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Tolle Modekampagne: Illustration trifft Fotografie

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Für die Retrospektive-Kollektion des Fashiondesigners Javier Reyes verbindet der Schweizer Artdirektor Thom Pfister Fotografie und Illustration.

In seiner neuesten Kollektion verbindet der Modesigner Javier Reyes neueste Entwürfe mit denen von 2015 bis 2020.

Doch wie blickt man in einer Kampagne auf fünf Jahre und verschiedenste Kollektionen eines Modedesigners zurück und schafft eine Verbindung?

Vor dieser Frage stand der Schweizer Kreativdirektor Thom Pfister mit seinem Design Studio – und fand eine so elegante wie kunstvolle Lösung.

Illustrationen erweitern die Fotografie

Er versah die Modefotografie mit Illustrationen, mit transparenten Farbfeldern, Mustern, Kreisen und prägnanter Typografie, die auf die Retrospektive verweist.

Sie überziehen die verschiedenen Motive, legen sich über die Entwürfe und unterstreichen mit ihrer Farbigkeit den schlichten, femininen Touch, der  Javier Reyes Kollektionen auszeichnet.

Gleichzeitig verweisen sie in ihrer Klarheit auf die Geradlinigkeit der Entwürfe und heben die Essenz von Javier Reyes Stil hervor.

 

 

 

 

Fotografie: Corinne Stoff


Das wohl schönste Hamburg-Bilderbuch für Kinder

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Alles über Hamburg lernen junge Leser in diesem von Matthias Schütte zauberhaft illustrierten Kinderbuch.

Was sind die leckeren Franzbrötchen und woher haben sie wohl ihren Namen? Was nennen wir Hamburger Tüdelkram und was ist das Besondere am Gängeviertel? Von A bis Z ist dies und vieles mehr in »Nokixel. Das Hamburg-Lexikon für Kinder« zu nachzulesen.

Egal, ob sie Original-Hanseaten, Zugezogene oder Besucher sind – nirgendwo können Kinder ab zehn Jahren wohl so viel über Hamburg lernen wie hier mit den Texten von Jörn Tietgen, opulent illustriert von Matthias Schütte.

Dass »Nokixel« kein gewöhnliches Kinder-Lexikon ist, zeigt schon der Name, der das Wort Lexikon einfach umdreht. In unterhaltsamer Weise erklärt es auch unkonventionelle Themen und nimmt die jungen Leser ernst.

Zeichner Matthias Schütte, der natürlich an der HAW Hamburg studierte, ist Illustrator und Infografiker – beide Fähigkeiten fließen in die witzige und gleichzeitig informative Bebilderung des Kinderbuchs ein. Ein Band, in dem man gerne öfter mal stöbert und wo auch die Erwachsenen immer wieder Entdeckungen machen werden.

 

hamburg-bilderbuch-fuer-kinder

 

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Jörn Tietgen: Nokixel. Das Hamburg-Lexikon für Kinder
Illustriert von Matthias Schütte
Junius Verlag, Hamburg 2019
192 Seiten
25,0 x 21,0 cm
vollständig vierfarbig illustriert

 

Es lebe Print! Hochwertig gedrucktes Portfoliobuch

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Dieses hochwertig produzierte Portfolio von Studio Bruch zeigt die Vorzüge der gedruckten Selbstdarstellung.

Studio Bruch Portfoliobuch
Ende 2019 bekamen wir tolle Post in die Redaktion: Studio Bruch aus Graz hat sich in diesen digitalen Zeiten bewusst für ein hochwertiges gedrucktes Portfolio entschieden – und was für eins!

 

Eklektisch und ein bisschen chaotisch spielt es mit gängigen Lesegewohnheiten und ist mehr ein »Sammelsurium einzelner Gestaltungselemente«, wie es in der Projektbeschreibung heißt. Dieses Auseinanderbrechen sei kennzeichnend für die Arbeitsweise des Studios und Teil seiner Identität – wie der Name schon sagt.

Wer kein Buch bekommen hat, kann sich vom Können der Kreativen auch auf ihrer – ebenfalls sehr gelungenen – Website überzeugen.

Studio Bruch Portfoliobuch

Studio Bruch Portfoliobuch
Studio Bruch Portfoliobuch
Studio Bruch Portfoliobuch
Studio Bruch Portfoliobuch

Corporate und Brand Identity Konferenz CXI 12

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Auch in diesem Jahr stellen ausgewählte Agenturen und Unternehmen auf der Konferenz in Bielefeld gemeinsam ihre Branding-Projekte und Lösungswege vor und bieten wertvolle Einsichten! Konferenz zum Thema  Branding und Corporate Identity CXI 2020

Herausragendes Konzept der CXI ist auch in diesem Jahr, dass Agenturen und Unternehmen ihre Projekt gemeinsam vorstellen und dem Zuschauer somit ein nahezu komplettes Bild der Designprozesse und ihrer Entwicklungsstufen vermitteln. Profis und Studierende aus den Bereichen Marketing und Design sind auf dieser Konferenz also blendend aufgehoben!

Das sind einige der Speaker*innen auf der CXI-Konferenz 2020

  • Michael Ahlf, Make Studio – Hamburg
  • Julia Ebeling, Futurium – Berlin
  • Christina Elmer, Der Spiegel – Hamburg
  • Falko Ohlmer, Arndt Benedikt – Frankfurt a.M.
  • Mitch Paone, DIA – New York/Genf
  • Mari Wegelius, Yale – Willenhall
  • Gilmar Wendt, GW+Co. – London

Die CXI2020 in Kürze

Warum der Nahe Osten spannend ist für deutsche Agenturen

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Die Design- und Brandingagentur Superunion Germany verrät, welche Chancen und Herausforderungen Kunden aus dem Nahen Osten bieten.

Tobias Phleps und Majdoleen Till von Superunion in Maskat, der Hauptstadt des Oman

Das Branding der Oman Aviation Group, das Interior Design eines Sales Centers in Katar oder eine digitale Reiseplattform für das Oman Tourist Office: Die Design- und Brandingagentur Superunion arbeitet an vielfältigen Projekten für Kunden aus dem Nahen Osten – und zwar von Deutschland aus. Wie das funktioniert und was an der Region für Designer so spannend ist, verrieten uns Tobias Phleps, CEO von Superunion Germany, Majdoleen Till, Regional Managing Director, und Martin Steinacker, Executive Creative Director, im Interview.


»Unternehmen aus dem Nahen Osten sind risiko- und entscheidungsfreudiger«

PAGE: Alle reden derzeit über China. Warum redet Superunion über den Nahen Osten?

Tobias Phleps: Tatsächlich sprechen auch wir viel über China, wo wir mit drei Büros vor Ort sind. Das Besondere an unserer Arbeit im Nahen Osten ist, dass sie von Deutschland aus stattfindet. Dadurch ist das Thema im deutschen Team präsenter. Außerdem haben viele die Region einfach nicht auf dem Schirm. Aber Unternehmen im Nahen Osten stehen derzeit unter Druck, sich globaler aufzustellen. Sie wollen sich unabhängiger von Erdöl und Gas machen und öffnen sich deshalb für westliche Märkte, Länder und Arbeitsweisen.

Der Nahe Osten ist nach wie vor eine Krisenregion – auch wenn die Herkunftsländer Ihrer Kunden – Oman, Katar oder Dubai – eher zu den stabileren Gegenden gehören. Wie stabil und vertrauenswürdig ist das Geschäft dort?

Phleps: In der Region vergeht keine Dekade ohne einen Krieg. Daran muss man sich gewöhnen, genauso wie an regionale Haltungen und Abläufe. Der Markt ist sehr volatil. Das ist auch ein Grund dafür, dass wir kein Büro mehr vor Ort haben, sondern nur einen Hub in Dubai. Als international agierende Agentur können wir diese Projekte mit unserem Geschäft in Zentraleuropa kombinieren. Wir sehen die Aufträge im Nahen Osten als lukratives Add-on, auf das wir aber nicht angewiesen sind.

Sie arbeiten also von Deutschland aus für Kunden aus dem Nahen Osten. Wie funktioniert das?

Phleps: Wir arbeiten in multinationalen Teams. So gewährleisten wir zum einen, dass so wenig wie möglich lost in translation ist. Zum anderen erreichen wir damit, dass unsere Arbeit beide Perspektiven berücksichtigt, die arabische und die westliche. Das ist nicht nur sinnvoll, sondern macht auch verdammt viel Spaß. Wir lernen viel voneinander, und es gibt immer wieder lustige Situationen, die unsere Mitarbeiter mit viel Offenheit und Verständnis für die jeweils andere Kultur meistern. Außerdem sitzt jede Woche mindestens ein Teammitglied im Flieger nach Dubai. Es passiert allerdings ab und an, dass ein Termin abgesagt wird, während wir in der Luft sind.

Oh, das hört sich nicht sehr zuverlässig an.

Phleps: Man gewöhnt sich daran. Dafür gibt es an anderer Stelle mehr Beständigkeit: Wenn ein Unternehmen im Nahen Osten einen Auftrag samt Finanz- und Projektplan abgesegnet hat, wird es genauso umgesetzt. In dieser Hinsicht sind die Kunden verlässlicher als manche deutsche Auftraggeber, die im Laufe des Projekts gerne mal den Scope ändern. Generell sind die Unternehmen dort risiko- und entscheidungsfreudiger. Die Menschen sind es gewohnt, durch Krisen zu gehen, und viel veränderungsbereiter und anpassungsfähiger als etwa wir Deutschen. Insgesamt ist die Profitabilität unserer Projekte im Nahen Osten wesentlich größer als in Europa. Das liegt vor allem daran, dass Procurement und Marketing dort strikt getrennt sind. In Deutschland drückt das Marketing oft schon mal vorab den Preis. Natürlich geht es auch im Nahen Osten vor allem um den Preis – das günstigste Angebot bekommt immer den Zuschlag. Aber dennoch ist das Honorar letztlich höher als hier.

Martin Steinacker von Superunion am Strand von Oman

Martin Steinacker von Superunion am Strand von Oman

Was sind die größten Unterschiede, was Branding und Design angeht?

Martin Steinacker: Das variiert natürlich von Kunde zu Kunde. Die Unterschiede sind aus meiner Sicht sehr groß, weil die kulturelle Prägung eine ganz andere ist. Jedes Land im Mittleren Osten hat seine eigenen visuellen Codes, Landesfarben, Symbole und so weiter. In Katar tragen zum Beispiel sehr viele Unternehmen die Landesfarbe Maroon – ein dunkles Rot – in ihrem Corporate Design. Grundsätzlich geht es im Design weniger um die Differenzierung, sondern mehr darum zu zeigen, dass man als Unternehmen oder Institution dazugehört. Die visuellen Codes des jeweiligen Landes muss man also aufgreifen. Aber es gibt auch hier einen Wandel hin zu mehr eigenem Charakter im Erscheinungsbild. Darum finde ich es so wahnsinnig interessant, dabei zu sein.

Das ist ein sehr anderer Ansatz, als wir ihn hierzulande verfolgen. Warum engagieren die Unternehmen deutsche Designer?

Steinacker: Viele Führungskräfte in der Region haben in USA, London oder anderen Städten Europas studiert. Sie kennen europäisches und deutsches Design und wissen, welche Potenziale sich daraus langfristig für eine Internationalisierung der Unternehmen ergeben. Außerdem entwickelt sich das Designverständnis in der Region derzeit stark. Das birgt viele Chancen für deutsche Gestalter. Und Design ist ja nur ein Ausdrucksmittel für eine Corporate Identity.

Majdoleen Till: Das Design im Nahen Osten hat verschiedene Phasen durchlaufen. Zuerst gab es – wie in Europa – hauptsächlich Familienbetriebe, die sich ihre Namen und Wappen als Kennzeichnung nutzten. Das ging über in die Phase der Institutionen. Nun war es wichtig, die Zugehörigkeit zu einem Land mit einem nationalen Look-and-feel auszudrücken. Angesichts der instabilen Situation in vielen Ländern der Region hat ein Umdenken stattgefunden. Viele Unternehmen – vor allem im FMCG-Bereich oder auch Fluglinien – wollen sich nun internationaler aufstellen. Die eigene Haltung und Strategie mittels Design auszudrücken ist etwas, woran wir gerade arbeiten.

Inwiefern unterscheidet sich die Zusammenarbeit mit den Kunden gegenüber dem deutschen Geschäft?

Steinacker: Der größte Unterschied ist, dass die Unternehmen hier sehr hierarchisch sind. Letztlich entscheidet immer der Ranghöchste. Die Präsentation vor Entscheidungsträgern ist viel wichtiger als partnerschaftliche Zusammenarbeit oder gar Co-Creation. Entsprechend ist der Arbeitsprozess nach dem klassischen Wasserfallmodell aufgebaut …


Wie sich die Zusammenarbeit noch unterscheidet, welche wichtige Rolle Majdoleen Till für Superunions Arbeit im Nahen Osten spielt und welche kulturellen Unterschiede schon für Irritation gesorgt haben, lesen Sie im kompletten Interview in PAGE 03.20, die Sie in unserem Online-Shop bestellen oder downloaden können.

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Psychedelisches Kochbuch aus Finnland

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Hoffentlich verursachen die Pilzgerichte aus dem Kochbuch keine Halluzinationen. Aber die abgefahrenen Illustrationen sind schon schick!

»Psychedelisch, magisch und elegant« hieß es in dem Briefing für das Kochbuch »Villisienikeittokirja« für Wildpilz-Gerichte der finnischen Köchin Sami Tallberg.

Illustratorin und Grafikdesignerin Sofia Pusa aus Helsinki setzte das perfekt um. Ihre knalligen Pilz-Illus kombinierte sie mit leuchtenden Farben, die sowohl zu den Rezepten als auch zu der schillernden Persönlichkeit der Köchin passen.

Die insgesamt 15 Illustrationen setzte sie in einer Kombination aus handgemalten Texturen, Vektorgrafiken und 3D-Techniken um.

Wir können zwar kein Finnisch, erfreuen uns aber an den bunten Ausdrucken, die jetzt unser Büro schmücken! 🙂

Maximal reduziert: Pentagram’s Redesign von DK

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Das Londoner Pentagram Team hat das Logo des Verlagshauses DK prägnant runtergebrochen.

Das Verlagshaus DK (zuvor Dorling Kindersley) hat die Designagentur Pentagram beauftragt, ihr Logo zeitgemäß zu überarbeiten.

Dabei sollen bereits vorhandene Kunden Vertrautes nicht verlieren, aber neue und junge hinzugewonnen werden.

Um das zu gewährleisten hat Angus Hyland und sein Team bei Pentagram London, das alte, ikonische Logo, das ebenfalls von Pentagram stammt, so feinfühlig wie konsequent reduziert.

Reduziertes Logo mit anregendem Claim

Bleibt das aufgeschlagene Buch als Motiv erhalten, wurde es von allen Schnörkeln und dem vorherigen 3D-Charakter befreit.

Einfarbig und klar, ist es jetzt in allen Größen und Umgebungen prägnant, ob auf den Büchern selbst oder digital.

Gleichzeitig hat Pentagram es mit dem anregenden Claim »For the curious«, »Für die Neugierigen« versehen.

 

 

Behind the Source: Kampagne im Code großer Unternehmen versteckt

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Die Designagentur 72andSunny Amsterdam hat für das Non-Profit HackYourFuture sieben Porträts im Source Code von eBay und Co. abgelegt.

Das Amsterdamer Non-Profit HackYourFuture ist eine Erfolgsgeschichte. Seit drei Jahren unterrichtet es Geflüchtete in den Grundregeln der Programmierung – und unterstützt sie anschließend bei der Jobsuche.

90% der Absolventen der 7-monatigen Kurse, die mit der Entwicklung einer Web-App enden, finden Arbeit.

72andSunny Amsterdam, der niederländische Ableger der Agentur aus Los Angeles (wo der sonnige Name eher zutrifft), hat eine Kampagne entwickelt, die den neu erlernten Fähigkeiten der Programmierer gerecht wird, gleichzeitig zeigt, wie wenig sichtbar sie in der Gesellschaft sind und, was für eine wichtige Rolle sie spielen können.

Kampagne »Behing the Source«

Dafür haben die Kreativen sieben Porträts Geflüchteter im Backend von Homepages großer Unternehmen wie eBay »versteckt«.

Easter Eggs, wie Developer diese Kunstwerke nennen, die immer wieder zu finden sind.

Klickt man auf »view page source« der jeweiligen Website, werden sie sichtbar.

Neben eBay sind die niederländische Dependance von Accenture, BackEnd oder Zivver weitere Partner der Aktion.

 

 

Abb: 72andSunny Amsterdam

 

 


30 Jahre Photoshop: Überraschung & Updates zum Jubiläum

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Pünktlich zum 30. Geburtstag verkündet Adobe Updates für Photoshop … und PAGE hat mal im Archiv von 1990 geblättert;)

Bild und Beschriftung aus PAGE 3/90 »Phantasievoll: Photoshop offeriert dem Anwender Effekte in Hülle und Fülle.«

»Farbige Grüße aus dem Hause Adobe« konnte man 1990 in der März-Ausgabe von PAGE lesen. Die News berichtet von der ersten Version des Bildbearbeitungsprogramms, das 30 Jahre später von keinem kreativen Rechner mehr weg zu denken ist.

True Color

»Das Programm arbeitet mit 24-Bit Grafikkarte zusammen und ermöglicht Vierfarbseparation«, schrieben die Kollegen damals, als noch nicht einmal klar war, wer die Software in Deutschland distribuieren würde. Inzwischen ist der Funktionsumfang von Photoshop gar nicht mehr in einem einzigen Artikel unterzubringen, aber die Updates stellen wir natürlich vor und gratulieren an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich – auf die nächsten 30 Jahre digitales Fotolabor!

Die meisten Verbesserungen hat Adobe in den inhaltsbasierten Füll-Funktionen vorgenommen. So soll die recht neue Funktion Content Aware Fill noch besser funktionieren, weil sich nun mehrere Objekte auswählen und mit der Content-Aware-Fill-Funktion bearbeiten lassen, ohne den CAF-Arbeitsbereich zu verlassen. Ebenfalls bringt Adobe ein Update für die Objektivunschärfe. Die Funktion wird nun auf dem Grafikprozessor ausgeführt, was zu einem realistischeren Ergebnis führt. Die Funktion erlaubt es zudem, mithilfe von Glanzlichtern ein farbintensives Bokeh zu erzielen.

Neue Funktionen für Photoshop auf dem iPad

Photoshop für iPad setzt auf der gleichen Codebasis wie Photoshop für Desktop auf, so dass bereits drei Monate nach Veröffentlichung der App viele der Funktionen zur Verfügung stehen, die aus der Desktop-Variante bekannt sind. Unter anderem die neuen Werkzeuge zur Objekt- und Motivauswahl, die es dank Machine-Learning-Technologie und Adobe Sensei erlauben, Teile eines Bildes automatisch auszuwählen. Das Motivauswahl-Tool identifiziert automatisch das Hauptmotiv in einer Aufnahme und wählt es aus, dazu muss es aber ein Hauptmotiv geben. Gibt es das nicht, kommt das Objektauswahl-Werkzeug ins Spiel, das bei komplexeren Bildern mehr Kontrolle erlaubt.

Wer Photoshop für iPad noch nicht ausprobiert hat kann sich die App bei Apple kostenlos herunter laden. Und hier auch der ganze Artikel aus PAGE 5/1990:

 

30 Jahre Photoshop PAGE Mai 1990 Aufmacher

Wir stoßen jetzt mit einer Dose Cherry Coke an! #PsILoveYou30!

30 Jahre Photoshop PAGE Mai 1990 Aufmacher
30 Jahre Photoshop PAGE 5/90 Seite3

»Creativity for All!« Die Kreativkonferenz Adobe MAX kommt im Juni 2020 erstmals nach Europa

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Die aus Los Angeles bekannte Konferenz debütiert in Lissabon Konferenz AdobeMax 2020 erstmals in Europa

Vergangenes Jahr berichtete unsere Redakteurin Nina Kirst von der Adobe MAX in Los Angeles. Auf der Kreativkonferenz, die dieses Jahr erstmals in Europa stattfindet, erwartet dieses Jahr die Teilnehmer*innen ebenfalls umfassende kreative Inspiration und innovative Produktneuheiten. Mit führenden kreativen Köpfen aus der Kreativbranche gibt es außerdem ein großes Weiterbildungsangebot auf der Konferenz in Form von Workshops, Sessions und Hands-On Labs.

Bisher stehen folgende Speaker*innen für die Adobe Max Europe Konferenz fest:

  • Shantanu Narayen – Vorsitzender, Präsident und CEO, Adobe
  • Ann Lewnes – Chief Marketing Officer und Executive Vice President, Adobe
  • Scott Belsky – Chief Product Officer und Executive Vice President, Creative Cloud, Adobe
  • Bruno Sellés – Creative Director, Vasava
  • Monika Gause – Grafikdesignerin, Autorin und renommierte Illustrator Expertin

Weitere Speaker*innen werden nach und nach bekannt gegeben.

Die Adobe Max Europe in Kürze

  • Termin: 15. und 16. Juni 2020
  • Ort: Lissabon
  • Tickets: Bis zum 29. Februar 2020 zum Frühbucherpreis von 300 Euro.
  • Mehr Infos und Tickets unter https://max.adobe.com/europe/

Die 15 Lieblingsschriften von Designern

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»Welche Schriften haben Sie am allerliebsten eingesetzt?«, das fragen wir in loser Folge verschiedene Kreative.

Lieblingsschrift Godfrey Plakat

Schriften gibt es viele, ebenso wie Anwendungsmöglichkeiten. Gar nicht so leicht, sich in der unendlichen Welt der Typografie zu entscheiden. Ob neue Trends oder liebgewonnene Klassiker – wir haben Designer nach ihren Favourite Fonts befragt – garantierte Inspiration für Ihr nächstes Projekt:

 

 

1. Godfrey

Entdeckt von Eike Dingler, selbständiger Grafik- und Typedesigner aus Berlin 

Typedesigner Eike Dingler

Eike Dingler betreibt in Berlin sein Atelier für Grafikdesign. Foto: Matthias Wehofsky

Meiner Erfahrung nach vermisst man an Verflossenen am meisten ihre kleinen, charmanten Macken. Schriften allerdings werden von Ihren Entwerfern oft so lange glatt poliert, bis nichts mehr zum Vermissen übrig bleibt. Dabei sind ein paar Ecken und Kanten, an denen man sich reiben kann, doch überaus liebenswert! Zum Beispiel: ein kleines j oder f, das nach unten weg tropft. Gefühlt zu lange i-Punkte. Oder ein kleines y, das zu kippen scheint und leichte Zacken in die Zeile reißt. Und dann dieser Grauwert, der auf den ersten Blick sehr aufgeräumt daherkommt, mit diesen ganzen vertikalen Betonungen aber komisch bewegt erscheint. Mama, Papa, darf ich euch Godfrey vorstellen! Sie ist nur ein kleines bisschen seltsam…

Natürlich hat der Schriftgestalter Ludwig Übele seine Schrift Godfrey genauso sorgfältig ausgetüftelt, wie alle seine anderen. Verwendet habe ich sie für das Corporate Design der Hessischen Theaterakademie – eine besondere Farbe ist schließlich eine sinnvolle Eigenschaft einer Corporate-Design-Schrift. Außerdem ist Godfrey, das muss man wohl so sagen, ein Ladenhüter. Großer Vorteil für die Theaterakademie: Godfrey ist beinahe ein Customfont. Insofern hätte ich dieses kleine Verhältnis hier gar nicht öffentlich machen dürfen. Jetzt, wo es heraus ist, möge man mein Bekenntnis zur der schrägen Type als Plädoyer verstehen: für Such-Mut und Finde-Freude, für Abseitiges und Ungewohntes, für kleine Foundries und gegen Top-50-Listen. Passt doch gut in unsere spannenden Zeiten. Und warum zum Teufel hat das kleine g einen so dermaßen klassischen Schniedel, wohingegen der vom versal-Q ein gerader Strich ist? Macht mich wahnsinnig sowas!

 

Lieblingsschrift Godfrey Schriftmuster

Die Schrift Godfrey von Ludwig Übele fällt ein kleines bisschen aus dem Rahmen.
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2. Söhne Collection

Gefunden von Florian Paizs, Designer bei Neue Gestaltung, Berlin, Schriftenentwerfer bei wirsindschoener.

Ich bin frisch verliebt in die Schriftfamilie Söhne Collection von Kris Sowersbys Klim Type Foundry aus Neuseeland. Inspiriert vom NYC Subway Leitsystem, gesetzt in der Standard Medium, ist hier eine Neue Form der Akzidenz Grotesk entstanden, die es einerseits versteht, den Charme der alten originalen Formen zu konservieren, aber andererseits auch merklich überarbeitet im digitalen hier und jetzt angekommen ist. So hat sie beispielsweise durch weniger dicke Versalien ein ruhigeres Schriftbild als die Akzidenz, dadurch erscheint ihr Grauwert weitaus weniger fleckig. Die Söhne umfasst neben der regulären Familie eine schmale, eine breite und eine monospaced Variante in jeweils 16 Schnitten. On top gibt es alternatives a und ein zweistöckiges g. Kombinieren könnte man sie zum Beispiel mit der Financier Display, ebenfalls von Klim Type oder der GT Sectra von Grilli Type.

Eigentlich hatte ich vorgehabt, hier ein flammendes Plädoyer für die neo-groteske Franca von René Bieder zu schreiben und wie wunderbar spannend man sie zum Beispiel mit den SangBleu von Swiss Typefaces kombinieren kann, insbesondere mit der SangBleu Kingdom, aber frisch verliebt ist eben frisch verliebt.

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3. FF Franziska

Kontrastreich kombiniert von Johannes Breidenbach, Gründer von jo’s Büro für Gestaltung in Würzburg

Designer Johannes Breidenbach verrät seine Lieblingsschrift

Die Suche nach Schriften wird nicht leichter – der Markt ist gefühlt übervoll von einigen wenigen guten Schriften, vielen eher schlechten Kopien und einer Menge an unnützen und wilden Fonts. Bei jedem neuen Projekt streckt man die Fühler aus – und landet doch oft wieder bei den Klassikern. Ich habe meine Ausbildung zum Mediengestalter bei einem gelernten Schriftsetzer gemacht, vielleicht hat das rückblickend mehr geprägt als man damals dachte. 

Auf der Suche nach einer Schrift, die durch ihre hohe Lesbarkeit überzeugt, spannend die Zeilen füllt und sich durch verschiedene Schnitte kontrastreich kombinieren lässt, bin ich schon 2015 auf die FF Franziska von Jakob Runge gestoßen. Bis heute liebe ich sie und sie überrascht uns immer wieder, vor allem durch die enorme Liebe zum Detail, ihren Variantenreichtum und den tollen Ausbau was Sonderzeichen & Co angeht. Jakob Runge schreibt: »Halb Antiqua, halb Egyptienne« und diese Mischung macht den Charakter der Franziska aus! Mein Tipp: die Kursive Hair Italic: einfach bezaubernd!

Lieblingsschrift_FranziskaLieblingsschriften der Designer: Franziska Lieblingsschriften Franziska

Lieblingsschriften der Designer: Typo Franziska

Weinwerkstatt Broschüre mit Typo Franziska

Mockup einer Broschüre für ein Weingut von jo’s Büro für Gestaltung
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4. Euclid Flex

Variabel angewandt von Manuel Kreuzer, Gründer des Büro für visuelle Gestaltung, Passau

Foto: Simona Kehl

Ich bin ja grundsätzlich fast täglich auf der Suche nach Schriften und dessen Neuerscheinungen. Daher »verliebe« ich mich doch recht oft in einige Entdeckungen und muss die meistens dann auch gleich haben. Als ich aber Ende 2016 auf der Suche nach einer geeigneten Schrift für mein damals neu gewonnenes Projekte, das 18. Landshuter Kurzfilmfestival, war, stieß ich schließlich auf die 2016 erschienene Euclid Flex  von Swiss Typefaces. Ich wollte damals ein variables Erscheinungsbild für das Festival gestalten und die Euclid Flex war dazu der beste »Partner« für das Vorhaben. Die Euclid Flex ist eine klare, geometrische Sans Serif, die wie der Name schon sagt, extrem flexibel einsetzbar ist. Die Schrift ähnelt der 1970 erschienen Avant Garde, ist aber durch die Vielzahl von eigenständigen Buchstabenvarianten und Stylistic-Sets extrem wandelbar und für die unterschiedlichsten Projekte einsetzbar. 2017 erweiterten die Type-Designer die Schrift noch um die Euclid Circular A + B, Euclid Square und Euclid Triangle. So ist mittlerweile eine umfangreiche Schriftfamilie erhältlich, die sich mit 5 Kollektionen und 54 Styles, mit 1000 Alternativen und Ligaturen ganz schön sehen lassen kann. Ich liebe sie!

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5. FF Mark

Schnell eingesetzt von Heike Nehl, geschäftsführender Gesellschafterin von Moniteurs, Berlin

»Ja, es gibt sie schon, Lieblingsschrif­ten. Schriften, die man auf Anhieb mag und sofort haben will! Mir ging es so mit der damals gerade erschienenen FF Mark von Hannes von Döhren, Christoph Koe­berlin und dem ganzen FontFont Type Department. Eigentlich sollte sie nur als Schriftmuster für die Promo­tion-Site www.fontwalk.de auftauchen, und schon denkt man darüber nach, wofür man diese Schrift alles verwenden könnte. Manchmal ist da eben zuerst die Schrift. Wir haben sie dann als Webfont gleich für ein Konferenz-Corporate-Design (bauen-mit-carbon.net) eingesetzt, und ich bin sicher, dass da noch Vieles folgen wird.

Durch ihre Geometrie hat sie etwas Architektonisches. Das bedeutet, ich kann sie mir auch sehr gut für ein Leitsystem vorstellen. Die FF Mark ist von 2013, mit Klassikern verwandt, aber neu gedacht – ich bin verliebt!«

 

Die klare Serifenlose FF Mark eignet sich für viele Anwendungen, Moniteurs würde sie am liebsten in einem Leitsystem verwenden

5. FF Mark

Ebenfalls ausgewählt von Erik Spiekermann, Managing Partner von edenspiekermann, Berlin

»Viele Köche verderben den Brei? Keineswegs. Letztes Jahr fiel im FontFont TypeBoard der Entschluss, durch einen direkten Auftrag an den Berliner Typedesigner Hannes von Döhren eine Lücke im Angebot der FontFont-Bibliothek zu schließen. Er sollte eine geometrische Grotesk entwickeln, angesiedelt zwischen Futura und Gotham. Also klassisch und generisch zugleich.

Hannes machte nach unserem Brie­­fing die ersten Skizzen, Christoph Koeberlin, Schriftentwickler bei FSI, übernahm die technische Umsetzung und den Ausbau der Familie. Die FSI-Mitarbeiter Andreas Frohloff und Ivo Gabrowitsch sowie meine Wenigkeit warfen immer wieder einen Blick auf die Skizzen. Erik van Blokland und Stephen Coles gaben Rat und Anregun­gen. Und obwohl wir uns nicht immer einig waren, wurde die FF Mark doch endlich fertig. Sie bekam sogar eine eigene Website (www.ffmark.com), er­dacht von Alexander Roth bei FSI und umgesetzt von Rob Meek, der schon die FontStruct-Site und etliche Plug-ins programmiert hat.

FF Mark ist prägnant und hat Charakter, aber keine Eitelkeiten. Sie ist darüber hinaus ausgezeichnet lesbar, wenn auch nicht platzsparend – vor allem die Ziffern sind toll. Wie jede gute neue Schrift ist sie natürlich mit allen Schikanen ausgebaut: vier unterschiedliche Ziffernsätze, alle Akzente, Kapitälchen und etliche OpenType-Features. Für Web und Print gleichermaßen perfekt geeignet und in sämtlichen Formaten vorhanden. Ich bin überzeugt, dass wir diese Schrift bald häufig sehen werden.«

 

Zwischen Futura und Gotham angesiedelt ist die kürzlich erschienene geometrische Grotesk FF Mark (www.fontfont.com)



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6. Logo-Schriftzug »Die Freundin«

Wiederentdeckt von Akiem Helmling, Mitbegründer von Underware, Den Haag

»Meine Lieblingsschrift 2013 ist das Logo der Frauenzeitschrift »Die Freun­din« aus den 1930er Jahren. Der amerikanische Künstler Reynold Reynolds machte mich auf diese vom Bund für Menschenrecht herausgegebene Zeitschrift für lesbische Frauen und das schöne Logo aufmerksam. Während der Arbeit an seinem Projekt »The Lost«, das auf einem deutschen Film aus den Dreißigern basiert, der damals wegen der Zensur nicht fertiggestellt werden konnte, hatte Reynolds die Zeitschrift entdeckt. Genau wie der Film wurde auch die Zeitschrift von den Nazis als »entartet« eingestuft und musste ihr Erscheinen 1933 einstellen.

Der dänische Philosoph Kierkegaard sagte einmal: »Verstehen kann man das Leben nur rückwärts, leben muss man es vorwärts.« Persönlich würde ich mich freuen, wieder öfter »entartete« Dinge, Schriften oder Designs zu sehen. Es muss nicht unbedingt eine Fraktur sein. Aber mehr Vielfalt ist momentan durchaus möglich.«

 

Das Logo der Zeitschrift »Die Freundin« aus den 1930er Jahren inspiriert Akiem Helmling gerade heute

 
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7. Macula und 8. FF Zine

Gefunden von Julia Sysmäläinen, Designerin bei edenspiekermann, selbstständig als Juliasys, Berlin

»Das Jahr war für mich geprägt von einer großen Sorge: Mein Mister K, der mir sehr nahesteht, wechselte ständig seine Partnerinnen. Da war es eine Riesenerleichterung, als ich erfuhr, dass die Firma hard graft ihn zu einer festen Partnerin verdonnert hat. Die solide, bodenständi­ge, aber auch etwas zackige Zine Serif von Ole Schäfer ist keine Femme fatale, aber eine verlässliche und resolute Begleitung. Ich schätze an ihr ihre kräftigen, charakter­vollen Züge, die, obwohl Zine nicht mehr ganz jung ist, nicht so schnell out of trend sein werden. FF Zine ist funktional und weiß im Gegensatz zur Mister K, wo es langgeht. Fest in Leder geprägt, passen Mister K und Zine prima zusammen (Gegensätze ziehen sich an). Und die Beziehung funktioniert so reibungslos, dass sie ewig währen möge.

So viel zu dieser Vernunftehe. Begeis­tern konnte ich mich für die Macula von Jacques Le Bailly. Sie spielt mit optischen und perspektivischen Täuschungen und bietet enorme Gestaltungsmöglichkeiten. Ma­cula bildet den Kern des von mir bei edenspiekermann entwickelten Erscheinungsbilds für die TEDx-Konferenz City 2.0, die im Sommer in Hamburg und im September in Berlin stattfand. Keine Schrift für jede Anwendung, aber, wenn es passt, ein tolles Stück Typedesign

 

Hilfe, Mister K geht fremd (oben) … und bekommt deshalb die seriöse Partnerin Zine Serif (unten) zugeteilt (www.fontfont.com)

 

Beim Auftritt der Konferenz TEDx kam die Layerschrift Macula von Jacques Le Bailly zum Einsatz (www.boldmonday.com)

 



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9. PTL Superla

Bewundert von Verena Gerlach, Inhaberin des Designstudios fraugerlach, Berlin

»Ich bin ein Riesenfan der PTL Superla von Karl-Heinz Lange. Ich setze sie ger­ne ein, wenn das zu gestaltende Buch zeitlos und doch modern und dazu noch elegant werden soll. Die Superla ist eine Neubearbeitung der ehemaligen Super von Typoart Dresden, die schon als passender Ersatz für die Futura gedacht war. Sie ist eine schöne geometrische Serifenlose, die sich, im Gegensatz zur Futura, hervorragend für den Textsatz eignet, zum Beispiel durch kürzere Ober- und Unterlängen. Sie besitzt sehr ausgewogene Versa­lien, weshalb ich sie gerne für Bildunterschriften oder Überschriften im Ver­salsatz verwende. Auch lässt sie sich schön mit klassischen Serifenfonts – also geometrischen und nicht Renaissance-Antiqua-Schriften – verbinden. Darüber hinaus ist sie überhaupt nicht gesichtslos, auch wenn sie sich ausgezeichnet der restlichen Gestaltung unterordnen lässt.«

Zeitlos und doch modern ist die geometrische Serifenlose Superla von Karl-Heinz Lange (www.primetype.com)

 
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10. Nocturno

Entdeckt von Miran Tomicic, Kreativdirektor bei Bruketa&Žinic, Zagreb

»Diese Schrift wird in Kürze so richtig durchstarten. Nocturno und Nocturno Display sind zwei brandneue Fonts von Nikola Djurek, einem Landsmann von mir, der für sein, zusammen mit Marija Juza entwickeltes Schrift­system Balkan 2012 beim TDC2 ausgezeichnet wurde. Ich bewundere seine Arbeit und freue mich immer sehr, wenn in seiner Foundry Typonine etwas Neues erscheint.

Nocturno eignet sich für Text und Headlines, sie ist für schicken, sorgfältigen Schriftsatz gemacht. Die rollen­de, dunkle Silhouette ihrer Buchstaben ergibt ein beruhigendes, aber trotzdem kraftvolles Schriftbild. Vor allem die komplexen Anforderungen des Editorial Designs kann Nocturno hervorragend erfüllen – ich kann es kaum abwarten, sie in einem solchen Projekt anzuwenden.«

 

 

Kraftvoll und elegant: Nikola Djureks Nocturno und Nocturno Display (www.typonine.com)

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11. Azo Sans

Geschätzt von Peter Bruhn, Gründer der Foundry Fountain, Limhamn, Schweden

»Ich mag die Azo Sans des portugiesischen Typedesigners Rui Abreu. Sie ist eine klassische geometrische Serifenlose, inspiriert von den konstruktivisti­schen Schriften der 1920er Jahre. Was ich an ihr aber besonders gut leiden kann, ist ihr humanistischer Touch. Da­durch ist sie in längeren Texten sehr gut zu lesen, behält aber trotzdem ihren nüchternen, rationalen Charakter. Mit ihren zwölf Schnitten von Thin bis Black plus Italics, bietet sie Vielfalt für quasi jede gestalterische Herausforderung. Ich habe sie schon in einigen Katalo­gen eingesetzt – sowohl für den Fließtext als auch die Randbemerkungen.«

Der humanistische Einschlag der von Rui Abreu gestalteten geometrischen Azo Sans zeigt sich zum Beispiel in den leicht nach rechts geneigten Kurven bei h, n und m (www.r-typography.com)

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12. Urge Text

Gemocht von Dirk Uhlenbrock, Typedesigner, freier Kreativdirektor und Mitbegründer von erste liga büro für gestaltung, Essen

»Ich habe mich ganz spontan in die Urge Text verliebt. Die Schrift stammt von dem britischen Typedesigner Dave Rowland, der als Ein-Mann-Unternehmen die Foundry Schizotype betreibt. Es ist eine frische, gut ausgebaute Antiquafamilie mit interessanten Details: beispielsweise den dicken Kugelen­dun­­gen einiger Buchstaben oder dem Kontrast zwischen runden und ecki­gen Formen der Regular- und Italic-Schnitte. In den kursiven Schnitten hat die obere Hälfte der Buchstaben klassisch kursive Formen, die untere Hälfte dagegen mehr gerade. Dadurch stehen die Italics gut auf der Linie und lassen sich besser lesen. Wir planen, demnächst ein Magazin für den deutschen Buchhandel mit dieser Schrift zu realisieren – auf dieses Projekt freue ich mich schon.«

Liebenswert: Die dicken Kugelendungen einiger Buchstaben ziehen sich durch alle 24 Schnitte der Urge Text von Dave Rowland (www.myfonts.com

 
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13. Malabar und 14. Neutraface

Heiß diskutiert von Roman Hilmer und Karin Kreuder, Kreativdirektor und Typo-Expertin bei Fork Unstable Media, Hamburg

»Wir konnten uns einfach nicht auf eine Schrift einigen. Zwei ganz unterschiedliche sind unsere Favoriten. Zum einen die 2008 von Dan Reynolds gestaltete Malabar, die wir für unser Erscheinungsbild nutzen. Wieso? Weil es sich um eine ausdrucksstarke Serifenschrift handelt, die wie in Stein gemeißelt wirkt, aber trotzdem elegant und zeitgemäß daherkommt. Besonders in den Bold-Schnitten und in großer Schriftgröße wird jedes in Malabar gesetzte Wort zum Statement. Die geringe x-Höhe verleiht ihr einen souveränen und ruhigen Charakter. Dan Reynolds hat sie ursprünglich für den Einsatz in Zeitungen konzipiert, vor al­lem für den Markt in Indien, wo Tageszeitungen noch eine führende Form der Kommunikation sind. Durch die klaren, einfa­chen Formen der Buchstaben, die stabil und robust wirken, ist sie aber auch als Webfont bestens geeignet.

Die serifenlose Neutraface zeichne­te Christian Schwartz 2002, angelehnt an die Buchstaben und Ziffern, die der Architekt Richard Neutra in sei­nen Zeichnungen verwandte. Demzufolge verkörpert sie das Flair der 1950er Jah­re, ist klassisch, edel und geo­metrisch perfekt. Neutraface gefällt uns deshalb auch im Kontext des momentan so angesagten Flat Designs sehr gut. In den Italic-Schnitten wirkt sie trotz der geometrischen Formen weiblich, verspielt und dynamisch, was perfekt zu CAR.A.MIA, unse­rem Online-Automa­gazin für Frauen passt. Jetzt müssen wir nur noch daran arbeiten, dass Neutra­face auch als Webfont erscheint.«

Ursprünglich als Zeitungsschrift entwickelt, sieht Dan Reynolds’ Malabar auch im Web sehr gut aus (www.linotype.com)

Mit ihrem 50er-Jahre-Flair passt die von Christian Schwartz gezeichnete Neutraface (www.houseind.com) prima zum Online-Automagazin CAR.A.MIA

 
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15. Gustavs Handschrift

In Auftrag gegeben von Christine Krawinkel, freie Grafikerin und Artdirektorin für PAGE, Hamburg

»Wahrscheinlich kennt das jeder Grafiker: Zu jedem Familienereignis müssen wir ran. Jede Einladung vom 40. bis zum 80. Geburtstag entwerfen wir (mit passenden Tischaufstellern), jede Hochzeitszeitung (wenn wir sie nicht gleich ganz machen müssen) bestücken wir mit Rezepten. Seufz. So war ich auch mal wieder gefragt, als mein Neffe geboren wurde. Ich ließ meine Tochter in ihrer Kinderhandschrift »Tristan« schreiben, dazu eine schöne Grotesk, alles ins Babyfoto platziert, fertig war die Geburtskarte. Dieses Konzept machte Furore. Ei­ne Freundin meiner Schwester wollte genau das Gleiche für Thies, deren Freundin für Vinzent, meine Mutter wünschte es sich für eine Mathilda. Und immer schrieb meine Tochter brav in ihrer niedlichen Schrift und wurde am Gewinn beteiligt.

Dieses Jahr wurde Milla Liv geboren. Und wieder wurde das gleiche Prinzip bestellt. Doch ach, wie schreibt denn mein Mädchen plötzlich? Das ist ja so … erwachsen!!! Das geht so nicht mehr. Da hüpft mein Sohn (10 Jahre) vorbei. Könnte er nicht mal kurz etwas für mich schreiben? Er lehnt spontan ab. Schreiben ist nicht gerade die Kulturtechnik, die er erfunden hätte. Erst die 5 Eu­ro können ihn überzeugen. Klaglos schreibt Gustav unter den kritischen Augen seiner Mutter ein ganzes DIN-A4-Blatt voll Milla Livs. Schön macht er das. Für dieses Mal bin ich noch davongekommen.«

 

 

Kostet nur 5 Euro: Gustavs Handschrift für eine Geburtskarte
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Dieser Beitrag ist erstmalig erschienen am 15.01.2015.

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Militärisches Branding für Spirituosenmarke

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Befehl zum Trinken: Das Branding der Spirituosenmarke Hotel Tango macht deutliche Anleihen beim Military-Look – aus gutem Grund.

Hotel Tango Produktübersicht

Das visuelle Erscheinungsbild der amerikanischen Destillerie Hotel Tango fällt ins Auge und ist handwerklich gut umgesetzt.

Richtig spannend wird es, wenn man die Hintergrundgeschichte kennt: Gründer Travis Barnes war US-Marinesoldat, der mehrmals im Irak stationiert war, verletzt wurde und ehrenvoll aus dem Dienst ausschied. Ursprünglich destillierte er eher nebenbei. Dabei ging er so präzise und sorgsam vor, wie er es in seinem ersten Leben als Soldat gelernt hat. Und so entstand der Claim »Distilled by Discipline«, entwickelt von der Brandingagentur Young & Laramore aus Indianapolis, die für die gesamte Corporate Identity im Militär-Look verantwortlich ist.

Die Story ist in voller Länge – inklusive Schnappschüsse von Barnes in Uniform – auf der Brand-Website nachzulesen. Der amerikanische Heldenpathos wird im Branding mit leichtem Witz abgemildert (»To be served and consumed in pursuance of elevated company morale«).

So entsteht eine beeindruckend konsequente Brand Story, die schon beim Namen anfängt, der sich auf das Buchstabieralphabet der NATO beruft: Hotel für H wie Hillary (Barnes‘ Frau) und Tango für T wie Travis.

Hotel Tango Limoncello

Packaging

Hotel Tango Poster Cherry Liqueur

Poster

Hotel Tango Poster Gin

Poster

Hotel Tango Website

Website

Zero Gravity: Schräge Kampagne für Berliner Tech-Verleih Grover

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Wie erleichternd es ist, zu Mieten anstatt zu Besitzen, zeigt diese Kampagne für den Berliner Tech-Service Grover, der VR-Brillen, Apple Watches oder Playstations im Angebot hat.

Apple watch gefällig? Laptop? Playstation? Oder Scooter? Bei Grover kann man diese Dinge mieten.

Und wie erleichternd das ist, zeigt jetzt ein Spot, den die Kreativen Arndt Poguntke und Mareike Geisker entwickelt haben.

Untermalt von einem Clubtrack mit Nineties-Anleihen der Hamburger Musikproduktion Ahoi, der auch auf Spotify veröffentlicht wird, führt »Zero Gravity« in einer WG, deren Bewohner durch die Räume schweben – und so zeigen, wie befreiend es ist, zu Mieten anstatt zu Besitzen.

Eigensinniger Spot in Eiscremetönen

Ganz Zielgruppen-affin ist die Szenerie ganz in Eiscremetöne und Millennial-Grün getaucht und dazu fliegt Glitzerkonfetti durch die Luft.

Das ist herrlich schräg und eigen, verzichtet auf gesprochen Text und hat eine ganz eigene Sprache.

Regie führte Antonin B. Pevny, produziert wurde der Spot von FoxDevil Films und wird in verschiedenen Ad-Formaten und in Social Media veröffentlicht.

 

Fotos: © Mike Auerbach

Porträt der Woche: Asuka Grün

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PAGE gefällt …: Illustrationen von Asuka Grün aus Hamburg, die malerisch durchs Leben führt, von Klimakampf und Liebe erzählt – und Politiker in knalligen Farben animiert.

Editorial Illustration von Asuka Grün für das DB-MOBIL-Magazin

»Nachts schweigt das Meer« für DB-MOBIL-Magazin

Name Asuka Grün

Location Hamburg

Web www.asukagruen.com
@asukagruen

Start Meinen ersten Auftrag habe ich von »mare« 2012 bekommen. Das war direkt nach meinem Bachelorstudium für Kommunikationsdesign, den ich an der TU Nürnberg gemacht habe. In Hamburg habe ich dann, ein Jahr später, mit meinem Master für Illustration an der HAW begonnen.

Ich arbeite hauptsächlich im Bereich Editorial, habe aber im Studium den Comic und vor allem die Comicreportage für mich entdeckt. Entstanden ist unter anderem ein Kapitel der Graphic Novel »Manon Lescaut« für die Berliner Philharmoniker, ein Kapitel für des Buch »International Environmental Law Cases« für das UFU-Institut Berlin und zu guter letzt meine Masterarbeit, eine Comicreportage mit dem Titel »0,47% Die erste Klimaklage«.

Stil Farbenfroh, malerisch

Lieblingsmotive Meine Lieblingsmotive kommen aus ganz unterschiedlichen Themenbereichen, wie Lifestyle, Politik und Umwelt. Am liebsten stelle ich Personen dar und arbeite mit Motiven aus der Natur.

Technik Ich male mit Acrylfarben und Tusche auf Folien. Die Arbeiten entstehen bei mir hauptsächliche analog, ich mische hier und da mal digital etwas dazu.

Inspiration Ideen und Anregungen finde ich sehr viel in meinem Studio, welches ich mit tollen Menschen teile.

Kunden DB Mobil, Psychologie Heute, Chrismon, u.a.

Agent Einen Agenten habe ich nicht, bin also noch zu haben 🙂

Gif-Animation »Ape Parade« von Asuka Grün

»Ape Parade«

Comicreportage »0,47% Die erste Klimaklage« von Asuka Grün

Comicreportage »0,47% Die erste Klimaklage«

Gif-Animation »Swipe your Valentine« von Asuka Grün

»Swipe your Valentine«

Helfende Arme: MINT-Projekt an der HAWK

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Im Robotic Lab der HAWK entwickelten Interaction-Design-Studie­rende Anwendungen für einen Roboterarm, damit Kinder den Cobot selbst programmieren können.

HAWK Hildesheim. Im Sommer startete die Fakultät Gestaltung ein Robotic Lab und legte sich dafür einen UR5e-Sechsachs-Roboterarm von Universal Robots zu. Das Modell bietet zahlreiche Schnittstellen, unter anderem zu Processing, und soll sich besonders für kollaboratives Arbeiten eignen, etwa indem der Cobot als Assistent in der Qualitätskontrolle Teile aufhebt und platziert. Seitdem haben sich Studierende und Lehrende aus Produkt- und Interaction Design mit den Einsatzmöglichkeiten von Robotern in der Gestaltung auseinandergesetzt. So entstand unter anderem das Social-Design-Projekt »Sandbox«, das dem Fachkräftemangel in den MINT-Berufsfeldern entgegenwirken soll, indem es Grundschulkinder spielerisch an die Zukunftstechnik her­anführen und ihnen anhand eines Games erste Programmierkenntnisse vermitteln will.

Erste Programmierkenntnisse: Karten mit visuellem Code

Dazu entwickelten die Interaction-Design-Studie­renden Madeline Ebeling, Maximilian Fock und Anne Sophie Salge eine Anwendung, mit der Kinder den Cobot selbst programmieren können, indem sie Karten mit einem visuellen Code auf einem Tisch auslegen. Diese beschreiben Wege und Aktionen, die der Roboterarm ausführen kann, und werden von einer über dem Tisch befes­tigten Kamera ausgelesen. Ein Raspberry Pi generiert aus den Kamerada­ten Befehle für die Bewegungen des Roboterarms, zum Beispiel dass er einen Ball aufnehmen und in eine Schale fallen lassen soll. Zukünftig werden laut Stefan Wölwer, betreuender Professor des Robotic Labs, noch weitere Interaktionsszenarien zwischen Menschen und Robotern untersucht und Proto­ty­pen entwickelt, die zeigen, dass Gestaltung und Technologie gemeinsam gedacht werden müssen. Mehr über die Projekte des Robotic Labs unter http://blogs.hawk-hhg.de/roboticlab.


Die drei Inter­action-­Design-Studierenden Madeline Ebeling, Max Fock und Anne Sophie Salge entwickelten eine Anwendung,
mit der Kinder den kollaborativen Roboter UR5e steuern können

 


Wenn Design die Stadt erobert: Designmonat Graz

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Zum zwölften Mal sagt Graz »Bühne frei für Design«Designmonat Graz

Epizentrum des Festivals bildet auch in diesem Jahr wieder das Joanneumsviertel und durch das Programm zieht sich das Motto »Better Future«. Der Designmonat Graz stellt Fragen über die Herausforderungen des Designs in Zeiten von Klimawandel und Digitalisierung. Wie kann eine bessere Zukunft aussehen?

Der Designmonat Graz in Kürze

  • Termin: 8. Mai bis 7. Juni 2020
  • Ort: Verschiedene Orte in Graz
  • Weitere Infos zu den Programmpunkten unter www.designmonat.at

Porträt-Illustrationen: Starke Mädchen von heute

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Anusch Thielbeer illustriert Porträts junger Mädchen, die trotz ihrer Jugend schon spannende Geschichten zu erzählen haben.

Portrait-Illustration Anusch Thielbeer

Illustration: Anusch Thielbeer

Schon immer hat die Berliner Illustratorin Anusch Thielbeer am liebsten Gesichter gezeichnet. Mit Aquarellfarben und diversen Stiften lässt sie nun zwölf junge Mädchen aus Deutschland im Buch »stark. Rebellinnen von heute« lebendig werden.

Es sind Mädchen zwischen 13 und 19 Jahren, die trotz aller Unterschiede eines gemeinsam haben: Sie nehmen ihr Leben selbst in die Hand.

Zum Beispiel Lotte, die in einem kleinen Dorf in der Uckermarck nahe der polnischen Grenze aufwuchs. Schon als Dreizehnjährige engagierte sie sich spontan in einer benachbarten Flüchtlingsunterkunft, gab dort Deutschunterricht. Dabei lernte sie selbst so viel Arabisch, dass sie jetzt Arabistik studieren will.

Oder Zofia, die mit zwölf in eine Krise geriet, weil ihr Vater gestorben war und ihre beste Freundin sich von ihr abwandte. Sie begann Songs zu schreiben und im Berliner Mauerpark als Straßenmusikerin ihre Lieder zu singen.

Anusch Thielbeer und Kathrin Köller erzählen ihre Geschichten weiter, in kleinen Texten, die uns ins Leben und Denken der Mädchen eintauchen lassen, und jeweils mit einem eindrucksvollen Porträt. Gerade, indem sie die Zeichnungen bewußt unfertig wirken lässt, lenkt die Illustratorin den Fokus aufs Wesentliche: den Menschen hinter dem Bild.

 

Buchillustration-Aquarell

Suzan ist als Kind palästinensischer Eltern in Abu Dhabi geboren, lebt jetzt in Berlin und will Architektur studieren. Illustration: Anusch Thielbeer

 

 

Wie die Idee zu dem Buch entstand

Alles fing mit dem Porträt von Suzan an (siehe unten), das Anusch Thielbeer während der Langen Nacht der Illustration in einer kleinen Berliner Galerie ausgestellt hatte. Autorin Kathrin Köller war von der Ausstrahlung des Mädchens auf dem Bild so fasziniert, dass sie mehr über sie erfahren wollte.

Anusch Thielbeer wiederum beschäftigte sich schon länger mit der spannenden und oft äusserst schwierigen Zeit des Erwachsenswerdens – sie erlebt das mit ihren Kindern hautnah mit. Sie begann, nicht nur ihre eigenen Kinder zu zeichnen, sondern auch deren Freunde und später junge Frauen, die sie auf der Straße, im Supermarkt oder in der S-Bahn ansprach.

»Die Mischung aus Leichtigkeit und Ernst, Stärke und Weichheit in den Gesichtern, aber auch ihre ganz diversen Körperhaltungen weckten meine Neugier. Die Ausstellung war dann der erste Schritt an die Öffentlichkeit«, so die Illustratorin. »Kathrin sprach mich an und so entwickelte sich die Idee zu einem Buch. Wir wollten Mädchen heute in all ihrer Vielfalt vorstellen.«

 

Die Ilustrationstechnik: Aquarellfarben und …

Autorin und Illustratorin trafen sich gemeinsam zum Interview mit den Mädchen. Anusch Thielbeer machte Fotos, traf daraus eine Auswahl und zeichnete die Porträts später. Mal hielt sie sich enger an die Vorlage, mal geriet das Bild freier.

»Was die Mädchen im Gespräch von sich preisgaben, hatte natürlich auch Einfluss auf die Zeichnung«, erklärt sie. »Ich mag Brüche. Für mich machen sie den Menschen erst aus. Und so sehen dann auch die Zeichnungen aus.«
Zwar arbeitet Anusch Thielbeer vorwiegend mit Aquarellfarben, aber fast immer kommt anderes dazu – vor allem Buntstift, Bleistift oder Tinte. Ab und zu aber auch Acryl, Kuli, Pastell, Kohle, Filzstift, Textmarker et cetera.
Dabei passiert alles recht direkt, ohne Skizzen, Schichtenmalerei oder spezielle Technik. »Wenn das Bild nicht gelingt, schmeisse ich es weg und beginne gegenfalls neu. Meist bleibe ich jedoch bei der ersten Zeichnung.«
Gekonnt ist eben gekonnt.

 

Portrait-Illustration Buch Anusch Thielbeer

Rabea geriet nach der Trennung ihrer Eltern in eine Krise – und erzählt, wie sie sie überwunden hat.

 

Portrait-Illustration Wasserfarben Buch Anusch Thielbeer

Auch ganz oben ist Nadjeschda zu sehen – in dieser Form ist ihr Portrait nun im Buch zu finden.

 

Portrait Aquarell Illustration Anusch Thielbeer

 

 

Kathrin Köller, Anusch Thielbeer: Stark. Rebellinnen von heute
Ab 12 Jahre
112 Seiten, Gebunden
Format 173 x 245 mm
ISBN 978-3-522-30553-2
15 Euro
Gabriel Verlag, Stuttgart
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Weitere freie Arbeiten

 

Illustriertes Portrait Aquarell Anusch Thielberg

Illustration: Anusch Thielbeer

 

Portrait Illustration Wasserfarben Anusch Thielberg

Illustration: Anusch Thielbeer

 

 

 

Portrait Zeichnung Aquarell Anusch Thielberg

Illustration: Anusch Thielbeer

 

Portrait Aquarell-Zeichnung: Anusch Thielberg

Illustration: Anusch Thielbeer

 

Schriftfamilie LFT Arnoldo: In Stein gemeißelt

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Vom italienischen Designstudio Leftloft kommt endlich mal wieder ein neuer Font – und der hat ganz schön Schwung.

Schrift Arnold Sonderpreis

Es begann mit ein paar Großbuchstaben. Während eines Rebrandings für den italienischen Verlag Oscar Mondadori suchte Leftloft nach einer passenden Schrift für den Katalog und einige Buchcover beschloss, selbst eine zu zeichnen. Später bauten die Designer sie zu einer kompletten Familie mit 14 Schnitten aus, die jetzt über die Foundry TypeTogether zu kaufen ist.

Zunächst mal ist LFT Arnoldo eine rationale Schrift mit zeitgemäßen Proportionen. Um der Type mehr Charakter zu verleihen, veränderte Leftloft die Buchstaben so, dass sie an in Stein gemeißelte Schriften vergangener Jahrhunderte erinnern. Diese Details zeigen sich natürlich besonders in großen Größen, im Fleißtext ist die humanistische Serifenlose vor allem sehr gut lesbar. Mit sieben Stärken von Light bis Black plus die passenden Kursiven sowie diversen OpenType-Features eignet sich LFT Arnoldo ausgezeichnet fürs Editorial Design. Ich kann sie mir aber auch gut in Branding und Packaging vorstellen. 

Noch bis zum 16. März gibt es die Familie bei TypeTogether mit 60 Prozent Rabatt, für lediglich rund 200 Dollar.

 

Schrift Arnold Sample Schrift Arnold Schriftmuster

Vor allem in großen Größen sehen die Buchstaben aus wie aus Stein gemeißelt.

 

Schrift Arnold Schnitte

Mit insgesamt 14 Schnitten und vielen OpenType.-Features fühlt sich LFT Arnoldo vor allem im Editorial Design wohl.

 

Eindringliche Kampagne für die Pressefreiheit

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Wie die Presse missbraucht und zum Folterinstrument wird, zeigt die Kreativagentur DDB für Reporter ohne Grenzen und mit Illustrationen des preisgekrönten Steven Noble.

Mit der Erfindung der Gutenbergpresse Mitte des 15. Jahrhunderts wurde ein Meilenstein zur Informationsverbreitung geschaffen.

Vor allem aber wird die Informations- und Pressefreiheit in zahlreichen restriktiven Ländern missbraucht, zur Informationssteuerung der Regierung gebraucht und wird so zu einem Instrument der Unterdrückung.

Die hölzerne Gutenbergpresse selbst hat die Agentur DDB Berlin jetzt im Auftrag von Reporter ohne Grenzen in den Mittelpunkt einer Anzeigenkampagne gesetzt.

Darin macht sie unmissverständlich klar, wie die Gutenbergpresse zu etwas genutzt wird, zu dessen Gegenteil sie eigentlich diesen sollte: Statt Freiheit bringt sie Folter, zerquetscht Menschen, Körper, Köpfe und Gedanken.

Die Kampagne illustrierte der preisgekrönte Steven Noble

Illustriert im mittelalterlichen Stil und auf gelblichen, alt wirkendem Papier, gerät der Mensch unter den Schraubstock.

»Wenn man sich alte Zeichnungen der Originalpressen ansieht, sind das relativ abstrakte Objekte. Es könnte sich genauso gut um mittelalterliche Folterinstrumente handeln. Eine starke Metapher, um zu zeigen, dass die Presse niemals zu einem Instrument der Unterdrückung werden sollte,« erklärt Chiara Chessa, Senior Copywriter bei DDB Berlin.

»So wie altertümliche Folterzeichnungen der Abschreckung dienen sollten, wollen wir jetzt aufrütteln und klarmachen: Presse darf niemals zur Unterdrückung missbraucht werden.«

Die Illustrationen stammen von dem Amerikaner Steven Noble, der in San Francisco arbeitet und 2017 zu einem der »200 besten Illustratoren weltweit« gewählt wurde.

Seine Motive der Kampagne, die ist in Zeitungen wie FAZ, Die Zeit, TAZ und im Stadtraum zu sehen ist, basieren auf originalen Zeichnungen mittelalterlicher Folterinstrumente.

 

Kennen Sie schon AmazonDating?

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Nicht gleich dort einen attraktiven Single bestellen, sondern erst bei PAGE informieren!

Man kennt es ja: Kaum ein Geschäftsfeld, in dem Amazon noch nicht tätig ist … Mit Amazon Pay drängt man ins Finanzgeschäft, mit der Eigenmarke Amazon Basics in die Herstellung eigener Produkte, mit Amazon Fresh in den Lebensmittelhandel usw. Jetzt also AmazonDating???

Wäre prinzipiell nicht verwunderlich, sieht aber der echten Amazon-Site doch allzu ähnlich. Einfach mal näher anschauen, ist bis ins Detail der »Kundenbewertungen« sehr amüsant!

Natürlich erzeugte der Partner-Shopping-Dienst mit »FREE One-Hour Delivery« jede Menge globalen Medienrummel, der Valentinstag tat das Seinige dazu.

 

User-Interface Satire-Website

Imitiert bis in witzige Details das Original-User-Interface – die Satire-Website AmazonDating.co

 

Doch wer steckt hinter der Fake-Website?

Die Idee hatten zwei junge Frauen aus Los Angeles: Video-Regisseurin und Konzeptkünstlerin Ani Acopian sowie Sängerin und Musikproduzentin Suzy Shinn (beide übrigens auf ihren Gebieten schon preisgekrönt). Branding und Kampagne für AmazonDating entwickelte die Designerin Morgan Gruer.

Angeblich wurde in New York und Los Angeles groß plakatiert, in Wirklichkeit existierten die Poster aber wohl nur auf Mock-ups. Die Amazon-Dating-Kappen – auf dem Foto unten von den Initiatorinnen der Aktion getragen – wurden aber tatsächlich produziert …

Als Website mit komplettem Amazon-UI umgesetzt wurde der Spaß vom New Yorker Animationsstudio Thinko. Dieses hatte der Welt schon andere kuriose Websites beschert. Zum Beispiel »Who paid 99 Cents?« – eine Frage, die Besucher nur klären können, wenn sie selbst 99 Cents bezahlen.

Oder Scamdaddy.net im schönsten Internet-Steinzeit-Look und angeblich schon 1998 erstellt. Tatsächlich war es 2018, trotzdem eine äusserst nützliche Site: Man kann dort gestohlene Kreditkarten testen, indem man deren Nummer eingibt …

 

Satire-Website-AmazonDating

Will kostet neu nur 17,99 Dollar, schreibt Gedichte im Stil der Instagram-»Poetin« Rupi Kaur und trägt das Shirt leider ziemlich unvorteilhaft in der Hose. Gebraucht gibt’s ihn schon für 95 Cent.

Fake-3D-Logoanimation

Das 3D-Logo lieferte Emma Gillberg

 

Fake-Kampagne-Amazon

Die große AmazonDating-Kampagne, überzeugend echt gestaltet von Morgan Gruer

 

 

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