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Was ist eigentlich UX Design?

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User Experience Design sorgt durch eine ganzheitliche Sicht auf die Nutzer für positive Kunden­erlebnisse. Was man sonst noch wissen muss …

Webservices, Apps und digitale Plattformen sind heute keine Add-ons zu physischen Produkten mehr, sondern eher integrale Bestandteile der Angebote selbst. Ob Amazon, Airbnb, Uber oder Netflix: Der Service ist das Produkt. Und dieser digi
tal nutz- und erlebbare Service muss die Menschen von Anfang bis Ende mit einer verlässlichen und intuitiven Nutzung über zeugen. Dieses über alle Touchpoints hinweg überzeugende – und im Idealfall begeisternde – Nutzererlebnis ist Aufgabe und Ziel von User-Experience-Designern. Mit dem Nutzer im Fokus gestalten sie in enger Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen Websites, Mobile-Apps oder Internet-of-Things-Anwendungen, die den Menschen das Leben erleichtern.

Mit dem Nutzer im Fokus gestalten UX Designer in enger Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen Produkte und Services, die den Menschen das Leben erleichtern

Dabei geht User Experience Design weit über die Usability und das Interaktionsdesign eines Produkts oder eines Services hinaus, denn neben der reinen Nutzungsphase werden auch die Touchpoints der künftigen Kunden mit dem Produkt oder Onlineservice vor, während und nach der Nutzung bedacht und gestaltet. Jeder dieser Punkte wird von UX-Designern mit viel Liebe zum Detail durchdacht, da eine negative Erfahrung des Kunden oder Users an beliebiger Stelle des Customer Lifecycles zum Verlust des Vertrauens in das Produkt und zu einer schlechten Reputation des Unternehmens insgesamt führen kann.

Positive Erfahrungen mit den Produkten oder Services einer Marke sorgen hingegen für überzeugte und loyale Kunden, die ihrerseits zu Markenbotschaftern in ihrem Umfeld werden. Die designrelevanten Berufsfelder, die sich konstruktiv mit Usability-Fragen befassen, sind vielfältig und reichen von User Research und Usability Engineering über Interaktionsdesign, Screendesign und User Interface Design bis hin zu Grafikdesign, Visual Design sowie Motion Design. Sie alle befassen sich mit der Gestaltung und Verbesserung eines Produkts oder Services für bestimmte Nutzer und deren Aufgabensituationen.


Eine umfassende Sicht auf den Beruf des User Experience Designers erhalten Sie im PAGE Connect eDossier »Das macht ein UX Designer bei Aperto – An IBM Company«:

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Produkte ganzheitlich betrachten

Die Kompetenzen der reinen Produkt­ge­staltung reichen heute nicht mehr aus, um neue Produkte erfolgreich am Markt zu platzieren und Kunden und Nutzer zu gewinnen. Apple hat das als eine der ers­ten Firmen verstanden und stellte schon 1993 Donald Norman als weltweit ersten User Experience Architect ein. Norman war zuvor Professor für Psychologie und Kognitionswissenschaften an der Uni­ver­sity of California in San Diego und hatte
in seinem Buch »The Design of Everyday Things« (1988) das psychologische Ver­hält­­nis zwischen Mensch und Alltagsgegenständen diskutiert, das entweder zu Frust oder Freude bei der Nutzung führen kann.

Die Kompetenzen der reinen Produktgestaltung reichen heute nicht mehr, um neue Produkte und Services erfolgreich am Markt zu platzieren und Kunden und Nutzer zu gewinnen

Nicht nur bei Apple versteht man seither unter User Experience eine ganzheit­li­che Betrachtungsweise des Customer Lifecy­cles. Diese geht davon aus, dass Kunden sich ­bereits lange vor dem Kauf beziehungs­weise lange vor dem Anlegen eines User Accounts mit dem erwarteten Produkt- re­s­pektive Servicenutzen auseinandersetzen. Sie wol­len wis­sen, wofür sie ihr Geld ausgeben oder in was sie ihre Zeit inves­tie­ren. Sie wollen wissen, welche Funktionen das Produkt hat, unter welchen Her­stel­­lungs­bedingun­gen die Hardware produziert wur­­de, welche Freunde oder Kollegen das System schon nutzen – und nicht zuletzt, welchen Status der Besitz des Produkts oder die Mitgliedschaft im jeweiligen Netz­werk mit sich bringt. Das alles hat nichts mit Usability zu tun, denn der potenzielle Kunde hat das Produkt oder den Service ja noch nicht einmal ausprobiert. Dennoch tragen alle diese Aspekte maß­geblich zur User Experience des Produkts oder Services bei.


User Experience Design als iterativer Prozess: User Experience Design bedeutet, Empathie für den Nutzer zu entwickeln und ein positives Erlebnis über alle Touchpoints hinweg zu schaffen. Und das immer iterativ: beobachten, Schlüsse ziehen, entwickeln, testen und weiterentwickeln.


Den Nutzer verstehen

Im Zentrum der Arbeit von UX-Designern stehen stets die Nutzer – insbesondere die zukünftigen –, deren Wünsche und Be­dürf­nisse sie durch Beobachtungen und Be­fragungen – sei es analog oder digital – ermitteln. Die Ergebnisse dieser User Research verdichten sie in sogenannten Personas, die im weiteren Design- und Ent­wicklungsprozess die potenziellen Nut­zer exemplarisch repräsentieren. Mit diesen Kunden- oder Nutzermodellen spie­len sie anhand von Szenarien und Storyboards schnell und iterativ Nutzungssituationen für neue Produkte und Services durch. Da­für betreiben sie umfangreiches Prototyping: Papierprototypen, Wireframes und Klickdummys helfen dabei, das zukünftige Systemverhalten zu visualisieren, zu verstehen und an Probanden zu testen.

User Experience umfasst Wahrnehmungen von Nutzern und deren Reaktionen auf ein Produkt oder einen Service während der Nutzung genauso wie die Erwartung und Vorfreude vor der eigentlichen Anwendung

Die dabei gewonnenen Erkenntnisse fließen in die jeweils folgende Designrunde ein, bis das Konzept sowohl mit Blick auf die Personas als auch im Geschäftskon­text überzeugt. Diese Schritte sind nur einige von vielen Verfahren aus dem Werkzeugkoffer eines UX Designers, in dem auch Design Thinking, Human-Centered Design, User (Experience) Journey Mapping, Crossmedia Storytelling oder Business Model Design ihren Platz haben.

Diese Methoden sorgen dafür, dass der UX Designer eine ganzheitliche Sicht auf den Nutzer sowie den Nutzungskontext ei­nes Produkts oder Services hat. Nur so kann ein adäquates und kohärentes Angebot entstehen, denn Kohärenz über die diver­sen Kanäle, Plattformen und User Inter­faces hinweg ist eines der zentralen Anliegen von UX Design. Um den Erfolg eines Unternehmens nachhaltig zu sichern, um neue und innovative Onlineservices zu entwickeln oder gar Ideen für Start-ups zu generieren, bedarf es einer holistischen Betrachtungsweise, die sämt­liche Aspekte der Kundenerfahrung umspannt. Dazu gehören: das Branding, mög­liche Flagship-Stores im realen Leben, der Social-Media-Auftritt, aber auch inter­aktive Elemente wie Navigation, Gestensteuerung, Anima­tion oder Voice- und Chatbots sowie Screen­design, Layout und Typografie. Dadurch schaffen UX Designer die Rahmenbedingungen für Produkte und Services, die bei den Kunden zu einer positiven User Experience führen, ihr Vertrauen in die Marke stärken und sie in loyale Botschafter verwandeln. Dabei arbeiten UX Designer immer eng mit anderen Disziplinen zusammen, wie Programmierern, Visual-Designern und Projektmanagern.

Das Nutzungserlebnis formen

Es dauerte bis 2010, ehe die International Organization for Standardization den Begriff User Experience erstmals im Rahmen der ISO-Norm 9241-210 als »Prozess zur Gestaltung gebrauchstauglicher Systeme« definierte. User Experience umfasst demnach die kognitiven und emotionalen Wahr­nehmungen von Nutzern und deren physiologischen und psychologischen Re­aktionen auf ein Produkt oder einen Service während der Nutzung genauso wie die Erwartung und Vorfreude vor der eigentlichen Anwendung. All diese Erfahrungen beeinflussen den Gesamteindruck, den die Kunden vom System und damit von der Marke, dem Produkt und der Firma bekommen. Die Definition berücksich­tigt explizit auch Dienstleistungen, die zu­nehmend selbst zum Kerngeschäft werden, wobei eine stärkere Serviceorientierung zu einer guten User Experience beiträgt.


Eine umfassende Sicht auf den Beruf des User Experience Designers erhalten Sie im PAGE Connect eDossier »Das macht ein UX Designer bei Aperto – An IBM Company«:

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Im Gegensatz zur Usability ist User Experience im Sinne dieser Definition nicht messbar, da es überwiegend um psychologische und mentale Vorgänge geht. Genauso wenig ist User Experience im Sinne der ISO-Norm gestaltbar. Mit anderen Wor­ten: Es gibt – im strengen Sinne – kein User Experience Design, da viele Aspekte der Nutzererfahrung subjektiv sind und Designer diese subjektiven Aspekte nicht direkt beeinflussen können. Jeder Mensch ist anders und erfährt daher eine eigene User Experience. Diese individuellen Kun­denerlebnisse durch die Gestaltung digitaler Schnittstellen und Services indirekt zu beeinflussen macht den großen Reiz des User Experience Designs aus.

UX Design geht weit über die Usability und das Interak­tions­­design eines Produkts oder Services hinaus

Wie schon Donald Norman es Anfang der 1990er Jahre bei Apple forderte, entwirft und gestaltet ein User Experience De­signer interaktive Systeme mit einer ganzheitlichen Sicht auf die Nutzer und schafft so die Voraussetzungen für ein möglichst positives Kundenerlebnis. Dies trifft sich offenbar mit dem Bedürfnis vieler Designer, denn der Jobtitel des UX Designers erfreut sich wachsender Beliebtheit.

UX Design ist ein Beruf in Bewegung, weil Kundenlebenszyklen immer mit der Zeit gehen. Wer gerne interdisziplinär in Teams arbeitet, sein psychologisches Inte­resse mit eigenen kreativen Impulsen verbinden möchte und sich gerne mit Leuten umgibt, die in Produkten und Businessmodellen denken, ist mit dem Berufsbild UX Designer gut bedient. Bringt man außerdem noch zukunftszugewandten Forschergeist mit, ist die Berufswahl goldrichtig.

 


Der Autor

Matthias Müller-Prove ist Interaction Designer und »Human Computer Interactivist.« Unter mprove.de finden Sie eine Übersicht über seine Veröffentlichungen, Artikel und Präsentationen.

 


Alle weiteren PAGE-Connect Artikel zum Thema UX Design finden Sie hier.

Zum Download des PAGE Connect eDossiers »Das macht ein UX Designer bei Aperto – An IBM Company« geht’s hier.

 

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»In unserer Branche darf man nicht schüchtern sein«

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Wie erleben Berufseinsteiger die Designbranche – und wie gut (oder schlecht) haben Studium oder Ausbildung sie auf den Job vorbereitet? Im letzten Teil unserer Serie berichten vier gelernte Mediengestalter von ihren Erfahrungen.

Erfahrungsbericht Vanessa Janich: Ausbildung zur Mediengestalterin

Vanessa Janich ist Mediengestalterin in Oldenburg.

Wie finden sich Berufseinsteiger in der Design-Branche zurecht, wie gut ist die Mediengestalterausbildung und welche Skills sollten Designer heutzutage unbedingt beherrschen? Wir haben uns in letzter Zeit mit etlichen Design-Newbies unterhalten, die von ihren Erfahrungen erzählt haben. Ihre Berichte stellen wir nach und nach vor…


Vanessa Janich, 21, Mediengestalterin in der Marketingabteilung eines Unternehmens, Oldenburg:

»Während des schulischen Teils meiner Ausbildung zur Mediengestalterin haben wir sehr wenig mit Programmen gemacht, da die Schüler in den unterschiedlichen Ausbildungsbetrieben mit verschiedenen Programmen arbeiten – manche nutzen Adobe, andere Corel. Ich arbeite hauptsächlich mit der Creative Cloud und kann mit den Programmen sehr gut umgehen, weil ich sie bei der Arbeit in meinem Ausbildungsbetrieb von Anfang an viel genutzt habe. Die Berufsschullehrer kennen sich mit den Programmen zwar aus, sie arbeiten aber nicht täglich damit und haben daher begrenzte Fähigkeiten. Oft haben wir Schüler uns untereinander geholfen, vor allem kleine Kniffe von neuen Software-Versionen haben wir uns meist gegenseitig beigebracht.

Offenheit und Teamfähigkeit sind in unserem Beruf sehr wichtige Eigenschaften.

Nach der Ausbildung bin ich übernommen worden und habe direkt einen eigenen Bereich übertragen bekommen, für den ich verantwortlich bin. Ich empfinde es als eine sehr große Wertschätzung, dass mir das zugetraut wurde. Ich bin superzufrieden! Ich würde sagen, dass Offenheit und Teamfähigkeit in unserem Beruf sehr wichtige Eigenschaften sind. Auch Geduld ist gefragt. Im Designbereich sind die Geschmäcker verschieden, darauf sollte man sich einstellen. Und man sollte nicht zu schüchtern sein! Seine Arbeitsergebnisse kann man ruhig selbstbewusst präsentieren. So zeigt man, dass man überzeugt von seinen Ideen ist, statt sich selbst in den Schatten zu stellen.«


Felix Teichgräber: Erfahrung Ausbildung Mediengestalter

Felix Teichgräber, 21, Kreativdirektor, Schmid & Kreative, Oberviechtach:

»Während meiner Ausbildung in einer Werbeagentur habe ich mir die Gestaltungsgrundlagen komplett selbst beigebracht. Nicht mal den Basisaufbau eines Designs hat man mir gezeigt. Als Azubi wurde mir leider sehr wenig zugetraut, ich arbeitete hauptsächlich Bestandssachen ab. Eigene Ideen waren nicht erwünscht: Sollte ich doch mal etwas Neues gestalten, musste ich mich an vorgegebene Skizzen halten. Ich habe mich mehrfach beschwert, was leider nichts brachte.

Nach dem Abschluss der Ausbildung wollte ich wegen meiner negativen Erfahrungen erst mal frei arbeiten.

Um mich weiterzuentwickeln, habe ich in meiner Freizeit Websites redesignt, an Wettbewerben teilgenommen, viel bei Behance und dribbble geschaut und Designblogs gelesen. Ich entwarf ein Branding und eine Website für mich, worüber erste Freelanceraufträge zustande kamen. Nach dem Abschluss der Ausbildung wollte ich wegen meiner negativen Erfahrungen erst mal frei arbeiten. Durch ein gemeinsames Projekt ergab sich mein jetziger Job in einer kleinen Agentur. Hier fühle ich mich sehr gut aufgehoben. Von Projektstart bis -ende bin ich dabei, ebenso bei Kundenterminen und endlich kann ich mir Hintergrundwissen aneignen, wodurch ich viel besser beraten und gestalten kann. Und meine Meinung zählt. Das hat in der Ausbildung gefehlt.«


Ausbildung zur Mediengestalterin: Erfahrungsbericht Michelle Marschall

Michelle Marschall, 26, Creative Director, Ideenkonzept, Wesel:

»Ich habe im August 2015 angefangen mit der Ausbildung zur Mediengestalterin Digital und Print. Mein Schwerpunkt liegt auf Gestaltung und Technik, im digitalen Bereich. Die Ausbildung habe ich angefangen, weil ich vorher vier Semester Medieninformatik studiert hatte und lieber etwas Praktisches machen wollte. Das Studium war mir zu trocken und theoretisch. Ich hatte dadurch allerdings schon HTML- und CSS-Vorkenntnisse, weswegen ich meine Ausbildung verkürzen konnte. Ich habe sie im Januar 2017 abgeschlossen, seit Februar arbeite ich in meiner Heimatstadt Wesel in einer kleineren Agentur. In meinem Job bin ich komplett glücklich, das Team und der Zusammenhalt sind super und die Agentur ist einfach toll. Ich bin hauptsächlich für die Frontend-Entwicklung zuständig, für die digitalen Medien wie Webseiten, Newsletter oder Social Media und Werbebanner. Zudem arbeite ich im Printbereich sowie Projektmanagement und habe als Creative Director eine Übersicht über alle laufende Projekte.

Während der Ausbildung musste ich mich ein bisschen durchwurschteln und selbst gucken, wie ich meine Aufgaben hinbekomme.

In meinem Ausbildungsbetrieb, einem großen Unternehmen in Essen, wurde ich am Anfang ins kalte Wasser geschmissen und war für mich selbst zuständig. Im Nachhinein finde ich das gut, weil ich schnell sehr viel gelernt habe – doch während der Ausbildung hat es mich teilweise gestört, dass niemand Zeit für mich hatte. Ich musste mich ein bisschen durchwurschteln und selbst gucken, wie ich meine Aufgaben hinbekomme.

Der Unterschied zwischen einem Mediengestalter im Digitalbereich und einem Programmierer ist gering. Es ist wichtig, dass man auch als Mediengestalter die gängigen Programmiersprachen kennt und damit umgehen kann. Ich konzentriere mich jetzt mehr auf das Design, also HMTL und CSS. PHP und jQuery, JavaScript verstehe ich so weit und kann damit arbeiten. Wenn es an die tiefe Programmierung im Backend geht, gebe ich die Aufgabe allerdings weiter. Ich finde, dass die digitalen Mediengestalter in der Ausbildung immer noch etwas vernachlässigt werden. In der Berufsschule ist zu wenig Zeit, alles zu vermitteln, deswegen werden eher klassische Printthemen gelehrt, ohne auf Digitales einzugehen. Ich hätte mir gewünscht, viel mehr zu JavaScript, jQuery und PHP zu lernen. Das kam allerdings wirklich zu kurz. Das meiste habe ich mir selbst beigebracht, dafür habe ich viel im Internet sowie in Büchern gelesen und mir Videos angesehen. Doch mein Beruf ist genau das, was ich machen möchte – meine Leidenschaft, deswegen setze ich mich gern damit auseinander, auch in meiner Freizeit.«


Weitere Beiträge aus der Serie: 

Teil 1: »Man muss in Agenturen Durchsetzungsvermögen haben«: Eine Creative-Social-Media-Managerin, ein Junior Art Director, eine Junior Texterin und ein Junior Product Designer berichten von ihrem Berufsalltag.

Teil 2: »Der schulische Teil der Mediengestalter-Ausbildung ist relativ schlecht«: Eine auszubildende Mediengestalterin, ein Junior Art Director, eine Master-Studentin und eine Grafikdesignerin erzählen von ihren Erfahrungen.

Teil 3: »Man muss extrem kreativ sein, um sich behaupten zu können«: Ein Gestalter und drei Grafikdesignerinnen sprechen über ihren Berufseinstieg und wie die Ausbildung sie darauf vorbereitet hat.

Teil 4: »Das technische Wissen wirkte an der Uni zum Teil veraltet«: Eine Junior-Product-Designerin, eine Designerin mit Lehrauftrag und eine Motion-Design-Volontären teilen ihre Erfahrungen. Außerdem gibt’s einen anonymen Bericht, der jemandem, der die Branche sehr negativ erlebt hat.

Teil 5: »Mein Beruf ist sehr vielseitig – und genau das, was ich immer machen wollte«: Eine Projektmanagerin, ein Dual-Studierender, eine auszubildende Mediengestalterin und ein Webdesigner beschreiben, wie sich ihr Berufseinstieg bzw. ihre Ausbildung gestalteten.

Teil 6: »Mein Arbeitsalltag ist komplett anders, als ich erwartet hatte«: Eine Creative-Services-Managerin, ein Junior Brand Strategy Consultant und eine Grafikdesignerin erzählen.


7 Tipps von Design-Professoren für Berufseinsteiger gibt’s hier.

Hier haben wir 9 Tipps von erfahrenen Branchenexperten zusammengestellt.

Noch mehr zum Thema haben wir in unserer großen Titelgeschichte in PAGE 01.2018 gesammelt. Die Ausgabe kann hier heruntergeladen werden.

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Geheimnisvolles Buchobjekt mit unsichtbaren Bildern

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»The Iceberg« bietet unerwartete Einblicke in Unter- und Abgründiges.

Letzthin kam bei mir ein kleines Paket an, in dem sich ein schlichter schwarzer Karton fand. Absender war Edition Patrick Frey, schonmal eine gute Adresse. Wie kaum ein anderer produziert dieser Verlag am laufenden Meter besonders schöne und besonders ungewöhnliche bis skurrile Bücher.

In besagtem schwarzen Karton befand sich ein Buch mit vielen leeren Seiten und sehr schlichten, blassen Schwarzweißfotos. Zunächst dachte ich an ein besonders edles Notizbuch. Doch wozu lag die kleine schwarze Taschenlampe bei?

Der Bilderindex am Ende von »The Iceberg« brachte mich auf eine neue Fährte: Da war von Fotos die Rede, die Dateinamen tragen wie »CLEANEST HEROIN.jpg«, »Watermelon Cosmic Drops« oder »Thunder_Mountain_amphetamine_molecules«.

Tatsächlich handelt das Buch des italienischen Fotografen Giorgio di Noto vom Internet als Eisberg – ein Teil ist sichtbar, ein vielleicht noch viel größerer Teil nicht: das Darknet. Dort hat Giorgio di Noto Bilder gesammelt, die für den Uneingeweihten oft abstrakt und mysteriös wirken und berauschende Substanzen aller Art zeigen.

Sichtbar werden diese von den Drogenhändlern selbst geschossenen Fotos erst, wenn man das Buch im Dunkeln mit der kleinen Ultraviolett-Lampe betrachtet. Dann werden auch die sichtbaren Stockfotos von ach so normalen Motiven farbig und erhalten im Kontext der Darknet-Bilder eine ganz neue Bedeutung. Übrigens suchen auch Drogenfahnder mit ultraviolettem Licht nach Spuren von Betäubungsmitteln …

Ein äußerst spannendes und überraschendes Buch also. Der in Rom geborene Giorgio di Noto, der im Centro Sperimentale di Fotografia A. Adams studierte, hat sich über Jahre intensiv mit verschiedenen Drucktechniken der Fotografie sowie dem Zusammenwirken von technischen Prozessen und fotografischen Inhalten beschäftigt.

Gestaltet wurde »The Iceberg« von Nicolas Polli, einem jungen Buchdesigner und Fotografen, der zur Zeit in Lausanne lebt.

 

Giorgio di Noto: The Iceberg
16,5 x 24 cm
128 Seiten
70 Abbildungen
Hardcover
70 Euro
ISBN 978-3-906803-39-5
Edition Patrick Frey

 

Und so präsentierte Giorgio di Noto die Bilder in einer Ausstellung:

 

 

Isotope – auf den Spuren des Funktionalismus

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Die neue Schriftfamilie der New Yorker Foundry Hoefler&Co. ist von deutschen Letterings aus den 50er Jahren inspiriert.

 

Kurz bevor die Schweizer Typografie mit Helvetica und Univers nach Deutschland schwappte, gab es dort in den 50er Jahren viele schöne Letterings, die zwar nie zu Schriften ausgebaut wurden, aber doch die in dieser Zeit unter dem Motto »Form follows function« entstandenen, funktionalen Produkte wie Radios, Personenwaagen oder Plattenspieler und auch viele Firmenlogos – etwa von Sennheiser, Liebherr, Soehnle oder Leifheit – prägten. Diesen funktionalen Stil greift Isotope auf. Aber wo die Letterings des Funktionalismus auf kastenförmige Großbuchstaben beschränkt war, interpretiert die neue Schriftfamilie von Hoefler&Co. diesen Stil über Klein- und Großbuchstaben und eine ganze Reihe von Strichstärken. Acht, um genau zu sein: Thin, Light, Book, Medium, Semibold, Bold, Black und Ultra. Verschiedene Details, etwa abgerundete Ecken oder Kontrast zwischen vertikalen und horizontalen Strichen sorgen dafür, dass Isotope nicht nur funktional und exakt, sondern auch lebendig und elegant aussieht.

Die acht Schnitte kosten 199 Dollar, kaufen kann man sie direkt bei Hoefler&Co. Wer sie nur fürs Web nutzen möchte und sich für 99 Dollar im Jahr bei Hoeflers eigenem Webfontservice cloud.typography anmeldet, bekommt Isotope kostenlos.

 

 

 

 

Theater-Identity aus gefällten Bäumen

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Das Theater Shakespeare’s Globe hat jede Menge Historie und eine experimentelle neue Identity, die geschickt mit Geschichte und Radikalität spielt.

1599 gründete Shakespeare sein Theater, kreisrund und mit revolutionärem Programm – und dieser Radikalität nimmt sich jetzt das Londoner Shakespeare’s Globe Theatre an, eine moderne Rekonstruktion der geschichtsträchtigen Stätte.

So radikal theatralisch wie dessen neues Programm ist auch das Erscheinungsbild, das die Agentur The Partners entwickelte.

Die Bäume, die gefällt wurden, um das originale Theater im 16. Jahrhundert zu bauen, machten die Kreativen zum Ausgangspunkt der neuen Identity und zitieren darin nicht nur die O-Form des Theaters, sondern auch die vergangene Zeit seit dessen Gründung.

In Eiche ließen sie 20 Ringe gravieren, die an die Form des Theaters erinnern und per Holzdruck und in Rot, Schwarz und Weiß verwendet werden.

In welcher Form die Ringe gedruckt werden ist dabei ebenso flexibel wie die Farben es sind. Basierend auf einem vorgegebenen System, können die hauseigenen Designer des Theaters die Ringe per Stempel dann je nach Bedarf selbst aufbringen.

Gleichzeitig entwickelte The Partners ein Raster, das sich auf das Layout des First Folio von 1623 bezieht, der frühsten gedruckten Kollektion von Shakespeares Arbeiten. Basierend auf einer visuellen Dramaturgie, die sich von der Mitte der Seite aus entwickelt, liegt es dem Programmheft zugrunde.

Prägnant, mit dem Font Effra versehen und dabei so handgemacht wie experimentell, visualisiert das neue Erscheinungsbild des Theaters dessen Anspruch, sich weg von einer Touristen-Destination hin zu radikalen theatralischen Experimenten zu entwickeln.


 


 

Kreativ-Workshop der Brand Academy

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Ausprobieren, erleben, durchstarten: Workshop statt Mappenprüfung mit Chance auf ein Stipendium

Du willst Design studieren? Deine Leidenschaft gilt der Gestaltung, dem Fotografieren, Illustrieren oder den digitalen Technologien? Mit dem Kreativ-Workshop kannst Du direkt ins Studium an der Brand Academy starten, denn der Workshop ersetzt die Mappenprüfung und am Ende werden direkt vor Ort Stipendien im Wert von über 10.000 € vergeben.

Sichere Dir hier einen Platz beim Workshop.

Animierter 2D-Film für die Olympischen Winterspiele 2018

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Innere Dämonen überwinden: So düster ist der Clip für die Winter-Olympiade …

Screenshot »The Fearless are Here« © Nexus Studios | Y&R London für BBC

Am 9. Februar 2018 geht es im PyeongChang Olympic Stadium mit den Olympischen Winterspielen 2018 los. Auf der BBC Webseite wurde kürzlich ein Kampagnenfilm veröffentlicht, der insbesondere durch seinen düsteren Look auffällt.

Mit nur wenigen, aber dafür kräftigen Farben – Blau und Rot sowie Schwarz- und Weißtönen – kreierte Nexus Studios Duo Smith & Foulkes gemeinsam mit der Agentur Y&R London für die BBC einen bildgewaltigen Clip mit harten Linien und starken Kontrasten, die sowohl durch die Linienführung als auch durch die gewählten Farben ins Auge stechen.

So wirken die Bilder von der Eisschnellläuferin, die gleich zu Beginn des 1:30 Minuten langen Videos rasant auf den Betrachter gefahren kommt, oder von dem Skirennfahrer, der vor einer gewaltig aussehenden Lawine davonrast, sehr bedrohlich und düster.

Und genau das ist hier auch der thematische Ansatz, denn für alle Sportler, die an den Olympischen Spielen teilnehmen, gilt es, die eigenen Grenzen der physischen und psychischen Kräfte zu erreichen oder sogar zu überschreiten.

Angst spielt dabei natürlich bei jedem der Profi-Athleten eine immense Rolle. Ziel war es, diese Ängste, die inneren Dämonen, auf eine dramatische Art und Weise im 2D-Film für die BBC darzustellen, sie am Ende aber auch zu überwinden.

Jede der bedrohlichen Situationen, dargestellt durch bösartig aussehende Monster, löst sich letztendlich visuell auf, verformt sich, stellt eine Überleitung zur nächsten Szene dar, und so endet der Kampagnen-Clip mit dem Satz: »The Fearless are Here«.

 

Unbedingt mitmachen: Wettbewerb um die Schönsten Deutschen Bücher

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Der wichtigste Wettbewerb für Buchgestaltung geht in eine neue Runde. Für junge Buchgestalter gibt’s einen Förderpreis – auch Studenten sind gefragt!

Große Beachtung findet alljährlich der von der Stiftung Buchkunst verliehene Preis für die Schönsten Deutschen Bücher. Diverse Ausstellungen zeigen die Preisträger, zum Beispiel auf der Buchmesse. Jetzt gibt es eine neue Chance mitzumachen: Bis zum 31. März 2018 kann man Bücher einreichen, die in den vergangenen zwölf Monaten erschienen sind – also nach dem 1. April 2017.

Es geht ums sogenannte »Gebrauchsbuch« – welche Bücher ausgezeichnet werden und wie es in der Jury zugeht, können Sie hier nachlesen. Beurteilt werden nicht nur Gestaltung, Satz und Einband, sondern auch Konzeption und herstellerische Qualität.

Neben dem Hauptwettbewerb, bei dem 25 Bücher ausgezeichnet wurden und dessen Preisverleihung letztes Jahr im Museum Angewandte Kunst Frankfurt stattfand, gibt es auch einen Förderpreis für junge Buchgestaltung. Technische Perfektion ist hier nicht das wichtigste Thema, sondern spannende Ideen. Drei junge Buchgestalter erhalten eine Förderung von je 2000 Euro. Und natürlich jede Menge Ehre.

In der Galerie gibt’s die Gewinner aus dem Vorjahr zu sehen.


Type Break

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Der industrielle Fertigungsprozess hatte auf die Schriftentwicklung für eine Gaming-Tastatur genauso großen Einfluss wie die Ästhetik. Eine ganz neue Erfahrung für die TypeMates-Gründer Jakob Runge und Nils Thomsen.

Der Zeitdruck war enorm. Denn die Produktion der neuen Gaming-Tastatur von Cherrys, dem MX Board 5.0, in China war bereits geplant. Nach ersten Tests bemerkte der dortige Hersteller jedoch, dass sich die sonst von Cherry verwendete Schrift nicht in der gewünschten Qualität umsetzen ließ.

Während die Buchstaben bei gewöhnlichen Keyboards mittels Laser aufgebracht werden, sollten die Tasten des MX Board 5.0 nämlich im Zweikomponenten- Spritzgussverfahren entstehen. Bei diesem spritzt man flüssigen schwarzen Kunststoff in die Tastenform, der jeweilige Buchstabe bleibt als Schablone ausgespart und wird dann mit transparentem Material aufgefüllt. Transparent, weil sich die Zeichen von hinten mit verschiedenfarbigen LEDs durchleuchten lassen müssen. Ein Verfahren, das den Abrieb der Buchstaben verhindert, aber an die Schrift auch besondere Ansprüche stellt.

Und so wandte sich Cherry, der Hersteller von Computereingabegeräten aus dem oberpfälzischen Auerbach, an TypeMates, die Foundry von Jakob Runge und Nils Thomsen, und beauftragte sie, in Rekordzeit eine Type zu entwickeln, deren Geometrie diesen Anforderungen genügt. Dabei sollte sie modern und gerne ein bisschen futuristisch aussehen, eher breit laufen und natürlich zum Anwendungsbereich Gaming passen.

Wie Jakob Runge und Nils Thomsen diese Herausforderung meisterten, lesen Sie in der PAGE 02.2018, die Sie hier bestellen können.

»Trends sind wie Werkzeuge für Gestalter«

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Welche Rolle spielen Gestaltungstrends, wo kommen sie überhaupt her – und was haben sie mit persönlichem Geschmack zu tun? Ksenia Pogorelova vom Zukunftsinstitut erklärt es im Interview.

Ksenia Pogorelova vom Zukunftsinstitut über Gestaltungstrends

Ksenia Pogorelova beschäftigt sich als Informationsdesignerin und Diplomjournalistin am Zukunftsinstitut in Wien täglich mit Daten zur Zukunfts- und Trendforschung – und fühlt sich dabei manchmal wie eine Dolmetscherin, die Texte und Daten ins Visuelle übersetzt. Wir haben mit ihr darüber gesprochen, welche unterschiedlichen Ursprünge Gestaltungstrends haben können – und inwiefern Kreative sie nutzen können und sollten.

Wieso ist es wichtig für Kreative, sich mit Trends auseinanderzusetzen?
Ksenia Pogorelova: Wenn der Auftraggeber zum Beispiel ein minimalistisches Design erwartet, muss man wissen, wie Minimalismus 2018 aussieht und wie er 2008 aussah. Dieselbe Stilrichtung wird immer wieder mit unterschiedlichen Mitteln ausgedrückt – diese sollte man also kennen. Hat man dieses Wissen, können Gestaltungstrends wie Werkzeuge funktionieren. Sie lassen sich nutzen, um Aussagen auf den Punkt zu bringen, mit ihrer Hilfe können Werte wie beispielsweise Naturverbundenheit für eine bestimmte Zielgruppe ausgedrückt werden.
Auch für den Gegencheck eines Gestaltungskonzepts ist es hilfreich, visuelle Trends zu kennen – um sicherzustellen, dass man nicht auf die erstbeste Idee aufgesprungen ist. Hipster-Logos waren eine Zeit lang überall zu sehen. Da kann es passieren, dass man fast unterbewusst etwas Ähnliches gestaltet. Um sich von Moden abzugrenzen, muss man sich mit ihnen auseinandersetzen.

Wie entstehen überhaupt Gestaltungstrends?
Visuelle Trends können unterschiedlichen Ursprungs sein. Oft werden sie von technologischen Entwicklungen beeinflusst und befeuert – im Großen von grundsätzlichen Erneuerungen und Innovationsschüben, im Kleinen durch Antworten auf konkrete Fragestellungen. Zum Beispiel das derzeitige Trendthema Variable Fonts, das die Frage beantwortet, wie man Typografie im Web verbessern kann. Solche Lösungen können sich durchsetzen und zu einem neuen Standard werden – so war es, als HTML5, CSS und JavaScript Flash verdrängt haben. Ein anschauliches Beispiel ist auch das Burger-Menü, das zuerst bei der mobilen Version von Facebook auftauchte: eine gute Lösung für ein Drop-down-Menü, die den Mainstream schnell erreicht hat. Wenn ein neuer Gestaltungstrend allerdings keine echte Verbesserung darstellt oder diese im Verhältnis zum Lernaufwand zu gering ist, floppt er oder ist nur in Nischen sichtbar. Und natürlich spielen auch gesellschaftliche Veränderungen, Megatrends und soziokulturelle Trends eine große Rolle.

Gute Design- und Produktqualität sind in der Massengesellschaft angekommen und stellen mittlerweile keinen USP mehr dar.

Wie wirken sich diese Faktoren auf Gestaltung und Bildsprache aus?
Megatrends beschreiben die wichtigsten und größten Veränderungen, die sich über Jahrzehnte entfalten und alle Facetten der Gesellschaft betreffen. Das sind gegenwärtig etwa die Globalisierung, Urbanisierung und Neo-Ökologie oder auch der Gender Shift, der dafür gesorgt hat, dass Diversity und Female Power endlich als Themen in der Werbung angekommen sind. Auch Authentizität ist dort gerade ein großes Thema, das durch ein tiefliegendes Bedürfnis befeuert wird: Es ist eine gewisse Demokratisierung der Gestaltung eingetreten, gute Design- und Produktqualität sind in der Massengesellschaft angekommen und stellen mittlerweile keinen USP mehr dar. Deshalb sehnen sich viele Verbraucher nach mehr Authentizität, nach der Vermittlung von Geschichten, Erlebnissen und Gefühlen.

Durch die neuen Technologien hat sich das Tempo von visuellen Trends verändert, oder?
Ja, vor zehn Jahren haben Designer Websites in Photoshop gebaut, die Gestaltungsmöglichkeiten waren begrenzt. Heute sind sie sehr vielfältig, vor allem dank Open Source oder Creative-Commons-Lizenzen. Die Spielwiese ist sehr viel größer geworden, sodass visuelle Trends schneller wechseln als vor einigen Jahren.

Was bedeutet das für Kreative?
Es ist wichtig, dass Gestalter die Ursprünge von Trends hinterfragen, da diese sich stark unterscheiden können: Handelt es sich um eine technologische Entwicklung, die nichts an der Essenz des Produkts verändert? Oder um eine gesellschaftliche Veränderung, die neue Spielräume eröffnet – vielleicht sogar für neue Produkte? Oder ist es ein Hype, der bald vorbei ist? Das ist nicht immer eindeutig zu beantworten – dennoch ist es sinnvoll, sich mit der Frage auseinanderzusetzen.


Die komplette Version des Interviews ist in der Ausgabe PAGE 02.2018 zu lesen, in der wir uns intensiv mit den Themen Ästhetik und Gestaltungstrends befasst haben: Was gefällt wem – und warum? Die Ausgabe ist hier im Shop erhältlich. 

Auch mit Mario Lombardo haben wir ein Interview zum Thema Gestaltungstrends geführt: Hier ist es zu lesen.

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Virtual Reality Design trifft Hirnforschung

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Diese neurowissenschaftlichen Studien und Erkenntnisse sollten Virtual Reality Designer kennen.

Interaction Design, Virtual Reality, UX Design, UI Design, Marketing, Werbung

Virtual Reality ist aus der Games-Ecke herausgewachsen und kommt auch in Nutzungskontexten vor, die für »klassische« Interaction- und UX-Designer relevant sind. Sie konzipieren und gestalten immer öfter auch VR-Inhalte und müssen wissen, welche Einsatzgebiete sinnvoll sind, welche VR-Formate sich für welchen Zweck eignen und wie man eine schlüssige VR-Experience überhaupt kreiert. Doch wie schlüssig darf diese überhaupt sein, um dem User nicht zu schaden?

Das PAGE eDossier »VR Design trifft Hirnforschung« beschäftigt sich mit Erkenntnissen von Neurowissenschaftlern, die VR-Umgebungen erforschen, und stellt Studien und Experimente aus internationalen VR-Forschungs-Labs vor: Wie genau beeinflusst VR die Körperwahrnehmung ihrer User? Welche Sinne sind essenziell? Welche Grade an Immersion gibt es und wie wirken sie?

»Designer, die VR-Erlebnisse kreieren, sollten genau verstehen, was sie bei den Usern auslösen«, sagt Ayelet Batist. Sie ist Creative Leader bei der Jerusalemer Digitalagentur Lightricks und beschäftigt sich schon lange mit den Chancen und Möglichkeiten von Virtual Reality – und ihren Grenzen. Letztere, so ihre Mahnung, sind nicht nur technischer, sondern auch ethischer Natur, denn VR kann User auch verstören und ihrer Realitätswahrnehmung nachhaltig schaden.

Deshalb gibt die Jerusalemer Designerin wichtige Tipps, was VR Experience Designer beachten können und sollten, um keinem User zu schaden. Hier geht’s zum PAGE eDossier »VR Design trifft Hirnforschung«.


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Faszinierendes 3D-Artwork – genau hinschauen!

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Im wahrsten Sinne etwas für die Augen ist dieses aufwändige Keyvisual für Brillenhersteller Rodenstock.

Jedes Auge ist anders! Die individuellsten Brillengläser aller Zeiten verspricht Rodenstock mit seinem bahnbrechenden Augenvermessungssystem DNEye® PRO. Erstmals wendet es sämtliche Abbildungsfehler, die jeder Brillenträger so hat, auf die Gläser an, um so eine bessere Sicht zu ermöglichen.

Um diese interessante Innovation zu kommunizieren, entwickelt die Münchner Agentur Serviceplan eine Kampagne, die B2B- und B2C-Aktivitäten mit und beim Augenoptiker umfasst. Bindeglied ist ein Keyvisual, das Serviceplan das »MemorEye« nennt und das die Headline »Die Welt, so scharf wie nie« visualisieren soll: In der Iris sind die Lebenswelt und die Erinnerungen eines Menschen zu sehen. Es lohnt sich also, tief in dieses Auge zu schauen, um alle Details zu entdecken.

 

 

Für die Umsetzung ihrer Idee engagierten die Münchner Kreativen die 3D-Designer vom brasilianischen Studio Nuts, das aus Büros in Rio de Janeiro, Brasilia und Lissabon für Kunden in aller Welt arbeitet.

 

 

 

Farbenfrohes Display für den Pixel Tower

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Groß, größer, Maha Nakhon: Pentagram gestaltete für den Pixel Tower in Bangkok ein dynamisches digitales Display.

Das Maha Nakhon ist der höchste Wolkenkratzer in Bangkok – und mit seiner Pixel-Optik einer der auffälligsten. In dessen Vorgebäude, dem CUBE, ist ein Einkaufscenter beheimatet, für das Pentagram New York ein eindrucksvolles digitales Display gestaltet hat.

Es umfasst rund 1.000 Quadratmeter und zeigt dynamisch wechselnde Informationen wie Uhrzeit, Wetter, Nachrichten, Events und Werbung an. Die maßgeschneiderte Typo (basierend auf Akkurat Extended) passt sich den einzelnen Screens an, die Farben der Tageszeit.

Das Display ist aus großer Distanz sichtbar und fügt sich gut in die Pixel-Fassade des Gebäudes und die Skyline von Bangkok ein, ohne dabei zu aufdringlich oder bunt zu werden.

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Richtig Urlaub machen

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»Freiheiten bekommt man nicht – man nimmt sie sich«, sagt Christian Büning, Vizepräsident des Berufsverbandes der Deutschen Kommunikationsdesigner …

»Wegen Urlaub geschlossen – in dringenden Fällen erreichbar!« Wer denkt, dass das eigene Büro sofort vor die Hunde geht, nur weil er oder sie nicht rund um die Uhr erreichbar ist, riskiert, sich zu verausgaben. Muskelverspannungen, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit sind die ersten Vorboten für eine Überlastung und sollten nicht allzu lange ignoriert werden. Gerade Jungdesigner haben oft wenig Übung, eine Grenze zwischen Arbeit und Freizeit zu ziehen. Aber auch erfahrene Kollegen brauchen Regeneration und Pausen vom temporeichen Alltag.

Wer im Urlaub wirklich ausspannen möch
te, muss gar nicht viel beachten, sondern lediglich rechtzeitig kommunizieren: Vier Wochen vor dem Urlaub werden sämtliche Projektpartner über die bevorstehende Pause informiert, zwei Wochen vorher noch einmal kurz daran erinnert. So können Sie sich in Ruhe auf Ihre Abwesenheit einrichten und dringende Arbeiten gegebenenfalls vorziehen.

Halten Sie sich für den Tag vor Ihrem Urlaub einen halben Tag frei, um in Ruhe den Anrufbeantworter zu besprechen (es reicht übrigens, wenn Sie Ihren Anrufern mitteilen, wann Sie wieder da sind, nicht, ab wann Sie weg sind). Räu-
men Sie das Büro auf, reinigen Sie die Kaffeemaschine und schreiben Sie letzte E-Mails. Stellen Sie zum Schluss noch eine Nachricht auf 
Ihre Website und fragen Sie den Nachbarn, ob er Pakete annehmen kann.

Mein Tipp: Freiheiten bekommt man nicht – man nimmt sie sich. Gönnen Sie sich eine Pause und schalten Sie Ihr Telefon aus. Bringen Sie die E-Mails zum Schweigen und raus aus den Serifen. Ihr Büro wird es Ihnen danken.

 


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Christian Büning
Vizepräsident des Berufsverbandes der Deutschen Kommunikationsdesigner/
PAGE Kolumnist »Business Basics«

info(at)bdg-designer.de
http://www.bdg-designer.de

Christian Büning ist Inhaber des Büro Büning Informationsgestalter und Gründer des Werkstoff Verlags. Er ist Autor der BDG Gründerfibel und schreibt in der PAGE monatlich für Designunternehmer. Im BDG engagiert er sich für faire Märkte und professionelle Teilnehmer, seit 2011 in der Funktion als Präsident. Er ist leidenschaftlicher Fan von schematischen Zeichnungen und kann sich oft stundenlang nicht zwischen der Unit und der Droid Sans entscheiden. Christian Büning lebt und arbeitet in Münster – mit Fahrrad, natürlich.

Mehr Tipps zu Fragen aus der Berufspraxis lesen.

 

Fragen zum Designeralltag?

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Die Allianz deutscher Designer hat ein neues Angebot: das Beraternetzwerk.

Neben Berufs-, Steuer- und Rechtsberatung bietet die AGD mit dem neuen Beraternetzwerk ab sofort Unterstützung bei der Lösung von Fragen, die darüber hinausgehen.

Unter dem Motto »Kollegen beraten Kollegen« stellt der Berufsverband zehn Designer-Experten als Sparringspartner zu Themen wie Designmanagement oder nachhaltigem Design bereit. Dabei geht es nicht um Faktenwissen, sondern vielmehr um den Austausch unter Kollegen, über Reflexion und Rückversicherung und das Ausloten von Möglichkeiten.

Das Angebot steht sowohl Mitgliedern als auch Nichtmitgliedern zur Verfügung, die Experten beraten ehrenamtlich.

Folgende Schwerpunktthemen und Experten stehen zur Verfügung:

Content Management (Sabine Reister, Henstedt-Ulzburg)
Design für Alle – komfortabel für alle (Boris Buchholz, Berlin)
Designmanagement (Victoria Ringleb und Christhard Landgraf, Berlin)
Digital Media Design (Annika Lyndgrun, Düsseldorf)
Typografie im Digital Media Design (Uwe Steinacker, Düsseldorf)
Kreatives Arbeiten (Andreas Jacobs, Wilhelmshaven)
Identität. Positionierung. Erfolg. (Michael Zimmer, Saarbrücken)
Öffentliche Aufträge – Teil des New Business (José Planas, Nürnberg)
Nachhaltiges Design (Christhard „Otto“ Landgraf, Berlin)
Office-Templates (Mik Schulz, Dortmund)

Ab dem 1. Februar stellt die AGD die Tehmen und Experten in einem Video-Podcast auf www.agd.de vor.

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Wunderschön illustriertes Buch über Kräuter

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Ein Kräuterbuch als Bestseller? Ja, wenn es so wunderbare Illustrationen wie »Herbarium« enthält.

Das britische Original von »Herbarium«, erschienen bei Thames & Hudson, hat inzwischen in England Ableger in Form von Notizkarten, Geschenkpapier und Taschen. Alles aufs Feinste gestaltet und illustriert von Caz Hildebrand von der Londoner Agentur Here Design. Nun gibt es den Band über die Geschichte, Wirkung und Verwendung von hundert Kräutern auf Deutsch beim Verlag Dumont (224 Seiten, 30 Euro, 978-3-8321-9927-2). Macht sich mit seiner schönen Aufmachung und dem farbigen Schnitt auch perfekt als Geschenk.

 

 

Für alle »Herbarium« Fans bietet Dumont auch eine Postkartenbox mit 16 Klappkarten an.

 

Goldrute

 

Anis-Ysop

 

Hopfen

 

Caz Hildebrand:
Herbarium. 100 Kräuter – Geschichte, Wirkung, Verwendung
224 Seiten
100 farbige Abbildungen,
bedruckter und geprägter Einband mit Farbschnitt, farbigem Vorsatz und Lesebändchen
30 Euro
ISBN 978-3-8321-9927-2
Dumont Verlag, Köln

 

 

 

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Conductor für Headlines

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Tobias Frere-Jones und Nina Stössinger bringen die vierte Retailschrift der Foundry Frere-Jones Type heraus.

 

Inspiriert von diversen historischen Quellen eignen sich die blockige Roman und die eher eckige Kursive für Hingucker-Headlines. Tobias Frere-Jones, Nina Stössinger und Fred Shallcrass legten die Kursive so an, dass sie zur Aufrechtstehenden passt, aber auch hervorragend solo funktioniert. Die vier zur Auswahl stehenden Breiten Condensed, Narrow, Normal und Wide ermöglichen zahlreiche Anwendungen, von Editorial Design bis Packaging – zumal auch ein Set mit 16 Pfeilen enthalten ist.

Die acht Schnitte der Conductor kosten als Desktop Font 200 Dollar, für Desktop und Web 400 Dollar und für Desktop, Web und App 1200 Dollar. Zu beziehen ist Conductor direkt bei Frere-Jones Type.

 

Dieses Branding wirft Fragen auf

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… und genau das soll es auch! Immerhin geht es um ein Spionage-Museum!

Ende 2017 eröffnete in New York das Spyscape Museum, in dem Besucher (fast) alles über die Welt von Spionage und Geheimdiensten erfahren. Mitten in Manhattan (zwei Blocks vom MoMa entfernt) gibt es nicht nur Hintergründe und Artefakte zu sehen, sondern Besucher können auch selbst testen, ob sie das Zeug zum Spion haben. Spyscape versteht sich aber nicht nur als Museum, sondern als »Mission«: Die Marke will Menschen dazu befähigen, sich selbst und die Welt klarer zu sehen …

Die Londoner Produktionsfirma onedotzero arbeitet seit 2014 mit den Gründern zusammen, um die komplette Marke aufzusetzen. Dabei setzte sie auf ein Team aus verschiedenen Kreativdisziplinen.

Für das Branding zeichnet das Studio SomeOne aus London verantwortlich, das unter anderem den Slogan »Question everything« und die dazu unglaublich gut passende Schrift entwickelte (in Zusammenarbeit mit dem Typografen Gareth Hague). Sie zieht sich als Thema durch den gesamten Markenauftritt, inklusive dem Leitsystem im Museum.

Beim Brand Messaging wurde SomeOne unterstützt von ReedWords. Für den Online-Auftritt arbeitete die SomeOne mit Else und dem internen Spyspace-Team zusammen. Die Architektur stammt von Adjaye Associates.

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»Taxifahrt mit Victor«

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Buchrelease des neuen Buches von Sara Trofa, galaktisch illustriert von Elsa Klever

Zu sehen gibt es neben dem druckfrischen Buch auch jede Menge von Elsa Klevers Illustrationen, Skizzen, Vorarbeiten und Inspirationen.

»Taxifahrt mit Victor« erscheint im Tulipan Verlag. Der Text stammt von der italienischen Autorin Sara Trofa und erzählt die Geschichte des Taxifahrers Victor, der – aus lauter Langweile an seinem Alltag – beginnt, seine Fahrgäste nicht mehr dort hinzubringen, wo sie eigentlich hin wollten …

Zur facebook-Veranstaltung geht’s hier!

»Das Verständnis für Design sollte zur Allgemeinbildung gehören«

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Wieso das österreichische Studio Spitzar einen Design-Projekttag für Schulen plant.

Wie bringt man der Gesellschaft nahe, was Design ausmacht und was es für unseren Alltag bedeutet? Diese Frage steht im Zentrum der Initiative »Designer an die Macht« des Studios Spitzar aus Vorarlberg. Die Gestalter wollen mit der Aufklärung früh ansetzen und sind derzeit dabei, unter dem Stichwort »Designkunde« einen Projekttag für Mittelschulen zu entwickeln – also für Schüler im Alter von zehn bis vierzehn Jahren.

Wir sprachen mit Agenturgründer Marco Spitzar über seine Ambitionen bei dem Projekt.

PAGE: Warum ist euch Aufklärung so wichtig?
Marco Spitzar: Mir ist wichtig, dass Design an sich sowie der Beruf des Designers einen besseren Stellenwert bekommt – besonders bei den Entscheidungsträgern in den Management Boards. Es muss klarer werden, dass Designer Ahnung haben von Betriebswirtschaft und Innovation, und dass sie nicht nur Oberflächen aufhübschen.

Wieso tretet ihr jetzt an Schulen heran?
Weil wir denken, dass Verständnis für Design zur Allgemeinbildung gehören sollte. Design kommuniziert und manipuliert – und prägt damit maßgeblich die Gesellschaft. Wir möchten Schülern klar machen, wie bewusst Gestaltung entsteht, ausgearbeitet und lanciert wird – von der Milchpackung bis zum Schlafanzug. Das wollen wir ihnen spielerisch näher bringen. Die Formate dafür entwickeln wir zusammen mit Pädagogen. Im ersten Schritt wenden wir uns an Kunstlehrer, weil sie einen Zugang zu Gestaltung haben, aber letztlich soll das eine Ergänzung sein, die jeder für seinen Unterricht in Anspruch nehmen kann.

Wie geht ihr da genau vor?
Im November 2017 haben wir einen ersten Workshop veranstaltet und uns Formate für einen Projekttag überlegt, zum Beispiel das »Product Gender Game«. Dabei sollen Schüler bei einem Besuch im Drogeriemarkt Produkte für Männer und Frauen aussuchen und genau definieren, warum sie ein Produkt ausgewählt haben. So wollen wir einen Beitrag leisten zur Konsumentenaufklärung. Im Mai werden wir einen Vortrag samt Workshop bei der Wirtschaftskammer Vorarlberg halten, um unser Anliegen weiter zu verbreiten. Ziel ist es, den inhaltlich ausgereiften Projekttag übergreifend an Mittelschulen zu etablieren. Der erste soll im Herbst stattfinden. Momentan suchen wir Unternehmensentwickler, Manager, Designtheoretiker und natürlich Gestalter, die uns dabei unterstützen wollen – gerne auch über die Grenzen Österreichs hinweg!

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