der Achtsamkeit scheinbar auf allen Seiten vorhanden: Agenturen, in denen viele und unbezahlte Überstunden zum Alltag gehören, Selbstständige, die ihre Leistungen unter Wert verkaufen und Kunden, denen ein Verständnis für Art und Umfang kreativer Schaffensprozesse fehlt. Kreative Berufe haben einen hohen Wert für das Selbstverständnis und die Dynamik einer Gesellschaft und sollten weniger starken preislichen Diskussionen unterliegen. Eine Stärkung des öffentlichen Berufsbildes und des brancheninternen Selbstbewusstseins könnten die Arbeitsbedingungen deutlich verbessern.

 

Wie sorgt ihr für euer Wohlbefinden am Arbeitsplatz?

Wir achten darauf, dass auf zeitintensivere Projekete auch immer wieder ruhigere Phasen folgen

Das Hauptkriterium für ein gutes Wohlbefinden ist ein gutes Team und ein achtsames Miteinander. Wir legen einen sehr großen Wert auf die sozialen Strukturen in unserer Agentur, verbringen wir doch einen nicht unerheblichen Teil unserer Zeit mit unseren Arbeitskollegen. Ein weiterer Punkt ist die Arbeitsstruktur: Wir achten darauf, dass auf zeitintensivere Projekete auch immer wieder ruhigere Phasen folgen oder nehmen unser Team für eine kurze Zeitspanne bewusst aus dem Alltagsgeschäft raus (die oben erwähnten Workshops). Überspringt man diese Ruhephasen beziehungsweise Pausen, erhöhen sich das Frustrations- und Stresslevel, mittelfristig leiden die Qualität der Arbeit und die Kreativität darunter und langfristig nimmt die Überbeanspruchung Einfluss auf die Gesundheit. Nur wer ausgeglichen und aufnahmefähig ist, nimmt Problemstellungen wahr und findet kreative Lösungen. Für ein gutes Arbeitsklima haben wir im Herbst letzten Jahres die allgemeine Arbeitszeit auf 7 Stunden pro Tag verkürzt. Entgegen weitläufiger Meinungen schaffen wir dadurch nicht weniger Arbeit sondern mehr. Ein Zugeständnis an uns und unser Team, was von jedem einzelnen in seiner Arbeitsleistung an die Agentur zurückgegeben wird.

Nur wer ausgeglichen und aufnahmefähig ist, nimmt Problemstellungen wahr und findet kreative Lösungen

Wie wirkt sich Achtsamkeit im Designprozess aus?

Achtsamkeit zieht sich durch den gesamten Designprozess. Sie beginnt beim ersten Kundengespräch und endet bei der Übergabe der finalen Daten. Begegnet man seinen Kunden und ihren Projekten von Beginn an mit Achtsamkeit, werden viele Fragen vorab geklärt und Probleme vermieden, die sich ansonsten während des Gestaltungsprozesses einstellen. Für den Gestaltungsprozess gilt: Es ist gut, flexibel zu bleiben und offen für neue Lösungen und Impulse zu sein.

Was meint ihr: Kann mehr Achtsamkeit zu mehr Bewusstsein für dieVerantwortung von Designern führen – und damit zu besseren Lösungen für Umwelt, Wohlbefinden der Nutzer und die Gesellschaft?

Ja. Hier liegt die Verantwortung vor allem in der Kreativbranche selbst. Es ist die Aufgabe des Designers, seinen Kunden für die inhaltlichen, funktionalen und ethischen Ansprüche, die ein Design neben den ästhetischen Aspekten erfüllen kann und sollte, zu sensibilisieren. Dem kann vorgebeugt werden, indem bereits in der Ausbildung ästhetische Bildung in Zusammenhang mit nachhaltiger Produktion und Ressourcenplanung auf die Agenda gesetzt wird. Zu diesem Thema lohnt sich zum Beispiel die Auseinandersetzung mit Vereinigungen wie dem Deutschen Werkbund, der bereits 1907 den Fokus auf solche Gesichtspunkte in einem interdisziplinären Austausch gelegt hat. Es sind also Themen und Debatten, mit denen wir uns gesellschaftlich bereits länger befassen.

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