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Der Traum vom Fliegen: Wie Ausstellungsdesign und VR sich perfekt ergänzen

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Mit der Virtual-Reality-Anwendung Birdly fliegt man wie ein Vogel durch das historische Ulm. Perfekt ergänzt wird das Erlebnis von einer analogen und wunderbar haptischen Schau.

Spätestens nachdem Simon Boucherie und Stefan Vollmert vom Berliner Atelier Boucherie & Vollmert mit der VR-Anwendung Birdly selbst einen Flug gemacht hatten, war den beiden klar, dass sie in der begleitenden Ausstellung erst gar nicht den Versuch machen wollten, mit dem virtuellen 3D-Erlebnis zu konkurrieren.

Ganz im Gegenteil konzentrierten sie sich statt dessen darauf, mit der Ausstellung einen analogen und haptischen Kontrapunkt zu schaffen, der statt auf Technik auf natürliche Materialien, auf Wärme und einen Wohlfühlfaktor setzt.

Diese Prämissen bildeten die Grundlage zu der Ausstellung, die die Besucher der VR-Anwendung »Der Traum vom Fliegen« in Ulm empfängt.

Ohne zu viel von dem 3D-Flug vorwegzunehmen, soll die Schau diejenigen, die nur einen Blick werfen, neugierig auf das Erlebnis machen und denjenigen, die auf den Flug warten, die Zeit vertreiben – und darauf vorbereiten.

Dabei setzen Boucherie & Vollmert, die beide aus der Filmbranche stammen und ein besonderes Gespür nicht nur für szenische Inszenierungen, sondern auch für das Erzählen haben, auf ein Erlebnis, das ganz auf Materialien wie Stoff, Holz, Stein und malerische Oberflächen basiert, in dezentes Licht getaucht ist und zum Entdecken einlädt.

Ermöglicht ein Stadtplan, der mit der Hand auf Nesselstoff gemalt wurde und mit kleinen Hausmodellen versehen ist, eine erste Orientierung für den anschließenden virtuellen Flug, bietet Anhaltspunkte, wohin man fliegt und welche historischen Gebäude man sieht, führen Zeichnungen, Texttafeln und Erlebnisstationen in die Ulmer Stadtgeschichte ein.

Dafür hat zum Beispiel ein Theatermaler plastisch den Stein des Ulmer Münsters mit dem weltweit höchsten Kirchturm imitiert, steht eine originale Kirchenbank aus dem Kirchenschiff in der Ausstellung, die zu einer Hörstation mit Geschichten über das Münster umgestaltet wurde, gibt es eine Kinderhöhle mit iPad-Inhalten – und wird dem berühmten Ulmer Schneider Berblinger besonders gedacht.

1811 startete dieser auf besonderen Wunsch des Königs mit seinem selbst erfundenen Fluggerät, wurde jedoch von einem Polizisten angerempelt, bekam nicht genug Aufwind und landete unter dem Gejohle der Menge in der Donau. Als Lügner verspottet, blieb die Kundschaft anschließend aus und der Berblinger verarmte. Umso tragischer ist, dass Experten später heraus fanden, dass sein Fluggerät unter besseren Bedingungen durchaus abheben hätte können.

In der Ausstellung des Ateliers Boucherie & Vollmer ist der Berblinger jetzt auf die Wand gezeichnet, kühn mit der Schneiderschere in der Tasche und dem Fluggerät auf den Schultern und dient als Messlatte. Stellen Kinder sich auf einen alten Holzsockel, kann kontrolliert werden, ob sie die benötigte Mindestgröße für einen Flug mit Birdly haben. Denn mit der VR-Brille liegt man dabei auf einer speziellen Vorrichtung.

Mehr zu der 3D-Flugsimulation Birdly, die neue Standards im Bereich Virtual Reality setzt, hier – und in PAGE 10.2017.


Scriptfonts für die Wand

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Zitate und Sprüche mit Scriptfonts in Szene gesetzt: Das bietet der Typokalender vom Designbüro Eschenbaum & Partner.

Ein schönes Akquisetool für das jüngst gegründete Designbüro Eschenbaum & Partner in Wuppertal ist dieser Typokalender. Ursprünglich wollte Gestalterin Anne Eschenbaum ihn per Handlettering umsetzen. Dann aber erinnerte sie sich an die vielen tollen Scriptfonts auf ihrem Rechner. Diesen fast vergessenen Font gab sie mit ihrem Kalender eine neue Bühne. Mindestens ebenso viel Arbeit wie dessen Gestaltung war es, die korrekte Lizenzierung aller Schriften zu prüfen, die zum Teil schon Jahre vor sich hin schlummerten. 200 Exemplare des Kalenders ließen Anne Eschenbach und ihr Partner Udo Sturmberg auf angenehm weichem Naturpapier drucken. Die Reaktionen waren so positiv, dass sie jetzt überlegen, ihn nicht nur als Akquisetool zu verwenden, sondern auch zum Kauf anzubieten.






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Animierter Science-Fiction-Webcomic

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Erstmals veröffentlicht NDR Kultur ein Hörspiel als animierten Webcomic mit ziemlich schicken Illustrationen.

Anfangs ein Science-Fiction-Abenteuer und dann eine philosophische Abhandlung: Ikaria 6 ist ein Hörspiel aus dem Programm des NDR Kultur Hörfunksenders, das erstmals auch als animierter Webcomic veröffentlicht wird. Es handelt von fünf Astronauten, die im Weltraum unterwegs sind. Warum oder wohin? Das erfährt der Zuhörer nicht, viel spannender sind die ominösen Ereignisse auf dem Raumschiff.

Autor ist Benjamin Maack, der in der Vergangenheit bereits den ein oder anderen Literatur-Förderpreis erhielt, die Illustrationen stammen aus der Feder des Comiczeichners und Gamedesigners Sebastian Stamm, bekannt durch das Indie Game Studio »Black Pants« und seine Independent Comics. Mehr Arbeiten von ihm kann man hier sehen.

Im Interview mit NDR Kultur verrät Stamm, dass er sich zu Beginn des Projektes fragte, was er da eigentlich solle und wofür ein Hörspiel Bilder benötige, weil diese doch im Kopf der Zuhörenden selbst produziert werden würden. Letztlich hatte er aber doch einfach Lust, ein Experiment zu wagen und dem Text eine bildliche Ebene in Form eines animierten Webcomic hinzuzufügen.

So sieht der Zuhörer beziehungsweise der Zuschauer, wie die Astronauten im All schweben oder wie sie mit einem blauen Etwas in Kontakt kommen und die Grenzen des Menschlichen erfahren.

Wer Science-Fiction mag und Lust hat, sich ein wenig zu gruseln, kann sich hier schon einmal den Trailer anschauen:

 

Veröffentlichung: ab dem 22. Oktober 2017 als fünfteiliger Video-Podcast | zu hören am Mittwoch, 1. November 2017, 20 Uhr, im Programm auf NDR Kultur.


Illustrationen aus dem Video-Podcast:

Credits:
Komposition: Nikolai von Sallwitz
Technische Realisation: Christian Alpen und Sebastian Ohm
Regieassistenz: Eva Solloch
Regie: Matthias Kapohl
Artwork: Sebastian Stamm
Videoschnitt: Matthias Stepien und Merlin Schrader
Dramaturgie und Redaktion im NDR: Michael Becker


Zum Thema: Die 6 besten Podcasts für Gestalter

»Immer mehr Nischen mit designverwandten Arbeitsfeldern entstehen«

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Was tun, wenn ich kein richtig guter Designer bin, aber alles drumherum Spaß macht? Christian Büning, Vizepräsident des Berufsverbandes der Deutschen Kommunikationsdesigner, weiß Rat.

Jeanne, 26: Hallo, ich studiere Kommunikationsdesign und merke, dass ich keine richtig gute Designerin bin. Trotzdem bin ich sehr gerne in den Arbeitsgruppen, und alles rund ums Design macht mir viel Spaß. Gibt es Berufe, die nah am Design sind, aber nicht so viel mit dem Designen an sich zu tun haben?

Liebe Jeanne, früh zu sehen, dass Ihr Studium noch nicht ganz zu Ihnen passt, ist ein gro­ßer Vorteil! Es gibt viele designnahe Be­rufe und sehr vielfältige dazu. Einige Hochschulen bieten Design Management als Studienschwerpunkt an. In die­ser Funktion sind Sie das Bindeglied zwischen Designern und Unternehmen, damit Projekte reibungslos laufen. Sie sorgen zum Beispiel dafür, dass Auftraggeber ein stark komprimiertes Briefing so formulieren, dass Designer es richtig verstehen. Sie moderieren also die Gestaltungsprozesse, anstatt selbst zu gestalten.

Oder Sie übernehmen als Projektmanagerin in einem Designbüro Tätigkeiten, die vielen Designern nicht liegen: Kalkulation, Präsentation, Implementierung, Evaluation et cetera. Ein großer Arbeitsbereich, in dem man nur selten studierte Designer findet. Auch hier könnten Sie echte Brücken zwischen den Disziplinen schlagen.

Die Designbereiche fächern sich zunehmend auf. Immer mehr Nischen mit designverwandten Arbeitsfeldern entstehen. Mein Tipp: Nutzen Sie den Vorteil Ihrer frühen Erkenntnis und suchen Sie er­gän­zende Studieninhal­te wie zum Beispiel Betriebswirtschaft. Sie ha­ben gute Chancen, genau die Nische zu finden, die zu Ihren Interessen passt.

Viel Erfolg!


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Christian Büning
Vizepräsident des Berufsverbandes der Deutschen Kommunikationsdesigner/
PAGE Kolumnist »Business Basics«

info(at)bdg-designer.de
http://www.bdg-designer.de

Christian Büning ist Inhaber des Büro Büning Informationsgestalter und Gründer des Werkstoff Verlags. Er ist Autor der BDG Gründerfibel und schreibt in der PAGE monatlich für Designunternehmer. Im BDG engagiert er sich für faire Märkte und professionelle Teilnehmer, seit 2011 in der Funktion als Präsident. Er ist leidenschaftlicher Fan von schematischen Zeichnungen und kann sich oft stundenlang nicht zwischen der Unit und der Droid Sans entscheiden. Christian Büning lebt und arbeitet in Münster – mit Fahrrad, natürlich.

Mehr Tipps zu Fragen aus der Berufspraxis lesen.

 

Im Wort der BILD

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Eine künstlerische Reflektion über »10 Jahre Deutschland«

Eine Ausstellung der Fakultät für Gestaltung Mannheim, für die über 70 Studierende Schlagzeilen der BILD-Zeitung neu interpretiert und -inszeniert haben. Zu sehen sind Collagen, Illustrationen, foto- und typographische Darstellungen sowie eine Sound & Video-Installation.

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So großartig und vibrierend kann ein Bauzaun sein

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Die farbenfrohen und prägnanten Arbeiten des Illustrators Peter Judson verwandeln den Bauzaun des Hotels »The Hoxton« in ein Erlebnis.

Im Frühjahr 2018 wird in London das neue Designhotel »The Hoxton« eröffnen. Dass dessen Team reichlich Geschmack hat, beweist jetzt bereits der Bauzaun für den es den Londoner Illustrator Peter Judson engagierte.

In seinem bekannten vibrierenden Stil, in kräftigen Farben und genauso kräftigen Linien und Motiven, die aus dem Stadtleben erzählen, verwandelte er die Baustelle in einen Hingucker und ein gefeiertes Selfie-Motiv.

Besonders wichtig war Judson in der Gestaltung den Stadtteil Southwark,in dem das Hoxton liegt, widerzuspiegeln. Deshalb zog er mit der Kamera durch das Viertel, fotografierte Autos, Gebäude, Straßenszenen und Sportplätze und nahm die Bilder als Grundlage für seine Illustrationen.

Gute Laune möchte er mit ihnen verbreiten und den grauen Straßen etwas Farbe verleihen – und man wünscht sich fast, die Bauarbeiten würden etwas länger dauern …

Hornbach macht auf Feminismus

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Gewohnt knackig und auf den Punkt, mischt Heimat Berlin sich mit der Hornbach Herbstkampagne in die gerade schwelende Gender- und Feminismus-Diskussion ein.

Sagte Hornbach in der Sommerkampagne noch augenzwinkernd »Sorry« – und zwar dafür, dass es in dem Baumarkt so viele wahnsinnig günstige Angebote gibt, dass man unter der Last des Neuerworbenen fast zusammenbricht, knöpfen die Kreativen von Heimat Berlin sich jetzt die aktuelle Gender-Debatte vor.

Klar, dass es dabei weniger um Köpfchen, sondern mehr um den Vorschlaghammer geht. Und mit dem zeigt die Hauptdarstellerin, dass es längst auch Frauen in der Männer-Domäne Heimwerken gibt und zwar solche mit reichlich Kraft und der Fähigkeit, den Hammer zu schwingen.

Mit ihm legt sie gleich eine ganze Reihe scheinbar antiker Skulpturen, die Frauen bei Schuhe-Shopping, Hähnchen-Schultern oder Pole-Dance zeigen, flach, und schlägt sich schweißgebadet ihren Weg frei, auch wenn der noch durch eine Wand führt.

»Wir haben nie gesagt, dass es einfach ist« lautet abschließend das Hornbach-Manifest für die Heimwerkerin.

Gedreht hat den Spot, in dem stereotype Frauenbilder und rosafarbene Prinzessinnenträume gleichermaßen zu Bruch gehen, das preisgekrönte brasilianische Duo Jones+Tino, zu deren Kunden Nike, Leica oder Coca Cola gehören. Es ist die erste Arbeit der beiden Regisseure für den deutschen Markt.

Hier weitere Hornbach-Kampagnen von Heimat Berlin: Scheitern ist das neue Siegen; Sich handwerkerisch so richtig gehen lassen; Wie weit kann man mit Baumarkt-Werbung gehen?; So sieht bei Hornbach der Männerfrühling aus

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Sich gegenüber dem Auftraggeber nicht absichern

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… ist laut Anke Herbener, Vorsitzende des Fachkreises Full-Service-Digitalagenturen beim BVDW e. V. im Hauptstadtbüro in Berlin, ein Fehler. Teil 2 der Serie zum Thema »Fehler vermeiden« …

Anke Herbener ist Vorsitzende des Fachkreises Full-Service-Digitalagenturen beim BVDW e. V. im Hauptstadtbüro in Berlin

»Viele Freelancer beginnen zu arbeiten, ohne vorher wirklich klargestellt zu haben, welche Leistung sie erbringen sollen. Dabei reicht es schon, wenn Sie auf die Anfrage mit einer E-Mail antworten, die wie ein Rebriefing festhält, dass die Agentur oder das Unternehmen Sie zum Beispiel für zehn Manntage bucht, um dies und das zu tun. Man sollte auch definieren, wie viele Korrekturläufe in der Dienstleistung inbegriffen sind und dass man das Recht zur zweimaligen Nachbesserung hat.

Zudem können Sie 10 Prozent des Honorars vorab und die übrigen 90 Prozent in monatlichen Abschlagszahlungen in Rechnung stellen. Alternativ können Sie als Liefer- und Zahlungseckpfeiler auch Milestones vereinbaren. Am besten nutzen Sie hierfür Angebotsvorlagen, die Sie selbst erstellen oder sich von einem Anwalt aufsetzen lassen.

Um die eigene Leistung nachzuweisen, reichen übrigens ebenfalls E-Mails, die belegen, dass man die Liefertermine eingehalten und geleistet hat, was vereinbart wurde. Schicken Sie dem Auftraggeber wöchentlich eine Auflistung der gearbeiteten Stunden und dieser widerspricht nicht, sind diese genehmigt. Will der Kunde nicht bezahlen, sollte man den Anspruch selbstverständlich geltend machen. Dafür müssen Sie nicht gleich zum Anwalt laufen, manchmal reicht auch ein formeller Brief, in dem Sie die erbrachten Leistungen noch einmal klar auflisten und den Kunden auffordern, das Honorar zu begleichen, ansonsten würden Sie Ihren Anwalt einschalten. Normalerweise bewegt ein solch professionelles Vorgehen die säumigen Auftraggeber bereits zur Zahlung.«


Design, Kreativbranche, ProjektmanagementMehr zum Thema »Fehler, die sich Creative Professionals sparen können« lesen Sie in der Titelstory in PAGE 10.2017:


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[1813]

Naturpapier: Das gibt’s bei Druck und Weiterverarbeitung zu beachten

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Es gibt so viele wunderschöne Naturpapiere – oder eher schaurig-schöne, denn Druck und Weiterverarbeitung haben es in sich. Mario Drechsler von der Produktionsagentur Highendmedia sagt, wie der Druckjob auf Naturpapier wirklich rund läuft.

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Eine Kamera hat der leidenschaftliche Skibergsteiger Mario Drechsler immer dabei. Hier eine Leica S, um das Farbverhalten des Sensors bei hoher UV-Strahlung zu dokumentieren – für ICC-Camera-Profile des Softwareherstellers basICColor

Naturpapiere verhalten sich im Druck nicht selten etwas divenhaft. Wer jedoch mit ihnen umzugehen weiß, kann tolle, überzeugende Ergebnisse erzielen. Der Reprograf und Druckvorlagenhersteller Mario Drechsler begleitete die gesamte DTP-Revolution und gründete 2001 seine Firma Highendmedia, mit der er die technische Umsetzung hochwertiger Printprodukte übernimmt. Darüber hinaus berät er Unternehmen und Druckereien vor allem in puncto Color Management und stellt für Agenturen eine Art Dolmetscher zur Druckerei dar. Wir sprachen mit dem Naturpapier-Experten darüber, wie man wolkige Farbfelder, matte Farben und andere typische Naturpapierdruck-Fauxpas vermeidet, und zeigen gelungene Beispiele aus der Welt der Naturpapiere für Corporate Design, Packaging und Editorial Design.  

Warum ist der Umgang mit Naturpapieren komplizierter als der mit Bilderdruckpapieren?
Mario Drechsler: Bilderdruck- oder auch gestrichene Papiere haben, wie der Name schon sagt, einen Strich – dadurch verhalten sie sich beim Bedrucken in der Regel sehr ähnlich. Das Papier selbst spielt für Farbwiedergabe und Farbverhalten im Druck eher eine untergeordnete Rolle. Unter den Begriff »Natur papier« fallen dagegen alle ungestrichenen Sorten, mit ganz verschiedenen Oberflächen, Volumen, Färbungen sowie unterschiedlichen Anteilen an optischen Aufhellern. Es gibt eine riesige Range und dafür derzeit nur zwei offizielle Standardprofile.

Welche sind das?
Für Bilderdruckpapiere gibt es das Profil »ISOcoated_v2_eci.icc«, mit dem man für fast alle gestrichenen Sorten einen farbverbindlichen Digtalproof bekommt. Für ungestrichene gibt’s das »PSO_Uncoated_ISO12647_eci.icc«-Profil, das allerdings keine op tischen Aufheller berücksichtigt. Da aber rund 80 Prozent der in Deutschland verwendeten Naturpapiere optische Aufheller enthalten, ist damit keine farbver bindliche Vorschau auf das Druckresultat möglich. Das Profil für gelbliche Naturpapiere – »ISOuncoatedyellowish.icc« – passt aufgrund der sehr unterschied lichen Gelbfärbungen auch nur auf wenige Sorten.

»Der Begriff ›Natur‹ kommt daher, dass das Papier naturbelassen und nicht gestrichen ist. Was auf die Ökobilanz geht, sind lange Transportwege – egal, ob das Papier einen Strich hat oder nicht«

Es ist also Zeit für neue Standardprofile?
An solchen wird derzeit gearbeitet, sie sollen spätestens im Sommer erscheinen. Jedoch kommen für die ungestrichenen Papiere maximal zwei oder drei neue, also werden sie nicht für jede Sorte gleich gut passen.

Wie kann ich sonst Farbverbindlichkeit bei Naturpapieren erreichen?
Mit einem papierspezifischen ICC-Profil unter Einhaltung der PSO (ProzessStandard Offsetdruck)-Vorgaben. Das ist das beste Werkzeug für die Farbverbindlichkeit in der Produktion. Ein spezifisches ICC-Profil kennt sein Papier sehr gut und weiß genau, was beim Druck mit der Farbe geschieht. Über das Profil werden die Daten für die Ausgabe angepasst. Gebe ich zum Beispiel in InDesign einen Farbwert ein, ein schönes Orange mit 50 Magenta und 100 Gelb, kann das ICC-Profil mir sagen, wie dieses Orange auf ungestrichenem Papier aussehen wird. Dann kann ich entscheiden, ob mir das so gefällt oder ob ich mehr oder weniger Magenta haben möchte.

Woher bekommen Kreative diese ICC-Profile?
Viele Papierhersteller liefern sie zu ihren Papieren mit. Allerdings habe ich mittlerweile wohl einige Hundert auf dem Markt befindliche Profile geprüft und ausgewertet und würde bei sehr vielen davon abraten, sie zu verwenden. Sie sind oft fehlerbehaftet und unfachmännisch erstellt. So fehlt etwa meist die Dokumentation wie, unter welchen Bedingungen und mit welchen Druckparametern es entstanden ist. Dann kann man es getrost in die Mülltonne werfen.

Geese Papier hat von Ihrer Firma ICC-Profile für die Sorte Lessebo erstellen lassen – dem kann man schon trauen, oder?
Gute Frage – aber natürlich (lacht). Diese Profile haben in der Praxis ihre Qualität bewiesen. Color Management ist eine unserer Kernkompetenzen, und wir haben zudem eine jahrelange Erfahrung mit Naturpapieren. Im Prinzip sind wir eine klassische Litho mit neuester Technologie, einem hochmodernen Workflow und innovativem Know-how. Heute wird dieser Part auf dem Weg von der Agentur zur Druckerei oft eingespart und dann kann es Schwierigkeiten geben – Drucker und Kreative sprechen nur selten dieselbe Sprache.

»Grundsätzlich gilt: je höher das Volumen, desto diffiziler der Prozess. Einfacher ist das Arbeiten mit satinierten, also geglätteten Sorten, bei denen Sieb- und Oberseite gleich beschaffen sind«

Von Fachleuten erstellte ICC-Profile zu ihren Sorten mitzuliefern wäre dann ja eine sinnvolle Dienstleistung der Papierhersteller.
Das könnte sicher den Absatz des ein oder anderen »Problem-Papiers« befördern. Allerdings ist ein ICC-Profil auch kein Allheilmittel. Agentur und Druckerei müssen schon das nötige Know-how mitbringen und Hand in Hand damit arbeiten, um das gewünsch te Resultat zu erzielen.

Sorgt die neue LE-UV-Technik (LE steht für Low Energy) für schönere Farben auf Naturpapier?
Prinzipiell ändert LE UV gar nichts – es sind ja letztlich lediglich andere Druckfarben und ein anderes Trocknungsverfahren. Mit LE UV kommt der Bogen trocken aus der Maschine, sodass schnellere Produktionszeiten möglich sind. Der Stapel muss nicht erst drei Tage liegen, bevor man ihn zum Buchbinder gibt. Und die Farbe ist stabil. Beim Standardoffsetdruck kann es passieren, dass die trockene Farbe etwas anders aussieht als die nasse. An der Maschine ist der visuelle Eindruck häufig sehr kontrastreich, dann aber legt sich die Farbe in den Tiefen der rauen Oberfläche ab und wirkt etwas matter, wenn sie trocken ist. Das passiert bei der LE-UV-Technik nicht so ausgeprägt, deshalb wirken die Prints farbiger und kontrastreicher.

Worauf muss man beim Einsatz von Naturpapieren noch achten?
Auf das Volumen. Naturpapiere haben oft ein 1,2- oder 1,3-faches Volumen, manchmal auch ein bis zu 1,7- oder 1,8-faches. Das macht sie so schön haptisch. Gleichzeitig wird aber die Oberfläche mit zunehmendem Volumen rauer und der Ausdruck möglicherweise wolkiger. Man kann das zwar nicht pauschalisieren – es gibt auch Sorten, die sind bei 1,5-fachem Volumen noch sehr homogen –, aber grundsätzlich gilt: je höher das Volumen, desto diffiziler der Prozess. Einfacher ist das Arbeiten mit satinierten, also geglätteten Sorten, bei denen Sieb- und Oberseite gleich beschaffen sind.

Welchen Einfluss haben optische Aufheller auf den visuellen Eindruck?
Die Aufheller wandeln UV-Strahlung in sichtbares Licht um. Es erscheint dadurch heller, aber auch bläulich-kühler. Offsetpapiere enthalten meist einen hohen Anteil optischer Aufheller, dadurch wirken gerade warme und natürliche Farbtönen wie Haut oder Holz auf ihnen nicht besonders freundlich.

Gibt es Veredelungen, die auf Naturpapier gar nicht funktionieren?
Grundsätzlich geht alles. Für Prägungen ist Naturpapier aufgrund seines hohen Volumens geradezu prädestiniert. Aber auch Laminierungen halten auf der Oberfläche sehr gut. Aber wer laminiert schon Naturpapier mit Kunststofffolie?

Wie sinnvoll sind Proofs?
Das kommt darauf an, wie gut das verwendete Profil inklusive Proofpapier zum Auflagenpapier passt. Nur wenige Druckereien bieten hier wirklich farbverbindliche Proofs an, auf jeden Fall aber sollte man ein Papier verwenden, das hinsichtlich der optischen Auf heller dem Auflagenpapier möglichst ähnlich ist. Sonst kann man erleben, dass man an der Maschine steht und einen »gelben« Digitalproof in der Hand hat, der Druck aber einen bläulichen Eindruck erweckt, weil das Papier optisch stark aufgehellt ist.

Ist es sinnvoll, wenn Kreative direkt mit der Druckerei kommunizieren, oder sollten sie lieber einen Profi dazwischenschalten?
Das hängt vom Auftrag ab. Bei einer einmaligen Sache können die beiden das schon hindrehen. Will man aber mit Naturpapieren sehr hochwertig, reproduzierbar und konsistent arbeiten, sollte man wirklich etwas von der Sache verstehen. Gerade für große Unternehmen muss man die Corporate-Design-Farben farbverbindlich wiedergeben, und zwar konsistent und über die ganze Auflage oder auch bei anderen Dienstleistern. Da kann man sich nicht erlauben, auf gut Glück zu drucken.

»Will man mit Naturpapieren sehr hochwertig, reproduzierbar und konsistent arbeiten, sollte man wirklich etwas von der Sache verstehen«

Sind Naturpapiere per se umweltfreundlicher als gestrichene Sorten?
Bei Frischfaser nicht wesentlich. Der Zellstoff, der in gestrichenen und ungestrichenen Sorten verarbeitet wird, ist ja ohnehin oft der gleiche. Der Begriff »Natur« kommt daher, dass das Papier naturbelassen und nicht gestrichen ist. Was auf die Ökobilanz geht, sind lange Transportwege – egal, ob das Papier einen Strich hat oder nicht.

Also sollte man darauf achten, wo das Papier und der Zellstoff herkommen, ob er zum Beispiel FSC-zertifiziert ist?
Ja, unter anderem. Oder eben alternativ Recyclingpapier einsetzen. Im Vergleich zu Naturpapier hat es eine sehr homogene Ausdruckqualität, da durch die mehrfache Aufbereitung der Zellstoff anders beschaffen ist. Manche Sorten sind nur minimal grauer, aber die Druckqualität ist oft besser als auf einer Reihe von Naturpapieren aus frischer Faser. Recyclingpapiere liefern ein sehr schönes, auch hochwer tiges Druckbild. Und außerdem gibt es welche mit optischen Aufhellern.

Bislang sind Recyclingpapiere aber eher im Office-Bereich zu Hause.
Das stimmt, aber zunehmend setzen namhafte Unternehmen Recyclingpapiere für ihre Printprodukte ein. Immer mehr Leute sehen und verstehen, dass man schön darauf drucken kann. Das werden auch die Papierhersteller erkennen und daraufhin mehr Sorten zur Verfügung stellen. Als BMW sämtliche Printmaterialien zu seinem Elektroauto i3 auf Recyclingpapier gedruckt hat, sah das nicht nur schön aus, sondern sorgte zudem für positive Reaktionen. Ich sehe für Recyclingpapier durchaus eine Zukunft in der Druckindustrie.

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Was Gestalter und ihre Kunden tun können, um nachhaltige Printerzeugnisse zu schaffen, lesen Sie im PAGE eDossier »Designratgeber: Umweltfreundlich drucken«.

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Was Sie beachten müssen, wenn Sie Grauschwarz, Blauschwarz und/oder Tiefschwarz auf Naturpapier drucken, lesen Sie im PAGE eDossier »Schwarz-Druck«.

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Lesen Sie auch die 4 Tipps zum Umgang mit Naturpapier von Mario Drechsler!


Weitere Tipps & Tricks zum Thema »Drucken auf Naturpapier« finden Sie in unserer Serie Druckveredelungstechniken.


In der Serie »Schwarze Kunst« erläutert Mario Drechsler die wichtigsten Punkte rund um die Printproduktion: RecyclingFarbmanagementDruckprofileVeredelung,
DesignpapiereDigitalproofsRGB oder CMYK?Neon- und MetallicfarbenBlitzer vermeiden und Überdrucken.


Weitere schöne Arbeiten auf Naturpapier finden Sie in unserer Bildergalerie zum Thema Drucken auf ungestrichenen Papieren.


Schauen Sie auch in unseren Druckdienstleister-Report: Dort stellen wir Ihnen besonders versierte und kreative Druckereien vor.


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Informationsdesign in der Praxis

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Martin Luthers Thesenanschlag jährt sich 2017 zum 500. Mal. Zu diesem Anlass gestaltete die Infographics Group fürs Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie die umfangreiche digitale Ausstellung »Here I Stand«.

Posterfinale Creative Director Jakub Chrobok überprüft die letzten Details an einem der dreißig Poster.

Mit seinen 95 Thesen gegen den Ab­­lass­handel begründete Martin Luther 1517 die Reformation. Er läutete damit ein­schnei­dende historische Ver­än­de­rungen ein, die unsere Welt immer noch prägen. Dennoch wissen viele nur wenig über Luther und die Re­for­mation. Wie lässt sich die Fülle an Informationen über sein Leben, sein Wir­ken und seine Zeit an­sprechend darstellen? Wie eröffnet man im Di­gi­tal­zeit­al­ter den Zugang zu histori­schen Quellen auf spannende Weise? Wie be­geistert man eine jun­ge Zielgrup­pe mit einer recht kur­zen Auf­merk­sam­keitsspanne für Geschichte?

Zum 500-jährigen Reformationsju­bi­lä­um ließ sich das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt mit dem Deutschen Historischen Museum in Berlin und weiteren Partnern eine außer­gewöhnliche Antwort auf diese Fragen ein­fallen: eine digitale Luther-Ausstel­lung, für die man nicht ins Museum muss. Zusätzlich sollten dreißig Poster alles Wissens­wer­te über den berühmten Reformator darstellen – down­­loadbar, sodass man mit den ausgedruckten Plakaten sogar eine ei­ge­­ne kleine Schau organisieren könnte.

Von Anfang an war klar, dass Infografiken ein zentraler Bestandteil der Ausstellung sein sollten: Sie vermitteln Informationen ebenso anschaulich wie abwechslungsreich, benötigen nicht viel Text und ermöglichen auch jungen Betrachtern einen schnellen Zugang zu komplexen Themen. Infografiken funktionieren sowohl auf Plakaten als auch in Büchern und lassen sich in digitaler Form darüber hinaus mit Animatio­nen anreichern.

»Die Illustrationen sind modern, die Animationen involvieren den Betrachter zusätzlich. So schaffen wir es, auch junge Leute für Luther zu begeistern«
Jan Schwochow, Gründer und Geschäftsführer der Infographics Group in Berlin

»Hier stehe ich, ich kann nicht anders«

Als die Berliner Infographics Group von der Ausschreibung des Museums erfuhr, waren der Gründer und Geschäftsführer Jan Schwo­chow und sei­ne Mitarbeiter so­fort begeistert. »Uns faszinier­te, dass das Projekt alle Facetten unserer Arbeit um­fasste – von der Datenvisualisierung über Land­kar­ten und Illustrationen bis zu Animationen und 3D-Objek­ten«, so Jan Schwo­chow.
Diese Leidenschaft überzeugte den Auf­traggeber. Nach gewonnenem Pitch ar­bei­­teten die zwanzig Mitarbei­ter der Infographics Group ein Jahr an der Planung und Umsetzung des Projekts mit dem Titel »Here I Stand« aus dem angeblichen Schluss­­satz der Rede Luthers vor dem Reichs­tag zu Worms. Dafür nutzten sie ihre ganze Werkzeugkiste: von Ex­cel und diversen Google-Tools für die Projekt­pla­nung über Illustrator zum Skizzieren und Illustrieren bis OpenRefine und Sublime Text zum Programmieren der Daten­visu­a­lisie­run­gen, dazu Cinema 4D und Sketchfab für die 3D-Objekte, After Effects und ­Hype zur Animation, QGIS zur Er­stellung von Karten sowie klassische, keineswegs zu vernachlässigende Skiz­zen­bücher und Stifte für Scribbles und ­Entwürfe.

Die Infographics Group, 2007 als Golden Section Graphics gegründet, besteht größtenteils aus Informa­tions­­designern, die verschiedene Schwerpunkte von Illustration bis 3D-Animation haben und teils auch Data Visualists sind – also große Datenmengen mittels eigener Programmierungen individuell darstellen können. Zudem gehören zwei Projekt­manager dazu. Maßgeblich unterstützt wurde die Berliner Agentur bei diesem Projekt von wissenschaftlichen Mit­arbeitern des Deutschen His­torischen Museums, die den Großteil der Recherche übernahmen.

Kick-off: 30 Themen, unzählige Tools

In einem ersten Workshop sprachen das Projektteam des Museums sowie einige Teammitglieder der Infographics Group im Detail über die bereits festgelegten Themen für die Poster. Neben grundlegenden Aspekten wie der Herkunft Martin Luthers, seinen Aufenthaltsorten oder den politischen Geschehnissen dieser Zeit ge­hörten dazu auch die Konflikte zwischen den und die Netzwerke der Reformatoren, die damalige Rolle der Frau und die Visualisierung besonderer Ereignisse wie der berühmten Rede in Worms oder Luthers Bibelübersetzung.

»Der Fokus auf Infografiken ohne viel Text stand von vornherein fest – ergänzend wollten wir Animationen und 3D-Objekte einbinden«, erklärt Jan Schwochow. Alle Motive sollten auf Plakatformaten von A3 bis A1 funktionieren, aber auch für das Buch »Lutherbound« sowie die responsive »Here I Stand«-Microsite gestaltet beziehungsweise angepasst werden. Und das auf Deutsch und auf Englisch, da die Ausstellung in ihrer digitalen Form überall auf der Welt verständlich sein sollte. Später kamen noch viele weitere Sprachen hinzu.

»Die große Chance, alles zu zeigen, was wir können, reizte uns an dem Projekt sehr«
Jan Schwochow

Nachdem sie die vorgesehenen Themen genauer kennengelernt hatten, verschafften sich Jan Schwochow und sein Team zu­sammen mit den Mitar­bei­tern des Deutschen Historischen Museums einen Überblick über die vor­han­denen Informatio­nen: Ölgemälde, Holzschnitte, Kupfersti­che, Landkarten, Fotomaterial, Texte in Form von Briefen aus der Zeit und zahlreiche Bücher dienten als Quellen.

Daraufhin entwickelten die Informa­tionsdesigner der Infographics Group ers­te Skizzen und Konzepte. Eine der größten Herausforderungen dabei: Die enorme Vielfalt an Reformationsthemen trifft auf eben­so vielfältige Visualisierungs­mög­lich­kei­ten – doch was passt zusammen? Wo ist die Informationsmenge derart groß, dass eine Datenvisualisierung sinnvoll wä­re? Welcher Bereich eignet sich für Illustratio­nen, und an welcher Stelle könnte man Ani­mationen am bes­ten einsetzen?

In diesem frühen Stadium sind laut Jan Schwochow Bleistift-Scribbles hilfreich, mit denen die Designer ausprobieren, was passen könnte. So reifte zum Beispiel die Idee, Schlüsselszenen als Comic darzustel­len. Auf den Plakaten und im Buch bestehen die­se aus Bildfolgen, die die Informationsdesigner detailliert illustrierten. Für die Onlineversion verwandelten sie ihre Illustrationen über eingebundene Animationen in eine Scrollgrafik, sodass der Betrachter mit seiner Maus das Erzähl­tempo der Sequenz selbst vorgibt. Dafür nutzten sie Adobe After Effects und Edge Animate sowie Tumult Hype. Nach ersten Storyboards folgten Animationsstichproben in Animatics. Dann entwickelten sie Illustrationen und Figu­ren, die sich bewegen können. »Die Illustrationen sind modern, die Animatio­nen involvieren den Be­trachter zusätzlich. So schaffen wir es, auch junge Leute für Luther zu begeistern«, so Jan Schwochow. »Der Gedanke, mit dieser Ausstellungsform die ganze Welt zu erreichen, hat uns angetrieben.«

»Je nach Medium und dessen Größe muss ein Thema unterschiedlich erzählt werden, da der Lesefluss des Betrachters sich ändert«
Jan Schwochow

Recherche: alte Quellen, neue Wege

»Die Arbeit mit den historischen Quellen war herausfordernd für uns, da meistens keine Belegmaterialien zur Verifizierung existierten«, sagt Jonas Parnow, der als Informationsdesigner und Data Visualist an dem Projekt beteiligt war. »So gibt es beispielsweise etliche unterschiedliche Zeich­nungen von der Tür, an die Luther seine Thesen angeschlagen hat – wie sie wirklich aussah, lässt sich nicht herausfinden. Daraus entstand die Idee, eine Grafik mit den verschiedenen Darstellungen der Tür zu erstellen, um auf diese Art und Weise zu vermitteln, dass nicht alles eindeutig überliefert ist.«

Neben den Luther-Postern entstanden zwanzig 3D-Objekte, die nicht nur für die digitale Ausstellung gedacht waren, sondern sich auch mit einem 3D-Drucker produzieren lassen. Über einen Link zur 3D-Sharing-Plattform Sketchfab kann man zum Beispiel eine Ablasstruhe oder einen Krug aus dem 16. Jahrhundert ansehen und die Daten für den 3D-Druck bestellen. Die be­reitgestellten Objekte bearbeiteten die 3D-Experten der Infographics Group in ers­ter Linie mittels Cinema 4D. Damit erweiterten sie ihre Kenntnisse um die Gestaltung realer 3D-Objekte.
»Auch in Sachen Allgemein­bildung haben wir einiges dazugelernt«, freut sich Jan Schwo­chow. »Etwa wie damals eine Bibel entstand, dass Bücher in Fässern transpor­tiert wurden, wie sehr Luther die deutsche Sprache geprägt hat und wie die Welt um 1500 aussah. So versteht man Zusammenhänge, die man vorher nicht kannte.«

Manche Plakate erforderten mehr Detailverliebtheit als andere: Einer der In­for­mationsdesigner baute zum Beispiel die Stadt Wittenberg basierend auf alten Plänen nach. Dafür nutzte er ebenfalls Cinema 4D. »Allein für die Dächer haben wir Tage gebraucht«, berichtet Jan Schwochow. »Man hat ja lediglich alte Holzschnitte und Stadtansich­ten, nach denen man sich rich­ten kann.« Und doch entspricht gerade die­se Detailversessenheit einem der obers­ten Gebote der Infographics Group: dem gestalterischer Korrektheit.

Workflow: Viele Aufgaben, ein Ziel

Die Infographics Group arbeitete immer an mehreren Plakaten gleichzeitig – je nach Aufwand und Art der Visualisierung in Zweier- oder in Drei­erteams pro Poster so­wie mit ei­nem Hauptverantwortlichen. »Kla­re Struk­tu­­ren sind bei der Umsetzung großer und lang­wie­riger Projekte wichtig, sons­t wird es schnell unübersichtlich«, so Jan Schwochow.
Die Projektmanager organisierten sich hauptsächlich mit Google-Anwendungen und aus­ge­druckten Kalenderplänen, in de­nen sie auch die Zusammenarbeit mit dem Museumsteam koordinierten und fest­hiel­ten, wann welches Plakat fertig sein sollte. Denn parallel dazu arbeitete die Infographics Group auch an der Entwicklung der Microsite www.here-i-stand.com und der Adaption der Poster für diese.

Eine weitere Herausforderung bestand in den unterschiedlichen Formaten beziehungsweise in deren Anpassung: Pos­ter, Buch­doppelseite oder interaktive Web­visu­alisierung. Eine Infografik, die für ein DIN-A1-Pla­kat konzipiert ist, kann man nicht einfach auf ein Buchformat verkleinern. »Je nach Medium und dessen Größe muss ein Thema ganz unterschiedlich erzählt werden, da der Lesefluss des Betrachters sich ändert«, erklärt Jan Schwochow.

Auch die Responsivität der Microsite erforderte mehr Aufwand, als sie zunächst erwar­tet hatten. Jede einzelne Grafik wurde in Illustrator in vier Versionen umgebaut und in den unterschiedlichen Breiten und Höhen angelegt. Später wurden Skripte genutzt, die diese Versionen in brow­ser­­kompatible Formate umwandel­ten. »Wir hätten auch einfach PDF-Datei­en hochladen können, in die jeder selbst reinzoomen kann«, sagt Jan Schwochow. »Doch das erfüllt nicht den Anspruch, den wir an unsere Arbeit haben.«

Die Detailliebe der Infographics Group hat sich gelohnt: Die Poster werden seit Ok­tober 2016 weltweit für Luther-Ausstellungen eingesetzt, etwa in Polen, Estland, Japan oder auf den Philippinen. Viele der Besucher teilen ihre Eindrücke unter dem Hashtag #hereistand in den Social Media. Luther ist also definitiv im Digitalzeitalter angekommen.


Brieffreund Martin Luther

So bereiteten Historiker und Informationsdesigner den umfangreichen Briefverkehr Luthers auf

Für die Infografik »Reformation VIPs« recherchierte eine wissenschaftliche Mit­­arbeiterin des Deutschen Historischen Mu­­­seums Berlin monatelang in antiken Bü­chern, um Licht in den Briefwechsel Lu­thers mit weiteren Reformatoren sowie Politikern und Humanisten der Jahre 1503 bis 1560 zu bringen. Allein von Luther fan­den sich rund 4300, von Melanchthon gar 7500 Schriftstücke, wobei die Quellen bis ins Jahr 1872 reichten. »Zur Visu­a­li­sierung entschieden wir uns für eine Netz­werk­grafik, die auf einen Blick zeigt, welcher Reformationsprotagonist welchem Zeitgenossen schrieb. Begleitend stellten wir in einem Zeitstrahl dar, in welchem Jahr die Briefe verschickt wurden«, erklärt Jan Schwochow. Für die Datenvisualisierung nutzte das Team zunächst die Open-Graph-Viz-Plattform Gephi und gestal­tete dann in Illustrator die Printvariante. Für die Onlinever­sion kam die Java­Script-Library Sigma.js zum Einsatz.

Das Expertenwissen der Historiker war für die Recherche essenziell: »Mehr als 500 Jahre alte Hand­schrif­ten zu entziffern ist extrem schwierig, wenn man sich damit nicht auskennt. Außerdem benötigt man viele Hintergrundinformationen, um zu verstehen, um wen es überhaupt geht«, erklärt Jan Schwo­chow. »Das Know-how der Geis­tes­wis­senschaftler war unabdingbar, doch es fiel ihnen nicht immer leicht, sich vorzu­stel­len, wie die Infografik am Ende aus­sehen würde – deswegen konnten sie die Daten nicht entsprechend für uns vorbereiten. Für uns war es wiederum schwer, ihnen oh­ne vorhandene Daten zu beschrei­ben, was wir vorhaben«, ergänzt Informa­tions­de­si­gner und Data Visualist Jonas Parnow.

So mancher Datensatz wurde mehr­mals zwischen der Infographics Group und dem Museum hin- und hergeschickt, bis die Da­tenvisua­lisierung oder Info­gra­fik entstehen konnte. Auch aus diesem Grund recherchieren die Informationsdesigner der Infographics Group bei vielen ihrer Projekte selbst, sofern Zeit und Budget es erlauben.


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[744] InformationsdesignCCCIGG17

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Das macht ein Business Designer bei Fjord

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Business Designer kombinieren unternehmerische und gestalterische Kompetenzen, um neue Produkte und Geschäftsmodelle zu entwickeln. Was man sonst noch über das Berufsfeld wissen sollte …

Christopher Böhnke arbeitet als Business Designer bei der Berliner Design- und Innovationsagentur Fjord.

Business Design ist im deutschen Arbeitsmarkt eine noch junge Disziplin. Grob gesagt geht es darum, Geschäftsmodellen eine Forn zu geben. Das umfasst nicht nur die Entwicklung innovativer Produkte und Services, sondern auch den betriebswirtschaftlichen und organisationalen Rahmen. In Schweden kann man Business & Design bereits studieren. Hierzulande fehlt eine explizite Ausbildung für diesen Beruf bisher. Wir fragten Christopher Böhnke, Business Design Director bei der Design- und Innovationsberatung Fjord in Berlin, was den Beruf ausmacht und wie man sich dafür qualifizieren kann.

Du hast einen Bachelor in Internationaler Kommunikationswissenschaft an der International University Bruchsal und einen Master in Strategic Marketing and Consulting an der University of Birmingham gemacht. Inwiefern ist das eine gute Voraussetzung für eine Karriere als Business Designer?
Christopher Böhnke: In meinem Bachelorstudium standen die Kommunikation zwischen Politikern und Bürgern, das Schreiben für Marketing und PR sowie Systemtheorie im Fokus. Hier habe ich gelernt, wie man Kommunikation konzipiert, plant und umsetzt. Dieses Wissen konnte ich in meinem Masterstudium um eine betriebswirtschaftliche Perspektive ergänzen. Diese Kombination war für mich eine gute Grundlage für den Beruf als Berater und Business Designer. Grundsätzlich haben unsere Business Designer sehr vielfältige Hintergründe, das passt auch zu unserer multidisziplinären Arbeit. Einige Kollegen haben BWL und Management studiert, andere kommen aus dem Design oder haben Wirtschaftspsychologie und Innovation Management studiert.

Und wie bist du dann zu dem Job bei Fjord gekommen?
Böhnke: Mit 23 Jahren bin ich als Strategieberater bei der Unternehmensberatung Accenture eingestiegen. Ich war dort der Jüngste und durfte mich mit spannenden Themen wie dem Einsatz Künstlicher Intelligenz für die Segmentierung von Zielgruppen beschäftigen. 2015 lernte ich bei einem Treffen in unserem Mailänder Innovation Center Scott Robinson kennen. Er ist Business Development Director bei Fjord, das seit 2013 zu Accenture gehört. Scott fand offenbar nicht nur meine bunten Socken zum Anzug ansprechend, sondern auch, dass meine Denkweise zur Innovationsberatung passt und lud mich nach Berlin ein.

Und dann bist du gleich dort geblieben?
Böhnke: Ja, ich bin noch im gleichen Jahr nach Berlin gezogen und habe mich neben meiner Rolle bei Accenture Interactive mehr und mehr auf die Themen von Fjord konzentrieren dürfen. Für den Bereich Business Design gab es bei Fjord bereits eine Kollegin, außerdem kam Tobias Kruse als Director an Bord. Die Abteilung war also noch recht klein. Am Business Design hat mich vor allem fasziniert, dass ich dort die beratende, strategische Sicht auf eine Organisation mit dem Fokus auf Innovation – vom Produkt und Service bis hin zum Geschäftsmodell – im kreativen Prozess kombinieren konnte. Traditionelle Organisationen treffen ihre Entscheidungen oft nur auf der Basis von Datenanalysen und mit dem Ziel der Risikovermeidung. Im Business Design geht es aber darum, valide Problemlösungen zu finden, durch Tests eine neue Datenbasis zu schaffen und für die damit besten Service-Ideen eine funktionale Organisation zu gestalten.

»Als Business Designer braucht es Pragmatismus, Geduld und Ausdauer«

Was muss ein Business Designer können?
Böhnke: Als Business Designer bei Fjord muss man Service Design verstehen und anwenden können, also die ganzheitliche, nutzerzentrierte und interdisziplinäre Entwicklung und Gestaltung von innovativen Services oder neuen Geschäftsideen. All das macht Fjord im Kern aus. Bei der Ideenfindung im Team ist die betriebswirtschaftliche Perspektive des Business Designers gefragt. Sobald wir die Ideen getestet haben und diese konkreter werden, muss er dann handwerkliches Know-how einbringen: So wie ein Visual Designer Ideen in Bildwelten und Styleguides umsetzt, definiert ein Business Designer beispielsweise ein acceptable loss scenario. Er stellt Fragen wie zum Beispiel: Wie viel muss investiert werden, um eine Idee zu testen und ab welchem Punkt lohnt der Aufwand nicht? Wie stelle ich operative Modelle auf und organisiere die Zusammenarbeit? Dabei geht es um das Wissen, wie man ein Unternehmen oder eine Einheit gründet, aufbaut und erfolgreich führt.

Was sind denn genau die Aufgaben eines Business Designers?
Böhnke: Unsere Business Designer bauen operative Modelle auf und entwickeln Business Cases. Sie behalten die Unternehmensstrategien und -visionen des Auftraggebers immer im Hinterkopf und haben zu jedem Zeitpunkt des Innovationsprozesses im Blick, wie sich die Organisation verändern muss und ob der erwünschte Return on Innovation erreicht wird. Der Innovationsimpuls bemisst sich dabei nicht unbedingt am quantifizierbaren Geschäftsergebnis, sondern kann auch in einer Kulturveränderung im Unternehmen bestehen. So lässt sich zum Beispiel die Produktivität der Mitarbeiter steigern, wenn sie das Gefühl bekommen, etwas Richtiges und Wichtiges zu tun und sich einbringen zu dürfen. Anders als der klassische BWLer lässt sich der Business Designer auf Methoden und Prozesse wie Design Thinking ein, die zunächst keine Benchmarks für Performance nutzen, sondern hypothesenbasierte Szenarien kreieren.

Business Designer müssen also eine Mischung aus Betriebswirtschaftler und Designer sein?
Böhnke: Das kann eine gute Voraussetzung sein. Unsere Designer finden sich schnell in solche Projekte ein, müssen sich aber irgendwann mit harten betriebswirtschaftlichen Aspekten wie operativen Modellen, Incentivierung und Return on Investment auseinandersetzen. Das liegt sicherlich nicht jedem Designer auf Anhieb, gehört aber dazu. Absolut inspirierend ist hier übrigens das Buch »Reinventing Organisations« von Frederic Laloux. Ebenfalls gute Voraussetzungen haben Berater mit betriebswirtschaftlicher Ausbildung, die sich in den Bereichen Design, Innovation, Organisationspsychologie oder Entrepreneurship weitergebildet haben. Zum Start dürfen sie bei uns noch lernen, wie man ein Projekt ohne feste Vorgaben für Ergebnisse angeht. Auch die flachen Hierarchien hier bei Fjord sind für manche Berater zunächst ungewohnt, daran lässt sich aber arbeiten. Eine gute Mischung bringen oft auch diejenigen mit, die aus der Strategie bei Werbe- oder Digitalagenturen kommen. Sie wissen, wie man mit Kreativen zusammenarbeitet, sind meist selbst kreativ und gleichzeitig daran gewöhnt, budgetär und geschäftlich zu denken. Das heißt aber nicht, dass Bewerber von Anfang an alles mitbringen müssen! Wir suchen spannende Leute mit Potenzial, die wir gerne intern weiterentwickeln.

»Business Designer haben zu jedem Zeitpunkt des Innovationsprozesses im Blick, ob der 
erwünschte Return on Innovation 
erreicht wird«

Was ist der Unterschied zwischen einem Service Designer und einem Business Designer?
Böhnke: Die Grenzen zwischen den Berufsbildern sind fließend. Bei Fjord ist jeder Business Designer auch Service Designer – einfach aus dem Grund, dass Service Design die Kernkompetenz unserer Innovationsberatung ist. Die Recherche und Ideenfindung zu Beginn eines Projekts läuft bei beiden gleich. Der Unterschied liegt hauptsächlich im Blickwinkel auf das Problem. Service-, Visual- und Interaction Designer fragen sich, welche menschlichen Bedürfnisse und Emotionen angesprochen werden. Business Designer wollen herausfinden, welches Geschäftsmodell dahinter steckt und welche Chancen damit im Industriekontext verbunden sind.

Der Business Designer ist also Anwalt des Auftraggebers?
Böhnke: Wir arbeiten alle im Sinne des Auftraggebers mit Fokus auf den tatsächlichen Nutzer von Produkten und Services und deren Kundenerfahrung. Unsere Business Designer übernehmen bei den strategischen Überlegungen aber die Federführung, weil sie die Hintergründe und Prozesse im Unternehmen sowie den betreffenden Markt während des Projektes noch tiefer durchdringen. Die Überlegungen stellen sie dann in einen ganzheitlichen Kontext und fragen: Wie verändern sich Markt, Nutzerbedürfnisse und damit letztlich die Welt? Und inwieweit macht dieser Service nicht nur geschäftlich, sondern auch für die Gesellschaft Sinn?

Welche Soft Skills muss ein Business Designer mitbringen?
Böhnke: Pragmatismus, Geduld und Ausdauer. Schließlich kann es dauern, bis ein Innovationsprojekt gelauncht oder die Organisationsstruktur eines Konzerns erfolgreich (neu) aufgesetzt ist. Auch systematisches Denken, Abstraktionsvermögen und die Fähigkeit zur Komplexitätsreduktion sind unabdingbar, denn letztlich ist der Business Designer immer auch ein Übersetzer von Sachverhalten für andere beteiligte Disziplinen. Dazu bedarf es Kreativität, Energie und Leidenschaft für Teamarbeit. Und wer nicht versteht, wie Kommunikation funktioniert, ist als Business Designer an der Schnittstelle zwischen Service-Designern und Auftraggeber aufgeschmissen.

»Business Design ist ein Wachstumsmarkt. Unsere Mitarbeiter stehen mit ihren hybriden Fähigkeiten bei unseren Kunden hoch im Kurs«

Wie könnte denn ein Studiengang für Business Design aussehen?
Böhnke: Besonderes Augenmerk sollte auf qualitativen Erhebungsmethoden liegen, denn für Innovation und Gestaltung ist ein gutes Verständnis der Nutzer und Märkte eine zwingende Voraussetzung. Hierzulande ist die quantitative Abbildbarkeit einer Idee aber leider immer noch mehr wert als ihre qualitative Gültigkeit. Gerade in einer komplexen digitalen Welt können wir uns diese Einseitigkeit nicht erlauben. Ein Studiengang für Business Design auch bei uns müsste daher lehren, wie man die Balance herstellt und hält. Außerdem sollte er neben systemischem Denken, Abstraktionsvermögen, Fähigkeit zur Komplexitätsreduktion und der Übersetzung von Sachverhalten für andere Disziplinen auch konkret vermitteln, wie man nach dem Prototyping das gesammelte Wissen in den Ausbau der ausgewählten Idee einfließen lässt.

Wie wird sich der Beruf deiner Meinung nach entwickeln? Wie sehen die Chancen auf dem Jobmarkt aus?
Böhnke: Business Design ist ein Wachstumsmarkt. Unsere Mitarbeiter stehen mit ihren hybriden Fähigkeiten bei unseren Kunden hoch im Kurs. Ich gehe fest davon aus, dass sie auch weiterhin ein wesentlicher Taktgeber der Transformationsprozesse in Unternehmen bleiben werden. Das kann auch dazu führen, dass sie direkt auf Kundenseite wechseln und die Innovationsprozesse vor Ort in die Hand nehmen oder ihre Erfahrungen in die dynamische Welt der Start-ups einbringen.


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[748] BusinessDesignCCCF17

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Blick ins Studio: Leo Burnett-Laeufer

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Bei Leo Burnett-Laeufer im MetaHaus in Berlin geht’s monochrom zu: Schwarz und Weiß treffen auf Stahl. 

Blick ins Studio: Leo Burnett-Laeufer Berlin

Das Berliner Büro der Design- und Lifestyleagentur Leo Burnett-Laeufer liegt seit 2016 im MetaHaus in Charlottenburg. Das riesengroße denkmalgeschützte Gebäude mit Rotklinkerfassade wurde 1928/29 als Um- und Abspannwerk für die Stromversorgung des Bezirks errichtet.

1984 wurde es stillgelegt, zwischen 1997 und 2001 gestalteten die Architekten Petra und Paul Kahlfeldt es zu einem Designzentrum mit zahlreichen großen Ateliers um. Viele Industrie-Elemente behielten sie bei, was heute zum besonderen Charme des MetaHauses beiträgt. Während der Umbau für MetaDesign erfolgte, sitzen mittlerweile auch die Agenturen Publicis Pixelpark, MSL Groupe und Saatchi & Saatchi Pro im Gebäude.

In den Räumen von Leo Burnett-Laeufer fällt vor allem die besondere Bauhaus-Wendeltreppe auf, die auf die obere Ebene führt. Die Einrichtung ist monochrom gehalten, die meisten Möbelstücke von Eiermann-Tisch bis Schreibtischleuchte ergänzen den Industrie-Look des Gebäudes in stilsicherem schwarz. Auf zwei Ebenen arbeiten 15 Mitarbeiter auf etwa 520 Quadratmetern. Sie alle passen an den großen Küchentisch – oder auf die Dachterrasse.

Ein paar weitere Eindrücke gibt’s in der Galerie – und hier geht’s zu allen »Blick ins Studio«-Beiträgen.

 

Blick ins Studio: Leo Burnett-Laeufer Berlin Blick ins Studio: Leo Burnett-Laeufer Berlin Blick ins Studio: Leo Burnett-Laeufer Berlin Blick ins Studio: Leo Burnett-Laeufer Berlin Blick ins Studio: Leo Burnett-Laeufer Berlin Blick ins Studio: Leo Burnett-Laeufer Berlin Blick ins Studio: Leo Burnett-Laeufer Berlin

Der Wilde Westen, wie man ihn noch nicht gesehen hat

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In Simon Roussins toll illustriertem Buch hinterlässt »Der Bandit mit dem goldenen Colt« eine blutige Spur – und Melancholie. Ein wirklich ungewöhnliches Kinderbuch.

Der Himmel ist ein Meer wogender Farben, das Mündungsfeuer blitzt in Rot, Gelb, Blau und Grün, während die Wild West Prärie wie buntes Feuer vibriert:

Die Filme Tarantinos genauso im Kopf wie die Westernklassiker von Sergio Leone, erzählt der französische Comiczeichner Simon Roussin von zwei Waisenbrüdern, die in der Kindheit voneinander getrennt werden, der eine friedlich bei einem Trapper aufwächst, während der andere Bandit berühmt wird für seinen goldenen Colt und seine Skrupellosigkeit.

So ungewöhnlich die Geschichte für Kinder ab 9 Jahren ist, erfrischend  und packend, sind die eigentliche Sensation die Illustrationen selbst, die die Prärie wie Farbgewitter leuchten lassen und voller kunterbunter Energie stecken.

Farbige Landschaften ziehen in die Geschichte hinein, alles ist mit Filzstift gemalt und mit feinen schwarzen Linien umrandet, weiße Wolken entstehen durch Aussparungen, Bären brüllen mit bedrohlich rotem Fell, der Schnee stürmt in schrägen Linien durch die Bilder oder fällt ganz leise in dicken Flocken.

Ein wunderbar uniques Buch, das alte Wildwestromantik heraufbeschwört, sie aber auch durchkreuzt, das tragisch endet und dabei viel Raum zum Nachdenken lässt.

Simon Roussin; Der Bandit mit dem goldenen Colt, 64 Seiten, durchgehend farbig illustriert, empholenes Lesealter + 9 Jahre, 21 Euro, ISBN 978-3-946100-32-4

 

PAGE Seminar: »Bildrecht!« – 13. April 2018

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Hier können Sie ein fundiertes Rechtswissen in Sachen »Bildrecht« für Ihren Arbeitsalltag erlangen. Die Teilnahme bewahrt Sie vor manch einer Bildrechtsverletzung …

Bildrecht_Seminar_2016_Visual

Was Bildnutzer und Bildurheber in Zeiten von Facebook & Co wissen müssen: Fragen zum Thema klären und beantworten die Referentinnen Sabine Pallaske und Silke Kirberg im neuen PAGE Seminar »Bildrecht«, das am 13. April 2018 in Hamburg stattfindet.

Die gutgläubige Nutzung von Bildern im Kommunikations-, Grafik- und Mediendesign kann Nachforderungen in empfindlicher Höhe mit sich bringen. Und in Anspruch genommen wird immer der zuerst, der ein Bild der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat. Gut also, wenn Artdirektoren, Art-Buyer, Bildredakteure, Social-Media-Manager, Editorial Designer, Grafiker, Bildgestalter und Website-Betreiber verstehen, was sich hinter dem Begriff »Bildrecht« sowie hinter den einzelnen Lizenzmodellen verbirgt. Das Thema birgt mehr Fallstricke, als man denkt.

Im PAGE Seminar »Bildrecht« erklären Sabine Pallaske und Silke Kirberg an anschaulichen Beispielen aus der Praxis, was Illustratoren und Fotografen sowie Agenturen und Unternehmen bei der Auftragsvergabe und Verwertung von Bildern beachten müssen. Sie beleuchten auch, wie man sich in den bildorientierten Social Networks wie Instagram und Pinterest verhält. Zudem erhalten Sie als Teilnehmer geldwerte Tipps für die Vertragsgestaltung und Nutzungsrechtsklärung und können die Pausen nutzen, um über konkrete Fälle zu sprechen!

Das PAGE Seminar findet am 13. April 2018 in den Design Offices, Hamburg Domplatz, von 9:00 bis 17:30 Uhr statt. Die Teilnahmegebühr von 756 Euro (zzgl. gesetzlicher MwSt.) ist gut investiertes Geld. Die Teilnahme bewahrt Sie vor manch einer Bildrechtsverletzung und hilft Ihnen im Falle, dass Sie selbst der Urheber sind, Ihre Rechte zu wahren und angemessene Honorare durchzusetzen. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt.


Hier können Sie sich zum PAGE Seminar »Bildrecht« anmelden!

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Die Agenda

Grundzüge des Urheberrechts
Was ist urheberrechtlich geschützt, und wer hat wann die Nutzungsrechte inne?

Schranken des Urheberrechts und Nebenrechte
Welche Rechte Dritter bestehen unter welchen Bedingungen, und wer muss sich wann genehmigen lassen, ob die Bilder veröffentlicht werden können?

A. Model Release: das Recht am eigenen Bild, Klärung mit Einzelpersonen oder Modelagenturen (Kunsturhebergesetz, Grundgesetz, EMRK)
B. Property Release: Was ist Panoramafreiheit, und wo braucht es die Genehmigung des Grundstückseigentümers?
C. Markenrecht: Imageübertragung oder Beiwerk? Augen auf bei Styling und Requisite – hier herrscht großer Abstimmungsbedarf.

Nutzungs- und Verwertungsvereinbarungen
Wer räumt wem wann was ein – und wie? Welche Rechte habe ich als Designer, Filmemacher, Fotograf auf der einen Seite und welche als Nutzer auf der anderen Seite?

A. Stock: RM/RF/Microstock/Creative Commons/Flickr & Co
B. Individualvertrag (Designer, Texter, Fotograf, Illustrator, Filmemacher)
C. Miturheberschaft (extrem wichtig, beispielsweise bei Postproduktion oder Styling und Food-Fotografie)

Urheberrecht und Social Media

A. Grundsätzliches
B. Quellenangabe
C. Wie schütze ich mich gegen Missbrauch? (Branding und andere Methoden)
D. Welche Lizenzregelungen gelten bei den verschiedenen Bildagenturen?

Die Tücken im Detail

A. AGB – was ist das eigentlich?
B. Angebote korrekt formulieren
C. Rechteumfang richtig beschreiben

Wer haftet?
Die Rechtekette und die Konsequenzen für Nutzer, Besteller und Urheber bei Rechtsverletzungen


Hier geht es zur Anmeldung zum PAGE Seminar »Bildrecht«.

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Über die Referentinnen

PAGE_Seminar_Bildrecht_Ref_PALLASKE

Sabine Pallaske, Mitbegründerin und bis 2016 Geschäftsführerin von F1online, ist Coach in Sachen Bild- und Urheberrechte mit Bildgerecht.de. Sie hat Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Fotografie Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Fotografie an der Hochschule Darmstadt studiert und war selbstständig als Fotografin tätig. Ihre Sachkompetenz bringt sie unter anderem beim Bundesverband professioneller Bildanbieter (BVPA) aktiv ein, bei der Mittelstandsgemeinschaft Foto-Marketing (MFM) sowie bei diversen Foren. Ihr ist es ein Anliegen, das Chaos im Bild- und Lizenzrecht für Anbieter wie Nutzer durchschaubar zu machen.

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Rechtsanwältin Silke Kirberg ist Inhaberin der auf Urheber- und Medienrecht spezialisierten Kanzlei Kirberg in Hamburg. Kernbereich ihrer Tätigkeit ist das Bildrecht. Sie berät und vertritt überwiegend Unternehmen und Freiberufler aus der Medienbranche, insbesondere Bildagenturen und Fotografen. Durch ihre langjährige Praxis ist ihr das Bildgeschäft bestens vertraut. Silke Kirberg ist Mitglied des Experten-Netzwerks BVPAexperts.


Sinja_Kik

Bei Fragen zu einem unserer Seminare oder zu Ihrer Anmeldung wenden Sie sich bitte an

Sinja Kik
Redaktionsasstistentin/Editorial Assistant

E-Mail: info (at) page-online.de
Telefon: +49 40 85183400

 

PAGE Seminar: »Multisense Design« – am 4. Mai 2018

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Das PAGE Seminar mit Olaf Hartmann, Geschäftsführer des Multisense Instituts, richtet sich an Designer, Marketingverantwortliche und Brandingstrategen …

In einer überkommunizierten, konsumkritischen und werbemüden Welt birgt die multisensorische Gestaltung von Produkten, Werbebotschaften und Verkaufsprozessen eine große Chance zur Differenzierung. Denn das Gros aller Informationen verarbeiten wir an der bewussten Wahrnehmung vorbei mit dem unterbewussten, impliziten System unseres Gehirns. Deshalb ist multisensorisches Marketing auch kein Hype – es ist ein Erfolgsmodell. Aber Vorsicht! Die Annahme, mit kreativ veredelten Printprodukten automatisch auch Wertschätzung und Wirksamkeit steigern zu können, ist ebenso eine Mär wie die Gleichung »Millionen Klicks = Millionen Umsätze«.

In unserem Seminar zeigt Ihnen Olaf Hartmann anhand konkreter Beispiele und neuster Erkenntnisse aus Neurowissenschaft, Verhaltensökonomie, Psychologie und Sensorikforschung, wie sich die Kraft multisensorischer Kommunikation entfaltet. Er erklärt, wie Sie zielgerichtet mittels multisensorischer Verstärkung die gesamte Costumer Journey hindurch mehr Aufmerksamkeit, Erinnerung, Glaubwürdigkeit, Wertschätzung und Kaufbereitschaft erzeugen können. Das Wissen um das Aktivierungspotenzial der einzelnen Sinne bereichert alle Gestaltungsdisziplinen: Kommunikations- und Packaging Design ebenso wie UX, Service und Interaction Design. Richtig eingesetzt, steigert es den Erfolg im Dialogmarketing, in der Werbung und am Point of Sale. Aber auch in den digitalen Medien können wir dieses Wissen gezielt nutzen – schon Bild- und Textsprache können mental simulieren und virtuell haptische Erlebnisse stimulieren.

Das Seminar richtet sich somit an Designer, Marketingverantwortliche und Brandingstrategen – kurzum an alle, die nicht Effekthascherei betreiben, sondern das Budget gewinnbringend einsetzen, wirksam kommunizieren und Marken nachhaltig stark machen wollen. – Profitieren auch Sie von Olaf Hartmanns fundiertem Know-how aus der Praxis für die Praxis.

Das Seminar findet am 4. Mai 2018 im Hotel 25hours, Hamburg-Bahrenfeld, von 9:00 bis 17:30 Uhr statt. Die Teilnahme kostet 748 Euro (zzgl. gesetzlicher MwSt.). Die Gebühr umfasst die Tagungskosten, Lunch und Kaffeepausen. Die Teilnehmerzahl ist auf 18 Personen begrenzt.

Also schnell anmelden!

 


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Die Agenda

1) Update: Neuromarketing und Verhaltenspsychologie
– Die Macht des Unbewussten
– Wie implizite Ziele die Wahrnehmung lenken
– Warum Ziele die Quelle der Emotionen sind
– Wie das Gehirn (Kauf-)Entscheidungen fällt

2) Basics: Multisensorisches Marketing
– Vom sensorischen Reiz zum Markencode
– Die Macht der multisensorischen Verstärkung
– Von der Positionierung zum Touchpoint-Management
– Mit dem ARIVA-Wirkmodell Kommunikation erfolgreicher machen

3) Multisensorik in der Praxis: Fallbeispiele, Workshop & Training
Best Practice Cases aus den Bereichen Packaging, Ad Specials, Kommunikation, E-Commerce, Produktdesign und Corporate Design
– Irradiations- und Priming-Effekt bewusst nutzen
– Mit Embodiment und »Tu«-Effekt die Erinnerung verstärken
– Durch Haptik Glaubwürdigkeit, Wertschätzung und Kaufbereitschaft erhöhen
– Kreativsession anhand einer Aufgabenstellung aus der Praxis der Teilnehmer


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Der Bestsellerautor, Berater und gefragte Keynote-Speaker schöpft in seiner lebendigen Moderation aus mehr als 20 Jahren Marketingerfahrung.Olaf Hartmann, Geschäftsführer des Multisense Instituts, ist einer der führenden Experten für multisensorisches Marketing.


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PAGE Seminar »Design Thinking – und dann?« – am 13. April 2018

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Der Workshop mit Edenspiekermann für Designprofis in Agentur, Start-up und Unternehmen …

Design Thinking, rote Sofas, viele Post-its und Stoppuhren gehören bei Start-ups, Agenturen und Marketingabteilungen schon lange zum festen Inventar. Auch in vielen Unternehmen ist Design Thinking mittlerweile ein gängiger Begriff. Mit der Methode lassen sich schnell und spielerisch viele neue Ideen und Lösungsmöglichkeiten entwickeln. In der lockeren Atmosphäre von gut moderierten Workshops kann man Hierarchien, Silos und interne Grenzen auch leicht überwinden – die multidisziplinäre Zusammenarbeit macht Spaß!

Zurück im Alltag, kommen die Prozesse aber meist nur schleppend voran. Nur allzu leicht fällt man wieder zurück in die alten Muster. Im PAGE Workshop »Design Thinking – und dann?« gewährt Ihnen Pia Betton, Partnerin bei Edenspiekermann, nicht nur tiefe Einblicke in Kundenprojekte, die mit Design Thinking erfolgreich durchgeführt wurden. Sie lernen auch, wie Sie Design Thinking in Ihr Arbeitsumfeld integrieren können, um agile Prozesse, Kreativität und multidisziplinäre Zusammenarbeit in Teams zu fördern.

Der Workshop richtet sich an Team Leads in Organisationen und Agenturen sowie an Designer, Developer, Projektleiter und all jene, die maßgeblich an Kundenprojekten beteiligt sind und in der eigenen Organisation oder bei Auftraggebern Design Thinking nachhaltig als Treiber in Projekten und Teams einsetzten möchten.

Das Seminar baut auf auf das neueste Wissen über Organisationsentwicklung und Teamarbeit von den führenden Design Thinkers aus Stanford und Cambridge sowie aus führenden Agenturen wie IDEO. Gepaart mit einem erprobten Methodenset und konkreten Fallbeispielen sind Sie nach dem Seminar gut gerüstet, um Design Thinking auch nach dem Workshop erfolgreich in Ihrem Arbeitsalltag einsetzen zu können.

Das Seminar findet am 13. April 2018 bei Edenspiekermann in Berlin von 9:00 bis 18:30 Uhr statt. Die Teilnahme kostet 756 Euro (zzgl. gesetzlicher MwSt.). Die Gebühr umfasst die Tagungskosten, Lunch und Kaffeepausen. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt.

Also schnell anmelden!

 


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Die Agenda

1) Intro & Basics.
Design Thinking (DT) gibt es als Methode seit mehr als zehn Jahren. Die Grenzen zwischen DT und agilen Arbeitsweisen verschwimmen zunehmend. Was ist vom Ursprungskonzept noch aktuell, was ist überholt und was neu hinzugekommen?

2) Praxis & Cases.
Was brauchen Teams heute, um in nutzerorientierten Arbeitsumfeldern zu bestehen? Wie lassen sich die Ergebnisse von DT-Prozessen schnell und effektiv validieren und im Alltag adaptieren, um außerhalb der Workshop- Umgebung nicht wieder in die Komptenzsilos zurückzufallen?

3) Dos & Don’ts.
Auf Basis des Edenspiekermann- Methodensets »Design Thinking in Teams and Organizations« entwickeln Sie konkrete Lösungen und Maßnahmen, um DT im Team und mit Kunden nachhaltig einzusetzen.

4 Retrospektive & Sum up.
Weitere Cases und Insights von Edenspiekermann runden den Tag ab und ermöglichen die Reflexion des Gelernten für den eigenen Berufsalltag mit DT.

 


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Über die Referentin

Pia Betton, Partnerin bei Edenspiekermann, blickt auf 20 Jahre Erfahrung in den Bereichen Brand Development, Corporate Design, Design Thinking, Design Research, Innovation und Communication zurück. Ihre berufliche Laufbahn führte sie ins Management von Unternehmen wie MetaDesign, Institute of Electronic Business und heute Edenspiekermann. Ihr Portfolio internationaler Kunden reicht von Firmen wie Bang & Olufsen, Carlsberg, E.ON und LEGO bis zu öffentlichen Institutionen wie Deutsche Bahn und Danish Investment Fund.


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illu18

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Das Illustratoren-Festival »illu18« in NRW ruft zur Teilnahme auf und zum Besuch ein!

Im Rahmen des Festivals werden ausgewählte Illustratoren ihre Arbeiten vom 03. bis zum 06. Mai 2018 der Öffentlichkeit vorstellen.

>>>CALL FOR ENTRIES<<<

Noch bis zum 15. Dezember 2017 können sich Zeichner für das größte Illustratoren-Festival Nordrhein-Westfalens bewerben! Anmeldung unter www.illustratoren-festival.de

 

3D-Kunst mit Milchschaum

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Ein Instagram-Account, der Spaß macht – und Lust auf Kaffee …

Paying homage to my new black food colouring by making batman Let me know what I should make next!

Ein Beitrag geteilt von DAPHNE TAN (@periperipeng) am

Dass Marken mit ihren Produkten auch auf Instagram gefunden werden können, wird immer wichtiger. PAGE berichtete dazu kürzlich sowohl in einem Onlinebeitrag als auch in PAGE 11.2017. Ebenso Illustratoren sollten sich auf diesem Social-Media-Kanal tummeln, dazu hatten wir vor geraumer Zeit einen Artikel mit den zehn besten deutschsprachigen Illustratoren, denen man folgen sollte, zusammengestellt. Jetzt zeigen wir einen Account, der einfach das Hobby einer kreativen Frau aus Singapur ist – so heißt es zumindest auf der Seite. Der Produktname Barista Espresso taucht allerdings auf den neuesten Posts doch recht häufig auf, was vermuten lässt, dass es da ein Product Placement gegeben hat …

Sie kreiert jedenfalls unter dem Instagram-Namen »periperipeng« ohne Ende neue Milchschaum-3D-Kunst mit extra festem Schaum in Kaffeebechern. Auch wenn man Werke solcher Art schon mal gesehen hat, diese hier – mit Batman, Kraken, Katzen oder Faultieren – laden sehr zum Hinschauen und Schmunzeln ein:

🐙🐙🐙 (ps please forgive me for lacklustre cups and infrequent posts, gonna be really busy the next 2 weeks)

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Mood

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hula hoopin'

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Mehr Milchschaum-Kunstwerke gibt’s hier.


Trends und Fakten zu Instagram: Infografik

Interface Design in der Praxis

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Wie gestaltet man Autokataloge informativ und multimedial, um End­konsumenten und Händler in 135 Ländern zu erreichen? Für BMW konzipierte Serviceplan eine neue modulare App für iPad und Smartphone.

Wer in unseren Tagen mit dem Gedanken spielt, sich ein neues Auto zu kaufen, informiert sich höchstwahrscheinlich zuerst online. Auf den verschiedenen digita­len Plattformen sucht er alle relevanten Details zum gewünschten Modell heraus, bevor er das erste Mal beim Autohändler vorbeischaut, dort in gedruckten Katalo­gen blättert oder eine Probefahrt vereinbart. Bis die finale Kaufentscheidung fällt, greift der Interessent immer wieder auf unterschiedliche digitale Informationsinhalte zurück – unterwegs auf dem Smartphone, in der Mittagspause am Desk­top oder zu Hause auf dem Tablet. Er kommt also auf etlichen Wegen und Geräten immer wieder mit der Automarke seiner Wahl in Berührung.

»Interface Designer müssen nicht coden können. Sie sollten aber verstehen, was technisch möglich ist, damit die Ideen, die sie entwickeln, auch umsetzbar sind« Brian Ta, Senior Art Director Digital, Serviceplan Content Hamburg

Um diese Begegnungen möglichst ansprechend zu gestalten und den vielfälti­gen Ansprüchen gerecht zu werden, die Menschen heutzutage an Informationen rund um Neuwagen haben, entwickelte Ser­viceplan Content Hamburg für die Verkaufsliteratur von BMW ein umfangrei­ches neues Konzept. Das Ziel: eine multimediale, zeitgemäße Lösung, die auf al­len Kanälen funktioniert. Die Serviceplan-Tochterfirma am Standort Hamburg arbeitet bereits seit acht Jahren für BMW im Bereich Verkaufsliteratur. Insgesamt gestalten 45 Mit­arbeiter, darunter Interface Designer, technische Redakteure, Digital­spezialisten, Analogexperten, Texter und Konzepter, gemeinsam die Inhalte – Fotos, Videos und Texte.

Die Herausforderung dabei: BMW kommuniziert als globale Marke in 135 Ländern in 40 Sprachen und richtet sich mit der Verkaufsliteratur sowohl an Endkonsumen­ten als auch an BMW-Händler. Zu allen Fahr­zeugmodellen entstehen unzäh­lige In­hal­te, die auf unterschiedlichen Kanälen in die verschiedenen Märkte gespielt werden. Etliche dieser Inhalte spre­chen gleich mehrere Zielgruppen an. Das Serviceplan-Team suchte nach einem Weg, den Content nur einmalig produzieren, aber mehr­fach ausspielen zu können. »Uns war dabei wichtig, dass alles wie aus einer Hand wirkt«, erklärt Jakob Ulrich, Interface Designer und Head of Digital Art bei Serviceplan Content Hamburg.

Modular geht’s leichter

Die Interface Designer konzipierten eine Tablet- und Smartphone-App sowie einen digitalen Argumentationsleitfaden für BMW-Händler, die wie Content-Baukas­ten­systeme funktionieren. Für jedes BMW-Modell gibt es mehrere Kategorien, die flexibel mit Content-Modulen gefüllt werden können. Hinter jedem Modul verbergen sich weiterführende Inhalte.

»Die Werte von BMW schwingen im Interface Design immer mit: Die Marke ist hochwertig, sie strahlt etwas Zurück­genomme­nes aus, statt protzig zu sein« Jakob Ulrich, Head of Digital Art, Serviceplan Content Hamburg

Die neue Struktur setzte Serviceplan zu­nächst für die 5er-Limousine um, alle weiteren BMW-Modelle passt die Agentur nach und nach an. Für die 5er-Limousine entstanden zunächst 18 Module, die sich mit Themen rund um den Wagen befassen – zum Beispiel dem Exterieur, dem Interieur oder der Geschichte des Modells. »Die The­menseiten sind wie eigenständige One-Pager aufgebaut und durch die Module individuell anpassbar«, erklärt Jakob Ulrich.

Nachdem die Entscheidung für ein mo­dulares Prinzip gefallen war, legte das Team im nächsten Schritt das iPad als Master­gerät fest, für dessen Seitenverhältnisse sämtliche Inhalte im Querformat angelegt werden sollten. »In der alten App stell­ten die Printkataloge unsere Vorlage für die digitale Umsetzung dar«, sagt Brian Ta, Senior Art Director Digital bei Serviceplan Content Hamburg und vor allem verantwortlich für alle visuellen Inhalte. Die alte Vorgehensweise erforderte einen hohen Arbeitsaufwand und war einfach nicht mehr zeitgemäß, weswegen das Serviceplan-Team den Ansatz komplett umdreh­te. »Durch den Digital-First-Ansatz richten sich jetzt alle Medien nach dem 4:3-Format der iPad-App – auch die Printproduk­te«, sagt Ta. Auf diese Weise lassen sich Fotos und andere Bildinhalte ohne Format­anpassungen sowohl in der App als auch in der Printbroschüre nutzen. Die App ist responsiv, sie zeigt die Inhalte am Smartphone im Hochformat an.

Das Team definierte unterschiedliche Kategorien, um die Module zu clustern: »Highlights«, »Innovation und Technik«, »Ausstattung« und »Special und Servi­ces«. Weil die meisten Informationen zur 5er-Limousine sowohl für Händler als auch für Endkonsumenten relevant sind, finden sich diese in beiden Anwendungen. Lediglich die Themen der »Special und Ser­vi­ces«-Kategorie werden nur Endkonsumen­ten gezeigt. Händler erhalten stattdessen Informationen zu vergleichbaren Autos von Wettbewerbern, denn in Zeiten umfassend informierter Kunden müssen Autohändler sich unbedingt einen Wissensvorsprung aneignen, um auf jede erdenkliche Frage vorbereitet zu sein und im

Verkaufsgespräch mit guten Argumen­ten punk­ten zu können. Auch von Land zu Land unterscheiden sich die Module teilweise: Einige Inhalte sind für alle Regio­nen relevant, andere – wie etwa techni­sche Details – können variieren.

Ein Design Sprint pro Woche

Drei Monate arbeitete Jakob Ulrich mit einer Entwicklerin, einem Konzepter und einem Digitalberater an der Erstellung der Module. »Wir haben uns in sogenannten Design Sprints organisiert«, sagt er. »Jede Woche haben wir ein Modul entwickelt – immer nach dem gleichen Ablauf: Montags wird recherchiert, dienstags skizziert, mitt­wochs designt, donnerstags programmiert und freitags getestet.« Am Ende der Woche präsentierten sie die Ergebnisse und den Entstehungsprozess ihren Teamleitern.

»Als Interface Designer versetzt man sich immer wieder in den User hinein, um die ideale Schnittstelle zwischen Mensch und Gerät zu gestalten. Ist die Bedienung so logisch, intuitiv und selbsterklärend wie möglich? Fühlt der Nutzer sich jederzeit gut orientiert?« Jakob Ulrich, Head of Digital Art, Serviceplan Content Hamburg

Abhängig vom jeweiligen Wochentag kamen sehr unterschiedli­che Tools zum Ein­satz: So recherchierte das Team online und in Fachzeit­schriften, scribbelte mit Pa­pier und Stiften, nutzte in den Designphasen Sketch, Photo­shop und das Anima­tions­programm After Effects sowie Framer für das Erstellen von Prototypen. »Framer ist ein tolles Tool, weil es zweigeteilt funktioniert: Man kann damit nicht nur interaktive Prototypen erstellen, sondern auch gleich ein Interface designen und um­setzen«, erklärt Jakob Ulrich. »Um die Pro­grammierung hat sich hauptsächlich die Entwicklerin gekümmert, aber mittler­wei­le können wir Prototypen oder Klickdummys auch selbst bauen«, erklärt er. Brian Ta ergänzt: »Interface Designer müssen nicht zwangsläufig coden können. Sie sollten aber verstehen, was technisch möglich ist, damit die Ideen, die sie entwickeln, auch umsetzbar sind.«

Zwischen Nutzer und Marke

Als nach drei ungemein intensiven Design-Sprint-Monaten im April 2016 die Module fertig waren, erstellte das Team eine gro­ße Sitemap für die App. Hier legte es fest, wie die Module angeordnet werden und wo welche Inhalte gezeigt werden sollen. Anschließend ging es an die Umsetzung: Jede Themenseite wurde wie eine eigene Webseite programmiert und mit von Serviceplan Content Hamburg produzierten Fotos, Videos und Texten bestückt.

Während des gesamten Prozesses hatte das Team stets die künftigen Nutzer im Blick: »Als Interface Designer versetzt man sich immer wieder in den User hin­ein, um die ideale Schnittstelle zwischen Mensch und Gerät zu gestalten. Ist die Bedienung so logisch, intuitiv und selbsterklärend wie möglich? Fühlt der Nutzer sich jederzeit gut orientiert?«, so Jakob Ulrich. Zusätzlich müssen die Qualitäten der Mar­ke transportiert werden: »Die Wer­te von BMW schwingen im Interface Design stets mit. Die Marke ist hochwertig, sie strahlt etwas Zurückgenommenes aus, statt prot­zig zu sein. Entsprechend konzentriert sich auch das Design auf das Wesentliche.«

Um von Anfang an ein Gefühl für den Look der neuen BMW Dynamic Sales Media zu bekommen, nutzte das Serviceplan-Team im De­signprozess das Atomic-Design-Prinzip. Das heißt: Jedes Designelement wurde von Anfang an detailliert gestaltet, statt mit groben Skizzen zu arbei­ten (siehe »Atomic Design«, unten).

Digitales Blättern

In der fertigen App fallen sofort die klare Struktur und die großen Bilder auf: Die Ka­­tegorien zur 5er-Limousine sind unterei­-
n­ander angelegt, sodass man beim Durch­scrollen bereits die ersten Module auf dem Bildschirm sieht, durch die man seitwärts swipen kann. So können Nutzer von Inhalt zu Inhalt blättern, ohne zwischendurch ei­ne Navigationsleiste zu bedienen – wie in ei­ner gedruckten Broschüre. Findet man ein Modul interessant und tappt darauf, kommt der gesamte Inhalt zum Vorschein – inklusive Videos, Fotogalerien und Texten.

Da die Module für die iPad-App von An­fang an responsiv entwickelt wurden, war keine Anpassung für andere Geräte mehr nötig. »Die Inhalte sind identisch, reagieren aber teilweise auf dem Smartphone dy­namischer als auf dem Tablet«, sagt Brian Ta. »Das war bei der Entwicklung eine der großen Herausforderungen – bei Tabellen beispielsweise noch mehr als bei Text-Bild-Kombinationen.« Auf dem Smartphone sind alle Inhalte im Hochformat sichtbar, Fotos und Videos sind wie am iPad im Querformat gehalten und nehmen die vol­le Breite des Smartphone-Displays ein. Die zugehörigen Printkataloge sind ebenfalls im neuen 4:3-Format gestaltet, sodass die Fotos die gleichen Seitenverhältnisse haben wie in der App.

Als nach zehn Monaten die neuen BMW Dynamic Sales Media für die 5er-Limou­si­ne fertig waren, blickte das Team auf eine ausgesprochen intensive und lehrrei­che Zeit zurück: »Vor allem in den Sprintwochen habe ich mich sehr weiterentwickelt. Wir haben gelernt, die Fühler auszustrecken – in alle möglichen Richtungen«, sagt Jakob Ulrich. Und mit der fertigen App ist das Team sehr zufrieden, wie Brian Ta berichtet: »Sie macht Spaß! Obwohl es sehr viel Inhalt ist, lässt er sich angenehm konsumieren.«

 


Was ist eigentlich Atomic Design?

Die Webdesign-Methode hilft bei der Gestaltung komplexer Projekte.

Der amerikanische Webdesigner Brad Frost erfand 2013 das Prinzip, das als iterativer Gestaltungsansatz für Websites dient und wie ein Baukastensys­tem funktioniert: Man entwickelt zuerst die Design­grundbestandteile und baut diese nach und nach zu immer größeren Einheiten zu­sammen. Los geht es mit den kleinsten an­zunehmenden Einheiten, Atome genannt. »Bei den BMW Dynamic Sales Media gehörten Icons, Fotos, Schriftar­ten oder die Hintergrundfarbe Weiß zu den Ato­men«, erklärt Jakob Ulrich, Head of Digital Art bei Serviceplan Content Hamburg.

Im zweiten Schritt setzt man die Ato­me zu Molekülen zusammen – so ent­ste­hen beispielsweise Text-Bild-Kombina­tio­nen. Mehrere Moleküle sind wiederum Or­ganismen. Diese bildeten die Module für die BMW Dynamic Sales Media. Kombiniert man Organismen beziehungsweise Module, entwickeln sich dar­aus Templates und im letzten Schritt kom­plette Seiten.

Die Vorteile der Metho­de: Man arbeitet so kleinteilig, dass Details direkt erkennbar sind und die Richtung vorgeben. »Im Vergleich wirken Skizzen oder Wireframes eher grob, denn dort sind nur die nötigs­ten User-Inter­ak­tions-Mög­­lich­keiten zu sehen«, sagt Jakob Ulrich. Durch die Un­terteilung in Atome, Moleküle et cetera ergibt sich zudem eine logische Struktur, die ei­nen guten Überblick über ein Projekt gewährt. Für komplexe Großprojek­te wie die BMW-Verkaufsliteratur ist Atomic Design daher gut geeignet – für einen One-Pager lohnt sich die aufwendige Methode hingegen eher nicht.

Von kleinen Elementen zum großen Ganzen statt andersherum. Das Ergebnis ist konsistentes, durchdachtes Design.


Alle weiteren PAGE-Connect Artikel zum Thema Interface Designer finden Sie hier.

Zum Download des PAGE Connect eDossiers »Das macht ein Interface Designer bei Serviceplan« geht’s hier.

[732] InterfaceDesignerCCCSP17 

 

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Seit über 30 Jahren präsentiert PAGE, das Magazin für Kreative in Design, Werbung und Medien, herausragende Arbeiten und forciert die entscheidenden Trends und Technologien rund um Print, Web, Mobile. Wir suchen für unser Team in Hamburg ab sofort eine/n …

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