Erstmals in Norddeutschland werden die Gewinner des renommierten Wettbewerbs zum aktuellen Plakatdesign in Deutschland, Österreich und der Schweiz gezeigt.
●Nach Stationen in Berlin, Wien, Zürich, Seoul und Lausanne zeigt das Wilhelm Wagenfeld Haus die internationale Wanderausstellung jetzt in Bremen. Das Besondere an diesem Standort ist, dass die ausgezeichneten Arbeiten hier nach Themen gegliedert werden, die einen Einblick in formale und inhaltliche Besonderheiten erlauben.
Das Beste für Kreative ist so frei wie möglich zu arbeiten? Das kann man auch ganz anders sehen!
●Tatsächlich gibt es berühmte kreative Köpfe, die sich extra Beschränkungen auferlegten, um den kreativen Prozess anzufeuern, wie Designer Ralph Burckhardt in seinem inspirierenden Büchlein »Limit Yourself« berichtet. George Harrison soll beschlossen haben, einfach ein Buch aufzuschlagen und zum ersten gelesenen Text einen Song zu schreiben. Er las »gently weeps« – und daraus wurde ein Klassiker der Popmusik.
Komponist Igor Strawinsky beschränkte sich manchmal spielerisch bewusst auf bestimmte Tonlagen und erkundete dadurch neue Klangräume. Steve Jobs wiederum gab seinen Mitarbeitern immer wieder brutale Deadlines vor, vermutlich ein Grund für die minimalistische Fokussierung aufs Wesentliche, die Apple so erfolgreich gemacht hat.
Auch im kreativen Alltag von Designern resultiert scheinbare Freiheit oft bloß aus der Unbestimmtheit des Kundenauftrags – erst wenn Entwürfe vorliegen, weiß der plötzlich genau, was er nicht will …
Diese und viele anderen Überlegungen führen Ralph Burkhardt dazu, ein wahres Loblieb auf Beschränkungen zu singen. Denn sie ermutigen uns dazu:
1. Probleme einfallsreich zu lösen
2. unsere Vorstellung von Erfolg und Misserfolg zu überdenken
3. unseren Gedanken Form zu verleihen
4. uns in einer Welt steter Ablenkung zu fokussieren
5. effizienter zu sein
6. auf neue Arten der Zusammenarbeit zu kommen
7. neue, überraschende Wege oder Orte der Problemlösung zu entwickeln
8. uns neu zu erfinden
9. Möglichkeiten aufzutun, um Dinge auszuprobieren und Wagnisse einzugehen
Hier gibt’s mehr Lesestoff für alle, die auch endlich mal die vielen Vorzüge der Selbstbeschränkung kennenlernen wollen 😉
Ralph Burckhardt: Limit Yourself. Durch Begrenzung zu mehr Kreativität Laurence King, London 2019 128 Seiten 14,90 Euro 978-3-96244-084-8
VR-Produktion, Kundenberatung, Gaming: Claudia Kiani von Omnia360 hat die wichtigsten neuen VR-Headsets für uns getestet.
●Diese VR-Headsets sollten Sie kennen! Vor allem, wenn Sie Brillen bei User-Tests in eigenen VR-Projekten einsetzen, wenn Sie Kunden beraten, die VR-Anwendungen in Schulungen, Museen oder auf Events nutzen wollen – oder schlicht eine neue Brille fürs eigene Gamingvergnügen suchen. Omnia360-Co-Founderin Claudia Kiani hat die wichtigsten Exemplare für uns getestet. Wir sagen »Brille auf und los!« mit:
Mit über 6 Millionen verkauften Exemplaren ist Samsungs Gear VR zurzeit die bestverkaufte Brille am Markt und mit 350 Gramm ein echtes Leichtgewicht – sofern man das Smartphone nicht mitrechnet. Wie Googles Cardboard funktioniert auch die Gear VR nur in Kombination mit einem Smartphone. Dass man das Handy erst einmal von Fingerabdrücken befreien und etwas mühselig in die Halterung friemeln muss, schmälert das VR-Vergnügen ein wenig. Aber im Vergleich zur Cardboard überzeugt die Gear VR durch Tracking- und Beschleunigungssensoren – und ein Bluetooth-Controller ist für rund 100 Euro auch noch dabei.
2012 startete die Oculus Rift mit einer Kickstarter-Kampagne und gilt quasi als Mutter der aktuellen VR-Brillen und Auslöser des Hypes. Sie wurde seither stetig weiterentwickelt, und die letzte Neuauflage ist seit Mai 2019 im Handel. Die vier im Headset verbauten Kameras erfassen nicht nur die Umgebung, sondern auch die Position der Handcontroller. Die neue Oculus Rift S nutzt erstmals Inside-out-Tracking und braucht damit keine externen Sensoren mehr. Einziger Wermutstropfen bleibt die Kabelbindung zum PC – auch wenn sie dem Gerät mehr Power gibt, lauern hier immer Sollbruchstellen. Die Rift S richtet sich in erster Linie an PC-Gamer im häuslichen Umfeld und kostet rund 450 Euro.
Die Oculus Go löste 2018 eine kleine Revolution im VR-Markt aus, weil sie die erste autarke VR-Brille war. Sie kommt ohne Kabelverbindung zum PC oder zur Spielkonsole aus, und auch ein Smartphone ist für ihre Nutzung nicht nötig. Ähnlich wie Samsungs Gear VR ist sie eher für kleinere VR-Anwendungen und 360-Grad-Inhalte geeignet, da sie lediglich 3DoF (3 Degrees of Freedom) bietet und damit nur Kopfbewegungen, nicht aber die Position des Users im Raum registriert. Ideal ist sie deshalb für den schnellen, einfachen und kostengünstigen Einstieg in die virtuelle Welt. Die Oculus Go hat eine super Passform und kostet circa 220 Euro.
Ganz ohne Kabelsalat kommt die Oculus Quest aus. Die anspruchsvolle VR-Gaming-Brille macht möglich, wovon ich schon lange träume: ortsunabhängige High-End-VR bei vollem Bewegungstracking, weil die Sensoren im Headset der Brille stecken. Dank Roomscale-Tracking überträgt das Headset meine Bewegungen ohne externe Sensoren in die virtuelle Realität. Über Beschleunigungssensor, Gyroskop und die x-, y- und z-Achse positioniert das Headset mich an der richtigen Stelle in der VR-Anwendung. Selbst die Abstriche in Sachen Grafikpower im Vergleich zur Oculus Rift verzeiht man der Oculus Quest angesichts des Preises von rund 450 Euro gern.
Nicht nur in puncto Performance, Grafikpower, Auflösung und HiFi-Klang ist die HTC Vive Pro ein Schwergewicht. In der Brille steckt rund ein Kilo feinste Technik – auf Dauer etwas unbequem. Die Vive Pro ist aktuell das leistungsstärkste Head-Mounted Display auf dem Markt, was sich HTC mit rund 1200 Euro fürs Starter-Kit teuer bezahlen lässt. Aber für solche Business-Installationen ist der Preis gerechtfertigt. Im Paket stecken das Headset mit fest montierten Kopfhörern, zwei externe Sensoren, die eine Bühne von 3,5 mal 3,5 Metern erfassen, sowie Controller und Kabel – man kann also direkt loslegen. Der Aufbau ist aufwendig, sodass solche Geräte langfristig sicher durch Headsets mit Inside-Out-Sensoren abgelöst werden.
Viele meiner ersten großen VR-Wow-Effekte verbinde ich mit der HTC Vive. Entsprechend gespannt war ich auf das Nachfolgemodell Vive Cosmos, das seit September für rund 800 Euro zu haben ist. Der Hersteller aus Taiwan setzt nun auf Inside-Out-Tracking und liefert neben einem Kabel auch einen WiFi-Adapter mit, sodass man sich vom PC lösen kann. Besonders gefällt mir, dass sich das Gewicht der Brille durch die Halo-Halterung wesentlich besser verteilt. Ruft zwischendurch mal die Realität, kann man die Brille wie ein Visier hochklappen. Einziger Punktabzug: die geringe Batterielaufzeit der Controller!
Die PSVR ist eher das Feierabendgerät unter meinen vielen VR-Brillen. Sie punktet durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, denn sie kostet gerade mal 300 Euro. Um immersiv in Gamingwelten abzutauchen, schließt man sie einfach mit einem Kabel an die PlayStation 4 (Pro) an. In puncto Tragekomfort war die PSVR lange meine Favoritin, weil sie als einzige für meinen kleinen Kopf die richtige Passform hatte. Und auch wenn in dieser Hinsicht andere Wettbewerber mittlerweile nachgezogen haben, bleibe ich ihr auch wegen ihres futuristischen Looks gerne treu.
Claudia Kiani ist Co-Founderin der Hamburger Agentur für immersive Medien omnia360 und im Vorstand der Standortinitiative nextReality.Hamburg e. V. Seit der Cebit 2014 will sie Geschichten nicht nur erzählt bekommen, sondern diese viel lieber virtuell erleben. https://omnia360.de
Schönheit ist verzichtbar, KI nimmt uns Arbeit ab, China besteigt den Design-Thron: Jochen Rädeker hat acht streitbare Thesen zur Zukunft des Designs im neuen Jahrzehnt formuliert. Die erste These lautet: »Richtig ist das neue Schön« – und Stefan Sagmeister kontert.
●Der Designberuf ist von jeher volatil. Nicht nur die Tools, mit denen wir arbeiten, ändern sich ständig und wachsen exponentiell, auch die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umstände fordern uns ständig heraus, die Rolle des Designs neu zu definieren – und ja, auch zu verteidigen. Zum Start ins neue Jahrzehnt wollten wir einen Blick in die Kristallkugel werfen: Was erwartet professionelle Designer in den 2020er Jahren? Wie verändern sich die Arbeitsbedingungen in Zeiten von Automatisierung und künstlicher Intelligenz? Wie verdienen wir in Zukunft unseren Lebensunterhalt?
Wie gerufen kam daher der Vorschlag von Jochen Rädeker, seine Gedanken zur Zukunft des Designs zur Diskussion zu stellen. Und so formulierte der Gründer der erfolgreichen Designagentur Strichpunkt für uns acht Thesen – bewusst zugespitzt und provokant. Weitere Thesen wird es demnächst in einem Buch zu lesen geben, an dem Rädeker derzeit arbeitet. Um direkt in die Debatte zu starten, haben wir zu jeder seiner Positionen auch gleich einen (oder zwei) Konter eingeholt. Man beachte: Jeder Autor bekam nur jeweils eine These vorgelegt mit der Einladung, darauf zu reagieren.
Die Ergebnisse sind mal angriffslustig, mal differenzierend, mal weiterdenkend – und immer spannend. In PAGE 3.20 – die Sie hier erwerben können – finden Sie alle acht Thesen samt Konter. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und natürlich beim Mitdiskutieren!
Auf PAGE Online veröffentlichen wir alle Thesen nach und nach und freuen uns auf regen Austausch – denn »Streit ist der Treibstoff des Fortschritts«, wie die »ZEIT« zum Start ihres »Streit«-Ressorts formulierte.
In diesem Sinne: Streiten Sie schön!
THESE 1: Richtig ist das neue Schön
In den 2020ern wird alles gestaltet: Körper und Kulturen, Interfaces und Interaktionen, Strategien, Systeme und Services. Denn die Wirtschaft hat endlich erkannt: Bei zunehmend austauschbaren Produkten und Dienstleistungen, die alle auf denselben ausgereiften Technologien beruhen, liegt der Schlüssel zum Erfolg in benutzerfreundlichem Design und angewandter Kreativität. Sie sind der Extrakick, der den Unterschied macht – und gleichzeitig der Basisprozess bei der Entwicklung. Wir Designer wussten das schon immer, leider hat aber niemand zugehört. Ganz offiziell belegt das die Studie »The Business Value of Design«, die McKinsey Ende 2018 veröffentlichte. Wohlweislich hat der Konzern – wie andere Consultingriesen auch – einen eigenen Designableger gegründet, um davon zu profitieren.
Der Trend zur Schönheit – zur gleichen Zeit von Sagmeister & Walsh als große Wiederentdeckung gefeiert – wirkt daneben wie ein kleines Strohfeuer für Szenegänger. Denn: Keiner bezahlt dafür. Für alle, die zufällig kein Superstar sind und Kunden statt Museen bespielen, gilt: Nur was messbar ist, lässt sich auch managen. Design gehört zum Erfolgsbaukasten der Unternehmensführung – und wirkt nachhaltig. Schönheit ist und bleibt dagegen ein weitgehend individuelles, zerbrechliches Gut.
Deshalb wird Design in Zukunft mehr strategische Denkweise, wirtschaftliche Problemlösung und Businessmodell sein als primär ästhetisches Gestaltungs- oder Unterhaltungsmittel. Entsprechend werden Kreativwettbewerbe wie die von ADC oder Red Dot (und andere erst recht) in ihrer bisherigen Ausrichtung keine Rolle mehr spielen, weil kreative Lösungen viel direkter am Unternehmenserfolg ablesbar sind – dafür werden sie schließlich auch beauftragt. Für unverbesserliche Ästheten bleibt die Erkenntnis: Wie schön, dass Schönheit nachweislich wirkt, weil wir intuitiv Schönes mit Gutem gleichsetzen. nach oben
KONTER: Es lebe die Schönheit!
Ich bin froh für alles, was in irgendeiner Weise zur Verbreitung der Idee von Schönheit als Ziel unter Firmen führen kann. Ich hoffe, dass Jochen Rädeker recht behält und die McKinsey-Studie »The Business Value of Design« viel, viel erfolgreicher wird als unsere Ausstellung, unser Buch und meine Vorträge zur Schönheit! Da die »Beauty«-Ausstellung in den ersten beiden Städten eine viertel Million Besucher anzog – es gibt erstaunlich viele Szenegänger in Wien und Frankfurt – und 600 Artikel darüber geschrieben wurden, wird die McKinsey-Studie eine wahre Lawine an Schönheit lostreten, rechtzeitig zur Präsentation unserer Ausstellung im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe.
Wir selbst sind durch Erfahrung in unserem Studio darauf gekommen, dass immer, wenn wir die Form sehr ernst nehmen und viel Liebe in die Schönheit stecken, die resultierende Arbeit viel besser funktioniert. Wir haben dies in der Zwischenzeit auch bei vielen anderen Beispielen festgestellt: Denken Sie nur an die funktionalen Wohnblöcke aus den 1970er Jahren, die in den 1990ern schon wieder gesprengt werden mussten, weil niemand darinnen wohnen wollte. Sie hätten viel besser funktioniert, wenn Schönheit bei der Planung ein Teil des Ziels gewesen wäre. Die Leute hätten sich in ihnen wohler gefühlt – eine wichtige Funktion im Wohnbau –, und die Gebäude wären langlebiger gewesen.
Stefan Sagmeister ist österreichischer Grafikdesigner und Typograf. Bis Mitte 2019 führte er mit Jessica Walsh das Designstudio Sagmeister & Walsh in New York. Ihre gemeinsam kuratierte Ausstellung »Beauty« ist gerade im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg zu sehen (bis 26. April).
Bitte diskutieren Sie mit! Nutzen Sie dafür einfach die Kommentarfunktion unter dem Artikel. Und bleiben Sie dran: Jede Woche veröffentlichen wir eine neue These von Jochen Rädeker samt Konter.
●Längst nicht jede Schrift, die in Print gut aussieht, eignet sich auch für digitale Medien. Mit den folgenden 20 Schriftempfehlungen sind Sie beim UI-Design auf der sicheren Seite.
Lesbare und iconreiche Schriften
1. Niko von Ludwig Uebele. Humanistische Sans Serif mit exzellenter Lesbarkeit. 54 Schnitte, Einzelschnitt knapp 50 Euro. www.ludwigtype.de/fonts/niko/overview 2. Protipo von Veronika Burian und José Scaglione. Vier Breiten, viele Icons, variabler Font verfügbar. 52 Schnitte, Einzelschnitt rund 35 Dollar. www.type-together.com/protipo-font 3. Ivar von Göran Söderström. Serifenschriftfamilie mit den Varianten Text, Headline und Display. 24 Schnitte, Einzelschnitt etwa 39 Euro. https://lettersfromsweden.se/font/ivar-text/ 4. Logical von Edgar Walthert. Warm, freundlich, viele Icons und Dingbats. 16 Schnitte, Einzelschnitt knapp 50 Euro. www.boldmonday.com/typefaces/logical/ 5. Elena von Nicole Dotin. Moderne Serifenschrift für Lesetexte. Acht Schnitte, Einzelschnitt etwa 39 Dollar. https://processtypefoundry.com/fonts/elena/
1. Halvar von Jakob Runge, Nils Thomsen und Lisa Fischbach. Serifenlose Großfamilie in Eng, Mittel und Breit. 81 Schnitte, Einzelschnitt knapp 60 Euro. www.typemates.com/de/fonts/halvar-mittelschrift 2. Action Condensed von Erik van Blokland. Vier Strichstärken in jeweils drei Abstufungen (Grades). 24 Schnitte, Einzelschnitt etwa 50 Dollar. https://commercialtype.com/catalog/action_condensed 3. Sinews Sans von Jakob Runge. Industrielle Physis, humanistischer Charakter. 14 Schnitte, Einzelschnitt knapp 60 Euro. www.typemates.com/de/fonts/sinews-sans-pro 4. FF Hertz von Jens Kutílek. Serifenschrift mit geringem Kontrast. Zwölf Schnitte, Einzelschnitt knapp 60 Euro. www.myfonts.com/fonts/fontfont/hertz/ 5. Apud von Dino dos Santos. Eng laufende Serifenschrift mit eckigen Punkten. Acht Schnitte, Einzelschnitt rund 20 Euro. www.dstype.com/fonts/apud
1. Nitti von Pieter van Rosmalen. Breite Sprachunterstützung. Zwölf Schnitte, Einzelschnitt knapp 60 Euro. www.boldmonday.com/typeface/nitti#about 2. Gintronic von Mark Frömberg. Freundliche, wenig technisch aussehende Schrift gegen Augenermüdung. Zwölf Schnitte, Einzelschnitt rund 50 Euro. https://markfromberg.com/projects/gintronic/ 3. Dank Mono von Phil Plückthun. Mit Ligaturen und einer Italic-Variante. Zwei Schnitte, zusammen circa 40 britische Pfund. https://dank.sh 4. Monoid von Andreas Larsen. Lesbar und kompakt mit extragroßen Satzzeichen. Vier Schnitte, Open Source. https://larsenwork.com/monoid/ 5. Hack von Source Foundry. Mit vielen Alternativzeichen individualisierbar. Vier Schnitte, Open Source. https://sourcefoundry.org/hack/
Variable Fonts
1. IBM Plex Sans von Bold Monday und Mike Abbink. Zeitlos, prägnant und freundlicher als die Helvetica. Achsen: Weight und Width. Open Source. https://github.com/IBM/plex/tree/master/IBM-Plex-Sans-Variable 2. FS Untitled von Jason Smith. Modern und pixelfreundlich. Achse: Weight. Etwa 320 britische Pfund. www.fontsmith.com/fonts/fs-untitled 3. Marble von Alessia Mazzarella und Vaibhav Singh. Moderne, klare Serifenlose mit freundlichem Charakter. Achsen: Weight, Width und Optical Size. Knapp 400 Euro. www.asterisktype.com/de/marble/ 4. FS Industrie von Phil Garnham und Fernando Mello. Funktionale Serifenlose, inspiriert von technischen deutschen Schriften aus den 1930er Jahren. Achsen: Size, Weight und Width. Etwa 600 britische Pfund. www.variable-fonts.com/fonts/fs-industrie 5. Nocturno Stencil von Nikola Djurek. Stencil-Variante zur kalligrafisch inspirierten Nocturno. Achsen: Stencil und Weight. Circa 150 Euro. www.typotheque.com/fonts/nocturno_stencil
Schwarzweiß und mit den Fonts im Vordergrund, so präsentiert sich die neue Webseite der Foundry Lazydogs.
●Fünfzehn Jahre ist es bereits her, dass Kai Büschl, Oliver Linke und Robert Strauch die Foundry Lazydogs gründeten. Robert Strauch schied 2014 aus, um sich mehr aufs Grafikdesign zu konzentrieren. Dafür stieß 2016 Katharina Seidl dazu. Jetzt redesignten die Typedesigner die Webseite komplett. Man kann nun fast sämtliche Texte ändern und so die Schriften sehr gut testen. Auf der Landing-Page lassen sich die einzelnen Schriften zueinander verschieben und so Schriftmischungen ausprobieren. Zudem überarbeitete Lazydogs das Lizenzsystem. Im Warenkorb kann man nun Einzelschnitte wild durch die Familien kaufen und erhält trotzdem einen Mengenrabatt ab einer bestimmten Anzahl von Schriftschnitten. Einen Lizenzrabatt gibts dann je nach Umfang und Lizenzart auch noch auf den Einkauf. Ein praktisches Feature ist die Möglichkeit, Warenkörbe zusammenstellen und diese dann per E-Mail Link an seinen Kunden zu schicken. Eine große Erleichterung für Gestalter, die ja oft die Fonts aussuchen, dann aber dem Kunden erklären müssen was er kaufen muss. Jetzt kann der Kunde ganz einfach den Einkauf vervollständigen.
Auf der neuen Webseite findet sich auch eine neue Schrift: LD Grotesk in den drei zusammen gehörigen Familien Condensed, Regular und Wide, jeweils in sechs Stärken in geradestehend und kursiv. Die LD Grotesk bildet mit der LD Moderne Antiqua, der Moderne Slab und der Moderne Antiqua Fat eine Superfamily, die stilistisch gut zusammen passen.
Demnächst veröffentlicht Lazydogs dann noch ein Redesign der Genzsch Antiqua sowie der modernen Antiqua LD Elsnac.
Intentional Distortions: Das Designstudio Landscape hebt für die San Francisco Design Week die Realität aus den Angeln.
●Eine der Besonderheiten der San Francisco Design Week ist, das sie das Studio, das die Visual Identity des Festivals gestaltet, gleichzeitig in die Titel- und somit Themenfindung des Festivals miteinbezieht.
Das Studio, das für Google, für Mercedes und The Mayo Clinic arbeitet, hat für 2020 zu Intentional Distortions aufgerufen, dazu, das Vertraute hinter sich zu lassen, Voreingenommenheiten abzustreifen und zu hinterfragen, was für uns Realität bedeutet.
Kampagne, die mit Realität spielt
»Es ist manchmal nötig, die Realität zu verzerren, um neue Ideen offenzulegen«, sagt Adam Weiss, Gründer und Executive Creative Director von Landscape. »Für uns ist das der Kern des heutigen Designs, das mit der Wahrnehmung spielt und die Wirklichkeit verzerrt, um herauszufinden, was in einer Welt, die uns so vertraut ist, noch Unbekanntes existieren kann.«
Die »Absichtlichen Verzerrungen« bestimmen die Kampagne des Festivals, die mit Fotografien arbeitet die mit der Realität und ihrer Wahrnehmung spielen, die sampeln, was eigentlich nicht zusammengehört und so neue Bildwelten entstehen lässt.
San Francisco Design Festival, 16.-25.6.2020
Plakatmotiv für das San Francisco Design Festival 2020
Plakatmotive für das San Francisco Design Festival 2020
Ein bunter Strauß voller Nachwuchsdesigner*innen im grauen Februar.
HFBK Jahresausstellung 2020
Zur Jahresausstellung der HFBK Hamburg präsentieren rund 800 Studierende drei Tage lang ein breites Spektrum künstlerischer Arbeiten: von Film und Fotografie über Performance, Skulptur und Malerei bis hin zu Raum- und Soundinstallationen sowie Designentwürfen. Besucherinnen und Besucher sind herzlich eingeladen, sich ein Bild von den aktuellen Produktionen der Hochschule für bildende Künste Hamburg bei einem Rundgang zu machen. Es werden täglich öffentliche Führungen um 16 Uhr und 18 Uhr angeboten.
An der diesjährigen »go4spring« der Fakultät Architektur und Urbanistik beteiligen sich 17 Professuren mit 28 Projekten. In Plänen, Modellen und Publikationen stellen Studierende der Architektur- und Urbanistik-Studiengänge bereits im fünften Jahr ihre Ergebnisse und Erkenntnisse aus Entwurfs-, Forschungs- und Lehrprojekten des Wintersemesters aus.
Die »Winterwerkschau« der Studierenden der Fakultät Kunst und Gestaltung öffnet in diesem Jahr zum vierten Mal Atelier- und Werkstatttüren. Über 40 Projekte an unterschiedlichen Standorten in Weimar werden in Gruppen oder einzeln bespielt. Zusätzlich zur Jahresschau »summaery« konzentriert sich die Winterausstellung der gestalterischen Studiengänge auf den Arbeitsprozess hinter den fertigen Konzepten, Kunstwerken und Produkten.
Termin
6. bis 9. Februar 2020
Ort
Bauhaus-Universität Weimar, Geschwister-Scholl-Straße 6a, 99423 Weimar
Unter diesem Motto präsentieren sich die Absolvent*innen der TH Nürnberg des Wintersemesters 2019/2020. Zu sehen gibt es auch diesmal wieder alle Arten von Abschlussarbeiten, Apps und Virtuelles, Fotos und Filme, Illustrationen und Comics, Texte, Magazin- und Buchgestaltung, Werbung, Corporate Design und Visualisierungen, Objekte, Produkte, Konzepte u.v.m.
Termin
7. Februar 2020 Vernissage
8. bis 11. Februar 2020 Ausstellung
Ort
Fakultät Design der TH Nürnberg, Wassertorstraße 10/ Gebäudeteil WG, 90489 Nürnberg
Zum Ende des Wintersemesters 2019/20 präsentieren die Bachelor- und Masterstudierenden der Fakultät Gestaltung Würzburg ihre Projekt- und Abschlussarbeiten. In einer umfassenden Ausstellung werden Ergebnisse aus den Bereichen Illustration, Fotografie, Bewegtbild, Gestaltung im Raum, Interaktive Medien und Grafikdesign vorgestellt.
Termin
7. Februar 2020 von 12 bis 19 Uhr
8. Februar 2020 von 10 bis 18 Uhr
Aus der FH Aachen gibt es gleich zwei Termine im Februar
Showtime
It’s Showtime! Im Cineplex Aachen heißt es am 5. Februar 2020 wieder »Vorhang auf!« für die im
Semester entstandenen, filmischen Projekte unserer Studierenden. Die Filmvorstellungen sind
vielfältig und aussagekräftig. Für jeden Filmgeschmack ist etwas dabei.
Termin
5. Februar 2020 19:30 Uhr
Ort
Cineplex Aachen, Kino 1
DIPLOMA 2020
Die frisch gebackenen Absolvent*innen der FH Aachen präsentieren im Rahmen der Veranstaltung ihre Abschlussprojekte. Es erwarten Sie über 40 spannende, eindrucksvolle und außergewöhnliche Bachelor- und Masterarbeiten. Unser Designnachwuchs freut sich, exklusive Einblicke in ihre überzeugenden Designkonzepte zu geben, und wird allen Interessierten für Interviews und Fotos zur Verfügung stehen.
Termin
7. und 8. Februar 2020 11 bis 18 Uhr
Ort
Fachbereich Gestaltung der FH Aachen, Boxgraben 100 in Aachen
Wie jedes Semester verabschieden sich die AbsolventInnen der Fakultät für Gestaltung von ihrer Hochschule mit einer Schau ihrer Abschlussarbeiten. Auf dem Campus am Roten Tor werden die Bachelorarbeiten der Studiengänge Kommunikationsdesign und Interaktive Medien sowie die Masterarbeiten der Studiengänge Design- und Kommunikationsstrategie und Interaktive Mediensysteme gezeigt. Zusätzlich gibt es dieses Jahr erstmalig den Werkschau-Slam und Vorträge.
Termin
7. und 8. Februar 2020
Ort
HS Augsburg, Campus am Roten Tor, Friedbergerstraße 2-4, Augsburg
Die Fachhochschule Münster lädt im Namen aller Absolventinnen und Absolventen zur Ausstellung der Bachelorarbeiten aus den Bereichen Illustration, Kommunikation-, Medien- und Produktdesign sowie Masterarbeiten des Studiengangs Information und Kommunikation ein.
Termin
7. bis 9. Februar 2020
Ort
Fachhochschule Münster, MSD,Münster School of Design, Leonardo-Campus 6, 48149 Münster
Während dieser vier Tage gewinnen die Besucher einen umfassenden und spannenden Einblick in die Arbeit der Leipziger Kunsthochschule. Studierende und Meisterschüler*innen aus den vier Fachgebieten zeigen aktuelle Arbeitsergebnisse. Zum Rundgang wird traditionell das gesamte Hochschulgebäude genutzt, d.h. der Festsaal, die Flure und Klassenräume, Teile der Werkstätten sowie sämtliche Ateliers im Haus sind während dieser Tage für die Gäste geöffnet.
Termin
13. Februar 2020 Eröffnung
14. bis 16. Februar 2020 Ausstellung
Mehr als 30 Abschlussarbeiten des Fachbereichs Gestaltung sind in der Ausstellung zu sehen, außerdem gibt es am Ausstellungssonntag eine spannende Buchvorstellung.
Termin
14. bis 16. Februar 2020
Ort
Hochschule Darmstaft, Fachbereich Gestaltung, Olbrichweg 10, 64287 Darmstadt
Ist es in einer Zeit, in der die audiovisuellen Medien fest in unserem Bewusstsein verankert sind, noch möglich, eine kritische Haltung einzunehmen zu der uns umgebenden Fülle an Nachrichten, Meinungen und pausenloser Selbstdarstellung? Sieben Studierende und Absolvent*innen der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) gehen dieser nach. Multimediale Arbeiten wie Klanginstallationen, akustische Wände oder Raumergreifungen, Lentikulardrucke, Textilarbeiten und Videoinstallationen bereichern den originellen Ausstellungsraum, der zwischen den Tunnelröhren für den Autoverkehr unter dem Mannesmannufer liegt.
Termin
14. Februrar bis 24. Mai 2020
Ort
KIT – Kunst im Tunnel, Mannesmannufer 1b, 40213 Düsseldorf
Die Studierenden der HfG Schwäbisch Gmünd präsentieren am Ende jeden Semesters der Öffentlichkeit ihre Abschluss- und Projektarbeiten. Insgesamt studieren in diesem Wintersemester rund 730 Studierende an der HfG Schwäbisch Gmünd. 110 Studierende machen in diesem Semester ihren Abschluss. Besucher*innen können im Rahmen der Semesterausstellung ausgefallene Kommunikations- und Ausstellungskonzepte, multimediale Installationen und innovative Produktentwicklungen entdecken.
Termin
14. und 15. Februar 2020
Ort
Neubau der HfG / Bahnhofplatz 7, 73525 Schwäbisch Gmünd
PAGE gefällt …: Illustrationen von Eva Dietrich aus Hamburg, die einen ganz eigenen Blick auf moderne Frauenleben zwischen Selbstliebe, Dispo und Depression wirft. Wir können uns nicht satt sehen!
Start Ursprünglich habe ich meinen Bachelor in Medieninformatik gemacht, bin dann in Hamburg in die Agenturwelt gestolpert und habe dort ziemlich schnell gemerkt, dass ich erstens am liebsten mein eigenes Ding mache und am besten nicht in einer Agentur. 2015 habe ich mich als Grafikerin selbstständig gemacht und von Jahr zu Jahr mein illustratives Standbein stärker ausgebaut. Mein erster Illustrationsauftrag war das Cover meiner Abi-Zeitung.
Stil Stilistisch bewege ich mich zwischen Picasso (sagt mein Opa) und einer Dreijährigen, die mit einem zu großen Stift versucht ein Pferd zu malen. Meine Illustrationen sind meist schwarz-weiß und simpel, inhaltlich komplexe Gefühle kombiniert mit einem naiven Strich.
Lieblingsmotive Ich zeichne gerne Menschen, die betrunken in ihrem Zimmer sitzen und über die Welt nachdenken. Meistens bin ich dabei betrunken, sitze in meinem Zimmer und denke über die Welt nach. Die hauptsächlich weiblichen Charaktere in meinen Zeichnungen kämpfen mit Depressionen, einem Minus auf dem Konto und den gesellschaftlichen Zwängen unseres Patriarchats.
Technik Am liebsten arbeite ich zur Zeit digital auf meinem iPad, weil ich dabei meine Ideen schnell umsetzen kann. Eine grobe Hand-Skizze mit einem Kugelschreiber auf einer Serviette hilft mir, meine Gedanken festzuhalten.
Inspiration Natürlich inspiriert mich mein alltägliches Leben – Menschen, die in den Bus steigen, küssende Menschen, prostende Menschen, protestierende Menschen. Mein Freundeskreis bewegt mich täglich. Stilistische Inspirationen finde ich im Internet, in Museen und Galerien.
Kunden Meine Kunden sind kleine bis mittelständische Unternehmen, befreundete Firmen, Verlage, Institutionen, Stiftungen z.B. der Zeitverlag, die Körber Stiftung, DEAR Work, die b-lage Hamburg, der Beltz Verlag.
Agent Zur Zeit werde ich von keiner Agentur vertreten.
Wird Design unsichtbar? Können wir mit Design die Welt verändern? Ist Richtig das neue Schön? – Sie sind gefragt!
Illustration: DamienGeso/stock.adobe.com
●»The Future of Design – Design the Future« lautet das Motto von PAGE 03.2020, in der wir zum Diskurs über den Wandel unseres Berufsstands einladen. Denn auch unsere Zukunft entsteht nicht einfach so aus der Fortschreibung wirtschaftlicher und technischer Entwicklungen. Das meist sprunghafte Aufkommen von Veränderungen hängt immer auch an gesellschaftlichen Vorstellungen – einschließlich unserer ureigensten: Die Frage nach der Zukunft unseres Metiers ist letzten Endes eine psychologische, eine Frage unseres Mindsets, unseres Selbstverständnisses, unserer Haltung. Sie ist multioptional.
Wie also sieht unsere Zukunft aus, welche Zukunft wollen wir?
Jochen Rädeker hat uns seine Thesen geschickt. Er ist Gründer und Inhaber einer der führenden Designagenturen, langjähriger Vorstand und Präsident des Art Directors Club für Deutschland, Professor für Corporate Design und Corporate Identity und mit internationalen Kreativpreisen nur so überhäuft. Und nein, er erhebt keinen Anspruch auf das einzig wahre Szenario für die Zukunft – natürlich nicht. Im Gegenteil, er stellt seine Gedanken zur Diskussion und freut sich auf den Austausch. Mit den um eine Replik gebetenen Kreativen Stefan Sagmeister, Boris Kochan, Mara Recklies, Christian Zöllner … und mit Ihnen: in PAGE 03.2020 beziehungsweise auf PAGE Online.
Debatte um zeitgemäße Rolle des Designs
Wenn wir die Welt nach unseren Vorstellungen mitgestalten wollen, dann sollten wir uns nicht nur an der Debatte um eine zeitgemäße Definition der Rolle des Designs beteiligen, sondern auch für die Wirkmacht unseres Tuns einstehen. Denn ohne visionäre Ideen, die Lust auf Neues machen, überlassen wir die Zukunft all jenen, die mit Zukunft lediglich den Verlust des Bestehenden verbinden und mit der Vergangenheit Demagogie betreiben. So lautet denn auch der Grundtenor der Artworks-Strecke, zu der wir die erfolgreichsten Agenturen anlässlich des diesjährigen PAGE Ranking eingeladen haben, na klar: »Creatives for Future!«.
Komplexe UX Designs erfordern einen guten Workflow aus Konzeption, Gestaltung und Development. Im PAGE-Workshop zeigen Marco Spies & Katja Wenger von think moto, wie man diese Aufgabe meistert und die Bedürfnisse des Users im Blick behält. Jetzt heißt es schnell sein: Für den Termin am 14. Februar 2020 gibt es nur noch wenige Plätze.
●Websites, Apps, VR/AR-Anwendungen und Conversational Interfaces – digitale Touchpoints sind integraler Bestandteil aktueller Markenkommunikation. Eine große Herausforderung für Unternehmen und Agenturen: Sie kohärent im Sinne eines Brands zu gestalten. Schließlich geht die markengerechte Entwicklung interaktiver Anwendungen weit über die visuelle Formgebung hinaus – komplexe User Experience Designs erfordern einen Workflow, der Konzeption, Gestaltung und Development eng miteinander verzahnt und konsequentes Prototyping und Testing einschließt.
Das Ziel von Branded Interaction Design (BIxD) ist es denn auch, ein nutzerzentriertes Markenerlebnis über die unterschiedlichsten Kontaktpunkte hinweg zu schaffen. Dabei ersetzen flexible, identitätsstiftende Gestaltungssysteme das klassische logozentrierte Corporate Design.
Markengerechte Designsysteme entwickeln: So geht’s!
Im PAGE-Workshop zeigen Marco Spies und Katja Wenger von der Design- und Innovationsagentur think moto anhand konkreter Cases und Übungen, wie man diese komplexe und multidisziplinäre Aufgabe meistert und die Bedürfnisse der User ebenso im Blick behält wie die Persönlichkeit der Marke. Die Autoren des Standardwerks »Branded Interactions. Lebendige Markenerlebnisse für eine neue Zeit« führen Sie durch den gesamten BIxD-Prozess – vom Ergründen des Business, der Marke und des Nutzers über die Entwicklung flexibler Designsysteme mit Design Patterns und Pattern Libraries bis hin zum agilen Designmanagement.
An wen richtet sich das Seminar »Branded Interaction Design«?
Der PAGE-Workshop bietet unverzichtbares Know-how von Designprofis für Designprofis in Agentur, Start-up und Unternehmen, für UX und UI Designer, für Konzepter und Informationsarchitekten, für Service, Produkt- und Corporate Designer ebenso wie für Sound- und Motion Designer oder für Brand- und Marketingmanager.
Wann & wo? Das Seminar findet am 14. Februar 2020 in den Räumen von think moto in Berlin, von 9:00 bis 17:30 Uhr, statt.
Wieviel? Die Teilnahme kostet 786 Euro (zzgl. gesetzlicher MwSt.). Die Gebühr umfasst die Tagungskosten sowie Lunch und Kaffeepausen.
Living Brands, Markenfilter & Pattern Libraries: Das ist die Agenda
Lebendige Marken für die digitale Transformation.
Welche Herausforderungen an die Markenentwicklung und -führung ergeben sich aus der digitalen Transformation? Was sind Living Brands? Warum sind lebendige Marken so wichtig?
Die Projektphasen von Branded Interaction Design im Überblick.
Vorstellung des Gesamtprozesses und der 5 D – Discover, Define, Design, Deliver und Distribute. Worauf ist in den einzelnen Schritten zu achten? Und wie lässt sich innerhalb des Prozesses agil und in Design Sprints arbeiten?
Discover: Business, Marke und Nutzer verstehen.
Beispielhafte Methoden, um die zentralen Aspekte des BIxD-Prozesses (Business, Marke, Nutzer) zu verstehen. Stichworte: Elevator Pitch, Personas, Markenpersönlichkeit, Markenarchetypen.
Define: Markenfilter und Moodboards.
Wie übertragen wir die Insights aus der Discovery in Markenfilter und Moodboards?
Design: Markenspezifische Interaktionen und Patterns gestalten.
Beispiele für verschiedene Touchpoints: Website/App-Pattern, VR-Pattern, Voice-Dialoge markenspezifisch gestalten. Praxisbeispiele.
Deliver: Pattern Libraries.
Was beinhaltet ein Designsystem? Wie organisiere und systematisiere ich Design Patterns in einer Pattern Library?
Distribute: Agiles Designmanagement.
Wie halten wir die Marke lebendig? Welche Veränderungen im Unternehmen braucht es, um Marken agil in die Zukunft zu führen?
Die Referenten: Know-how von Designprofis von think moto
Marco Spies und Katja Wenger sind die Autoren von »Branded Interactions. Lebendige Markenerlebnisse für eine neue Zeit« (Verlag Hermann Schmidt, 2018). Als Gründer und Inhaber führen sie gemeinsam die Design- und Innovationsagentur think moto in Berlin. Marco Spies ist Interaktionsgestalter und Markenberater. Vor der Gründung von think moto hat er unter anderem als Konzepter bei Pixelpark, Kreativdirektor bei Neue Digitale (später Razorfish) und Executive Director Interactive bei der Branding-Agentur Peter Schmidt Group (BBDO) gearbeitet. Er ist Mitgründer des E-Travel-Start-ups flyiin. Seit 2017 ist Marco Spies Honorarprofessor für Branded Interactions und Flexible Identitäten an der HAWK Hildesheim.
Katja Wenger ist Interface- und Markengestalterin und berät Unternehmen in Sachen Marken- und Produktinnovation. Vor der Gründung von think moto war sie als Artdirektorin für namhafte Digital- und Designagenturen wie Pixelpark, MetaDesign, Jung von Matt/Next, Saatchi & Saatchi, Peter Schmidt Group und Aperto tätig und hat zahlreiche nationale und internationale digitale Markenauftritte verantwortet. Katja Wenger ist Mitglied im Deutschen Designer Club (DDC).
think moto unterstützt Unternehmen und Organisationen bei der digitalen Transformation. Die Berliner Design- und Innovationsagentur arbeitet mit Start-ups, mittelständischen Firmen und führenden Markenunternehmen an innovativen, menschenzentrierten Geschäftsmodellen, Produkten und Markenidentitäten. Zu den Kunden von think moto gehören unter anderem Audi, Volkswagen, Lufthansa, Miles & More, Bulthaup, OTTO, Gruner + Jahr, Vodafone sowie Cornelsen Schulverlage.
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Ob Wandkalender mit inspirierenden Illustrationen, witzige Daily Sketches zum Abreißen oder ein Personal Organiser, der ein bisschen Ordnung ins Alltagschaos bringt und gleichzeitig Platz für kreative Gestaltung lässt – wir haben die schönsten Kalender für 2020 für euch zusammengestellt.
● Schön gestaltete Kalender sind wie Notizbücher – von ihnen kann man nie genug haben. Glücklicherweise gibt es so viele unterschiedliche Varianten für Jahreskalender, dass es auch beinahe gar nicht auffällt, wenn wir unsere Termine nun in fünf, sechs oder sieben Varianten festhalten könnten. Auch für 2020 haben wir bereits einige besondere Designkalender gefunden, die sich wunderbar als Dekoration an der Wand oder auf dem Schreibtisch machen. Leider sind nicht alle von ihnenfrei erhältlich – einen Blick wert sind sie aber trotzdem!
Daniels Gebharts Kalender sind einfach witzig: Nach »Jumping Cats« und »Better Living With Alpacas« hat sich der Fotograf 2020 für »Floating Afghans« entschieden: Stolze Hunde, die in der brodelnden Hitze der kalifornischen Sonne nach Entspannung suchen – schwebend über Hotelpools. Logisch. Übrigens handelt es sich dabei nicht um Zuchthunde, sondern ausschließlich um gerettete Tiere Tierheimen und anderen Zufluchtstellen. Ein Wehmutstropfen bleibt: Die Kalender sind so gut wie ausverkauft, einige Restexemplare sind dennoch zu haben. UPDATE: Leider sind die Kalender inzwischen ausverkauft. nach oben
Schmaler Wandkalender von memare
Viel braucht es nicht, um diesen schmalen Kalender von memare zu beschreiben. Wir zitieren daher mal die Produktbeschreibung, die es auf den Punkt bringt: gut für Menschen, die schöne und minimalistische Typografie lieben und für kleine Räume und Nischen.
Posterkalender mit polygonen Klebepunkten von Jo’s Büro
Der Wandkalender im Posterformat DIN A1 lässt sich zwar beidseitig verwenden, angetan sind wir aber von der schwarzen Variante mit bunten, polygonen Klebepunkten. So sieht man gleich, an welchem Tag ein Termin ansteht. Wem die optische Erinnerung nicht reicht, kann die mitgelieferten Klebepunkte beschriften. Vor allem etwas für Kleinschreiber, trotzdem sieht der Wandkalender einfach schick aus. Der Kalender von Jo`s Büro wird umweltfreundlich im matten Offsetdruck auf 250g dickem Mundoplus gedruckt, Blauer Engel-zertifiziert produziert und kostet mit bunten Klebepunkten 29,99 Euro (weiße Punkte sind günstiger). Infos zur Bestellung oder Selbstabholung findet Ihr auf der Webseite von Jo’s Büro.
Ob Achtsamkeit, Liebe oder Freundschaft – der Wandkalender von Notiezblock zeigt fröhliche und herzerwärmende Illustrationen, die je nach Monat unter einem passenden Thema stehen. Christina Jachow, die hinter diesen verspielten und doch klaren Motiven steckt, ist Illustratorin und Kommunikationsdesignerin und managt ihr kleines Papeterie-Label von Berlin aus. Die »Calendar Girls 2020« kosten 19,50€ und sind über den Etsy-Shop von Notiezblock erhältlich.
Familienmanagement ist so eine Sache für sich. Wer sich dabei nicht allein auf sein Gedächtnis verlassen möchte, findet mit dem Familienkalender vom 3° Verlagdie passenden Unterstützung. Noch dazu so ausdrucksstark und farbenfroh illustriert. Zwölf Hamburger Künstlerinnen und Künstler haben dafür das Thema Tiere individuell gestaltet. Der limitierte Kalender ist nachhaltig und ökologisch produziert – vom Papier bis hin zur Farbe – und wenn der Kalender seinen praktischen Nutzen erfüllt hat, lassen sich alle zwölf Grafiken als Kunstdruck rahmen. llustratorinnen und Illustratoren des Familienplaners sind Jan Vismann, Jens Cornils, Mirko Röper, Tanja Esch, Julian Fiebach, Neele Bunjes, Yuxing Li, Mieke Scheier, Manja Kühn, Annike Hölzer, Pia Bublies und Marika Haustein.
Format: A4 Broschüre (Aufgeklappt: 21 x 59,4 cm), 12 Monate mit je 4 Spalten, Auflage 500 (nummeriert und gestempelt), klimaneutral gedruckt (DE-275-084416), Preis 10,00 Euro
Der Kalender »Every Day a Drawing« ist ein kleines Tagebuch der Schweizer Illustratorin Paula Troxler. Die eigenwilligen und faszinierenden Zeichnungen wurden exakt ein Jahr zuvor erstellt. Der Kalender ist ein fortlaufendes Projekt von Paula Troxler und widmet sich jede Woche einem Thema, das die Inspiration zur Zeichnung gab: Weiterführungen, Auseinandersetzungen und Interpretationen von Sätzen und Definitionen (u.a. Traum, Überich, Christa Wolf, Warten, Velvet Underground, Mond, Joni Mitchell). Aber aufgepasst: Es handelt sich dabei um einen Halbjahreskalender (189 Tage) von Januar bis Juni 2020, da die Zeichnungen für das zweite Halbjahr (erhältlich ab April 2020) exakt im Jahr davor – also jetzt – gezeichnet werden. Die Sonntage sind jeweils in rot gehalten und der Kalender kostet 26 Euro inkl. Versand. Bestellung per Mail über contact@paulatroxler.com.
Dieser Personal Organiser hält, was der Name verspricht: Zwischen all der Komplexität und Geschwindigkeit, mit der uns der Alltag so manches Mal herausfordert, gibt uns das Buch eine wunderbar durchdachte Struktur an die Hand. Die Mischung aus Planungsübersichten in Form eines zeitlosen Kalendariums, To-do-Listen und Notizseiten ist so angelegt, dass private und berufliche Aufgaben unkompliziert festzuhalten und effizient priorisiert werden können und uns dabei noch gestalterischen Spielraum lässt.
Tatsächlich gibt es vorab eine kleine theoretische Erklärung (auf Englisch), wie das Gehirn bei der Aufgabenstellung funktioniert und das Buch dabei helfen kann, all unsere Aufgaben und Projekte so effizient wie möglich zu organisieren. Entsprechend minimalistisch ist das Design gehalten, damit ausreichend Raum für individuelle Gestaltung bleibt. »Für uns war es wichtig, dass wir eine bestmögliche Logik vorgeben, eine Logik die zur Funktionsweise des menschlichen Gehirns passt. Um dem Benutzer diese Logik nahe zu bringen, arbeiten wir gezielt mit typografischer Gestaltung. Die Keyfacts springen ins Auge. Relevante Zahlen sind groß inszeniert, jedes Kapitel wird mit einem Appell eröffnet – was die Typo und die schwarzen Kapitelseiten unterstreichen.«
Das Kalenderbuch von FOX & POET (Preis 29,90 Euro) ist in Leinen gebunden, der Titel in Blindprägung aufgebracht, enthält unterschiedliche Papiersorten und ist mit Fadenheftung zusammengehalten. Das Buch fühlt sich gut an und liegt in der Hand. Die neonfarbenen Vorsatzblätter sind nicht nur Wiedererkennungszeichen, sondern verhelfen dem klaren Design aus Jahresübersicht, Monatsseiten, Wochenplänen, Notizseiten und To-do-Listen zu dem gewissen Etwas. Tipp: Auch der Wandkalender ordnet wirkungsvoll minimalistisch, überzeugt durch seine klare Typografie und ist beidseitig bedruckt – lässt sich so im Hochformat oder quer verwenden.
Ob Sushi, Wetterlage oder Lollis – diese farbenfrohen Icons machen einfach gute Laune. Trotz der vielen kleinen Motive wirken die Kalenderblätter aufgeräumt und die satte Typo rundet die liebevoll gestaltete Gesamtoptik ab. Der »Iconic«-Wandkalender von redfries kommt im A4-Format und kostet 19,90€.
Everyday Ornaments: Münchner Risographiestudio Herr und Frau Rio
Das Münchner Risographiestudio Herr und Frau Rio haben 17 Gestalter aus 14 Städten von Berlin bis Sao Paulo gebeten, Motive für Everyday Ornament zu entwickeln, einen Kalender, den es nun in zwei Versionen gibt: als Monats- und als Quartalskalender. Gedruckt wurde Everyday Ornament Kalender im A3-Format und in leuchtenden, umweltfreundlichen Farben an einem Risographen in München. Das Papier ist hochwertig und umweltfreundlich und der Kalender als Monats- und Quartals-Version erhältlich. Noch mehr Hintergrundinfos und wo ihr die Kalender bekommt, erfahrt ihr in dem Artikel »So schön war 2020 noch nicht! Riso-Kalender Everyday Ornaments«. nach oben
Daily Sketches: Abreißkalender von Joni Majer
Dieser witzige kleine Kalender (DIN A7) erscheint zum fünften Mal und beinhaltet schwarz-weiße Illustrationen von Joni Majer, die uns durch das neue Jahr mit den täglichen Zeichnungen begleiten. Der Kalender ist das Ergebnis ihres visuellen Tagebuchs, mit dem sie Absurdes, Lustiges und mehr festgehalten hat. In guter alter Selfpublishing-Manier könnt ihr den Kalender über ihre Joni Majers Webseite bestellen. Der Kalender kostet 24 Euro.
Dieser wunderschöne Kalender hat leider einen Haken: Er ist nicht frei verkäuflich, sondern erhalten alle diejenigen, mit denen KLASS 2019 zusammengearbeitet hat. Trotzdem wollten wir euch dieses Projekt nicht vorenthalten. Der Risographie-Kalender war von Anfang an als Gemeinschaftsprojekt gedacht und wurde am Ende von 48 Frauen gestaltet. Wie es dazu kam und weitere Hintergründe zu dem Kalender voll leuchtender Typographie, erzählt euch unsere Kollegin Sabine Danek.
Tipp für Riso-Fans: Auf Etsy gibt es zahlreiche Künstler, die ihre Kalender im Risographie-Verfahren auf Papier bringen und den Drucken so einen einzigartigen Look verpassen – wie zum Beispiel beim Kalender von Blazin Rebel.
Wandkalender »grl pwr and solidarity« von minttuminttu
Wer einen illustrierten Kalender mit positiver Message und ganz vielen kleinen, liebevollen Details sucht, der ist bei den Kalendern von minttuminttu genau richtig. Die llustrationen wurden mit Pigment-Tusche gefertigt, digital koloriert und anschließend gedruckt. Der Kalender wird mit einer wiederverwendbaren Metallklammer zusammengehalten, damit die einzelnen Kalenderblätter auch nach dem Jahr problemlos weiter verwendet werden können.
Wandkalender & Familienkalender »Black & White« von Typealive
Auch wenn dieser Kalender von Typealive auf den Namen »Black & White« hört, kommt er doch ziemlich farbenfroh daher. Und noch dazu in zwei unterschiedlichen Varianten – als Wandkalender »Black & White« und Familienplaner »Black & White« (A4, je 19,90€).
Der große Unterschied zur Wandkalender-Variante: Beim Familienplaner wurde bewusst auf Wochentage verzichtet. Stattdessen gibt es fünf Spalten mit viel Platz für Notizen und Übersicht.
Der Planer ist bewusst in schwarz-weiß angelegt, um möglichst viel Gestaltungsfreiraum zu bieten. »Mit jedem vergangenen Tag wird er bunter und fröhlicher, um am Ende dein schönstes Jahr 2020 zusammenzufassen« heißt es in der Produktbeschreibung. Die offene Fadenbindung mit dem sichtbaren, schwarzen Faden im Buchrücken sorgt für eine schöne Haptik und der Kalender kann so auf jeder beliebigen Seite ganz flach aufgeklappt und optimal genutzt werden. Ausgedacht und gestaltet hat den Kalender Mo Freiknecht. Der Kalender enthält 140 Seiten, 18 Illustrationen, eine Doppelseite pro Kalenderwoche für das Jahr 2020, eine Jahresübersicht für 2020 und eine für 2021, wichtige Daten im Überblick und eine Weltkarte. Die Seiten des Umschlags sind auf Designkarton MunkenPure (300 g/qm) und die Inhaltsseiten auf Designpapier MunkenPure (130 g/qm) gedruckt. Beide Papiere sind naturweiß und haben eine glatte, aber dennoch offenporige Haptik und lassen sich so mit vielerlei Stiften beschreiben.
Dieser illustrierte Wandkalender lässt einen Monat für Monat in eine fantasievolle Welt eintauchen. Die Motive schaffen eine optische Illusion, indem zwei Motive miteinander verschmelzen und behandeln Themen wie Neuanfang, Naturverbundenheit, Entspannung oder ungewohnte Sichtweisen. Der Kalender wurde auf Recyclingpapier und mit mineralölfreien Farben gedruckt. Das Format ist A4 und der Iconeo Kalender 2020 ist limitiert auf eine Stückzahl von 250.
Ein Pflichtkalender für alle Typo-Liebhaber. Das Typodarium 2020 zeigt deshalb neben den aktuellsten Schrift-Trends jeden Sonntag eine bi-scriptuale Schriftfamilie.Die Vorderseiten des in einer soliden Sammelbox verpackten Typodariums fungieren als Kalender, die Rückseiten als Schriftmuster. So kann man über das Jahr 366 Fonts von 244 Designern aus 33 Ländern entdecken. Weitere Bilder, Informationen und Bestelldetails zum Typodarium 2020 haben wir für euch zusammengestellt. nach oben
Two Zero To Zero: Taschenkalender mit Stil und Sinn
Die Grafikdesignerin Julie Joliat hat auch in diesem Jahr einen Kalender gestaltet. Zum Glück! Denn Two Zero To Zero verbindet schönstes Design mit der Aufforderung zu einem bewussten Lebensstil.
Dieser Jahreskalender mit abwechslungsreichen Illustrationen wurde von Studenten der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung Konstanz (HTWG) entwickelt. „2020 Alletage Feiertage“ führt in 366 Tagen rund um die Welt, indem er nicht nur die hiesigen Feiertage einbezieht, sondern zeigt, wo auf der Welt gerade welcher Tag gefeiert wird. Kurzum: An jedem Tag ist irgendwo auf der Welt gerade ein Feiertag – ob politisch, religiös oder einfach kurios wie der »Tag der verlorenen Socke«. Das Druckerzeugnis ist außerdem Blauer Engel-zertifiziert – vom Umweltpapier bis zur Bio-Druckfarbe. UPDATE: Inzwischen ist das Projekt preisgekrönt: Beim internationalen Gregor Calender Award 2020 erhielt „2020 Alletage Feiertage“ den Award of Excellence. Weitere Infos gibt es auf der Webseite zum Studentenprojekt.
Gigposter-Kalender »The Art of Tonight von Spiegelsaal
Um es gleich vorweg zu sagen: Diesen Kalender kann man nicht käuflich erwerben, denn eigentlich ist er als Give Away für das Unternehmen Velomax entstanden, die in Berlin das Velodrom und die Max-Schmeling-Halle betreiben. Für das Jahr 2020 ging es darum, 12 Gigposter von Bands und Künstlern zu gestalten, die 2019 in den Venues aufgetreten sind – u.a. Sido, Vincent Weiß, Seed oder gar David Hasselhoff. Herausgekommen sind 12 total unterschiedliche Motive: Auf ihrem Blog veröffentlichen Spiegelsaal regelmäßig ein Kalenderblatt und geben zudem einen kleinen Einblick in den Gestaltungsprozess, »Backstage« sozusagen. Für alle Fans der Drucktechnik: Das Cover ist mit zwei Schmuckfarben, UV-Lack und Blindprägung gedruckt.
Auch in den vergangenen Jahren haben wir eine Zusammenstellung der schönsten Designkalender, Jahresplaner oder Terminplaner veröffentlicht. Manche der vorgestellten Kalender sind limitierte Projekte der jeweiligen Künstler und manch andere erscheinen in schönster Serie. Kurzum: Ein Blick auf die Kalender 2019 und die Auswahl für das Jahr 2018lohnt sich auf jeden Fall.
Dieser Beitrag ist erstmals am 30. November 2019 erschienen.
●Anfang Januar ging ein Raunen durch die Kreativszene, als die Feuilletonredaktion der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« forderte: »Schafft das Design ab!« So die Überschrift eines Beitrags von Niklas Maak, der sich zunehmend von Design genervt fühlt und die These aufstellt, dass die Gestaltung von Städten, Autos und Software vor allem dafür eingesetzt werde, Überwachung und Freiheitseinschränkung zu verschleiern. Starker Tobak: ein linksautonomer Angriff aus dem Hause »FAZ« und dann auch noch auf das grundanständige Designhandwerk.
Der Autor hat zwei Gründe für den miserablen Zustand des aktuellen Mainstream-Designs ausgemacht: »die alte Angst vor Langeweile – und, das ist neu, den Versuch, zu verschleiern, in welchem Maße Dinge und Städte gerade zu Überwachungsapparaturen umgestaltet werden«. War die Angst vor Langeweile jemals ein Antrieb für Designer? Okay, die »FAZ« zitiert Philippe Starck, der aber streng genommen kein Designer ist, sondern ein Vertreter der Aufmerksamkeitsindustrie, und die Gestaltung ist sein Spielball. Starcks Zitruspresse schert sich einen feuchten Kehricht um die Funktion, weil er sie als eitles Schaustück für Angeber entworfen hat – jenseits des klassischen Designethos.
Immerhin kommt der Autor einem echten Designdilemma sehr nahe, wenn er beobachtet, dass man »den alten Dingen eine möglichst ›interessante‹ Form verpassen muss«, weil es an Produktinnovation mangelt: dem beliebigen, oberflächlichen, verschleiernden Design als Folge der Ratlosigkeit von Auftraggebern. »Warum hat ein Auto vorn keine runden Scheinwerfer mehr, sondern hochkomplexe pulsierende Leuchtgurken?«, fragt Maak und führt systemimmanente Gründe an, denn riesige Spezialabteilungen müssten ihre Existenz rechtfertigen. Würde man das Bewährte beibehalten und einfach nur dem Kundenwunsch nach einem guten Auto folgen, »das von jemandem mit Gefühl für Proportionen entworfen wurde«, so Maak, »könne man sämtliche Marktforscher und Lampendesigner feuern«.
Design ist eine Dienstleistung. Wenn also etwas schlecht gestaltet ist, könnte das auch am Auftraggeber liegen. Zwar gibt es selbstbewusste Unternehmen, Gründer oder Geschäftsführer, die genau wissen, wie sie ihre Produkte besser und die Kunden glücklich machen, aber eben auch Firmenleitungen, die keine Ahnung haben, wohin ihre Reise gehen könnte. Entweder kopieren sie einfach einen innovativen Wettbewerber oder sie beschäftigen Heerscharen von Marktforschern, die ihnen das Blaue vom Himmel zusammenfantasieren. Aus Hirngespinsten entstehen dann Studien oder Prototypen, die man veröffentlicht, um aus den Reaktionen der Kunden finale Produkte zu entwickeln.
Und damit sind wir beim Kontra’schen Gesetz, das der anonyme Designpublizist Kontra 2008 auf seinem Blog counternotions veröffentlichte (seine Website befindet sich aktuell im chronischen Baustellenzustand, man muss die Wayback Machine des Internet Archive zurate ziehen): »Die Innovationskraft eines Unternehmens ist umgekehrt proportional zu seinem Bedürfnis, Produktstudien öffentlich vorzustellen.« Warum muss ich jetzt sofort an die deutsche Automobilindustrie denken? Man wirft ihr vor, dass sie die Zeichen der Zeit nicht erkennt, weil sie ihr traditionelles Businessmodell bis zum Exitus ausweidet. Ich hoffe nicht, dass es so weit kommt.
Design kann man nicht abschaffen, denn auch ohne Designer werden Produkte eine Form haben und Drucksachen eine Gestaltung, aber eine schlechte.
Fazit: Es gibt kein schlechtes Design, aber jede Menge schlechte Designbriefings. Sie entstehen immer dann, wenn Unternehmen ihren Stiefel weitermachen, sei es aus Unsicherheit, Unvermögen oder weil sie von kurzfristigen Gewinnzielen angetrieben werden. Design kann man auch nicht abschaffen, denn auch ohne Designer werden Produkte eine Form haben und Drucksachen eine Gestaltung, aber eine schlechte. Oder wie Paul Watzlawick es formuliert hat: »Man kann nicht nicht kommunizieren.«
Das smarte Konzept des Charity Creative Award von CEWE-PRINT.de macht alle Beteiligten glücklich.
Einen solchen Pokal kann man als Motivation auch schon vorneweg bekommen, meint Illustratorin Ruby Warnecke
●Zum vierten Mal hat die Oldenburger Onlinedruckerei CEWE-PRINT.de ihren Illustrationswettbewerb realisiert. Diesmal wurde der CEWE Charity Creative Award zugunsten der Stiftung Deutschen Sporthilfe veranstaltet, in Deutschland die wichtigste private Förderinitiative für alle olympischen und paraolympischen Sportarten. Auch verunglückte Sportler erhalten hier Unterstützung.
Das Thema des diesjährigen Illustratorenwettbewerbs hieß »Siegermomente«. Die von der Jury ausgewählten dreissig Motive kommen dann bei einer Grußkarten-Sonderedition der Deutschen Sporthilfe zum Einsatz.
Design Award: Bereits die Teilnahme bewirkt Spende
Zu den Juroren gehörten neben Olympia-Rennrodlerin Natalie Geisenberger oder Para-Radsportlerin Denise Schindler auch Designer Kai Staudacher vom Frankfurter Büro merkwürdig oder Sven Doelle von Adobe an. Auch Arndt Bessing, Geschäftsführer von CEWE-PRINT.de, war dabei. Auf dem 50. Ball des Sports wurden nun bei einer großen Benefizgala in Düsseldorf die dreissig Siegerentwürfe bekanntgegeben.
Der Clou dabei: Nicht nur die Erlöse aus dem Verkauf der Grußkarten kommen der Deutschen Sporthilfe zugute.Auch die Gestalter, die beim Wettbewerb mitgemacht haben, aber nicht zu den Preisträgen gehören, dürfen sich freuen: Für jede Einreichung zum Charity Creative Award spendet CEWE 100 Euro an die deutsche Sporthilfe. Ihr Beitrag hat also auf jeden Fall Positives bewirkt.
Die Gewinner des CEWE Charity Creative Awards
Hier eine Auswahl der aktuellen Preisträger. Hauptpreis war übrigens eine Reise zu den Olympischen Spielen nach Tokio für zwei Personen. Darüber darf sich Jaye Kang freuen, den wir auch schon im PAGE-Portraitvorgestellt haben. Zu den Sachpreisen gehörten auch PAGE-Abos für die ersten dreißig Gewinner.
Mit seiner Illustration machte Jaye Kang aus Düsseldorf den ersten Platz
Von japanischem Origami ließ sich Illustratorin Elli Lechner-Momma inspirieren
Dagmar Yanbak machte die Paralympics zum Thema
Luisa Mirditas Illustration kommt power-voll daher
Aya Kitsukawa verbreitet Feierstimmung
Das Motiv der in Sankt Petersburg geborenen, in Nürnberg lebenden Elisaweta Smuschkevic
Das waren die Gewinner des letzten CEWE-Wettbewerbs
Zugunsten der SOS-Kinderdörfer wurde der CEWE Charity Creative Award 2018 realisiert, das ausgeschriebene Thema waren Glücksmomente von Kindern. Hier brachte sich CEWE ein, indem die zwölf Gewinner Paten für SOS-Kinderdörfer in aller Welt wurden – wobei der Druckdienstleister die Kosten der Patenschaften von je 372 Euro für ein Jahr übernahm.
Glücksmomente und viel Fantasie – das Wettbewerbsmotto 2018
Hier ist zu sehen, wie die Illustratoren 2018 das Wettbewerbsmotto Glücksmomente visualisierten. Die Fantasie spielte dabei eine große Rolle. Die beiden ersten Plätze machten Jessica Hohmann und Christiane Ebrecht mit Motiven, die das Glück zeigen, das Kinder beim Abtauchen in Fantasiewelten erleben. Hier sind alle Gewinner des Charity Creative Awards zu sehen.
Von der Berliner Typedesignerin Melle Diete kommt eine Sans Serif Textfamilie mit 20 Schnitten.
●Warm, freundlich, harmonisch – so lässt sich die Schriftfamilie Lupa von Melle Diete beschreiben. Sie hat eine handgeschriebene Anmutung und ist dabei klar und gut zu lesen. Sie lässt sich überall dort anwenden, wo Heimeligkeit gefragt ist: in Kinderliteratur, bei Gesundheitsthemen oder gerne auch im täglichen Geschäftsalltag. Die Familie umfasst zehn Stärken von Thin bis Extra Black plus die jeweils passenden Kursiven. Die Fonts enthalten Smallcaps, verschiedene Ziffern, Brüche, Fleurons, Ligaturen (sogar für Ch und Sh) sowie diverse Ampersands. Momentan gibt es die 20 Schnitte bei Myfonts zum Einführungspreis für knapp 180 Euro.
Lupa Slim 1 ist Teil eines Schriftsystems, Lupa Slim 2 und Lupa Slim 3 erscheinen in den nächsten Wochen.
Gelocht, bearbeitet, animiert: Christoph Niemann lässt es für The New Yorker schneien. Das Cover ist ein persönliches Jubiläum.
●Der New Yorker Winter war bisher überraschend mild. Trotzdem – oder gerade deshalb – lässt der Illustrator Christoph Niemann es auf dem Cover des legendären Magazins schneien.
Aber nicht irgendwo, sondern auf der Brooklyn Bridge, einer der Lieblingsorte des Illustrators, um sich bewegen. Ist er in seiner ehemaligen Heimatstadt New York, läuft er dort entlang. Hier lässt er einen Fahrradfahrer im Schnee hinüber radeln.
Und erinnert an das besondere Gefühl dabei, daran, dass es sich windig, kalt, rutschig – und gleichzeitig poetisch anfühlt. Das erzählte er Françoise Mouly, der Artdirektorin des New Yorker.
Gepixeltes Schwarzweiß, animiert und im Siebdruck
Niemann benutze zuerst einen Locher, um die Schneeflocken herzustellen, verwandelte sie dann in eine Pixel-Zeichnung, rundete die Ecken ab und animierte die Zeichnung schließlich.
»Whiteout« hat er sein 30.! Cover für The New Yorker betitelt, das gleichzeitig damit spielt, dass Schnee vor einem hellen Hintergrund dunkel wirkt und vor einem dunklen Hintergrund hell.
Wie auch auf den beiden Siebdrucken, die parallel entstanden und auf Niemann’s Website erhältlich sind.
Christoph Niemann: »Whiteout (Day)«, Siebdruck, 70 x 50 cm
Christoph Niemann: »Whiteout (Night)«, Siebdruck, 70 x 50 cm
Nominiert als bester Film des Jahres 2019 – und für fünf weitere Oscars. Und tatsächlich: Erstmals gewinnt ein nicht englischsprachiger Film den Oscar in der Königsklasse der Academy! Der koreanische Film »Parasite« hat auch viele Gestalter inspiriert.
●Verstörender Inhalt, ausgefeilte visuelle Form: das satirische Drama »Parasite« des Koreaners Bong Joon-Ho ist nicht nur als bester Film, bester fremdsprachiger Film, beste Regie und bestes Drehbuch nominiert. Für Gestalter nicht überraschend sind auch die Nominierungen in den Kategorien bestes Production Design (auf Deutsch heisst die Kategorie Szenenbild) und bester Schnitt.
Immer wieder sagt der junge Ki-Woo, eine der Hauptfiguren von »Parasite«, über irgendwelche Dinge »Das ist sehr metaphorisch« … Eine ironische Anspielung auf den Film, der insgesamt sehr metaphorisch ist. Diese Vielschichtigkeit war inspirierend bei der Gestaltung verschiedener Plakate.
Das Original-Poster aus Korea
Vor allem um »oben« und »unten« geht es in der Sozialsatire bildlich häufig, was in diversen anderen Plakaten eine Rolle spielt. Hier zwei Varianten für den internationalen Markt.
Das Designstudio La Boca gestaltete ein Filmplakat für den Start in Großbritannien.
Und hier ein alternatives Poster von Illustratorin Marie Bergeron aus Montreal.
Fan-Art und Parodien
In Korea parodierten allerlei Spaßvögel das offizielle Plakat.
Es gab sogar einen von der Produktionsfirma veranstalteten Fotowettbewerb.
Der koreanische Comic-Artist Sa-ard ließ sich diese Illustration einfallen.
Und Illustratorin Anna Martin aus Chicago verarbeitete eine kleine Schlüsselszene als Gif.
https://www.instagram.com/p/B50rY_tgr7-/
Dieser Beitrag ist erstmals am 16. Januar 2020 erschienen.
Papier, Kleber und Druckfarben können tierische Bestandteile enthalten. Wer das vermeiden will, hat heute die Möglichkeit, fast alles auch vegan zu drucken – ohne Abstriche bei der Qualität.
Kuh-Porträts zieren die vegan gedruckten Kalender, Notizbücher und Mappen mit Ausmalbildern, die Lena Wenz über ihr Label It’s Cow-time anbietet.
●Lena Wenz mag Kühe. Nicht als Milchlieferanten oder Schnitzel auf dem Teller, sondern als liebenswerte Tiere mit Charakter. Auch deshalb lebt die Gestalterin aus Bayreuth vegan, und sie bemüht sich, diese Überzeugung so weit wie möglich in ihren Projekten zu berücksichtigen. Neben Auftragsarbeiten betreibt sie das Label It’s Cowtime, hier bietet sie Kalender, Notizbücher und Ausmalvorlagen mit Kuhmotiv an – natürlich vegan gedruckt.
Mühsames Sammeln von Nachweisen
Die auf Nachhaltigkeit spezialisierte Druckerei oeding print aus Braunschweig hat sich die Arbeit gemacht, bei Herstellern und Lieferanten die Inhaltsstoffe und Produktionsbedingungen ganz genau zu recherchieren, um so vegane Farben und Toner für Digitaldruckmaschinen anbieten zu können. »Vor zwei, drei Jahren tauchten immer mal wieder Kundenanfragen nach veganem Druck auf, und wir fingen an, uns mit dem Thema zu beschäftigen«, berichtet Roland Makulla, Nachhaltigkeitsmanager bei oeding print. »Es dauerte allerdings, bis wir alle notwendigen Nachweise zusammenhatten, zumal einige Hersteller das Thema zunächst merkwürdig fanden.«
Die beiden Kochbücher des GrünerSinn-Verlags produzierte oeding print vegan: vom Papier über die Farben und Lacke bis zu den verwendeten Klebstoffen und Folien.
V-Label sorgt für Sicherheit
Herkömmliche Aufkleber und Etikettenmaterialien verwenden häufig Horn- oder Knochenreste von Tieren im Trägermaterial, um es weißer erscheinen zu lassen. Die meisten dabei eingesetzten Klebstoffe enthalten zudem Kaseine. Schon 2015 nahm die Berliner Onlinedruckerei DeineStadtKlebt.de vegane Aufkleber ins Programm. Dabei ist es dem Gründer Paul Kündiger wichtig, dass ProVeg seine Aufkleber 2019 auch mit dem V-Label zertifiziert hat: »Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass vegan oder vegetarisch beworbene Produkte tatsächlich frei von tierischen Bestandteilen sind, denn die Deklarierung Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs ist in Deutschland keine Pflicht. Das V-Label schafft da Sicherheit und Transparenz für die Kunden.«
Die Berliner Onlinedruckerei DeineStadt-Klebt bietet mit dem V-Label zertifizierte Aufkleber für drinnen und draußen an.
PAGE gefällt …: BEN&JAN, Kreativagentur aus Hamburg St. Pauli, die auf junge Zielgruppen und das Zusammenspiel von online/offline spezialisiert ist – und ihr buntes und mitreißendes Design in einer Viertagewoche stemmt.
Schwerpunkte Die Kreativagentur zur Gewinnung junger Zielgruppen
Start Während des Studiums zu Brand-Management & Brand-Design 2009 an der Brand University Hamburg. Das gemeinsame Büro auf St. Pauli haben Ben und Jan Anfang 2016 bezogen, davor aber schon einige Projekte zusammen realisiert.
Strukturen Zur Zeit als 2-Man-Show gab es keine fixen Strukturen. Alle Projekte wurden gemeinsam realisiert – Ben mit Blick auf strategische Themen und digitale Konzepte, Jan auf Design und offline Aktionen. Das ist auch heute noch so. Allerdings ist das Büro seit 2016 von 2 auf 8 Köpfe gewachsen und wir konnten im Laufe der Zeit Aufgabengebiete und Zuständigkeitsbereiche im Team aufteilen. Dadurch haben wir nach und nach viele Arbeitsabläufe optimiert und vereinfacht. Mit unserer jetzigen Größe sind wir deshalb mehr als zufrieden, denn wir möchten auch zukünftig keine große Agentur sein. Als kleine, interdisziplinäre Kreativagentur können wir optimal auf Kunden und Anforderungen eingehen und spannende Projekte realisieren, die uns selbst Spaß machen. Bei Bedarf haben wir zudem die Möglichkeit unsere Kompetenzen durch unser Partner-Netzwerk zu erweitern.
Das Zusammenspiel von online/offline bzw. analog/digital war uns schon immer sehr wichtig. Das zeigt sich besonders in unserem neu dazu gewonnen Schwerpunkt Interior Design. Von der ersten Idee, übers Konzept bis hin zur Umsetzung entstanden in den letzten Jahren Schritt für Schritt schon mehrere Läden, Bars und Cafés in Hamburg.
Inspiration Reisen & Bücher – Fahrradfahren und die Stadt entdecken – Flohmärkte – Der Hamburger Hafen – St. Pauli – Typographie & Musik – Kaffee – Zettel & Stift – Kochbücher
Ideensuche Die Ideenfindung ist meistens kein geradliniger Weg. Als erstes setzen wir uns immer intensiv mit dem Kunden auseinander. Das fängt beim persönlichen Gespräch an und endet auch mal in einer Ladenbesichtigung. Auch die Recherche- und Analyse des Wettbewerbs und der Branche spielen dabei eine wichtige Rolle. Viel Inspiration liefert der Kunde durch Erzählungen rund ums Unternehmen oftmals selbst. Und diese wichtige Inspirationsquellen lassen wir dann auch in unsere Ideenrunden mit einfließen. Nur so können wir Konzepte und Designs entwickeln, die uns und dem Kunden Spaß bringen. Im nächsten Schritt spielen wir im Team eine Runde Ideenpingpong. Dabei geben wir erstmal allen Ideen, die uns in den Sinn kommen Platz – unabhängig von der Realisierbarkeit. So kann aus einer verrückten Spinnerei durch das gemeinsame weiter daran Herumspielen ein vielversprechender Ansatz werden.
Arbeitsweise Für uns ist Marketing, Design und Strategie noch richtiges Handwerk. Wir legen hohen Wert auf eine professionelle, saubere Umsetzung und die Zufriedenheit unserer Kunden. Aber gutes Handwerk braucht Zeit. Egal ob analog oder digital.
Wir versuchen bei jedem Projekt den Sinn unserer Kunden hierfür zu schärfen und genügend Pufferzonen für Briefings und Re-Briefings einzurichten.
Bei BEN&JAN arbeiten wir mit einer Viertagewoche. Bei einer Fünftagewoche bleibt die persönliche Entwicklung oft auf der Strecke. Wir halten uns deshalb einen Tag in der Woche frei, um neue Skills zu lernen, eigenen Interessen nachzugehen und unsere Kreativität zu fördern.
Helden Mike Vallely, Willy Brandt, Bear Grylls, Mickey Mouse, Men at work, Seen, Blade, Dondi, Oddissee, Wutang-Clan, David Carson, Steve Powers, VW Caddy 3, Felix the cat, Gangsta Boo, Dee-Rocc, 2Pac
Für wen sie einmal im Leben arbeiten möchten Marvel Comics, Slim Thug, Speditionen & Hoch-Tiefbau, Carhartt, Vans, Universal, Theater & Museen, Hamburg Port Authority, Nike
Kunden Vom Hamburger Ein-Mann-Betrieb bis hin zu internationalen Großunternehmen. Darunter Bar-Besitzer, Galeristen, Visionäre, Social-Media-Plattformen, Design-Hochschulen, Eisverkäufer, Grundschulen & Gymnasien, Gin-Liebhaber, Innovationsagenturen, Industriekletterer, Banken, Werbeagenturen und Bodybuilding Champions und viele mehr.
Die Herausgeberinnen von »Hear Me Out!« Ellen Gabriel und Whitney Bursch über die Rolle von Kommunikationsdesign im Rassismusdiskurs
● In »Hear Me Out!«, das Ellen Gabriel (links) und Whitney Bursch (rechts) vor allem für BIPoC gestaltet haben, befassen sich 20 Artist of Color mit ihren Erlebnissen von Alltagsrassismus und struktureller Benachteiligung in unserer Gesellschaft.
Alle Künstlerinnen und Künstler in »Hear Me Out!« beantworten in dem Buch ein paar kurze Fragen zur Person, wir haben drei davon aufgegriffen und sie den Herausgeberinnen gestellt, außerdem wollten wir von den Illustratorinnen wissen, welche Rolle Kommunikationsdesign im Rassismusdiskurs spielen kann.
Was wurde für euch durch Wokeness ruiniert? Whitney Bursch: Für mich war es das Schwerste, enge Beziehungen zu aktualisieren und zu hinterfragen, ob die andere Person wirklich antirassistisch ist. Jetzt kann ich keine Freundschaft vertiefen, ohne geprüft zu haben, ob diese Person auch bereit ist, meine Würde und die anderer marginalisierter Menschen zu respektieren, denn das ist Wokeness im Grunde genommen für mich. Ellen Gabriel: Für mich wird normale Freizeitgestaltung ruiniert. Das merke ich besonders, wenn ich Medien wie Filme, Podcasts und so weiter genießen will. Ich möchte auch einfach lachen und mich entspannen, ohne dass Witze auf meine Kosten oder auf Kosten anderer marginalisierter Personen gemacht werden. Sobald man erst mal gemerkt hat, wie tief Rassismus, Sexismus, Ableismus et cetera in unserer Gesellschaft verankert und normalisiert sind und sich in allen Aspekten unserer Kultur ausbreiten, wird es zu einer Herausforderung, überhaupt so ein Medium zu finden.
Was oder wer inspiriert euch?
Uns inspiriert Internet-Aktivismus, weil er nahbar und interaktiv ist und sich um Inklusion und Intersektionalität bemüht. Zu unseren Favoriten zählen Podcasts wie »Feuer & Brot« und »Kanackische Welle« oder Instagrammer wie @wirmuesstenmalreden, @zuerstschwarz, @ffabae oder das Onlinevideoformat »Softie«. Uns inspirieren Menschen, die laut sind, also die sich trauen, etwas zu sagen und zu widersprechen, wenn etwas Problematisches in ihrem Beisein gesagt oder getan wird, selbst wenn es unangenehm wird. Wir sind begeistert von Menschen, die sich bemühen, ihr Umfeld zu verändern und dafür die Ressourcen nutzen, die sie haben.
Was empowert euch?
Ganz klar andere BIPoC, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie wir, die reflektieren und hinterfragen, was uns passiert. Es ist schön, Gesprächspartner*innen zu haben, bei denen man sich nicht rechtfertigen muss. Es ist heilend, im Beisein von Menschen zu sein, denen es ähnlich geht. Auch ohne über Rassismus zu reden, erfahren wir dadurch eine Selbstverständlichkeit, die wir sonst nicht genießen.
Welche Rolle spielt Kommunikationsdesign im Rassismus-Diskurs?
Kommunikationsdesign und Illustration können Identifikation gestalten, zu den Aufgaben von Gestaltung gehört es, antirassistisches Bildmaterial zu produzieren und mehr Repräsentation und Erzählraum für People of Colour zu schaffen. Dabei ist wichtig, Personen nicht klischeebehaftet und fetischisiert darzustellen, sondern mit Würde und Respekt und den Betroffenen eine Plattform zu geben, auf der sie offen über Rassismus sprechen können. Letzten Endes müssen Betroffene diese Medien gestalten und nicht diejenigen, die von Rassismus profitieren.
Wokeness Der Begriff leitet sich ab vom englischen woke und beschreibt das Bewusstsein für soziale Ungerechtigkeit und Rassismus in unserer Gesellschaft.
Ableismus kommt von dem englischen able und bezeichnet Behindertenfeindlichkeit.
Intersektionalität Den Fachbegriff prägte die US-amerikanische Juristin Kimberlé Crenshaw, um die Verknüpfung verschiedener Formen von Diskriminierung zu beschreiben, zum Beispiel wenn schwarze Frauen Erfahrungen von Benachteiligung und Abwertung machen, denen weder schwarze Männer noch weiße Frauen ausgesetzt sind.