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Evian – Mogelpackung des Jahres

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Die Verbraucherzentrale Hamburg kürte Evian zur dreistesten Mogelpackung in 2016. Christine Lischka, Geschäftsführerin von Serviceplan Design kommentiert …

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Die kürzlich von der Verbraucherzentrale Hamburg geführte Online-Umfrage, an der 23.414 Personen teilnahmen, kürte nun die Evian Mineralwasser in der 1,25 Liter-Version zur Mogelpackung des Jahres 2016. Ganze 38,3 Prozent der Beteiligten stimmten für das von Danone Waters vertriebene Produkt. Die Verbraucherzentrale dokumentiert den knapp 50 prozentigen Preisanstieg hierChristine Lischka, Geschäftsführerin von Serviceplan Design, Hamburg, kommentiert:

Das Ranking der Mogelpackung des Jahres ist peinlich. Erster Platz Danone mit Evian, zweiter Platz Nestlé, als weitere Nominierte Bahlsen, Mars und Mondelez. Die großen Konzerne sind es leider, die die Liste anführen. Damit bestätigen sie alle Vorurteile und alles Misstrauen, das die Menschen ihnen gegenüber haben.

Auf den Rückseiten aller Marken dieser Konzerne wird viel über Nachhaltigkeit, Verantwortung und Vertrauen gesprochen. Der Verbraucher fordert heute Transparenz über Herstellungsbedingungen, Inhaltsstoffe, Materialien und Transportwege.

Alle Konzerne sind bemüht, diesen Konsumentenerwartungen gerecht zu werden und geben sich sehr verbrauchernah. Oft ist die neue Transparenz jedoch nur Mimikry wie man am Beispiel Evian sieht. Evian ist eine erfolgreiche und begehrte Lifestylemarke. Das heißt, der Markenwert ist hoch, der Verbraucher bezahlt für die Marke und nicht für das Produkt Wasser.

»Value for money« ist hier das Marketing-Stichwort.

Dieser Value setzt sich bei Marken aus unterschiedlichen Parametern zusammen. Ausdruck des persönlichen Lebensgefühls, Qualität, Sicherheit und auch Vertrauen. Dafür bezahlt er genau so viel, was ihm das »Paket« wert ist.

Das neue Design von Evian ist unter ästhetischen Gesichtspunkten wirklich gelungen, aber die Vertrauensdimension der Marke hat gelitten. Und das ist eine empfindliche Stelle. Verlorenes Vertrauen wieder aufzubauen kostet meistens mehr Marketing-Geld als vielleicht die Preiserhöhung einbringt. Eigentlich kann man nur fragen: Haben die es immer noch nicht kapiert?


Christine_Lischka_Gastautorin

Christine Lischka ist Geschäftsführerin von Serviceplan Design, Hamburg

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