Gemeinsam mit Ladies, Wine & Design Hamburg stellen wir interessante Kreativ-Frauen aus Hamburg vor. Den Anfang machen Beate Kapfenberger und Martha Starke vom Designstudio morgen.
●Beate und Martha machen Grafikdesign, Inszenierungen und Installationen. Ihr eigenes Studio morgen. gründeten sie 2014. Wir sprachen mit ihnen über ihre Erfahrungen als selbständige Frauen in der Kreativbranche und ihre ganz persönliche Herangehensweise an Gestaltung.
Wie verlief euer Werdegang bisher?
Beate hat in Nürnberg und Martha in Berlin Design im Bachelor studiert, wodurch wir beide eine breite gestalterische Grundausbildung erlangt haben. Nach verschiedenen Praktika haben wir uns dann im Masterstudium in Hamburg kennengelernt. Beweggrund für den Master war bei beiden die Neugierde auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit an freien Projekten im Rahmen eines weiterführenden Studiums.
Wie war es für euch, mit einem eigenen Design Studio durchzustarten? Wieso habt ihr euch dazu entschlossen?
Unser Interesse an ähnlichen Fragestellungen und das Hinterfragen von Problemen haben bereits im Studium zum gemeinsamen Durchdenken und Experimentieren, fast immer auch zum Gestalten geführt. Wir haben gemerkt, wie wichtig es uns ist, Sichtweisen auf Dinge, Räume, Situationen oder Phänomene zu öffnen – und zu ändern. Nach dem ersten großen Projekt im Masterstudium wurden wir – damals noch als dreier Team – für eine Inszenierung im Raum angefragt. Uns war wichtig, dass bereits eine so relativ kleine, erste Ankündigung es schafft, das, worüber wir zusammen nachdenken, zu transportieren.
Seitdem arbeiten wir selbständig als »morgen.«, mittlerweile als Duo, aber je nach Projekt mit Unterstützer_innen und Kompliz_innen. Der fließende Übergang in die Gründung war für uns sehr natürlich. Für uns ist es eine tolle und zugleich herausfordernde Erfahrung immer am kompletten kreativen Prozess beteiligt zu sein – von der Idee bis zur Umsetzung – für Kund_innen oder in selbstinitiierten Projekten. So haben wir immer wieder die Möglichkeit uns bewusst zu entscheiden, was wir als interessant oder relevant empfinden und womit wir uns auseinandersetzen möchten.
Als Gestalterinnen von Kommunikation sind Sprache und Worte für uns ein wichtiges Werkzeug. Entsprechend sensibilisiert sind wir dafür, wie wenig Platz wir als Frauen beispielsweise im Deutschen finden
Habt ihr schon mal eine Situation im Job erlebt, in der ihr benachteiligt wurdet, weil ihr Frauen seid?
Wir haben das große Glück bisher keine rational erfassbaren Benachteiligungen erfahren zu haben – emotionale Zurücksetzungen hingegen schon. Das findet man manchmal bereits bei kleinen sprachlichen Nuancen, die uns fast alltäglich umgeben. Als Gestalterinnen von Kommunikation sind Sprache und Worte für uns ein wichtiges Werkzeug. Entsprechend sensibilisiert sind wir dafür, wie wenig Platz wir als Frauen beispielsweise im Deutschen finden bzw. wie durch diese oft mangelnde Sorgfalt auch das Denken beeinflusst wird.
Aus dem Portfolio von morgen.: Redesign für elbgold
Woran liegt es eurer Meinung nach, dass es in der Kreativbranche so wenige Frauen in Führungspositionen gibt?
Nicht unbedingt nur ein Phänomen der Kreativbranche, sondern ein generelles Problem und unseres Erachtens auch eine spannende kulturhistorische Fragestellung. Es schließt teilweise auch an unsere Bemerkung zur vorherigen Frage an. Denn Denken prägt oft auch das Handeln und somit fühlen sich Frauen oft »lediglich« nicht ausreichend befähigt. Da spielen Erziehung und Prägung, aber auch bestehende Machtverhältnisse auf unterschiedlichste Weise zusammen und müssen immer im Kontext betrachtet werden.
Welchen Führungsstil verfolgt ihr – und wie unterscheidet der sich eventuell von dem männlicher Agenturchefs?
In einen konkreten Führungsstil können und wollen wir uns nicht einordnen. Wir leben gemeinsam eine Vision und wollen Wege finden diese zu verbreiten. Dabei hinterfragen wir immer wieder, wie so eine bestmögliche Version für jeden aussehen kann. Wir leben und pflegen einen sehr freundschaftlichen Umgang, gemeinsames Kochen ebenso wie gegenseitiges Voranbringen.
In einen konkreten Führungsstil können und wollen wir uns nicht einordnen. Wir leben gemeinsam eine Vision und wollen Wege finden diese zu verbreiten
Welche Frauen haben euren beruflichen Werdegang positiv beeinflusst und was habt ihr von ihnen gelernt?
Auch bei dieser Frage dürfen wir zugeben, dass eine jede von uns durch ein behutsames Zusammenspiel aus Menschen im direkten Umfeld, aber auch Denkansätze geprägt wurde.
Wie erlebt ihr den Zusammenhalt unter weiblichen Kreativen?
Aus unserer Bachelor- und Masterstudienzeit haben wir ein relativ großes Netzwerk an befreundeten Gestalter_innen, Illustrator_innen und Künstler_innen. Darunter sind sehr viele Frauen, die großartige Arbeiten produzieren und mit denen wir uns gerne austauschen. Bereichernde wechselseitige Beziehungen stehen für uns dabei jedoch immer mehr im Fokus, als das »nur« unter Frauen zu tun. Da Gleichberechtigung nach wie vor aber keine Selbstverständlichkeit ist, entsteht durch gegenseitiges Bestärken und Unterstützen oft ganz natürlich eben jener Zusammenhalt.
Was haltet ihr von Frauennetzwerken wie Ladies Wine & Design?
Ungezwungenes Vernetzen ist sicher ein wichtiger Bestandteil, der auf so einem Weg notwendig ist. Zugegebenermaßen haben wir in reinen Frauen Netzwerken relativ wenig Erfahrung, aber wir empfinden Netzwerke oft als ganz wunderbare »Ermöglicher«, die unserer Ansicht nach allen helfen können selbstbestimmter im eigenen Leben zu werden und trotzdem rücksichtsvoll im Umgang mit anderen zu bleiben.
Da Gleichberechtigung nach wie vor aber keine Selbst-
verständlichkeit ist, entsteht durch gegenseitiges Bestärken und Unterstützen oft ganz natürlich eben jener Zusammenhalt
Was könnten Frauen sonst noch tun, um beruflich weiterzukommen?
Aus eigener Erfahrung können wir sagen, dass Zuhören an vielen Stellen wirklich wichtig ist, um überhaupt zu erfahren woher ganz konkrete Meinungen und Glaubenssätze rühren. Nur so kann man diese verstehen und anschließend viel gezielter Überlegungen anstellen, wie man mit diesen umgeht, auf sie Einfluss nehmen kann und auch Argumente für den eigenen Standpunkt finden.
Was würdet ihr Nachwuchsdesignerinnen diesbezüglich empfehlen?
Wir wollen ermutigen den »Prozess« mehr wertzuschätzen. Weil er mit all seinen Problemen und Stagnationen notwendig ist, um zu einem guten Gestaltungsresultat zu gelangen und eine Entwicklung zu vollziehen. Sich dabei Scheitern zu erlauben, sogar Spaß daran zu haben, weil man ein solches als bereichernden Erkenntnisgewinn einordnen darf, ist wichtig. Eine kindliche Neugier für eigenes Handeln, ebenso wie sein Umfeld und andere Disziplinen zu bewahren kann dabei sehr bereichernd sein. Dabei hilft es meist auf sich selbst zu hören und zu fühlen, was einem Spaß macht, weil es eine solche Freude oft schafft, sich auf Beteiligte zu übertragen.
Eure Arbeit: Wie würdet ihr euren Stil beschreiben?
Wir sind immer an einem guten Resultat interessiert, das funktioniert. Gestaltung geht bei uns auf ihre Aufgaben ein. Wir haben Spaß an behutsamem Neudenken – wirklicher Nachhaltigkeit, bei der Alt und Neu nebeneinander bestehen dürfen. Wir lieben Schriften und Details und schätzen Limitierungen. Wir kennen Regeln, brechen sie aber ebenso gern und spielen gern mit Gegensätzen. (mehr Arbeitsbeispiele gibt es in der Galerie am Ende des Artikels!)
Für welche Branchen arbeitet ihr hauptsächlich?
Wir möchten Kommunikation verbessern und ermöglichen. Das gilt quasi in all unseren Tätigkeitsbereichen. Wir arbeiten gern für und mit Kund_innen, von denen wir überzeugt sind – beispielsweise durch eine besondere Herangehensweise oder Philosophie. Das sind kleinere oder mittelständische Unternehmen, ebenso wie Start-ups und Institutionen.
Macht ihr auch freie Projekte?
Auf jeden Fall. Unsere Zusammenarbeit hat ihren Ursprung in einem sehr freien, experimentellen Projekt. Eine solche Zusammenarbeit aus tiefem Interesse und Tatendrang ermöglicht eine ergebnisoffenere Herangehensweise, als bei Arbeiten für Kund_innen. Erkenntnisse können wesentlich selbstverständlicher in angewandte Projekte einfließen und sie bereichern. Teilweise ergibt sich aus dem freien Arbeiten ein Auftrag oder wir stoßen bei der Arbeit für Kund_innen auf gesellschafts- und kulturrelevante Themen, die wir gern tiefergehend betrachten möchten.
Ladies, Wine & Design
ist ein internationales Frauennetzwerk, das von der Designerin Jessica Walsh ins Leben gerufen wurde (hier ein Interview mit ihr über Feminismus). Mittlerweile gibt es über 180 sogenannte Chapters in Städten auf der ganzen Welt – in Hamburg seit 2018. Die Gründerinnen Karolin Berndt und Anissa Carrington veranstalten regelmäßige Events zum Austauschen und Voneinander-Lernen. Auf dem Laufenden bleibt man über ihre Website oder ihre Facebook-Seite. Auf der Website haben die beiden außerdem eine Liste spannender Kreativ-Ladies aus Hamburg angelegt, die stetig erweitert wird. Wir stellen in unserer Porträt-Reihe einige davon en detail vor.
Egal, ob Logo, Broschüre, Website oder agiles Projekt: Vor der Arbeit kommt das Angebot. Wir erklären, was drinstehen muss, damit Kreative und ihre Kunden auf der sicheren Seite sind.
●Gute Zusammenarbeit braucht eine gute Grundlage. Für Designleistungen ist dies in der Regel ein sauber aufgesetztes und vom Kunden bestätigtes Angebot. In ihm legt der Kreative – Freelancer ebenso wie Agentur – seine Leistung, die Kosten sowie Rahmenbedingungen fest. Das klingt einfach, ist es aber nicht unbedingt. Gerade Berufsanfänger und Einzelkämpfer tun sich manchmal schwer mit dem rechtssicheren Formulieren von Angeboten und allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen. Los geht’s!
Was muss ich klären, bevor ich ein Angebot schreibe?
Vor der Erstellung eines Angebots sollten Sie nicht nur die wichtigsten Projektpunkte abfragen, sondern auch ein Gespür für den Kunden entwickeln. Jochen Rädeker, Mitgründer und Managing Partner der Designagentur Strichpunkt in Stuttgart und Berlin, empfiehlt deshalb eine persönliche Begegnung: »Gerade bei Neukunden ist uns das sehr wichtig – und den Auftraggebern zumeist auch. Denn ob die Chemie stimmt, ist letztlich wichtiger für den Erfolg eines Projekts als der Preis.«
Besteht ein Unternehmen auf ein Angebot ohne Treffen, ist laut Jochen Rädeker Vorsicht geboten: »Solche Anfragen sind oft von den Einkaufsabteilungen getrieben oder beruhen auf konzerninternen Regelungen, nach denen ein Job alle drei Jahre ausgeschrieben werden muss, auch wenn keiner der Beteiligten daran Interesse hat, die Zusammenarbeit mit den bestehenden Partnern zu beenden. In solchen Fällen lohnt sich der Aufwand, den ein Angebot erfordert, oft nicht.«
Der Strichpunkt-Chef rät außerdem, nach dem Budgetrahmen zu fragen: »Wenn ich weiß, was der Kunde ausgeben will, kann ich sagen, welche Leistung wir für diesen Betrag erbringen können.« Hat Ihr Auftraggeber keine genaue Vorstellung, sagen Sie ihm, womit er in der von ihm gewählten Größenordnung rechnen muss. Liegen die Vorstellungen zu weit auseinander, können Sie die Verhandlung getrost beenden.
Wie schätze ich den Aufwand für ein Projekt ein?
Für ein realistisches Angebot muss man wissen, wie viel Zeit und Arbeit ein Projekt erfordert. Dabei helfen zum einen Erfahrungswerte (sofern man diese Art von Projekt schon ein paar Mal gemacht hat), zum anderen eine klare Kommunikation mit dem Kunden. »Ich bin zum Beispiel dankbar für einen Hinweis, wenn die Mühlen in einem Konzern sehr langsam mahlen«, meint Jochen Rädeker. Dann kann er entsprechend mehr Zeit einplanen. Denn als Basis für jedes Angebot dient bei Strichpunkt der Stundensatz, der für alle Kunden identisch ist. »Wir bieten jedem unsere bestmögliche Leistung zum selben Preis«, erklärt er. »Was variiert, ist die Komplexität der Projekte – dadurch entstehen Mehrkosten.« Konzerne benötigen oft mehr Workshops, Kundenbefragungen, Abstimmungsschleifen sowie eine Ausarbeitung für eine größere Anzahl von Medien als der Kunde nebenan. Deshalb sollte man im Vorgespräch genau die Arbeitsabläufe und den Umfang des Projekts klären.
Das Ziel ist immer, möglichst genau zu kalkulieren. »Ein Angebot, von dem ich weiß, dass ich es überschreiten werde, ist kein gutes Angebot – und kein guter Start in eine vertrauensvolle und langfristige Kundenbeziehung«, so Jochen Rädeker. Sein Tipp: Bei größeren Projekten ein Angebot nicht nur per Post oder E-Mail verschicken, sondern es in einer Präsentation vorstellen. So kann man Fragen direkt beantworten und Passagen klarer formulieren. Das verbessert die Chancen für ein gemeinsames Verständnis.
Sollte ich für Akquisezwecke in Vorleistung gehen?
Das hängt vom Auftrag ab. »Für ein relativ einfaches Projekt wie beispielsweise einen Geschäftsbericht sollte man nicht in Vorleistung gehen«, erklärt Victoria Ringleb, Geschäftsführerin der Allianz Deutscher Designer (AGD). In dem Fall kann man auf ähnliche Jobs im Portfolio hinweisen. Besteht der Kunde dennoch auf Ideenskizzen, teilen Sie ihm höflich mit, welchen Stundensatz Sie dafür verlangen.
Geht es dagegen um ein längerfristiges Projekt, etwa einen umfassenden Corporate-Design-Relaunch, ist es sinnvoll, Ideen auszutauschen und Scribbles anzufertigen. Dadurch bekommt man ein besseres Gefühl dafür, wohin die Reise gehen soll – und minimiert das Risiko, dass der Kunde mit den späteren Entwürfen unzufrieden ist. »Prinzipiell sollte man vorab aber nicht zu viel verschenken«, so Ringleb. Besonders in Pitch-Situationen, wenn noch nicht klar ist, wer den Auftrag bekommt, empfiehlt es sich, den Umfang der Vorleistung davon abhängig zu machen, ob es ein Pitch-Honorar gibt und wie hoch dieses ist.
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Was unterscheidet eine Kostenschätzung vom Angebot?
Im Gegensatz zu einem Angebot ist eine Kostenschätzung nicht rechtsverbindlich. Daher bietet es sich an, bei Projekten, deren Umfang nicht genau abzusehen ist, zunächst eine Kostenschätzung vorzunehmen. »Bei einer Broschüre kann ich kein Pauschalangebot machen, bevor ich nicht weiß, ob der Kunde Stockfotos einsetzen will oder auf einem Starfotografen besteht«, erklärt Jochen Rädeker. »In dieser Phase ein verbindliches Angebot abzugeben, kann Harakiri sein, denn der Kunde hat einen Anspruch darauf, dass ich mich in dem ursprünglich gesetzten Rahmen bewege – selbst wenn ich mich extrem verschätzt habe.« Erst wenn die Details eines Konzepts geklärt sind, sollten Sie ein konkretes Angebot stellen.
Wann wird aus einem Angebot ein Vertrag?
Sobald der Kunde Ihr Angebot angenommen hat, besteht ein Vertrag. Wichtig: Angebot und Annahme müssen in den wesentlichen Punkten übereinstimmen. Sonst besteht ein Dissens und es kommt kein Vertrag zustande. Im Design handelt es sich meist um Werkverträge, das bedeutet: Der Designer schuldet die Herstellung eines Werks und der Auftraggeber dessen Bezahlung.
Lassen Sie sich Ihr Angebot möglichst schriftlich bestätigen. Zwar gelten im deutschen Vertragsrecht auch mündlich geschlossene Verträge, doch lassen sich die Bedingungen im Streitfall schlecht nachvollziehen und beweisen. Für die Bestätigung können Sie auch eine Frist setzen, mit dem Hinweis, dass Sie nach deren Ablauf nicht mehr an die ausgewiesenen Preise gebunden sind und nicht dafür garantieren können, dass Sie dann noch ausreichende Kapazitäten für das Projekt haben. Beginnen Sie unbedingt erst nach der Zusage mit der Arbeit.
Wie ausführlich soll ich meine Leistung beschreiben?
»So ausführlich, dass der Kunde sie versteht und bereit ist, dafür zu bezahlen«, sagt Victoria Ringleb. »Designer neigen dazu, mit Fachtermini zu arbeiten, die mancher Auftraggeber nicht versteht. Für diesen muss aber klar erkennbar sein, was er am Ende bekommt.« Es lohnt sich also, die Perspektive zu wechseln und vom Standpunkt des Kunden aus zu denken.
Strichpunkt hält in ihren Angeboten stets die einzelnen Projektphasen fest – in der Regel sind das Analyse, Strategie, Kreation, Umsetzung und Evaluation. Außerdem schildert die Agentur klar und genau, was in jeder dieser Phasen passiert. Beim Layout einer Broschüre zum Beispiel: »Grafische und typografische Gestaltung für circa 16 Seiten, inklusive Fotolayout/Bildauswahl, Abstimmung mit Ihrem Hause, inklusive zwei Korrekturschritte«. Websites bilden einen Sonderfall: Hier beschreiben die Developer in einem sogenannten Pflichtenheft ausführlichst, welche Leistungen inbegriffen sind: von der Anzahl an Wireframes bis zur Art des gelieferten Codes.
Ebenfalls mit aufnehmen lassen sich mögliche Leistungen, wie Claim-Entwicklung oder Drucküberwachung – sofern man sie anbieten kann. Strichpunkt setzt die entsprechenden Passagen dann kursiv und vermerkt, dass die Kosten dafür optional und nicht im Endpreis enthalten sind. »Das lässt sich auch als Werbung nutzen, weil man auf das Leistungsspektrum der Agentur hinweist«, sagt Rädeker. Denn vielleicht ist dem Kunden gar nicht bewusst, was man über das jeweilige Projekt hinaus noch anbietet.
Wie viele Korrekturläufe sind inklusive, und ab wann berechne ich Änderungen?
Bevor Sie die Anzahl an Korrekturen festschreiben, sollten Sie sicherstellen, dass Sie darunter dasselbe verstehen wie Ihr Kunde. »Manche Auftraggeber betrachten es als Korrekturschritt, dass man eine Broschüre komplett neu macht, weil sie dem Chef nicht gefällt«, warnt Jochen Rädeker. »Der Designer meint damit aber eine Kommakorrektur auf Seite 8.« Es ist also wichtig, miteinander zu sprechen und ein gemeinsames Verständnis zu schaffen.
Der Strichpunkt-Gründer empfiehlt, Korrekturläufe an den einzelnen Projektphasen festzumachen. Sobald eine Phase vom Kunden freigegeben ist, entfällt sein Anrecht auf eine Änderung innerhalb des festgesteckten Kostenrahmens. Zum Beispiel: Entwickeln Sie in der Kreationsphase eine Idee, ist die Nachbesserung dieser Idee eine zulässige Anfrage. Befinden Sie sich in der Umsetzungsphase, und der Kunde verlangt eine neue Idee, obwohl er die aktuelle bereits freigegeben hat, muss er den dadurch entstehenden Mehraufwand nach Stunden bezahlen. Um dem Kunden diese Mechanik zu verdeutlichen, kann man jede Projektphase einzeln abrechnen – und damit signalisieren, dass sie abgeschlossen ist.
Sagen Sie dem Kunden unbedingt Bescheid, wenn er den Bereich der im Angebot abgedeckten Korrekturen zu verlassen droht. Das ist fair und vermeidet Rechtsstreitigkeiten. Am besten lassen Sie sich von ihm schriftlich bestätigen, dass er Ihren Hinweis zur Kenntnis genommen hat.
Gehört ein Zeitplan ins Angebot?
Termine oder Zeitpläne sind nicht zwingend erforderlich, schaden aber nicht, denn sie schaffen Verbindlichkeit für beide Seiten. »Allerdings muss man dem Kunden klarmachen, dass die Einhaltung von Fristen auch von ihm abhängt«, so Victoria Ringleb. Rückt der Auftraggeber nicht rechtzeitig mit notwendigen Informationen oder Daten heraus oder verzögert sich die Abnahme, sodass der Designer nicht weiterarbeiten kann, verschiebt sich die Abgabe entsprechend. Am besten nehmen Sie diese Bedingung schriftlich im Angebot auf. Wichtig ist es, den Kunden bei Verzögerungen unter Fristsetzung zu seiner Mitwirkung aufzufordern – das geht auch freundlich.
Wie soll ich meine Vergütung darstellen?
Ganz egal, wie Sie die Vergütung in Ihrem Angebot anlegen – ob als Pauschale, Tages- oder Stundensatz: Grundsätzlich sollte die eigene Kalkulation immer auf einem realistischen Stundensatz basieren (Tipps zur Berechnung finden Sie unter anderem hier). Pauschalen bietet man am besten nur dann an, wenn man den Aufwand eines Projekts gut einschätzen kann – mit entsprechendem Puffer für Korrekturschritte. »Bei Pauschalen muss einem klar sein, dass sie mal mehr, mal weniger günstig für einen sind«, sagt Jochen Rädeker. »Sie zu hoch zu veranschlagen ist keine Lösung, weil man dann nicht markfähig ist.«
Eine Möglichkeit ist, einzelne Arbeitsphasen mit festen Preisen auszuweisen, zum Beispiel 6000 Euro für Entwurf und Präsentation, 2000 Euro für Korrektur und Reinzeichnung, 2000 Euro für Endkorrekturen und Abgabe. Victoria Ringleb rät davon ab, das Honorar explizit auf Basis von Stundensätzen auszuweisen: »Das führt oft zu unsinnigen Diskussionen à la: Brauchen Sie dafür wirklich vier Stunden?« Anders verhält es sich bei Leistungen, die nicht Teil des Angebots sind, wie zusätzlichen Korrekturschritten, die auf Basis von Stundensätzen abgerechnet werden.
In welchen Fällen sind Abschlagszahlungen sinnvoll?
»Bei längeren Projekten sollte man unbedingt Abschlagszahlungen einplanen, weil der Vergütungsanspruch erst mit der Abnahme des Werks fällig wird und der Designer somit in Vorleistung geht«, sagt Alexander Koch, Urheberrechtsanwalt und Justiziar bei der Allianz Deutscher Designer. Eine gängige Variante ist ein erster Abschlag bei Vertragsschluss, ein zweiter zum vorliegenden Entwurf und die Endzahlung mit Abnahme des Werks. Das schafft Sicherheit und Verbindlichkeit für beide Seiten. »Wer bei Vertragsschluss 30 Prozent der Vergütung zahlt, hat Interesse daran, dass ein Projekt erfolgreich abgeschlossen wird«, so Victoria Ringleb.
Besonders bei Neukunden sollten Sie Vorkasse, also einen ersten Abschlag bei Abschluss des Vertrags, verlangen. Falls Sie sich dabei unsicher fühlen: In anderen Branchen ist das gang und gäbe! Möglich ist auch, die einzelnen Projektphasen separat zu berechnen, so wie es Strichpunkt macht. Die Agentur schreibt dazu in ihren Angeboten: »Für die angebotenen Leistungen wird eine Zahlung Zug um Zug mit den erbrachten Leistungen vereinbart.«
Soll ich Zahlungsziele vereinbaren?
Ja, denn ein »Zahlbar bei Projektabschluss« kann sich hinziehen, etwa bis die Broschüre gedruckt oder die Website gelauncht ist. Auf ein bei vielen Unternehmen übliches Zahlungsziel von 60 Tagen sollte man sich nur einlassen, wenn man Zwischenrechnungen stellen kann – sonst ist die Durststrecke lang. Strichpunkt vereinbart in der Regel ein Zahlungsziel von 14 Tagen nach Rechnungseingang – »in dem Wissen, dass vor 30 Tagen meist nicht gezahlt wird. Aber so kann man immerhin freundlich und bestimmt nachhaken«, so Jochen Rädeker.
Vorsicht: Zahlungsziele sind nur rechtsverbindlich, wenn man ein konkretes Datum nennt. Formulierungen wie »innerhalb von 14 Tagen« reichen also nicht, und »zahlbar sofort« bedeutet ohne Datumsangabe »innerhalb der nächsten 30 Tage«. Bei Behörden oder größeren Unternehmen erkundigen Sie sich am besten nach den üblichen Laufzeiten für die Bearbeitung von Rechnungen und passen das Zahlungsziel entsprechend an. Erfragen Sie bei der Gelegenheit auch gleich den Ansprechpartner beziehungsweise den Rechnungsempfänger.
Wie viel Mehrwertsteuer muss ich berechnen?
Nach deutschem Urheberrecht kann man für Illustrationen, Fotowerke, Texte und Designleistungen ab der nötigen Schöpfungshöhe 7 Prozent Mehrwertsteuer berechnen. Das gilt vor allem für die Nutzungsrechte. Dienstleistungen sind mit 19 Prozent zu besteuern, allerdings nur solche, die nicht unmittelbar zur Entwurfsarbeit gehören, wie etwa die Drucküberwachung. Eine konkrete Regelung gibt es dafür allerdings nicht. »Bei Unsicherheiten wenden Sie sich am besten an einen Steuerberater«, rät Victoria Ringleb. Im Angebot weisen Sie Nettopreise aus mit dem Zusatz »zuzüglich gesetzlicher Mehrwertsteuer«.
Selbstständige mit weniger als 17 500 Euro Jahresumsatz sind von der Umsatzsteuerpflicht befreit und können ihre Preise netto abrechnen. Trifft dies auf Sie zu, halten Sie dies im Angebot unbedingt fest, denn sonst kann es sein, dass Sie die Mehrwertsteuer aus eigener Tasche nachzahlen müssen. Dies passiert auch, wenn Sie im Laufe des Jahres die 17 500-Euro-Grenze überschreiten. Also kalkulieren Sie am Jahresanfang realistisch!
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Wie berechne ich Nutzungsrechte, und wie halte ich das im Angebot fest?
Der Branchenverband AGD rät dazu, Nutzungsrechte gesondert zu berechnen, also zusätzlich zur Vergütung der Designleistungen. Dass das viele Kunden irritiert, weiß Alexander Koch aus der AGD-Mitgliederberatung. »Aber Designleistungen sind in der Regel urheberrechtlich geschützt und werden unterschiedlich genutzt.« Daher sei es für beide Seiten sinnvoll, im Angebot festzuhalten, wie eine Designleistung verwendet werden soll und die Nutzungsrechte entsprechend räumlich und zeitlich anzupassen.
Die AGD stellt in ihrem Vergütungstarifvertrag eine Matrix zur Verfügung, in der man gemäß Dauer und räumlicher Verbreitung die Höhe der Vergütung der Nutzungsrechte berechnen kann. Sie kann zwischen dem 0,1- bis Sechsfachen der Entwurfsvergütung liegen. »Kunden wissen oft nicht, dass es die Nutzungsrechte sein können, die ein Werk günstiger machen. Werden diese zeitlich oder räumlich beschränkt, sinkt der Preis. So zahlt der Auftraggeber nur für das, was er auch wirklich nutzt«, erklärt Koch.
Jochen Rädeker sieht das anders: »In Zeiten des Internets sind beschränkte Nutzungsrechte nicht mehr darstellbar. Für die Nutzung eines Logos auf einer Website müsste ich astronomische Summen verlangen. Das ist unrealistisch und kundenfeindlich.« Einkaufsabteilungen großer Unternehmen lassen sich nach seiner Erfahrung auf so etwas nicht ein. Er plädiert stattdessen dafür, den Stundensatz so zu veranschlagen, dass dieser die Nutzung mit abdeckt. Im Angebot könnte dann folgender Passus stehen: »Die Nutzungsrechte für XY werden zeitlich und räumlich uneingeschränkt ohne Zusatzkosten dem Auftraggeber übertragen.« Vorsicht: Wer ausschließliche Nutzungsrechte einräumt, nimmt sich selbst das Recht, mit dem Projekt Eigenwerbung zu betreiben. Dies sollte man sich mit einem schriftlichen Zusatz vorbehalten.
Wie weise ich Leistungen und Rechte Dritter im Angebot aus?
Schon im Angebot sollte man festhalten, mit welchen externen Partnern man arbeiten wird: Fotografen, Bildagenturen, Druckereien et cetera. Diese bezahlt der Kunde im Idealfall direkt, denn sonst haftet der Kreative für deren Leistung. Fremdlizenzen erwirbt man am besten per Bevollmächtigung im Namen des Kunden, rät Alexander Koch. Bei einigen Bildagenturen kann man ein gesondertes Konto für den Kunden einrichten oder ihn beim Erwerb als Nutzer eintragen. »Bildagenturen haben zwar erkannt, dass Designer die Bilder samt Rechten an ihre Kunden übertragen müssen. Weitergehende Übertragungen von Kunden an Unbekannte, also zum Beispiel andere Agenturen, können aber die Designer in die Mithaftung nehmen«, warnt Koch.
Die Kosten für Leistungen und Lizenzen Dritter lassen sich vorschießen, auch wenn die Rechnung auf den Auftraggeber ausgestellt ist. Die Auslagen können Sie brutto, also ohne Ausweisen der Mehrwertsteuer, als separaten Posten auf der eigenen Rechnung aufführen und die Originalrechnung des Lieferanten beifügen. So muss der Kunde nur eine Rechnung begleichen, Sie sind aber abgesichert gegen Rechtsansprüche Dritter. Strichpunkt erhebt in solchen Fällen eine Service-Fee von 15 Prozent.
Zudem muss man den Kunden darauf hinweisen, dass er Lizenzen für Bilder und Schriften erwerben muss beziehungsweise dass die erworbenen Rechte eventuell zeitlich begrenzt sind. Vorsicht bei Bildagenturen: »Die meisten übertragen einem nur das Fotografenrecht, die Rechte von abgebildeten Personen oder an Gegenständen sind womöglich ungeklärt«, so Alexander Koch. »Sollte Ihr Kunde in Zweifelsfällen, auf die Sie ihn hingewiesen haben, an der Verwendung der Bilder festhalten, sollten Sie sich von der Haftung freistellen lassen, was allerdings nur im Innenverhältnis zum Kunden gilt.«
Wie gehe ich mit Material- und Reisekosten um?
Materialkosten werden in der Regel nach Aufwand berechnet und sind nicht automatisch in der Vergütung enthalten. Statt jeden Posten einzeln aufzuzählen und sich am Ende mit dem Kunden über die Anzahl an Farbkopien zu streiten, lässt sich das am besten über eine Pauschale darstellen. Strichpunkt berechnet zum Beispiel stets 3 Prozent vom Nettoauftragswert für Materialkosten. Darin nicht inbegriffen sind Sonderausgaben wie Kurierdienste auf Kundenwunsch oder extra angeforderte Farbproofs.
Reisekosten kann man entweder nach Beleg beziehungsweise nach ausgewiesenen Preisen (zum Beispiel auf www.bahn.de ) abrechnen oder, wenn ein Auftrag viele Reisen erfordert, über eine Pauschale. Die Reisezeit lässt sich – zumindest anteilig – als Arbeitszeit anrechnen. Beides besprechen Sie am besten offen mit Ihrem Kunden.
Sind Projektmanagement und Beratung berechenbar?
»Unbedingt!«, sagt Victoria Ringleb. »Design wird immer mehr zum strategischen Erfolgsfaktor für Unternehmen, und die Rolle des Gestalters verändert sich entsprechend. Er wird immer häufiger als Projektmanager, Koordinator, Moderator und Berater eingesetzt. Diese Form der Dienstleistung muss natürlich bezahlt werden.« Vorsicht: Diese Leistungen müssen mit einem Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent berechnet werden.
Brauche ich AGB? Und was gehört hinein?
Allgemeine Geschäftsbedingungen sind absolut notwendig und sollten mit jedem Angebot übergeben werden. Vorsicht: Es reicht nicht, sie einfach online zu stellen. Sie müssen sie erkennbar für den Kunden in Ihr Angebot einbeziehen! Strichpunkt etwa weist vorne im Angebot darauf hin: »Unsere Leistungen bieten wir Ihnen auf Basis unserer Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu den nachfolgenden Konditionen an . . .«
Zu den wichtigsten Punkten in den AGB gehören das Handling von offenen Dateien oder Originalen, Vergütung, Fälligkeit, Abnahme und Verzug, Nutzungsrechte und der Umgang mit ihnen, Namennennungspflicht, Korrekturen, Belegexemplare, Nutzung des Designs als Referenz, Sonderleistungen, Neben- und Reisekosten, Haftungsfragen, Vertragsauflösung, Stornokosten und Gerichtsstand.
Macht man Geschäfte mit größeren Unternehmen, werden diese Ihre allgemeinen Geschäftsbedingungen höchstwahrscheinlich aushebeln, so Jochen Rädekers Erfahrung: »Bei manchen öffentlichen Ausschreibungen ist es sogar ein Ausschlusskriterium, AGB beizulegen.« Das bedeute aber nicht, dass man nicht über die Unternehmens-AGB beziehungsweise Rahmenverträge verhandeln könne, sagt Rädeker. Aufpassen müsse man besonders, wenn es um die Rechte Dritter sowie die Haftung bei Schadensfällen geht. So könne man zum Beispiel vereinbaren, dass der Kunde nach schriftlicher Freigabe selbst für Fehler haftet.
Bei Unsicherheiten sollte man immer Rücksprache mit einem Anwalt halten. »AGB sind die hohe Kunst des Vertragsrechts«, so Alexander Koch. »Eine falsche Formulierung kann zur Nichtigkeit der kompletten Klausel führen.« Er rät daher dringend davon ab, fremde AGB ohne das erforderliche Hintergrundwissen zu verändern. Auch bei Muster-AGB, wie sie etwa die AGD ihren Mitgliedern anbietet, kann es ratsam sein, sie gemeinsam mit einem Anwalt an das eigene Leistungsspektrum anzupassen.
Was muss ich bei Angeboten für agile Projekte beachten?
Zunächst einmal muss man sichergehen, dass der Kunde unter agiler Arbeitsweise dasselbe versteht wie man selbst – und dass die Methode für das Projekt geeignet ist. Hat der Kunde ein klares Ergebnis vor Augen inklusive Fertigstellungstermin, ist sie meist nicht der richtige Weg. Weiß man aber am Anfang noch nicht genau, wie das Endprodukt aussehen soll, und will flexibel auf neue Anforderungen reagieren können, ist agiles Arbeiten sinnvoll.
Zu Beginn eines solchen Projekts kann man meist keine konkreten Aussagen über den Preis machen, wohl aber einen ungefähren Rahmen nennen. Strichpunkt plant beispielsweise eine bestimmte Anzahl an Sprints und Manntagen pro Woche ein und hält im Angebot fest, was ein entsprechendes Sprint-Volumen kostet – mit dem Hinweis »Bei derzeitigem Projektstand erwarten wir eine Summe von . . .«. Zudem beschreibt die Agentur, was in welchem Sprint erreicht werden soll – angefangen mit dem Kick-off und der Definition von Gestaltungsrichtlinien über die Visualisierung von Interaktionselementen und ersten Prototypen bis hin zu Templates und finalem Testing.
Die Kosten am Ende können leicht vom ursprünglichen Angebot abweichen – auch mal nach unten, wenn etwas schneller geht als erwartet. Das freut den Kunden und sorgt für Vertrauen in die agile Arbeitsweise. Da der Kunde sich in gewisser Weise ausliefert, wenn er ohne klares Ziel vor Augen seine Agentur nach Stunden bezahlt, sind bei agilen Projekten Transparenz und offene Kommunikation besonders wichtig.
Was muss ich bei internationalen Kunden beachten?
In den AGB sollte man als Gerichtsstand immer den eigenen Standort benennen und die Anwendung deutschen Rechts festlegen. Ansonsten ziehen Sie unbedingt einen Anwalt hinzu, der sich mit dem jeweiligen Landesrecht auskennt, und setzen Sie einen Rahmenvertrag auf. Innerhalb der EU sind Verträge in der Regel unproblematisch.
Wann sollte ich einen Anwalt einschalten?
Bei Unklarheiten mit den AGB, Haftungsfragen, Ihnen unverständlichen Vertragsklauseln von Kundenseite – und: »Sobald man merkt, dass etwas stockt, oder die Zusammenarbeit mit einem Kunden nicht mehr funktioniert, sollte man sich damit beschäftigen, wie man aus einem Auftrag eventuell wieder herauskommt«, rät Alexander Koch. Berufsverbände bieten oft kostenlose Erstberatungen an, in denen die Mitglieder schnell klären können, ob sie das Problem selbst lösen können oder die Sache besser einem externen Rechtsanwalt geben sollten.
Tolles Tool: Wie die US-Regierung gegen Gesundheitsrechte für Frauen vorgeht, zeigt die Website Tracking Trump und ruft zum Handeln auf.
●Mit Valerie Huber hat Trump eine Gesundheitsministerin ins Amt gehoben, die eine strenge Abtreibungsgegnerin ist, auf Enthaltsamkeit anstatt auf Verhütung setzt und dafür verantwortlich ist, dass zahlreiche Aufklärungsprogramme für junge Mädchen nicht mehr finanziert werden.
Das sind bittere Nachrichten und welche, die zwischen all den Trump-Tweets über Atombomben, Zölle, unaufrichtige Präsidenten wie Trudeau und anderen aggressiven weltpolitischen Nachrichten untergehen.
Und das ist schlecht für die Organisation Planned Parenthood, die sich in hunderten Non-Profit-Kliniken in den USA um Gynäkologie, Sexualmedizin und Familienplanung kümmert. Auf Information und Spendengelder angewiesen, müssen die Unterstützer der Organisation wohl informiert über die politischen Entwicklungen sein, um in Aktion zu treten.
Deshalb hat die New Yorker Digital-Agentur Work & Co eine Website entwickelt, die aktuelle Entwicklungen in der Gesundheitspolitik der US-Regierung verfolgt und übersichtlich präsentiert.
Tracking Trump heißt sie und besteht aus den Kategorien The Players (Trump, Mike Pence, Valerie Huber), Timeline (zeitlichen Entwicklungen) und Impact (Auswirkungen).
Einfache Diagramme zeigen, welche Bereiche in Aufklärung, Verhütung, Vorsorge die Regierung beeinflusst, welche Entscheidungen sie trifft und welche Auswirkungen das auf die Gesundheit, die Aufklärung und Familienplanung von Mädchen und Frauen hat.
Als Quellen dienen Nachrichten- und Regierungsseiten und die größte Herausforderung war, alle Informationen einfach und übersichtlich zu präsentieren.
Wie ein Gespräch mit einer Freundin soll sich die Website anfühlen, sagt Jessica Bauer-Greene von Work & Co, »als wenn man gemeinsam in einer Bar sitzt und die Freundin einem die Erklärungen auf eine Serviette zeichnet«.
Ganz klar ist deshalb Tracking Trump strukturiert, aber die Website soll in der Zukunft durch Filter- und Suchfunktionen erweitert werden und Benutzer auch mit Notifications versorgen können.
Mit dem Vorgehen der Regierung hat sich auch die Arbeit von Planned Parenthood verändert. Es ist das erste Mal, dass die Organisation eine Kampagne launcht, in der es nicht darum geht zu spenden, sondern einfach nur darum, sich zu informieren und die Information zu teilen.
Deshalb ist auf der Website ganz prominent ein Share-Buttom platziert, sodass jeder über die zahlreichen Veränderungen in der Gesundheitspolitik für Frauen informiert ist, die Konsequenzen absieht – und in Aktion treten kann.
●Die von Peter Diamondkuratierte Ausstellung im designforum Wien präsentiert das einige der besten Arbeiten von amerikanischen IllustratorInnen. Vertreten sind 16 in den USA tätige Illustratorinnen und Illustratoren, die für eine Vielfalt an Stilen und Nationalitäten stehen, welche die amerikanische Illustrationsszene so abwechslungs- und einflussreich machen.
KSK und KSA: Für Kreative anfangs nicht immer ganz einfach zu durchschauen. Wir fassen das Wichtigste zusammen …
●Gegründet 1983, um selbstständigen Künstlern den Schutz der gesetzlichen Sozialversicherung zu ermöglichen, hat die Künstlersozialkasse (KSK) heute gut 180 000 Mitglieder. Es wären gerne mehr, doch jedes Jahr werden viele Anträge abgelehnt. Voraussetzung, um Mitglied zu werden – die KSK übernimmt ähnlich wie ein Arbeitgeber die Hälfte der Beiträge zur gesetzlichen Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung –, ist »die Ausübung einer auf Dauer angelegten selbständigen künstlerischen und/oder publizistischen Tätigkeit in erwerbsmäßigem Umfange«.
»Erwerbsmäßig« und »auf Dauer angelegt« bedeutet, dass man mit der ausgeübten Tätigkeit seinen Lebensunterhalt verdient und sie nicht nur vorübergehend, etwa als Urlaubsvertretung ausübt. Während selbstständige Grafikdesigner verhältnismäßig leicht aufgenommen werden, sieht das bei Webdesignern und Developern anders aus. Die Frage, inwieweit diese Tätigkeiten auch gestalterisch sind, scheint für die KSK nicht ganz so einfach zu beantworten zu sein. Neben einem Job, der eher technisch-handwerklich als künstlerisch ist, gehört Scheinselbstständigkeit zu den häufigen Gründen für eine Ablehnung.
Wer einmal aufgenommen wurde, muss jedes Jahr im November sein geschätztes Jahreseinkommen für das kommende Jahr angeben. Da man zu viel gezahlte Beiträge – falls die Prognose zu optimistisch war – nicht zurückbekommt, setzen die meisten ihre Schätzung wohl eher niedrig an. Dabei sollte man allerdings im Kopf behalten, dass die KSK auch schon mal prüft und dass die Höhe des angegebenen Einkommens Auswirkungen auf die Höhe der Rente hat.
Gut für Freiberufler mit Familie
Die Künstlersozialkasse ist selbst kein Leistungsträger, sie berechnet für ihre Mitglieder die Beitragsanteile, zieht sie ein und leitet dann die vollen Beiträge an die jeweiligen Renten-, Kranken- und Pflegeversicherungen weiter. Das heißt, man kann seine Krankenkasse nach wie vor frei wählen und sich auch privat versichern. Allerdings nur, wenn man entweder Berufsanfänger oder Höherverdienender ist. Als Letzterer gilt, wer mit seinem Einkommen über drei Jahre die sogenannte GKV-Versicherungspflichtgrenze überschritten hat. 2018 liegt diese bei knapp 60 000 Euro. Wer sich als Berufsanfänger privat versichert, kann letztmalig nach drei Jahren in die gesetzliche Krankenkasse zurück, für Höherverdienende ist der Schritt in die private unwiderruflich. Übrigens muss man sich in der Zeit zwischen Stellung des Aufnahmeantrags, etwa nach Abschluss des Studiums, und dem Bescheid der KSK freiwillig krankenversichern.
Klar, dass sich ärgert, wer von der KSK abgelehnt wird, besonders wenn die Begründung nicht nachvollziehbar erscheint. Und ja, auch ich lasse mich ungern bevormunden und hätte vielleicht eine andere Altersvorsorge als die gesetzliche Rentenversicherung gewählt. Insgesamt aber ist die KSK eine großartige Einrichtung, gerade auch für Freiberufler mit Familie, da sich die Kinder kostenlos mitversichern lassen. Ihre Website wird zwar keinen Designpreis gewinnen, stellt aber Unmengen an Informationen und im »Mediencenter« alle erdenklichen nützlichen Vordrucke und Formulare bereit. Wer rechtlichen Rat, etwa nach einer Ablehnung, braucht: Andri Jürgensens Kanzlei für Kunst, Kultur & Medien in Kiel hat sich auf juristische Fragen zur Künstlersozialkasse spezialisiert.
Die Künstlersozialabgabe (KSA)
Das Geld für die großzügige Unterstützung der KSK muss irgendwo herkommen. Ungefähr die Hälfte sind Steuergelder, die andere Hälfte kommt von abgabepflichtigen Unternehmen, also solchen, die kreative Leistungen in Anspruch nehmen. Der Berufsverband der Kommunikationsdesigner erklärt das auf seiner Website so: Der Staat erhebt die Künstlersozialabgabe auf alle Rechnungsbeträge, die für die Verwertung kreativer Leistungen abgerechnet wurden.
Kreative Leistungen sind für die KSK Leistungen, die das Urheberrecht berühren – also eine gewisse Schöpfungshöhe aufweisen. Ein Logo ist eine eigenschöpferische Leistung, ein Satzspiegel eher nicht. Die KSA wird immer dann fällig, wenn ein künstlerisches Erzeugnis kommerziell genutzt wird. Kaufe ich ein Kunstwerk für mich privat, fällt keine KSA an. Stellt ein Designer zum Beispiel eine Rechnung über Entwurfsleistungen in Höhe von 10 000 Euro netto, wird darauf eine KSA in Höhe von derzeit 4,2 Prozent fällig. Der Kunde muss also zusätzlich zum Rechnungsbetrag 420 Euro an die KSK abführen.
Die Künstlersozialabgabe gilt seit dem Bestehen der KSK, neu ist, dass in letzter Zeit viel mehr Auftraggeber geprüft werden. Diese beschweren sich bei ihrem Designer dann gerne darüber, dass er sie nicht darauf aufmerksam gemacht hat. Auch wenn das sicher zu den Aufgaben des Steuerberaters gehört, kann es nicht schaden, wenn Gestalter im Kundengespräch das Thema KSA erwähnen. Übrigens können auch Kreative, die selbst in der KSK versichert sind, abgabepflichtig sein. Etwa wenn sie für ein Projekt weitere Kreative dazuholen und mit ihnen abrechnen. Das heißt, der Gestalter kauft fremde Leistungen ein und muss für diese die Künstlersozialabgabe zahlen.
Die NGO Saram setzt sich für Menschenrechte in Nordkorea ein – mit einer neuen Identity von KW43 Branddesign, die versucht, den Menschen dort ein Gesicht zu geben.
●Die Hilfsorganisation Saram beschafft und verifiziert Informationen über und aus Nordkorea, um auf diese Weise für die Menschenrechte dort zu kämpfen.
Es ist eine politische, aber auch emotionale Arbeit, die eng mit den Schicksalen der Menschen dort verknüpft ist.
Doch wie stellt man die Menschen dort in den Vordergrund, wenn man ihre Gesichter nicht wirklich kennt? Schließlich ist es in Nordkorea nicht erlaubt, die Bevölkerung abseits offizieller Termine und in ihrem Alltag zu fotografieren.
Das war ein Problem, mit dem die Agentur KW43 Branddesign sich auseinandersetzte als sie ein neues Erscheinungsbild für die Hilfsorganisation Saram entwickelte.
Und sie fand ein anderes Identität stiftendes und persönliches Merkmal, das Nähe schafft: Statt auf Porträts konzentrierten die Kreativen sich auf Vornamen der Koreaner und entwickelten ein flexibles Logo, das ihre Namen mit dem Wort Saram, das Mensch bedeutet, verbindet.
Yeon-Sook ist dort zu lesen, In-Sik, Song-Ho oder Enn-Hye. Gehalten ist die Identity in den Farben der nordkoreanischen Flagge in Rot, Blau, Weiß und angelehnt an deren schlichte Grundkomposition mit horizontalen Balken.
Gleichzeitig setzt die Gestaltung auf Initialen, auf Signalrot und Prägnanz, die eindringlich Wichtigkeit und Notwendigkeit der Arbeiten von Saram unterstreichen: Allein 120.000 Menschen in Nordkorea sind derzeit in Straflagern inhaftiert, es herrscht Folter und Zwangsarbeit und faire Gerichtsverfahren gibt es ebenso wenig wie freie Meinungsäußerung.
PAGE gefällt …: Illustrationen, Lettering und Murals von Anna T-Iron aus Hamburg, die auf Containern Palmenwedel rauschen lässt, Chaos und Donner in Typografie umsetzt und Pflanzen und Schrift miteinander verschmelzen.
Start Bachelor of Arts HAWK Hildesheim, erste Jobs _ Daaamn Son, erste Trap Party Hamburgs 2012, adidas Showroom, Fake Tat Studio auf dem Splash Festival
Technik Stift & Papier / analog zu digital
Spraydose & Wand
Neuerdings arbeite ich viel mit dem iPad, die Natur liegt mir am Herzen und so kann ich viel Papier einsparen.
Immer wieder neu: Unsere eDossiers zu den Themenschwerpunkten Typografie und Schriftgestaltung.
●Typografie geht alle Designer an! Wir geben Ihnen geballten, praxisnahen Input für den optimalen Einsatz von Schriften in Print sowie in Web und Mobile, auf Small Screens, Smartwatches, Smart-Home-Anwendungen und überall dort, wo Schrift Medien, Produkte/Services und Auftritte glänzen lässt. Wir beschreiben Best-Practices fürs Schriftenhandling und die Fontverwaltung, stellen neue Fonts und Foundries vor sowie vieles mehr. Grundlagenwissen, hochspezialisierte Experten-Tipps, praxisnahe Workshops und Tutorials.
Das sind unsere PAGE eDossiers zu den Themenschwerpunkten Typografie und Type Design:
●Risikominimierung im Umgang mit Schriften ●Desktop-Fonts: Was darf man? Und was darf man nicht?
●Schriftenklau kann richtig teuer werden. Wie gehen Typedesigner damit um? Alles über den juristisch einwandfreien Umgang mit Free Fonts, Desktop-Fonts und Webfonts finden Sie in unserem »Ratgeber Schriftlizenzen«. Wer sich nicht länger in einer lizenzrechtlichen Grauzone bewegen will oder sein Risiko zumindest realistisch beurteilen können möchte, findet hier Tipps und Einschätzungen zu den Licence Agreements von Foundries und Fontshops sowie Best-Practices und Workarounds für eine lizenzkonforme Schriftenverwaltung.
●Typedesigner erzählen vom Start ihres eigenen Schriften-Shops ●Marketing, Lizenzfragen, Kundenpflege: Erfolgsrezepte für die eigene Typefoundry ●US-Nutzerstudie: So ticken Font-User beim Schriftenkauf
●Im PAGE eDossier »Type Foundries gründen« erzählen Gründer, die es geschafft haben, von ihrem Weg in die Schriftenbranche und wo sie und ihr Business heute stehen.
●Optimale Lesbarkeit auf Tablet, Smartphone, Smartwatch, VR-Brille und Co ●Schriftauswahl für Small Screens: Mit diesen 5 Kriterien finden Sie den passenden Font
●Schriftsatz wird auch für mobile Devices immer wichtiger. Je kleiner die Geräte, mit denen wir im Internet unterwegs sind, desto bedeutsamer wird der Aspekt der Lesbarkeit klein gedruckter Texte. Die verwendeten Fonts müssen auch in kleinen bis sehr kleinen Schriftgrößen optimal lesbar sein. Denn nicht nur große Headline- und Subheadline-Fonts können als Branding-Instrument nutzerbindende Wirkung entfalten – auch klein gesetzte Fließtexte sollten durch eine markenkonforme Schriftauswahl Aufmerksamkeit und Wiedererkennung erzeugen. Was Webdesigner und Entwickler beim Screendesign für Tablet, Smartphone, Smartwatch, VR-Brille aus typografischer Sicht noch beachten sollten, lesen Sie im PAGE eDossier »Typografie für Screens von klein bis winzig«.
●7 frische Times-Alternativen ●Wir zeigen Serifenschriften für Lesetexte, die der Times weit überlegen sind
●Die gute alte Times ist die Königin unter den Brotschriften – zumindest als Systemschrift, denn als solche kann jeder die Serifenschrift nutzen. So hat sie sich klammheimlich zu einer der am häufigsten verwendeten Schriften überhaupt entwickelt. Im PAGE eDossier »Goodbye Times! 7 frische Alternativen« sagen wir: Lasst doch mal die Jungen ran! Schließlich gibt es zahllose Lese-Fonts mit Serifen, die der Times in Lesbarkeit, Effizienz und Eleganz weit überlegen sind. Mit Auszügen aus dem Buch »I Love Times, Volume Eight, I Love Type Series«, einer Times-Hommage des Berliner Autors, Forschers und Designers Jan Middendorp, gestaltet bei TwoPoints.net im Hamburg.
●5 Alternativen für individuelle Auftritte ●Diese Schriften empfehlen Designer als Ersatz für den Schweizer Klassiker
●Und noch eine Schriftenschau, diesmal zum Thema Serifenlose, geht’s im PAGE eDossier »Tschüss Hevetica – 5 Alternativen für individuelle Auftritte« nehmen wir die serifenlose Schweizer Klassikerin aufs Korn und konfrontieren sie mit fünf neuen Schriften, die prima als Helvetica-Ersatz taugen. Zudem haben wir drei Designer gefragt, ob sie die Helvetica einsetzen und welche Alternativen sie empfehlen. Mit Schriftmustertexten aus dem Band »Helvetica forever«, herausgegeben von Victor Malsy und Lars Müller.
●Eine maßgeschneiderte Hausschrift in Auftrag geben oder auf bestehende Fonts zurückgreifen? ●Das sollten Sie bei der Entscheidung beachten
●Um Typografie und Typedesign in den Bereichen Corporate Design und Markengestaltung geht es im PAGE eDossier »Corporate Fonts: Vor- und Nachteile«: Für Schriftengestalter mag es reizvoll sein, wenn Unternehmen eine eigene Hausschrift in Auftrag geben. Kaufhausketten, Markenartikel, Zeitungen und Magazine, viele leisten sich einen eigenen Corporate-Font für ein unverwechselbares Brand Design. Aber überwiegen die Vorteile wirklich die Nachteile? Ja! Im PAGE eDossier »Corporate Fonts: Vor- und Nachteile« nennen wir Ihnen 6 Gründe, die Gestaltung eines Corporate Fonts zumindest in Erwägung zu ziehen.
●Schriften und Icon-Sets für jeden Zweck ●Fallgeschichten aus den Bereichen Business Branding, CD und CI ●High DPI Icon Design
●Frische, unverwechselbare Icon- und Piktogramm-Sets mit Fallbeispielen und Projekten aus den Designsparten Business Branding, Corporate Design und Corporate Identity haben wir im PAGE eDossier »Icons & Piktogramme – Typen, Trends, Technik« für Sie zusammengestellt. Dazu ein Interview mit dem Hamburger Designer Nils Thomsen über seine gegenständliche Megaschriftfamilie Jabana mit fast 500 Symbolen – und ein Essay über den Wandel der Workarounds im Bereich High DPI Icon Design.
●Skalierbare Vektorfonts auf Mini-Displays von Apple Watch & Co ●Erste Erfahrungen mit der neuen Monotype-Technologie Spark
●Ob Smartwatches, Waschmaschinen oder medizinische Geräte – Interface Designer müssen in Zeiten von Smartphone, Smart Device und Smart Home stets auch tygografisch denken: Für das PAGE eDossier: »Winzschriften fürs Internet der Dinge« haben wir Typografen und Typedesigner gefragt: Wie bekommt man Lesbarkeit auch auf sehr kleinen Displays hin? Dazu ein Artikel über Monotypes Low-Memory-Scalable-Font-Technologie Spark, mit der sich skalierbare Vektorfonts auch auf Geräten mit geringer Rechenleistung einsetzen lassen.
●Regeln und Tipps im Überblick, mit denen typografische Auftritt in Print und Web garantiert gelingt ●Branchenkenner und Experten verraten Dos und Don’ts
●Zollzeichen statt Anführungszeichen, proportionale Ziffern in Tabellen, schlecht gehintete Fonts auf Websites: Wir haben die fiesesten Stolperfallen im Umgang mit Schrift für Sie zusammengefasst. Im PAGE eDossier »Perfekte Typo für Print und Online« schaffen die Typedesigner Erik Spiekermann, Göran Söderström, Sofie Beier, Luc(as) de Groot und Paul van der Laan Klarheit in typografischen Zweifelsfragen und geben Tipps, mit denen Typografie in Print und Web garantiert gelingt. Von Buchstaben-Anatomie, dem korrekten Zeichensatz von Lettern und Ziffern über das Mischen von Schriftarten bis hin zu OpenType-Features und Schrift-Hinting. Eben Typo-Tipps für alle, die Fonts nach professionellen Maßstäben auswählen, arrangieren und setzen wollen. Plus einem Glossar zu den wichtigsten typografischen Fachbegriffen. Lektüre-Tipps zum Thema »Perfekte Typografie« runden das PAGE eDossier »Perfekte Typo für Print und Online« ab.
●Tutorial: In 8 Schritten zu mehrfarbigen und skalierbaren Schrift-Icons ●CSS3, HTML, SVG-Export & Co
●Was ihre technische Darstellung betrifft, sind Schriften Bildern weit überlegen: Sie lassen sich beliebig skalieren und kommen selbst in kleinen Dateigrößen auch auf Retina-Displays ohne Mühe scharf raus. Schon im Bleisatz waren Icons im Grunde nichts anderes als Schriftzeichen und dasselbe gilt heute bereits für Webfonts. Was aber, wenn man Icons mehrfarbig drucken oder im Browser darstellen möchte? Wie man mit CSS mehrfarbige Schrift-Icons realisiert, erläutert Annika Brinkmann im PAGE eDossier »Mehrfarbige Webfont Icons erstellen«. In einem Tutorial zeigt sie anschaulich, wie man Webfonts mit zwei oder drei Farben koloriert, um auf dieser Grundlage komplexe mehrfarbige Icons zu gestalten.
●FAQs: Formate, Lizenzen, Stolperfallen: Antworten auf all die Fragen, die Sie schon immer einmal stellen wollten ●Step by Step: Webfonts in einen Internetauftritt einbinden ●Responsive Typography – Notwendigkeit oder Nonsense: Typo, die sich an jedes Endgerät anpasst
●Was können Webfonts? Und wann werden sie alle OpenType-Features abdecken? Fragen, die Typedesigner, Typografen und natürlich Webdesigner aus allen Sparten vor einigen Jahren noch umtrieben und die Gemüter erregten. Das PAGE eDossier »Typografie im Web« liefert interessante Einblicke in die Zeit vor und nach dem Durchbruch des Web Open Font Formats, kurz WOFF. Viele Fragen zu Schriftformaten, Lizenzen und anderen Stolperfallen im Umgang mit Webfonts werden dort aus der Community gestellt und beantwortet. Der Designer Danny Franzreb bindet Webfonts Step by Step in eine Internetpräsenz ein. Und Typografen diskutieren etwas, das heute längst selbstverständlich, aus Sicht des Webdesigners aber immer noch eine Herausforderung sein kann: Responsive Typografie, also Schrift, die über alle Endgeräte hinweg – egal wie klein oder groß – ein konsistentes Schriftbild ergibt.
UX Designer, Kommunikationsdesigner, Grafikdesigner, Verpackungsdesigner, Mediengestalter, Art Director – kreative Berufe von A bis Z …
●PAGE zeigt verschiedene Jobprofile aus der Kreativbranche im Überblick. Lesen Sie Informationen zu Gehältern – und Interviews mit Experten aus der Kreativbranche.
Die Jobprofile befinden sich in alphabetischer Reihenfolge. Die Liste wird regelmäßig mit neuen kreativen Berufen ergänzt.
Art Buyer agieren an der Schnittstelle zwischen Fotografen, Illustratoren und Kunden. Kaufmännisches Know-how und ein ausgeprägtes kreatives Urteilsvermögen sind unabdingbar.
Als Art Director muss heute mehr können als nur klassische Werbung. Shahira Youssef, Senior Art Director bei Jung von Matt/365 in Hamburg gewährt uns Einblicke in ihren Arbeitsalltag.
Infografik boomt – kaum ein Medium, das nicht auf die Visualisierung von Zahlen setzt. Gute Aussichten für Informationsdesigner, vorausgesetzt, sie fühlen sich in Print- und digitalen Medien zu Hause.
Management- und Beratungskompetenz wird im Designbereich immer wichtiger. Wir sprachen mit Claudia Tietge, Teamleiterin User Experience Design bei Phoenix Design in Stuttgart, über die Aufgaben an der Schnittstelle zum Kunden.
Scrum Master steuern die agile Softwareentwicklung auf Basis von Scrum. Dazu müssen sie Moderator, Coach und Mentor in Personalunion sein. Welche Ausbildung und Skills ein Scrum Master benötigt, erläutert Ihnen Michael Börner von Edenspiekermann.
In einer digitalen Welt wird der Beruf des Sound Designers immer wichtiger. Rainer Hirt ist Kommunikationsdesigner und Mitbegründer von audity. Wir haben mit ihm über seinen Beruf gesprochen.
Viele von ihnen gelangen auf den merkwürdigsten Wegen zu ihrem Job: Texter. Die Ausbildung ist nicht geschützt und im Unterschied zu den kaufmännischen und gestalterischen Berufen der Kommunikationsbranche bis heute nicht akademisch geregelt – trotz vereinzelter universitärer Angebote. Aber es gibt einige Ausbildungsstätten für Texter.
Für kaum einen Beruf im interaktiven Umfeld gibt es mehr Bezeichnungen. Trotzdem: Ob UX Designer, Information Architect oder Online-Konzepter – sie alle konzipieren interaktive Anwendungen.
Verpackungsdesigner geben Produkten ein Gesicht. Dabei gilt es es auch viele praktisch-technische Aspekte zu beachten. Wir sprachen mit Ann Kalkschmidt, Verpackungsdesignerin bei Peter Schmidt Group in Hamburg, über ihren vielseitigen Beruf.
Visual Designer sind in digitalen Medien ebenso zu Hause wie in der Printgestaltung, denn heute sind medienübergreifende Kommunikationskonzepte gefragt.
Autorin Angelika Eckert sprach mit Designerdock und führenden Agenturen aus der Szene
UX Designer, Visual Designer, Grafikdesigner? Nicht nur in traditionellen Unternehmen, auch in Digitalagenturen und Start-ups herrscht derzeit noch Verwirrung, wenn es um neue Berufsbezeichnungen geht. Hilft das Mediendesign Studium oder eine Grafikdesigner Ausbildung? Qualifizierungsstrategien, Skills und Gehälter.
Neuere Berufe
Könnten Sie aus der Hüfte sagen, was die Aufgabe eines Scrum Product Owners ist? Was prädestiniert jemanden dazu, sich Data Scientist oder Technology Evangelist zu nennen? Eine Ausbildung dafür gibt es jedenfalls nicht. Und was macht ein UX Designer? Was unterscheidet ihn vom Visual Designer – oder Halt, ist das nicht einfach nur ein neuer Name für den altbekannten Grafikdesigner?
Ob der vielen neuen Berufsbezeichnungen schütteln Personalverantwortliche in eher traditionell geprägten Unternehmen bisweilen ungläubig den Kopf. Selbst in Digitalagenturen und Start-ups ist man sich nicht immer einig, welches Tätigkeitsprofil und vor allem welche Ausbildung sich hinter manch eigenwilliger Berufsbezeichnung verbirgt.
»Auch wenn die Titel sich manchmal konstruiert anhören, die Jobprofile dahinter gibt es meist schon länger. Irgendwann haben sich Berufsbezeichnungen wie Service Designer etabliert. Da hätte es keinen Sinn, eine Jobanzeige für einen Design Thinker zu kreieren, auch wenn ich meine, dass der Beruf eher so heißen sollte«, stellt Elfrun Otterbach, Director People and Talent bei Edenspiekermann, fest. Aus diesem Grund geht Designerdock bei Anfragen von Unternehmen auch mehr nach den gewünschten Skills und den Problemen, die es zu lösen gilt, als nach der Jobbezeichnung. Lesen Sie dazu das Interview mit Indra Sarkar, Designerdock Berlin.
Keine klaren Ausbildungswege
Wie auch immer, geregelte Ausbildungswege führen jedenfalls in den seltensten Fällen in einen dieser exotischen Berufe. Das ist speziell für den Nachwuchs verwirrend. Welche Ausbildung soll man nach dem Abitur wählen, wenn man UX Designer werden will? Erst mal ein Designstudium beginnen und sich nachher spezialisieren, in der Hoffnung, während des Studiums eine konkretere Vorstellung von den unterschiedlichen Ausprägungen des Designberufs zu erhalten? Das ist sicher sinnvoll, denn bisher gibt es kaum eigene Bildungsgänge zum Konzepter, wie UX Designer auch genannt werden.
Die Möglichkeit, im anerkannten Ausbildungsberuf Mediengestalter Digital und Print inhouse neue Fachkräfte heranzuziehen, nutzen Digitalagenturen kaum – eher sind Praktika oder Trainee-Programme die Regel. Einen neuen Vorstoß zur Nachwuchspflege unternimmt gerade die frisch gestartete JvM-Academy mit der zweijährigen Ausbildung zum Kreativ-Konzepter.
Die beste Quelle in puncto neuer Berufsbilder und der entsprechenden Anforderungsprofile sind nach wie vor Jobportale wie StepStone, Monster und Co. Aus ihnen geht meist ziemlich klar hervor, was die Arbeitgeber an Vorbildung erwarten (auch wenn die Vorstellung vom Wunschkandidaten nicht selten unrealistisch sein mag). So sollte ein Data Scientist beispielsweise ein Informatik- oder Mathematikstudium absolviert haben und Statistik beherrschen. Lesen Sie, wie der Alltag eines UX Designers, Scrum Masters, eines Visual Designers, eines Verpackungsdesigners und Infografikers aussieht.
Der Nachwuchs will wieder in die Agentur
In den vergangenen Jahren gehörte die Kreativbranche nicht gerade zu den Wunschzielen von Berufsanfängern, doch die Lage scheint sich wieder entspannt zu haben. »AKQA in Berlin kann sich über den Mangel an Bewerbern nicht beklagen. Daraus schließe ich, dass der Nachwuchs sehr wohl interessiert ist, in einer Digitalagentur zu arbeiten«, erklärt Julia von Winterfeldt, General Manager von AKQA in Berlin. Das kann Elfrun Otterbach bestätigen: »Zurzeit bekommen wir auch viele Anfragen aus südeuropäischen Ländern. Diese Bewerber sind meist sehr gut ausgebildet, manchmal hapert es aber an den Sprachkenntnissen.«
Egal ob als Texter, Art Director, Konzepter, Coder oder Berater – Werbe- und Digitalagenturen suchen junge Talente, die alle Kommunikationskanäle beherrschen und sich unbefangen in ihnen bewegen. »Der Markt ist nicht gerade überschwemmt mit guten Kandidaten, die meisten Studierenden denken immer noch, dass man in Digitalagenturen rund um die Uhr arbeitet. Aus diesem Grund versuchen wir mit unserer Hochschularbeit, dem Nachwuchs Ingomar Faecks, Geschäftsführer und Vice President Kontinentaleuropa der Sapient GmbH.
Je mehr die Grenzen zwischen klassischer und digitaler Werbung verschwimmen, desto besser dürften die Chancen für alle Agenturen stehen, Berufseinsteiger für sich zu gewinnen, denn derzeit ist der Zulauf bei Digitalagenturen auf jeden Fall größer als der bei klassischen Werbeagenturen. Allerdings kann auch diese Beobachtung regional variieren. »In Frankfurt haben wir vor allem in den klassischen Werbedisziplinen kein Problem mit Nachwuchs, dafür ist das Angebot an Mitarbeitern im digitalen Umfeld geringer«, sagt Marie Isabel Zeh, HR Manager Recruiting bei Leo Burnett.
Feste Mitarbeiter gesucht!
Im Frühjahrsmonitor 2014 des Gesamtverbands Kommunikationsagenturen GWA e.V. gaben 69 Prozent der befragten Agenturen an, sie hätten in diesem Jahr mehr fest angestellte Mitarbeiter als im Jahr zuvor. Immerhin ein Wachstum um 18 Prozentpunkte. Diesen deutlichen Trend bestätigt auch Indra Sarkar von Designerdock. Ein nicht unwesentlicher Grund für das Mehr an Festanstellungen dürfte der sein, dass immer mehr Agenturen agil arbeiten, was die ständige Präsenz der Mitarbeiter voraussetzt (siehe PAGE 06.14, Seite 24 ff.).
»Wichtige Funktionen möchten Unternehmen mit fest angestellten Mitarbeitern besetzen, schon allein um eine stabile Firmenkultur zu leben, die wiederum Anreiz für neue Bewerber sein kann und das Unternehmen nach außen darstellt«, so Wolf Ingomar Faecks. Freelancer setzen die Agenturen vor allem im Bereich Development ein, um Spitzen abzudecken. Auch für die Konzeption holen sich Agenturen Freelancer ins Haus. »Selbst Junior-Konzepter haben schon volle Auftragsbücher, wenn sie sich clever anstellen«, sagt der Hamburger UX Architect Stefan Bodeit.
War for Talents
Was Technik-, Strategie- und Management-Talente mit digitalem Hintergrund angeht, müssen die Agenturen allerdings inzwischen mit traditionellen Arbeitgebern wie Otto, Tchibo oder der Deutschen Bank ebenso konkurrieren wie mit Digitalunternehmen wie Google, XING, Immonet oder eBay oder den vielen Start-ups.
»Wir suchen bei Edenspiekermann zurzeit dringend einen weiteren Scrum Master«, sagt Michael Börner, Account Director bei Edenspiekermann in Berlin. Ein kompliziertes Unterfangen, denn Scrum Master sind traditionell im Umfeld der Softwareentwicklung verhaftet und haben Agenturen als Arbeitgeber bis jetzt kaum auf dem Radar. Doch können Agenturen in dem viel beschworenen »War for Talents« ein kreativeres Arbeitsumfeld, flache Hierarchien, internationale Netzwerke sowie abwechslungsreiche und spannende Projekte ins Feld führen.
»Bei Sapient gibt es verschiedene Karrieremöglichkeiten. Man kann sich fachlich weiterbilden, in die Personal- und Management-Verantwortung gehen oder sich über die Kunden zum Client Services Director entwickeln – und damit größere Marken, größere Kunden und größere Budgets betreuen«, sagt Wolf Ingomar Faecks. Bei Fork Unstable Media in Hamburg hat man die hohe Bedeutung von Aufstiegschancen ebenfalls erkannt: »Auch bei vierzig Mitarbeitern muss ein Unternehmen Möglichkeiten bieten, sich durch zunehmende Personalverantwortung weiterzuentwickeln«, so Roman Hilmer.
In puncto Gehälter äußern sich fast alle Unternehmen eher zurückhaltend, kaum jemand will sich bei den beschäftigten Berufsgruppen auf eine bestimmte Einkommensspanne zwischen Junior und Senior festlegen. Daher haben wir Gehaltsübersichten aus verschiedenen Quellen zusammengetragen.
Auch AKQA-Geschäftsführerin Julia von Winterfeldt wollte sich nicht konkret äußern, bringt es aber charmant auf den Punkt: »Man kann in jedem Segment gut verdienen, wenn man gut ist.«
Erstveröffentlichung dieses Beitrags auf PAGE Online: 2014. Regelmäßig werden Inhalte ergänzt.
●Was macht eigentlich eine UX-Designerin genau? Wie wird man Informationsdesigner? Und was genau ist Product Design? Diese und viele weitere Fragen stellen wir in dem neuen Gesprächsformat Job Talks im Rahmen unserer Initiative Connect Creative Competence.
Auf der TYPO Berlin 2018 sprachen wir mit drei Kreativen aus den Bereichen UX Design, Informationsdesign und Service Design. Wer nicht live dabei war, kann sich nun die Videos der Gespräche ansehen – viel Spaß!
»UX Design bezieht den Nutzer mit ein«
Jasmin Fayad, UX Designerin bei Aperto in Berlin, erklärt, wann und warum sie gern ganz analog mit Post-its arbeitet und was sie an der Arbeit für eine IBM-Agentur reizt – Stichwort: Watson. Sie erläutert, welche Rolle die Künstliche Intelligenz in ihren Projekten spielt und was an ihrem Job manchmal so richtig nervt. Das Intro für unsere Job Talks übernahm freundlicherweise Johannes Erler!
Mehr zum Thema lesen Sie in unserem Connect-Kompendium »Das macht ein UX Designer bei Aperto – An IBM Company«. Hier downloaden!
»Als Informationsdesigner muss man neugierig sein«
Jan Schwochow, Gründer und Geschäftsführer der Infographics Group in Berlin, erzählt, inwiefern man als Informationsdesigner journalistisch arbeitet, wie das Berufsfeld in den Zeiten vor Google Maps aussah – und wieso man sich manchmal quälen sollte. Außerdem gibt er einen Ausblick auf das Informationsdesign der Zukunft und welche Rollen AR und VR dabei spielen könnten.
Mehr zum Thema lesen Sie in unserem Connect-Kompendium »Das macht ein Informationsdesigner bei der Infographics Group«. Hier downloaden!
»Für uns geht es immer darum, Lösungen für Probleme zu gestalten«
Silke Junker-Mirshahi, Executive Director Facilitation und Enablement bei SinnerSchrader, Hamburg, berichtet vom Berufsfeld Product Design – und davon, wie sie als Quereinsteigerin aus dem Architekturberuf in der Agenturwelt gelandet ist. Sie erzählt von den vielseitigen Aufgaben und Tools ihres Berufsalltags und warum Abstraktionsvermögen dabei so wichtig ist.
Mehr zum Thema lesen Sie in unserem Connect-Kompendium »Das macht ein Service Designer bei der Infographics Group«. Hier downloaden!
Auch beim ADC Festival fanden unsere Job Talks statt – zu den Themen Virtual Reality Design, Interaction Design und Infomationsdesign. Hier geht’s zu den Videos.
Die Akademie Schloss Solitude lädt zum alljährlichen Sommerfest ein.
●Aktuelle StipendiatInnen aus Ägypten, Australien, Brasilien, Deutschland, Indien, Kroatien, Österreich, Ungarn, der Türkei und den USA sind mit Ausstellungen, Installationen, Performances und Lesungen am Abendprogramm beteiligt. Viele von Ihnen öffnen ihr Studio und geben Ihnen einen Einblick in ihre künstlerische Arbeit.
Mit einer surrealen Kombination von Stock-Footage und CGI sorgt Michael Marczewski für verblüffende Effekte.
●Ein Panda-Bär, der an einer Bambus-Stange knabbert, ein Mann auf einem quietschenden Fitnessgerät am Strand – die Footage-Sequenzen in den neuen Spots für Wheyhey sind denkbar öde. Bis das Bild sich weitet und als Bestandteil einer kuriosen Installation erkennbar wird …
Seit einigen Wochen postet Motion-Designer Michael Marczewski solche Kreationen unter dem Hashtag #theCOEXISTseries auf seinem Instagram-Account. Der Mann ist kein Unbekannter, sondern hat sich für seinen schrägen Humor schon als Mitarbeiter des Londoner Designstudios ManvsMachine international einen Namen gemacht. Jedenfalls wurde die britische Werbeagentur 18 Feet & Rising auf die Serie aufmerksam und beauftragte Marczewski mit einigen Clips für Wheyhey, eine neue Marke für Protein-Eis.
Gesundes Eis also, das ohne Zucker und Gluten auskommt und neben dem angesagten Whey-Protein auch noch das ebenfalls in der Fitness-Szene beliebte Molkenprotein-Isolat enthält. In Großbritannien ist es bei den großen Supermarktketten Tesco und Sainsbury’s zu haben, hierzulande nur in ein paar Fitness-Buden.
Für den Geschäftsbericht 2017 der Wienerberger AG entwickelte das Process Studio aus Wien ein spezielles Tool …
●Die Wienerberger AG ist weltführend in der Produktion von Ziegeln und einer der europäischen Größen in Lehm-Dachpfannen und Rohrsystemen.
Das Unternehmen expandiert stark und das visualisiert der Geschäftsbericht, den das Process Studio in Szene setzte.
Dafür programmierten die Wiener Kreativen ein maßgeschneidertes Tool, bei dem sämtliche Standorte des Konzerns über Koordinaten eingelesen und visualisiert werden.
Dadurch entsteht ein filigranes und prägnantes generatives Artwork, das die Standorte und die Ausweitung des Unternehmens visualisiert. In dessen Zentrum: die Firmenzentrale in Wien.
Zu sehen ist das mit Informationen aufgeladene Geflecht auf dem Cover des Geschäftsberichts und in verschiedenen Expansionsberichten im Inneren. Dabei wird auch auf Details gezoomt.
Die infografischen, generativen Artworks finden sich zudem im Web, in Animationen und den Social Media Kanälen des Unternehmens.
Generative Artworks von Process Studio (Martin Grödl & Moritz Resl)
Geschäftsbericht, Konzept von brainds
Illustrationen (bei Success Stories) von Blagovesta Bakardjieva
Fotos von Bernhard Angerer
Der US Postal Service ist bekannt für außergewöhnlich designte Marken. Jetzt hat er eine Kollektion zum Rubbeln und Riechen herausgebracht …
●Rubbeln und riechen heißt es bei der neuen Briefmarken-Kollektion Forever Stamps des US Postal Service.
Erstmals ist eine Serie von Briefmarken erhältlich, die riechen, wenn man sie reibt.
Zehn verschiedene Motive sind es, Eis am Stiel in den verschiedenen Geschmacks- und Duftrichtungen. Wassermelone und ähnliches haben erste Tester gerochen.
Die Düfte sollen einen Hauch von Sommer-Nostalgie versprühen und sind mit Illustrationen von Magrikie Berg versehen.
Bereits 2015 hatte die Südafrikanerin, die in Kalifornien lebt, den Auftrag für die Eis-Serie vom US Postal Service erhalten. Jetzt sind die Motive in ihrem typischen Wasserfarben-Stil erschienen.
Eine Hoffnung ist, dass man mit dem Gimmick vielleicht auch ein paar Millennials gewinnen kann, mal wieder einen Brief oder eine Postkarte zu verschicken.
Die Nachfrage nach den duftenden Briefmarken ist jedenfalls groß.
Als Kult-Adresse für die afrikanische Avantgarde in Design, Fashion und Fotografie gilt nataal.com. Jetzt kann man auch in einem opulenten Magazin in schönen Bildern schwelgen.
●Mode, Fotografie und Design aus Afrika werden derzeit weltweit gefeiert – kein Wunder, der Kontinent wartet mit einer kraftvollen, ganz eigenen visuellen Sprache und vielen Überraschungen auf. Zu einem der Hubs der afrikanischen Kreativszene ist die in London beheimatete Plattform www.nataal.com geworden, gegründet von Model, Schauspieler und FilmemacherSy Alassane.
Als Siebenjähriger erlebte er mit seiner Familie eine dramatische Flucht aus Mauretanien nach Senegal. Heute lebt er in London, wo er 2015 das Online-Magazin Nataal gründete. Mit an Bord: die bekannte Journalistin Helen Jennings, unter anderem Autorin des Bandes »New African Fashion« und zuvor schon Chefredakteurin des wunderbaren, aber 2014 leider eingestellten afrikanischen Mode- und Kulturmagazins »Arise«. Die Kreativdirektion übernimmt Sara Hemming (zuvor Visual Director bei Stella McCartney sowie Artdirektorin bei »Another Magazine« und Tyler Brûlés Agentur Winkcreative).
Nun gibt es auch eine Printausgabe von »Nataal«, die künftig zwei Mal im Jahr erscheinen soll. Auf 336 großformatigen Seiten präsentiert es afrikanische Kreative aus aller Welt, denn die Community ist äußerst international.
Ebenso erfährt man von der neuen Bio-Luxuskosmetikmarke der Nigerianerin Ozohu Adoh (übrigens eine Oxford-Absolventin), von erstem großen Museum für zeitgenössische afrikanische Kunst in Kapstadt oder von der jungen Musikszene in Nairobi und der angesagten Bar, die sie zu ihrem Mittelpunkt gemacht hat.
Schließlich sind noch Bilder aus der von Nataal mit Red Hook Labs in Brooklyn dies Jahr zum dritten Mal veranstalteten Ausstellung »New African Photography« zu sehen.
Helen Jennings, Chefredakteurin von »Nataal«, stellt das Label Super Yaya von Modedesignerin Rym Beydoun aus der Elfenbeinküste vor. Fotos von Joyce Sze Ng, die auch gelegentlich als Stylistin arbeitet
Überblick über südafrikanische Kreativkollektive – hier The Sartorists, die sich zwischen Kunst, Mode, Social Media und Werbung bewegen
Bilder aus dem Fotoband »Money must be made« von Lorenzo Vitturi, der auf dem Balogun-Markt in Lagos fotografierte – wohl der größte Straßenmarkt Westafrikas
Kadara Enyeasi fotografierte die interessantesten Protagonisten der jungen nigerianischen Musikszene
Mode der in Brooklyn lebenden kenianischen Designerin Recho Omondi, fotografiert von Arielle Bobb-Willis
Die südafrikanische Fotografin Kristin-Lee Moolman begleitete Model Name Thiane Camara – die in New York lebt und arbeitet – bei einem Trip zurück in ihre senegalesische Heimat
Afro-punkige Modestrecke von Hair-Stylistin Cyndia Harvey, fotografiert von Kristin-Lee Harvey. Eines der Motive ist auf dem Cover von »Nataal« zu sehen
»Machen wir ein MVP.« Was bedeutet das überhaupt, wie funktioniert’s und wann macht eine Anwendung Sinn? Mario Wimmer, Senior IT Project Manager Plan.Net Technology, erläutert dies im Gastbeitrag für PAGE …
Mario Wimmer, Senior IT Project Manager Plan.Net Technology
●Die Zeiten ändern sich und mit ihnen Technologien, Märkte und Kunden. Mittlerweile haben wir wohl alle bemerkt, dass es in der großen Lotterie namens »Digitalisierung« für einige viel zu gewinnen, für andere viel zu verlieren und für alle viel zu lernen gibt. In diesem Kontext hat eine ganze Reihe von »agilen« und »leanen« Tools und Techniken das mittlere Management erobert. Eines dieser glänzenden, frischen Tools aus dem Silicon Valley ist das Minimum Viable Product oder kurz gesagt MVP.
Kaum eine Diskussion über die Entwicklung eines Produktes, die Durchführung eines Projektes oder die Lösung eines anderen hinreichend komplexen und unklaren Problems wird heute geführt, ohne dass jemand vorschlägt »doch einfach ein MVP zu machen«. Es scheint kaum ein Problem zu geben, das ein MVP-Ansatz nicht lösen kann: Wir kennen den Scope unseres Projektes nicht? Machen wir ein MVP. Wir haben keine Ahnung was der Kunde eigentlich will? Machen wir ein MVP. Wir haben absolut keine Zeit und kein Budget? Machen wir ein MVP.
Maximum Vexing Problem
Und damit könnte es eigentlich gut sein.
Mit einem MVP-Ansatz alleine ist sicher keines dieser Probleme gelöst, aber in eigentlich jedem Fall lässt sich daraus die eine oder andere wertvolle Einsicht gewinnen.
Wer möchte bestreiten, dass in einem unsicheren und unbeständigen Umfeld, mit vage definierten Problemen und noch vageren Lösungsansätzen, ein Ansatz der vielen kleinen Schritte sinnvoller scheint als ein großer (Fehl-)tritt?
In diesem Kontext ist das Konzept, ein Produkt zu entwickeln (oder ein beliebiges anderes Problem zu lösen), indem man schnell mögliche Ideen umsetzt, Hypothesen testet, Feedback sammelt und graduell die gefundene Lösung verbessert, recht naheliegend. Die Sache hat nur einen Haken: Damit sich Probleme iterativ in Luft auflösen, müssen alle Beteiligten das gleiche Verständnis dessen haben, was das Konzept eigentlich meint. Was leider oft nicht der Fall ist.
Minimum und Product
Wie bei vielen einfachen, einprägsamen Konzepten liegt der Teufel im Detail. Zerlegen wir das MVP in seine drei Teilbegriffe: Minimum, Viable und Product. Der erste und dritte davon sind allen Beteiligten (und deren Stakeholdern) meistens schnell und direkt klar:
Minimum, drückt aus, dass wir auf der Suche nach etwas kleinem, effizientem und effektivem sind. Wir wollen ein Maximum von X mit einem minimalen Input von Y (Zeit, Geld, Ressourcen) erreichen. Das ist der Punkt, der die meisten Nutzer (und deren Manager) initial für das Konzept begeistert: das Versprechen ein großes X für ein kleines Y zu erhalten.
Product, ist ebenfalls leicht zugänglich, wir lösen ein Problem nicht zu unserer persönlichen Unterhaltung, sondern versuchen etwas zu schaffen, was ein (End-)Kunde nutzen und kaufen wollen würde. Dementsprechend setzt genau dieser Kunde, diese Gruppe von Stakeholdern und ihr Feedback die Messlatte für unsere Bemühungen.
»V« wie »Viable«
Womit wir bei »viable« ankommen, dem Begriff mit dem die meisten Teams Probleme haben und dessen Verständnis über Erfolg oder Misserfolg des Ansatzes entscheidet. Um das Problem zu verdeutlichen, hilft es »viable« umformulieren: Eine Lösung ist »viable« wenn es ihr gelingt, unsere Erwartung von Erfolg zu erfüllen. Und genau diese »Erwartung von Erfolg« unterscheidet sich für gewöhnlich von Stakeholder zu Stakeholder. Ein geteiltes Verständnis dessen, was »viable« für ein Produkt oder Projekt bedeutet, entscheidet über Erfolg oder Scheitern eines Teams, das sich für MVP als Ansatz entscheidet.
Abhängig von der Ausbildung, der aktuellen Rolle, der subjektiven Wahrnehmung einer Situation und vieler anderer Variablen hat jeder Stakeholder womöglich ein radikal unterschiedliches Verständnis dessen, was »viable« meint.
Insofern ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen MVP die frühzeitige Klärung und kontinuierliche Abstimmung dieser unterschiedlichen Erwartungen der einzelnen Stakeholder.
Making »Viable« more »Viable«
Eine Möglichkeit frühzeitig die gröbsten Missverständnisse auszuräumen, hat der Lean/Agile Coach Henrik Kniberg vorgeschlagen. Je nach Hauptziel des Teams und seiner Key Stakeholder wird »viable« durch drei weitere Begriffe ersetzt:
Minimum Testable Product – Jeder Versuch, bei dem sich (kleine) Hypothesen klassisch testen lassen. Den Anfang machen die Thesen, die den größten Gewinn in Bezug auf Wissen über Machbarkeit, Funktion, Value Propositions, Risiken oder Chancen bieten.
Minimum Useable Product – Jeder Versuch, der dem Nutzer einen (begrenzten) Nutzen bietet und der es ihm erlaubt zu einer möglichen Verbesserung des Produkts Feedback zu geben. Der Fokus liegt weiterhin auf den Dingen, die den größten Mehrwert in Bezug auf »Nutzen« oder »Feedback« versprechen.
Minimum Loveable Product – Jeder Versuch, den der Nutzer so gut findet, dass er es tatsächlich kaufen, dauerhaft nutzen oder anderen empfehlen würde. Im Idealfall ergibt sich das Minimum Loveable Product aus den durch Minimum Testable und Minimum Useable Products gewonnen Einsichten.
Diese Ersetzungen machen die vielen Facetten von »viable« explizit und helfen dabei, das Konzept MVP je nach Kontext zu schärfen. Damit eignen sie sich nicht nur, um mit vom Buzzword MVP begeisterten Stakeholder und Teams die Basis für erfolgreiche Produkte und Projekte zu erarbeiten, sondern auch um Teams in Not die dringend benötigte Klärung, Orientierung und Struktur zu geben. Last but not least bilden sie eine gute Basis für einen informierten Austausch mit Stakeholdern, die bereits negative Erfahrungen mit einem leichtfertigen Einsatz des MVP-Gedanken gemacht haben.
MVPraxis – wann wir MVPs anwenden
Bei Plan.Net nutzen wir MVP-basierte Ansätze in einer Vielzahl von Situationen: Beispielsweise in der Entwicklung anspruchsvoller Digitalprodukte, wie einer leanen Lösung zur Partnerintegration für einen weltweit tätigen Logistikdienstleister oder Location Based Offers und Services für die Apps eines der größten deutschen Loyalty-Programme. Hier half ein fokussiertes, iteratives Vorgehen dabei, parallel einen herausfordernden Technologie-Stack aus GPS, Bluetooth und NFC stabil zu implementieren und trotzdem flexibel auf neue Inputs zur Produktgestaltung reagieren zu können.
Generell sind MVPs sehr gut geeignet, wenn es darum geht, kreative UND technologische Anforderungen zu vereinen.
Situationen die häufig von widerstreitenden Prioritäten, hohem Druck und Unsicherheit geprägt sind.
Ein weiterer Fall aus der Praxis, in dem ein MVP zum Einsatz kam, war der Relaunch des Plattform-Portfolios eines großen Energieanbieters, bei dem es besonders herausfordernd war, die Roadmap mit einem großen Leistungsumfang zusammenzubringen. Aber auch in der Früherprobung neuer Technologie, wie bei der Entwicklung eines AR-Prototypen für ein großes Transportunternehmen, hilft ein MVP-Ansatz im Dschungel der digitalen Möglichkeiten, nicht den Überblick zu verlieren.
Beyond the buzzword
In diesem Sinn: Neue Herausforderungen brauchen neue Ideen. Wir brauchen neue Wege des Arbeitens, brauchen neue Werkzeuge und Varianten der Zusammenarbeit. Wir brauchen die Bereitschaft, gemeinsam Dinge auszuprobieren, gemeinsam Großes zu erreichen und manchmal knapp vorher gemeinsam zu scheitern. Was wir nicht brauchen, sind Buzzword-Blendgranaten, die mit maximaler Wirkung in Meetings gezündet werden, um dann bei allen Beteiligten nichts zu hinterlassen als ein schales Gefühl und Piepen im Ohr. Wir sollten also regelmäßig fragen, wie und wo uns »agile« und »leane« Ansätze helfen können, Probleme wirklich zu lösen und sie nicht nur mit hippen Begriffen verschleiern.
●Mehr Storytelling für digitale Formate, weniger Multimedialität: Der Grimme Online Award 2018 ist entschieden. In der Kategorie »Kultur und Unterhaltung« erhielt das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) für das Web-Journal »Bewegte Jahre. Auf den Spuren der Visionäre« eine Auszeichnung. Insgesamt acht Preisträger, gewählt aus 28 Nominierten, dürfen sich freuen.
Es ist ein Tagebuch eines fiktiven Reporters namens Christian Heller, das den Nutzer auf der Webseite – auch barrierefrei – mit auf seine Reise rund um 1900 durch Europa nimmt. Protagonist und Handlung sind fiktiv, Geschichten und Personen hingegen führen auf historische Quellen zurück. Basis der Themen sind die Ideen des Jugendstils, die die Sonderausstellung des MKG »Jugendstil. Die große Utopie« aufbereitet hat.
Beginnend mit Hamburg im Jahr 1897 in Kapitel 1, über Wien im Jahr 1899, über Paris 1900, Uccle 1902, nochmals Wien 1902, Glasgow 1906, Monte Verità/Ascona 1907 und wieder Hamburg 1907 bis 1916 sind die acht Kapitel des Web-Specials mit Texten und alten Bildern bestückt. Wer sich nach dieser Reise weiterführend mit den Thematiken beschäftigen möchte, der wird auf eine Linksammlung geleitet oder kann sich einige Jugendstil-Exponate aus der MKG-Sammlung online anschauen.
Der Jury des Grimme Online Award 2018 gefiel es besonders, dass die Exponate einer Museumsausstellung in dieser Form auch außerhalb der Räumlichkeiten, nämlich online, funktionieren. Eine klare und barrierefreie Gestaltung, die Wahl einer Schreibmaschinenschrift und die Reisebericht-Form trugen ebenso zur Auszeichnung bei.
In der Kategorie Wissen und Bildung: der YouTube-Kanal »maiLab« von funk/SWR (erhielt ebenso den Publikumspreis) und die Genossenschaft für freien Journalismus eG – »RiffReporter«.
In der Kategorie Kultur und Unterhaltung: das MKG Web-Journal »Bewegte Jahre. Auf den Spuren der Visionäre«, die multimediale Dokumentation der Henri-Nannen-Schule »Ein deutsches Dorf«, der Instagram-Kanal »Mädelsabende« vom WDR, der YouTube-Kanal »Sommers Weltliteratur to go« von Michael Sommer.
In der Kategorie Spezial: das Projekt »Deutschland spricht« aus dem Ressort #D17 von ZEIT Online, Raul Krauthausen für seine unterschiedlichen Medienangebote zum Thema Behinderung.
Im Allgemeinen freute sich die Jury über die konzeptionelle und inhaltliche Vielfalt der Einreichungen und Preisträger, wünscht sich aber auch zukünftig mehr interaktive und crossmediale Angebote.
Mehr Infos zu allen Preisträgern des Grimme Online Award 2018 kann man hier sehen.
In unserer neuen Serie berichten Designer, welche Podcasts sie gerne hören – beim Arbeiten, bei Regen und um (noch) besser zu werden. Heute das Wiener Process Studio, das ihr Ohr neben Musik dem Neusten aus Wissenschaft, Digitalem und Gestaltung schenkt.
●Das Wiener Process Studio hat ein besonderes Faible für generative Gestaltung – und für die Kunst. So verwandelt es das Erscheinungsbild einer Architekturschau in eine sich ständig verändernde Galaxie, die mit Anziehung und Abstoßung arbeitet, lässt Geschäftsberichte zu Artworks werden und wissenschaftliche Durchbrüche des legendären MIT gleich mit.
Hier, was Martin Grödl und Moritz Resl innerhalb und auch außerhalb ihres Studios hören:
Beim Arbeiten
Meistens hören wir Podcasts nach der Arbeit oder an Wochenenden. Während der Arbeit läuft hin und wieder Musik, in letzter Zeit vorwiegend Jazz (Blue Note Records) oder elektronische Musik. Oft rein Instrumental, damit man sich noch konzentrieren kann.
CRITICAL PODCAST
Künstler David O’Reilly bespricht Themen wie Sprache, Farben, Bücher, Gerüche oder Temperaturen.
Ö1 Digital Leben
Für »Digital.Leben« ist Technologie dann interessant, wenn sie die Kraft hat, eine Gesellschaft zu verändern, dem Zusammenleben ein neues Gesicht zu geben oder unsere Freiheit bedroht.
Ö1 Wissen Aktuell
Was erhofft die Medizin gerade? Wie wird das Klima besser? Wohin führt die Astrophysik? Wie halten wir uns fit? Was treibt die Forschung in Österreich an? Wer ist Nobelpreis-verdächtig? Was tummelt sich im Meer? Etc. Die Fragen gehen uns nie aus – Antworten wochentags um 13:55 Uhr.
Peter Purgathofer spricht mit…
Peter Purgathofer (Professor an der TU Wien, Institut für Gestaltungs- und Wirkungsforschung) spricht mit Expertinnen und Experten zu Arbeits- und Forschungsgebieten, die ihn beschäftigen oder interessieren. Im zweiten Jahr geht es um Design, Innovation und Technologie.
Zum (noch) besser werden – und auch bei Regen
FALTER Radio
Podcast der Wiener Wochenzeitung FALTER mit Raimund Löw. Das Team diskutiert jede Woche die Geschichten der aktuellen Ausgabe und bietet Einblicke in ihre Arbeit.
Frisch an die Arbeit (Die Zeit)
14-tägiger Podcast von Leonie Seifert und Daniel Erk, in dem sie prominenten Personen 25 Fragen über ihr persönliches Verhältnis zu ihrem Job stellen.
H3 Podcast
Israelisch-amerikanisches Duo Ethan und Hila Klein interviewen prominente Personen zu aktuellen Geschehnissen, dem Internet und der Welt.
The Observatory
Ein Podcast von und mit Michael Bierut und Jessica Helfand über Gestaltung und relevante Themen.
Co-Optional Podcast
Diskussionsrunde über Neuerscheinungen und generelle Infos aus der Spieleindustrie mit Expertinnen und Experten.
●Die Geschichte eines untoten Nachtschwärmers der 1980er Jahre im heutigen Berlin, ein Gruselklassiker von Edgar Allan Poe im Cosplay-Look und eine Vampir-Story von Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek – mit diesen drei Bänden startet der Carlsen Verlag die Reihe »Die Unheimlichen«.
Ebenso anspruchsvoll wie die Inhalte ist die visuelle Umsetzung durch renommierte Zeichner wie Isabel Kreitz, Lukas Jüliger und Nicolas Mahler. Die Hardcover-Büchlein kosten je 12 Euro, erscheinen ab jetzt alle sechs Monate und ergeben zusammen eine Comic-Literatursammlung zum Fürchten, aber manchmal auch zum Lachen …
Letzteres gilt besonders für Nicolas Mahler, der sich in seiner Adaption von Jelineks Vampirgeschichte von 1969 nach Kräften über die Stereotypen des Horrorfilms lustig macht. Wirklich sehr lustig!
Isabel Kreitz: Den Nachfolgern im Nachtleben Nach einer Kurzgeschichte von Sarah Khan aus dem Band »Die Gespenster von Berlin«, erschienen bei Suhrkamp 64 Seiten, 12 Euro ISBN 978-3-551-71347-6 Link zum Verlag/Bestellung
Lukas Jüliger: Berenice Nach einer Erzählung von Edgar Allan Poe 64 Seiten, 12 Euro ISBN 978-3-551-71348-3 Link zum Verlag/Bestellung
Nicolas Mahler: Der fremde! störenfried der ruhe eines sommerabends der ruhe eines friedhofs Nach einer Kurzgeschichte von Elfriede Jelinek 64 Seiten, 12 Euro ISBN 978-3-551-71349-0 Link zum Verlag/Bestellung
… sieht das ziemlich cool aus, wie die Arbeit des Grafikdesigner Nejc Prah für das Branding-Studio Axis Mundi beweist.
●Für das Branding-Studio Axis Mundi, das Rosamund Picton und Kourosh Newman-Zand im Januar 2018 gegründet haben, gestaltete der in New York lebende Grafikdesigner Nejc Prah eine besondere Corporate Identity. Sie besteht aus fünf Gegenständen: einem Stück Holz, einem Haufen Pulver, einer unreifen Banane, einem Teigklumpen und einem eckigen Stein.
Ein Gruppenbild ergibt das Logo, doch Fotos und Videos jedes einzelnen Objekts werden auch einzeln genutzt. Die Fotos, geschossen von Klemen Ilovar, tauchen unter anderem auf dem Axis-Mundi-Briefpapier und in Präsentationsvorlagen auf.
Die Videos und Animationen von Tilen Sepič verwendet Axis Mundi in den Social Media und demnächst auch auf der Website.
Nejc Prah kam auf die Idee, Fotos und Videos für die Corporate Identity zu nutzen, da Axis Mundi auf Semiotik spezialisiert ist – mit einem besonderen Augenmerk auf Zeichen und deren Bedeutung recherchieren Picton und Newman-Zand für ihre Auftraggeber aktuelle Trends und definieren, wie diese sich auf eine Marke auswirken.
Dass Symbole eine große Rolle für das Studio spielen, wäre mit einem Erscheinungsbild um ein grafisches Logo schwierig zu vermitteln – was ist das geeignete Symbol für ein Symbol? Mit den Fotos und Videos hielt er stattdessen Gegenstände fest, die das Potenzial haben, sich zu verwandeln: Aus Teig wird Brot gebacken, Holz kann brennen, die Banane reift und ändert ihre Farbe …
Mehr zum Entstehungsprozess der außergewöhnlichen Corporate Identity gibt’s in PAGE 08.2018 zu lesen – die Ausgabe ist jetzt erhältlich und kann hier heruntergeladen werden.