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Augen auf! 100 Jahre Leica Fotografie

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Mit der Kleinbildkamera revolutionierte Leica vor 100 Jahren die Fotografie – und eine Wanderausstellung zeigt, wie sich das Sehen seither verändert hat. Noch bis zum November ist die großartige Bilderflut im c/o Berlin zu sehen. Perfekt kombinieren kann man sie jetzt zudem mit Anton Corbijns neuem Film LIFE.

Jeff Mermelstein: Sidewalk, 1995

Oskar Barnack war Leiter der Versuchsabteilung bei den Optischen Werken Leitz – und machte seiner Aufgabe 1914 alle Ehre. Als er die Kleinkamera für 35mm Film erfand und die Fotografie revolutionierte und auch demokratisierte.

Aufgrund des Ersten Weltkriegs dauerte es bis 1924 bis die Leica in Serie gehen konnte, doch dann hatte Jeder die Möglichkeit, zu fotografieren. Zumindest der, der sich die neue Errungenschaft leisten konnte, die von Objektiven, Tageslichtkassetten, Diaprojektoren und auch Vergrößerungsgeräten flankiert wurde und ein Verkaufshit war.

Wie sie das Sehen veränderte, der Blick entfesselt wurde, neue Zeitzeugenschaften entstanden, zeigt die Ausstellung für die Kurator Hans-Michael Koetzle sich erstmals in dem Leica Archiven umschauen konnten.

Zu Tage förderten sie mehr als 400 Arbeiten, viele auch internationale Leihgaben, Zeitschriften, Dokumentarmaterial und Bücher. Es geht um Bildjournalismus und Avantgarde, die ungestellten Alltagsszenen in den 1940er Jahren, den Neorealismus, um Fotografieströmungen in Spanien, Portugal und Japan, um Neorealismus und Mode.

Dazu schillern Namen wie William Eggleston, Martin Parr, René Burri, Robert Frank, F. C. Gundlach, Robert Lebeck oder auch Michael von Gaffenried, der mit seinen Beobachtungen in einer FKK-Kolonie ebenso Furore machte wie mit seiner Serie über ein drogenabhängiges Pärchen.

Perfekt kombinieren kann man die Schau eigentlich auch mit einem Kinobesuch. Diese Woche startet mit LIFE der neue Film von Anton Corbijn, der erzählt, wie der Fotograf Dennis Stock in den 1950ern die berühmten Bilder von James Dean schoss – natürlich mit einer Leica, ohne die diese legeren Fotos gar nicht möglich gewesen wären. Robert Pattinson, der den Fotografen spielt, den das Bild Deans am verregneten Times Square machte, fotografierte mit einer der Originalkameras aus dem Museum in Wetzlar.

Auch bei Leica selbst feiert man das 100-jähriges Jubiläum – mit einem neuen Firmensitz, einer Erlebniswelt, Ausstellungen und Sonderheften.

Heinrich Heidersberger: Laederstraede, Kopenhagen 1935 Alfred Eisenstaedt: VJ Day, Times Square, NY, 14. August 1945 F.C. Gundlach, Modereportage für Nino, Hamburger Hafen 1958 Fred Herzog: Man with Bandage, 1968. Courtesy of Equinox Gallery, Vancouver Jeff Mermelstein: Sidewalk, 1995 Bruce Gilden: ohne Titel, aus dem Zyklus „GO“, 2001 Oskar Barnack: Flut in Wetzlar, 1920 (erschienen in »Die Reklame«, Berlin 1926) Ilse Bing: Selbstporträt in Spiegeln, 1931 Anton Stankowski: Begrüßung, Zürich, Rüdenplatz, 1932 Walter Vogel: Dalmatiner ... Kein Interesse an Fußball, Düsseldorf 1956 Walter Vogel: Boxerbeine, Düsseldorf 1956 F.C. Gundlach, Modereportage für Nino, Hamburger Hafen 1958 Hans Silvester: Stahlgerüstmontage, ohne Jahr (ca. Ende der 1950er Jahre) Ulrich Mack: Wildpferde in Kenia, 1964 Einheimische beim Kegeln während eines Sommer Wochenendes Kardinal in seinem Dienstwagen, 1989, Köln, Deutschland Aus der Serie »Boystown«

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